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Die Wirtschaft läuft besser als befürchtet … ️- Gastkommentar von Raimund Brichta Börsenreporter n-tv

 

Wer hat Angst vorm Corona-Crash? | Wahre Werte Depot

Gastkommentar von Raimund Brichta Börsenreporter n-tv

Das wird nach dem heutigen Ifo-Geschäftsklima-Index deutlich. Damit rückt die Prognose der 5 Wirtschaftsweisen (minus 0,4 Prozent für 2023) erfreulicherweise schon jetzt in weite Ferne – nur 2 Wochen, nachdem sie gemacht wurde. Die Experten des Ifo-Instituts jedenfalls sehen sich mit der neuen Unfrage in ihrer Einschätzung bestätigt, dass die Wirtschaft im laufenden Quartal um 0,3 Prozent wächst und nicht deutlich schrumpft, wie es die Wirtschaftsweisen unterstellen.

💡Ich habe nachgerechnet: Wenn die Ifo-Leute richtig liegen, gibt es fürs Gesamtjahr eine Nullkommanull, also weder Wachstum noch Schrumpfung. Das ist zwar auch nicht zum Totlachen, aber immer noch besser als die prognostizierten minus 0,4%. Zumal die Wirtschaft vor Abzug der Inflation weiter wächst, zuletzt sogar wieder kräftig: Und zwar um 2,5% im 3. Quartal gegenüber dem Vorquartal auf 1,035 Billionen Euro. Das war nicht nur ein neuer Quartalsrekord, sondern auch der bisher stärkste Anstieg in diesem Jahr. 💡

👉 Im Unterschied zur weit verbreitet miesen Stimmung sehe ich also eher ein halbvolles Glas statt ein halbleeres.

Babyboomer werden zur Belastung für den Aktienmarkt – Gastkommentar Stefan Riße, Finanzanalyst und Börsenkorrespondent für “N-TV”

 

Gastkommentar von Stefan Riße, Finanzanalyst und Börsenkorrespondent für “N-TV”

Die geburtenstarken Jahrgänge gehen nun nach und nach in Rente. Schon vor Jahren wurde darüber diskutiert, ob dies zu einer Belastung für den Aktienmarkt werden würde. Geht jemand aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand, so hört er als normaler Arbeitnehmer mit normalem Gehalt auf, für seine Altersvorsorge zu sparen und beginnt stattdessen, diese zu verbrauchen. Schließlich hat man sein ganzes Arbeitsleben über eingezahlt, um ab dem Rentenalter, wenn die Bezüge stark sinken, mit dem Ersparten einen Teil seines Lebens zu finanzieren.

Wenn mit den Babyboomern plötzlich sehr viele Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden und in Rente gehen, kehren sich entsprechend große Finanzströme um. Wenn zudem vorher in Aktien gespart wurde, kann dies natürlich Auswirkungen auf die Aktienkurse haben, weil plötzlich mehr Anleger verkaufen und weniger Anleger Aktien kaufen wollen.

Babyboomer sorgen auch für höhere Zinsen

In jüngster Zeit zeigt sich aber noch ein anderer Effekt in Bezug auf die Babyboomer. Überall in der westlichen Welt erleben wir eine Abschwächung der Volkswirtschaften. Die Frühindikatoren in den USA sind seit vielen Monaten rückläufig, eine der längsten Serien in der Geschichte. Deutschland befindet sich in der Rezession, und auch aus anderen europäischen Ländern kommen deutliche Signale der Abschwächung. Neu ist allerdings, dass sich der Arbeitsmarkt trotz dieser Wirtschaftsschwäche nach wie vor in sehr guter Verfassung befindet.

Es gibt immer noch Arbeitskräftemangel in bestimmten Bereichen. Das war in der Vergangenheit nie der Fall. Wenn die Wirtschaft schwächelte, war das auch auf dem Arbeitsmarkt zu spüren. Schuld an dieser neuen Entwicklung sind auch die Babyboomer, die in Rente gehen. Denn die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter sinkt überall in den alten Industrieländern.

