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Facebook – Der Riese schwankt

Facebook – Der Riese schwankt, aber er fällt (noch) nicht

Als Mark Zuckerberg sein Unternehmen im Jahr 2004 gründete, hat er vielleicht nicht mit solch einem rasanten Wachstum gerechnet. Über 2 Mrd. Nutzer weltweit machten Facebook zu einem milliardenschweren Unternehmen, das durch innovative Ideen und Zukäufe geradezu unangreifbar an der Spitze der sozialen Netzwerke steht.

Das die dadurch gewonnenen Daten auch für gezielte Zwecke in den Marketingstrategien der werbenden Unternehmen genutzt werden, ist jedem Nutzer von vorn herein klar. Wer dort zu viele persönliche Informationen veröffentlicht, gibt sein Privatleben auf. Seit seinem öffentlichen Bestehen steht das Unternehmen aufgrund der mit Mängeln behafteten Datenschutzpraktiken in der Kritik, speziell von europäischen Datenschützern und Sicherheitsexperten. Im US- amerikanischen Markt und anderen Märkten ist das Bedürfnis von Datenschutz nicht so ausgeprägt wie bei uns. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen in Deutschland sowie andere mahnende Stimmen rieten seit 2010 immer wieder davon ab, Facebook zu nutzen.

Eine neue Dimension wurde erreicht

Aber jetzt erreicht die Nutzung der Daten für eine gezielte Wahlbeeinflussung eine neue Dimension, nämlich eine politische Dimension und das hat Auswirkungen auf das wirtschaftlich so erfolgreiche Geschäftsmodell und damit auch auf viele Kleinanleger, die Facebook-Aktien in ihrem Depot haben.

Obwohl es ein anderes Unternehmen, Cambridge Analytica war, dass die Daten von 50 Mio. Facebook-Nutzern für eine mögliche Beeinflussung des US-amerikanischen Wahlkampfes genutzt hat, der Schaden bleibt bei Facebook hängen. Es fragt sich jetzt nur noch, ob Facebook wissentlich Cambridge Analytica unterstützt hat dann wäre es Vorsatz oder ob die Nutzung der Facebook-Daten fahrlässig zugelassen wurde, dann handelt es sich um mangelnde Sicherheit oder ob es sich um einen kriminellen Aktion von Cambridge Analytica handelt. Auch im letzten Fall fragt man sich, ob jeder kriminelle Hacker an meine Daten kommen kann?

Die Politik in Europa schreit jetzt nach einem Schuldigen, aber ganz offensichtlich wird bspw. die neue Bundesjustizministerin Katarina Barlay nur auf die zweite Reihe des Managements treffen. Es scheint bei diesen Gesprächen, auch mit der EU, nichts Handfestes herauszukommen.

Gründer und CEO M Zuckerberg muss in die Höhle des Löwen, in den amerikanischen Senat. Dort wird es jetzt richtig zur Sache gehen und am Ende kann die Zerschlagung von Facebook stehen. Die Historie von Standard Oil der Rockefeller Dynastie ist ein Beispiel dafür, wie schnell so etwas geschehen kann. Ob Zuckerberg CEO bleibt, kommt auf sein Auftreten vor dem Senat an. Nur mit Demut kommt er weiter. Sollte er allerdings darauf verweisen, dass Facebook keine Fehler gemacht hat, dann wird er sein Unternehmen schneller verlieren, als er wieder ins Valley zurückreisen kann. Eine Vorladung des Senats beantwortet man nicht mit sturer Rechthaberei, sondern wie schon gesagt mit Demut. Wir werden verfolgen, was dabei herauskommt.

Die wirtschaftlichen Folgen

Seit dem Börsengang 2012 ist der Kurs der Aktie um 600 Prozent gestiegen. Der Weg des Charts ging ständig nach oben, abgesehen von einigen Marktschwächephasen.

Umso mehr dürfte Aktionäre nun der abrupte Richtungswechsel gen Süden in der vergangenen Woche verunsichert haben. Innerhalb von fünf Tagen fiel der Facebook-Kurs um elf Prozent auf 164 US-Dollar. 50 Milliarden US-Dollar Börsenwert wurden damit in nur einer einzigen Handelswoche vernichtet.