Damit ist Arbeitskraft ein deutlich knapperes Gut geworden und Arbeitslosigkeit trotz schwacher Konjunktur erstmal kein Thema. Das Problem ist eher die Inflation, die aufgrund der Arbeitskräfteknappheit durch die Lohninflation getrieben wird. Die jüngsten Lohnerhöhungen und die Streiks zeigen ein klares Bild. Das macht die Inflationsbekämpfung für die Zentralbanken derzeit relativ komfortabel. Sie können sich voll darauf konzentrieren und müssen zunächst keine Rücksicht auf die Konjunktur nehmen, weil es an Arbeitsplätzen nicht mangelt. Es ist also völlig klar, dass die Zinsen länger hoch bleiben, als es in einer schwachen Konjunktur normalerweise der Fall wäre. Und das ist keine gute Nachricht für die Aktienmärkte.

Jahresendrallye bleibt fraglich

Da die Geldpolitik restriktiv bleibt, dürften die Bäume trotz der wohl vor allem durch Short-Eindeckungen getriebenen Rallye an den Aktienmärkten in den letzten vier Wochen nicht in den Himmel wachsen. Darauf deutet auch die mittlerweile stark gestiegene Anlegerstimmung hin. Die Short-Positionierungen dürften eingedeckt sein und der Anleihenmarkt wird von vielen Anlegern weiterhin als die bessere Alternative angesehen. Eine etwas zurückhaltende Haltung gegenüber Aktien scheint daher weiterhin angebracht.

Über dem Abgrund

Gastkommentar von Bernd Förtsch, Herausgeber Der Aktionär

Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und aufgrund dessen – anders als von Journalist Henry Louis Mencken 1921 als Redensart niedergeschrieben – nicht etwa falsch, sondern in diesem Fall absolut richtig ist. So lautet die Antwort auf die Frage nach einer Lösung für die gescheiterte Ampel-Koalition schlicht und ergreifend: Treten Sie zurück!

Diese Regierung muss sofort zurücktreten. Olaf Scholz muss sich nur Artikel 56 des Grundgesetzes in Erinnerung rufen. Dann weiß er, was zu tun ist: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, (…) werde.“ Diesen Eid hat er geleistet. Erfüllt hat er ihn nicht einmal im Ansatz. Im Gegenteil. Jetzt könnte er es, indem er weiteren Schaden von Deutschland abwendet. Ich weiß, Herr Scholz hat mitunter Schwierigkeiten, sich zu erinnern. Ich kann nur hoffen, dass er wenigstens nicht vergessen hat, was Anstand ist. 

Diese Regierung hat Deutschland an den Abgrund geführt. Spätestens mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vorige Woche sollte das jedem klar sein. Scholz, Habeck und Lindner haben Verfassungsbruch begangen. Scholz war der Architekt dieses dilettantischen Versuchs, das Geld der Bürger für den falschen Zweck zu benutzen. Was er als Finanzminister erdachte, als Kanzler umsetzte, muss jetzt das Ende dieser Regierung bedeuten. Ökonom und Ex-Wirtschaftsweiser Bert Rürup sagt nicht ohne Grund, jedoch ein wenig spät: „Was wir jetzt erleben, ist bislang ohne Beispiel in der bundesdeutschen Politik.“ CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt stellt fest: „Die Ampel hat fertig.“ Ob er und die Union es besser hingekriegt hätten? Auch wenn ich mir kaum vorstellen kann, dass es noch schlechter geht, tendiere ich angesichts der Ergebnisse der Großen Koalition dennoch eher zu einem „Nein“. 

Was jetzt passiert, ist Folgendes: Wie man hört, bereiten sich Friedrich Merz und Carsten Linnemann auf vorgezogene Wahlen vor. Das müssen sie auch. Die FDP muss das auch. Sie ist am Ende. Und zwar als Partei, nicht nur als Fraktion, wenn sie nicht jetzt ausschert aus dieser unheilvollen Zweckgemeinschaft im Bund und ihr ein Ende bereitet. Kein Liberaler wird ihr noch seine Stimme geben, wenn sie an diesem Armageddon weiter mitwirkt. Nur dann kann sie – inzwischen muss man es so nennen – hoffen, dass sie die Chance auf Wiedereinzug in den Bundestag wahrt. Bangen müssen wird sie von allein. Im Anschluss gibt es dann höchstwahrscheinlich eine Neuauflage der Großen Koalition. Eventuell sogar mit Beteiligung der FDP. Immerhin hört man aus Berlin, die Liberalen könnten sogar mit der SPD, auf keinen Fall jedoch mit den Grünen. Die wiederum muss inzwischen sogar die SPD als Ballast empfinden. Bundeswirtschaftsminister Habeck ist ein Totalausfall, seine Partei erwiesenermaßen die größte Gefahr für die steuerzahlende Bevölkerung Deutschlands. Apropos Totalausfall. Damit ist Habeck nicht allein. Arbeitsminister Hubertus Heil ist das mit seinem „die meisten wandern in unseren Arbeitsmarkt ein, nicht in die Sozialsysteme“ auch. Welch Hohn gegenüber den 43 Millionen Steuerzahlern in Deutschland! 

Getoppt wird das Ganze nur noch von Genosse Kevin Kühnert, der nun aus einer TV-Show heraus die „Notlage“ erklären möchte. Ja, die Regierung könnte das und damit die Schuldenbremse aussetzen, wenn sie unverschuldet in eine Krise geraten wäre. Aber woher nimmt dieser General nur die Chuzpe, zu behaupten, hier sei etwas „unverschuldet“?! Und so bleibt: Heute noch stehen wir über dem Abgrund. Doch schon morgen wird uns diese Regierung noch einen Schritt weitergeführt haben. Damit muss jetzt Schluss sein!

 

Kutzers Standpunkt: Anleger, tauscht Eure Erfahrungen aus

Kommentar von Hermann Kutzer, ehem. Börsenkorrespondent für das Handelsblatt und “N-TV”

Mit dem näher rückenden Jahreswechsel hat die Hochsaison der Börsenprognosen begonnen – Gibt es noch eine Jahresschluss-Rally am Aktienmarkt? Wie könnte 2024 werden? Es sind deshalb (kein Wunder) auch Wochen mit zahlreichen Anlegerveranstaltungen in deutschen Großstädten. Auf diesen „Börsentagen“ wird Ihnen viel geboten, geschätzte Anleger, denn Banken, Investmentfonds und Fachverlage stellen ihr professionelles Know-how in Wort und Schrift zu Verfügung und werben für einzelne Märkte und Produkte. Dazu gibt es jede Menge Broschüren, Vorträge und Diskussionsforen. Das sind seltene und besonders sinnvolle Gelegenheiten, um sich über Geldthemen zu informieren. Ich selbst habe viele Jahre lang Anlegermessen und Börsentage aktiv begleitet.

Wichtig ist dabei aber auch folgende Empfehlung: Seien Sie nicht nur Zuhörer, Fragensteller und Prospektsammler, sondern versuchen Sie auch Kontakt zu anderen Privatanlegern zu gewinnen! Denn wo sonst haben Sie die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten? Nach meinen Beobachtungen sind gerade die Erlebnisse anderer Börsianer nützlich. Achtung! Besonders aus den Fehlern sollte man lernen – aus Erfahrung eben!