Wir haben schon auf die Gefahren von Seiten der Politik hingewiesen für Facebook hingewiesen. Wenn Facebook überlebt, sind strenge Regulierungen absehbar, die nicht nur Facebook betreffen, sondern höchstwahrscheinlich die ganze Branche (Alphabet, Amazon und mehr).

Das schwerwiegendere Verkaufsargument für die Facebook-Aktie ist aber der Rückzug der ersten Werbekunden. Großunternehmen wie der Firefox-Konzern Mozilla, die Commerzbank u. a. setzen die Zusammenarbeit mit dem massiv in die Kritik geratenen sozialen Netzwerk aus. Weitere Großkunden, wie die Versicherungsbranche und andere Banken, könnten die nächsten sein, die ihr Multimediabudget nicht mehr bei Facebook einsetzen. Damit verliert Facebook die wirtschaftliche Basis.

Und noch eine Gefahr droht dem Unternehmen jetzt verstärkt. Die ersten User haben ihre Profile schon gelöscht. Weitere werden folgen. Und neue User zu gewinnen ist schwer für Facebook, da die jetzt heranwachsende Generation nicht mehr auf Facebook seine Daten zur Verfügung stellt, weil sie andere Interessen und Netzwerke präferieren. Und wenn nicht genügend User mehr vorhanden sind, schrumpfen die Werbeeinnahmen weiter.

Die ersten Aktienfonds werden auf diese Entwicklung sehr schnell reagieren und Facebook aus den Depots werfen. Und wenn Facebook erst einmal verstärkt im Fokus der Hedgefonds steht und dort geshortet wird, dann gibt es kein Halten mehr in Richtung Süden.

Fazit:

Kleinaktionäre, die Facebook immer noch im Depot haben sollten den Aktienbestand vorerst verringern, bis erstens die Politik ihre Entscheidung getroffen hat, zweitens das Unternehmen erklärt, wie es überzeugend auf den Wachstumspfad zurück finden und drittens das Vertrauen der User zurück gewinnen will.

Alibaba

Alibaba – neu im NDACinvest-Aktienfonds in der Kategorie Megatrends

Seit Ende November 2019 gibt es eine neue Depotaufteilung im Aktienfonds des NDAC. Grund dafür ist der Kauf von 700 Aktien des chinesischen Technologiekonzerns Alibaba zum Stückpreis von 172,80 Euro. Zwei Wochen später notiert die Aktie bei 182,40 Euro, eine Wertsteigerung im Depot um knapp 7.000 Euro. Was Amazon für Deutschland und Europa ist, das ist Alibaba für die Volksrepublik China und den asiatischen Raum.

Doch Alibaba will deutlich mehr. Mit seiner Website alibaba.com begeistert die Onlineplattform zunehmend auch hiesige Onlinekunden. Aufgrund seiner schieren Größe mit der aktuellen Marktkapitalisierung von rund 975 Mrd. Euro gehört Alibaba im NDAC-Depot zu den Megatrends unter Internet und künstliche Intelligenz.

Anlass genug, um die Alibaba Group Holding Ltd. aus Hangzhou einmal näher vorzustellen. Sie bezeichnet sich als die größte Unternehmensgruppe der chinesischen Technologiebranche.

Die Alibaba Group Holding Ltd.

Der Unternehmenssitz Hangzhou ist mit der Fläche von mehr als 16.000 km² und knapp 9,5 Mio. Einwohnern die Hauptstadt der Provinz Zhejiang mit einer Größe von gut 100.000 km² und etwa 60 Mio. Einwohnern. Die Entfernung zwischen Hangzhou und der nördlich gelegenen 25 Mio. Metropole Shanghai beträgt knapp 200 Kilometer oder eine zwei- bis dreistündige Autofahrt. Dazu ein kurzer Vergleich mit der Heimat: Berlin ist knapp 900 km² groß und zählt aktuell 3,65 Mio. Einwohner.

Das Onlineportal Alibaba wurde kurz vor der Jahrtausendwende gegründet; im Frühjahr 2007 folgte der Börsengang von alibaba.com. Das ist der Name von Unternehmensgruppe und Onlineplattform als Businessplattform B2B und B2C. Zur Unternehmensgruppe gehören mittlerweile ein Dutzend Tochterunternehmen, die in der Holding Ltd. gebündelt sind. Seit Herbst 2014 ist die Alibaba-Aktie an der New York Stock Exchange, der NYSE notiert. Der damalige Börsengang mit Aktien im Wert von knapp 22 Mrd. $ war einer der weltweit größten überhaupt. Seit Ende November 2019 ist die Alibaba-Aktie zusätzlich an der Stock Exchange of Hong Kong, der SEHK notiert. Diese Zweitlistung brachte dem Unternehmen einen Erlös von mehr als 10 Mrd. Euro. Die Aktie startete mit +6 Prozent gegenüber dem Ausgabekurs.

Allemal interessant ist der Onlinebesuch bei alibaba.com. Die Schaltfläche Kategorien führt zu dem vielfältigen Alibaba-Angebot mit mehreren Dutzend Kategorien, zusammengefasst zu zwölf Produktgruppen. Unter Bekleidung beispielsweise reicht das Angebot vom Kostümdesign Service über Kleidung für Schwangere, Hochzeitskleid und Zubehör oder Sportbekleidung bis hin zu gebrauchter Kleidung. Weitere Produktgruppen sind Auto und Transport, Elektronik, Gesundheit und Schönheit oder auch Geschenke, Sport und Spielzeug. Bei Alibaba kann sowohl gekauft als auch verkauft werden, vergleichbar mit der Kombination von Amazon und eBay auf einer Plattform.

Kurz gesagt, bei Alibaba findet der Onlinekunde alles was sein Herz begehrt.

Alibaba kommt mit B2C via AliExpress nach Europa und Deutschland

AliExpress ist als eigene Onlineplattform für den Einzelhandel B2C eine Tochtergesellschaft innerhalb der Alibaba Group. Mit AliExpress bereitet Alibaba die Expansion nach Europa vor und wird somit zunehmend zu einem direkten Amazon-Konkurrenten. Als „Kampfarena der beiden Global Player“ wird Deutschland mit seinen 82 Mio. Einwohnern und der damit verbundenen Kaufkraft erwartet. Zurzeit ist das Deutschlandgeschäft weitgehend B2B, also auf Businesspartner beschränkt. Das wird sich möglicherweise schon im kommenden Jahr, spätestens ab 2021 grundlegend ändern.

  • Als Luftfracht-Drehkreuz ist der belgische Flughafen Lüttich geplant, verkehrsmäßig im Dreieck Amsterdam–Frankfurt/Main–Paris gelegen. In dieser Region werden schon jetzt etwa Zweidrittel des europaweiten Luftfrachtaufkommens abgewickelt.
  • Momentan baut Alibaba ein mehr als 220.000 m² großes Logistikcenter in direkter Flughafennähe.
  • Vor wenigen Monaten wurde in der spanischen Landeshauptstadt Madrid ein erster Alibaba-Flagship-Store eröffnet. Von hieraus sollen verschiedene Märkte in Westeuropa getestet werden.
  • Schon jetzt ist die Plattform alibaba.com weitgehend marktbeherrschend in Ländern wie Russland, Türkei sowie in weiten Teilen von Osteuropa.

Der Börsengang in Hong Kong erfolgte auch vor dem Hintergrund einer Abkoppelung vom US-Markt wegen der ständigen Handelsquerelen mit den USA. Die Alibaba Group steht sinnbildlich für den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas. Das Land möchte langfristig zur weltweiten Handelsmacht Nummer Eins aufsteigen und die USA verdrängen. So bleibt zu vermuten, dass der Börsenplatz Hong Kong in nächster Zeit an Bedeutung zunehmen wird, und zwar zu Lasten der US-Börsen.

Von diesen Handelsspannungen wird das NDAC-Depot nicht tangiert. Der neue Wert Alibaba ist auf jeden Fall eine Bereicherung und wird möglicherweise nicht nur vom Alphabet her vor anderen A-Werten wie Alphabet, Amazon und Apple im NDACinvest-Aktienfonds unter den Megatrends rangieren.