Kerngesunder Realitätsverlust

Gastkommentar von Bernd Förtsch, Herausgeber Der Aktionär

Es würde bedeuten, „dass uns der Fußboden weggezogen wird, auf dem wir versuchen, die wirtschaftliche Situation in Deutschland zu stabilisieren“, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck noch im Juni. Nicht nur deswegen bin ich jetzt umso gespannter zu sehen, wie dieser sonst schon so glücklose Robert Habeck den Karren aus dem Dreck zieht, in den er ihn selbst gemeinsam mit seinen Koalitionären gefahren hat. 

In kurzer Abfolge hat das Bundesverfassungsgericht ihm und der Ampel nun schon zum zweiten Mal die rote Karte gezeigt. Erst musste es das umstrittene Heizungsgesetz der Ampel ausbremsen. Jetzt haben die Richter die Umwidmung von Coronaschulden in Geld für den Klima- und Transformationsfonds (KTF) für verfassungswidrig erklärt. Die CDU, die geklagt hatte, feiert das Urteil als Sieg für die Steuerzahler. Dem KTF indes fehlen jetzt 60 Milliarden Euro. Doris König, Vorsitzende Richterin des Zweiten Senats, sagte in der Begründung, der „zweite Nachtragshaushalt 2021“ sei mit dem Grundgesetz „unvereinbar und nichtig“. Finanzminister Christian Lindner kommentiert: „Die 60 Milliarden Euro werden gelöscht.“

Ach, könnte man doch nur das Ergebnis der Habeck’schen Wirtschafts- und Klimapolitik einfach so löschen wie die 60 Milliarden. Dann wäre uns allen sicher mehr geholfen. Denn das Wirken des Robert Habeck ist historisch desaströs, wie wir in einigen Jahren lesen werden – ähnlich der Asylwillkommenspolitik der Angela Merkel. Die deutsche Wirtschaft wächst nicht mehr. In Europa und der Welt schaut man mit Sorgenfalten auf Berlin. 

Und selbst dort, wo Boom zu erwarten gewesen wäre, ein einziges Desaster: Seit Habeck das Sagen im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz übernommen hat, funktionieren weder die Wirtschaft noch der Klimaschutz, auch und insbesondere dort nicht, wo sie unmittelbar zusammentreffen: etwa in der Windenergie-Branche. Siemens Energy schreibt Milliardenverluste, die Aktie ist kollabiert, der Konzern auf Staatshilfe angewiesen. Der frühere Siemens-Chef Joe Kaeser, der heute den Aufsichtsrat der Siemens Energy leitet, zündet Nebelkerzen, indem er nun den Vergleich mit Hermes-Bürgschaften für das Exportgeschäft deutscher Unternehmen bemüht. Ein jämmerlicher Versuch, vom Management-Versagen abzulenken. Interessanterweise betrachtet Habeck die Firma als „kerngesund“. Gleich und gleich gesellt sich gern – mehr fällt mir zu dieser sonderbaren Feststellung nicht ein. 

Fakt ist: Die deutsche Windbranche arbeitet mit ruinös niedrigen Margen oder schreibt Milliardenverluste, Auslandsgesellschaften wie Siemens Gamesa müssen als Sündenbock herhalten. Fakt ist: Der Börsenwert der Firmen aus dem Sektor der Erneuerbaren Energien hat sich seit dem Amtsantritt von Grünen-Minister Habeck mehr als halbiert! Fakt ist: Deutschland hat kein Geld mehr für den Klimaschutz im Haushalt stehen, weil die 60 Milliarden aus den Coronahilfen auf Geheiß des Bundesverfassungsgerichts „gelöscht“ werden. All das passiert in der besten aller Welten, in der der Klimaschutz Vorrang vor allem anderen haben sollte. So haben es Habeck und seine Grünen zum Auftakt ihrer Legislatur jedenfalls versprochen. Eingetreten ist das exakte Gegenteil: Grüne Politik erweist sich als Gift für Wirtschaft UND Klimaschutz. Bleibt die Frage: Wie lang wirkt dieses Gift noch, ehe die Koalition umfällt? Für mich ist das keine Frage des Ob, sondern nur noch des Wann.