RTL-Sommerhaus der Stars sorgt für gute Stimmung an der Börse

RTL-Sommerhaus der Stars sorgt für gute Stimmung bei Zuschauern und an der Börse

Mit der Reality-Show „Das Sommerhaus der Stars – Kampf der Promipaare“ hat RTL als europaweit bekannter und präsenter Entertainer einen weiteren Hit gelandet. Das Format hat seinen Ursprung in Israel und ist unter dem Namen Power Couple in zahlreichen europäischen Ländern so bekannt wie beliebt. Nach der ersten 2016er Staffel mit einer erwarteten, jedoch nicht durchschlagenden Quote erweist sich die vierte 2019er Staffel als absoluter Zuschauererfolg. Neuer Sendetag ist der Dienstag. Das Finale wird am 3. September zur besten Abendzeit ausgestrahlt. Während am ersten Sendetages des 23. Juli die Zuschauerzahl noch knapp unter 3 Mio. lag, stieg sie in den darauffolgenden Wochen auf bis zu knapp 3,9 Mio. Damit lag der Marktanteil in der Altersgruppe zwischen 14 und 50 Jahren bei knapp 30 Prozent und in der Gesamtwertung bei etwa der Hälfte davon.

Das wöchentliche Abendvergnügen tat nicht nur dem Fernsehzuschauer gut, sondern auch der RTL-Aktie, die im MDAX geführt wird. In der letzten Augustwoche konnte sich der Wert erstmals seit längerer Zeit wieder sichtbar erholen. Das Plus lag bei gut einem Prozent und der aktuelle Aktienkurs bei 42,30 Euro. Im NDACinvest-Aktienfonds hat RTL seit mittlerweile vier Jahren seinen festen Platz im Segment Mittelstand & Nebenwerte. Der aktuelle Verlust gegenüber den ursprünglichen 68,20 Euro ist der mehrjährigen Gesamtsituation an den Börsen und weniger der Geschäftsentwicklung von RTL geschuldet. Die ist im laufenden Geschäftsjahr so erfolgreich wie kaum zuvor.

Digitalgeschäft bringt RTL in die Erfolgsspur

Zum Ende des Jahrzehnts erwirtschaftet RTL zusammen mit seiner Verlagstochter Gruner + Jahr etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes in Deutschland und Frankreich mit dem Digitalgeschäft. Dieses Umsatzplus aus eigener Kraft und Stärke ist deutlich mehr wert, als wenn es durch Zukäufe generiert worden wäre. RTL ist auf allen digitalen Sektoren bestens aufgestellt. Ein möglicher Konjunkturabschwung wird nach Auffassung des RTL-Vorstandes eher am Unternehmen vorbeigehen. Alle Geschäfte seien mit einem unmittelbaren Privatkonsum des Endkunden verbunden. Wirtschaft hin oder her; der Endverbraucher werde das ganze Jahr hindurch anlassbezogen konsumieren und kaufen. Ob Fernsehen, Rundfunk, Internet, Livestreaming oder die Literatur zum Anfassen; das Portfolio von RTL sei heutzutage so gestrickt, dass niemand daran vorbeikommt; oder anders gesagt, dass jeder davon Gebrauch machen kann und auch möchte.

Brexit Ja oder Nein – kein Problem für RTL

Auch der bevorstehende Brexit kann die RTL Group nicht aus der Erfolgsspur werfen, eben weil die Geschäftsaktivitäten überwiegend lokal sind. RTL unterhält eine so große wie leistungsstarke Druckerei in Liverpool. Die dortigen Läger für Papier und Farben seien bis an den Rand gefüllt. Egal wie es kommt; RTL kann auf der Insel auch weiterhin drucken und seine Kunden mit Printmedien versehen.

Trödeltrupps, Family Story und anderes mehr am Nachmittag

Eine Dauerbaustelle nicht nur, aber hauptsächlich bei RTL ist der tägliche Nachmittag. Der RTL-Zuschauer möchte was geboten bekommen, doch immer neue Sendeformate kosten Geld. Das muss zunächst als feste Ausgabe investiert und anschließend mit dem Risiko „Top oder Flop“ wieder eingespielt werden. Einerseits durch Einschaltquoten und Werbung, andererseits durch Lizenzverkauf. Insofern muss der RTL-Zuschauer auch zukünftig damit leben, dass ihm in den Werbepausen zunehmend Wiederholungen präsentiert bis zugemutet werden. Beispiele dafür sind Serien wie Trödeltrupps oder die Family Stories.

Ressourcen freisetzen durch Personalabbau

Ungeachtet und trotz der Erfolge mit Mehreinnahmen im operativen Geschäft will RTL durch Personal- und Verwaltungsabbau bei den Ausgaben sparen. Der Personalbestand in Luxemburg soll in absehbarer Zeit auf die Hälfte reduziert werden. Betroffen sind die Bereiche Controlling, Kommunikation, Personal und Strategie. Von der Hälfte soll wiederum etwa die eine Hälfte nach Köln verlagert und die andere Hälfte freigesetzt werden.

RTL-Aktie im NDAC-Depot – Garant für Beständigkeit ohne Höhenflüge

Der Aktienbestand ist vom damaligen Anlageausschuss nach der früheren Anlagestrategie gekauft worden. Das Investment hat sich bis heute unterm Strich ausgezahlt. Auch die Zukunftsaussichten sind ausgesprochen positiv, wenngleich von der RTL-Aktie keine Höhenflüge an der Börse zu erwarten sind. Die Zukunft gehört der Digitalisierung und hier ist das Unternehmen gut aufgestellt. Aus der bisherigen „analogen Welt“ gibt es keine schwerwiegenden Altlasten; der Konzern kann sich voll und ganz auf die Herausforderungen des bevorstehenden Jahrzehnts konzentrieren.

Man dürfte gespannt darauf sein, wie ein vergleichbarer Bericht über RTL im NDACinvest-Aktienfonds heute in zehn Jahren, also auf der Schwelle zum dann nächsten Jahrzehnt, ausfallen würde.

Warten wir’s einfach mal ab.

SAP – aktuell neuester Wert im NDACinvest-Aktienfonds

SAP – aktuell neuester Wert im NDACinvest-Aktienfonds

Der Niedersächsische Aktienclub hat sein Portfolio um einen weiteren DAX-Wert im Segment Basisinvestments erweitert. Hinzugekommen ist der deutsche Softwarehersteller SAP SE mit Stammsitz im baden-württembergischen Walldorf. SAP ist der europa-, und wenn man die USA ausklammert der weltweit größte Softwarehersteller. Damit führt der NDAC im dritten 2019er Quartals 14 von 30 DAX-Werten im Depot. Im Grunde genommen ist das die konsequente Entwicklung der seit einigen Jahren neuen Anlagestrategie.

Die SAP-Anwendungsplattform S/4HANA wurde Mitte des Jahrzehnts entwickelt und damals neu eingeführt. Nach einigen Jahren hat sich S/4HANA zum Ende des Jahrzehnts hin zu einem buchstäblich weltweiten Renner entwickelt. Die Software wird mittlerweile in zahlreichen Landessprachen verkauft und von SAP gepflegt sowie betreut. Die SAP-Aktie wurde zum Kurs von 105,98 Euro gekauft. Bis heute ist der Kurs um etwa fünf Prozent auf knapp 111 Euro gestiegen. Der Depotanteil von SAP im NDACinvest-Aktienfonds liegt zurzeit bei etwa 0,4 Prozent, und die Summe aller Basisinvestments beträgt gut 28 Prozent. Davon entfallen reichlich 13 Prozent auf die 14 DAX-Unternehmen, der Rest auf ausländische Werte sowie auf Aktiengesellschaften wie Evonik oder Kali & Salz K+S, die im MDAX gelistet sind.

Deutsches Erfolgsunternehmen SAP

Die Älteren werden sich noch an die Firmengründung Anfang der 1970er-Jahre erinnern. Damals wurde von Dietmar Hopp, Hasso Plattner sowie drei weiteren Experten die SAP Systemanalyse und Programmentwicklung GbR gegründet. Nach den Anfängen mit Lohnabrechnungs- und Buchhaltungsprogrammen wurde wie im Zeitraffer aufwändige Software für Großrechner entwickelt. Ende der 1980er-Jahre folgte die Umwandlung in eine AG und damit verbunden der Börsengang. Aufstieg, Erfolg und internationales Renommee gingen weiter und weiter. Seit 2014 ist SAP als SE eine AG nach europäischem Aktienrecht. SAP wuchs im Laufe von knapp fünf Jahrzehnten nicht nur aus eigener Wirtschaftskraft, sondern auch durch den Hinzukauf von mehr als fünf Dutzend Unternehmen. Erst im November vergangenen Jahres wurde zum Preis von rund 8 Mrd. US-Dollar das US-amerikanische Unternehmen Qualtrics mit Firmensitzen in den US-Bundesstaaten Washington und Utah erworben. Den Umsatz von etwa 25 Mrd. Euro erwirtschaften weltweit knapp 100.000 Beschäftigte. Etwa 70 Prozent der Aktien sind im Streubesitz; 13 beziehungsweise gut 7 Prozent halten die beiden Firmengründer Hopp und Plattner.

SAP S/4HANA – Erfolgsprojekt in der aktuellen 2018er Version

HANA steht für das englische High Performance Analytic Appliance, zu Deutsch Hochleistungsanalyseanwendung. Die Schnelligkeit dieser Kombiplattform aus Hard- und Software wird ganz maßgeblich durch die Datenspeicherung im Arbeitsspeicher anstelle auf der Festplatte erzielt. Das klingt einfacher als es für SAP im Forschungs- und Entwicklungsstadium gewesen ist. SAP HANA wurde vor gut zehn Jahren von SAP in Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut sowie der US-amerikanischen Stanford University für die Echtzeitanalyse großer bis größter Datenmengen entwickelt. Vorgestellt wurde SAP HANA im Jahr 2010 und anschließend in mehreren Stufen sowie Versionen entwickelt. S/4HANA ist der heutige Nachfolger von HANA. S steht für simple beziehungsweise einfach, und die Ziffer 4 für die inzwischen vierte in den beiden Versionen Cloud sowie On-Premises.

  • SAP S/4HANA Marketing Cloud steht für Marketing ohne jede Ländereinschränkung
  • SAP S/4HANA Professional Services Cloud ist ein Industrieservice in, Deutschland, USA, Australien, Kanada und UK
  • SAP S/4HANA Enterprise Management Cloud ist eine komplette ERP-Lösung für alle Industrien
  • SAP S/4HANA als Cloud steht für den Bereich Finanzen

SAP S/4HANA wurde seit dem Launch bis heute sechsmal überarbeitet; die derzeit aktuelle Version datiert aus November 2018.

SAP – für viele ein Buch mit sieben Siegeln

Weder Systemanalyse noch Programmentwicklung sind dem Inhaber von SAP-Aktien ein Begriff. Wer nicht in der SAP-Welt mit ihrem spezifischen Know-how lebt und darin geschult ist, der verbindet mit SAP eher das bundesweite Sponsoring in Sportarten wie Eishockey, Fußball und Handball. Die SAP-Arena in Mannheim ist mit ihrer Kapazität von 15.000 Zuschauerplätzen eine der modernsten Multifunktionshallen in Baden-Württemberg. Und in der Hamburger Elbphilharmonie ist SAP der Partner für Musik & Kultur.

Für das NDAC-Depot ist der SAP-Wert just zur rechten Zeit gekauft worden. Wie der Fachmann sagt, hat die Aktie in den vergangenen Wochen ihren Ausbruch geschafft. Nach einer mehrwöchigen Stagnation hat sie deutlich zugelegt und ist auf gutem Wege, nicht nur den Durchschnittswert im DAX, sondern auch im NDAC-Depot deutlich anzuheben. Hier gehört SAP zu denjenigen sieben Werten der Basisinvestments, deren aktueller Kurs gegenüber dem ursprünglichen Kaufwert im Plus liegt.

Die ganze Welt zahlt mit Libra

Die ganze Welt zahlt mit Libra

… So oder so ähnlich stellt sich zumindest das Facebook-Imperium um Mark Zuckerberg die Zukunft vor. Die Zukunft liegt dabei mit Mitte 2020 allerdings schon sehr nahe vor uns. Da Facebook zu unseren Depotwerten zählt, müssen wir uns schon allein aus diesem Grund mit der angedachten Währung und deren Erfolgsaussichten beschäftigen.

Definition der Libra-Währung

Libra oder GlobalCoin oder früher FacebookCoin ist ein von Facebook initiiertes Kryptowährungsprojekt. Es ist als Stallmünze/Stablecoin mit einer Währungspalette konzipiert.

In einfachsten Worten ist ein Stablecoin eine Kryptowährung, die an einen materiellen oder stabilen Vermögenswert gebunden ist. Beispiele für einen stabilen Vermögenswert sind Gold, Euro oder US-Dollar. Die Idee, eine Kryptowährung mit einem Sachwert zu unterlegen, hat zur Folge, dass die Preisvolatilität reduziert wird, die mit der Standardkryptowährung stets einhergeht. Auf diese Weise werden digitale Münzen für den täglichen Gebrauch viel praktischer, und auch die weltweite Akzeptanz wird so gefördert.

Das Ziel von Facebook ist, eine international einsatzfähige, stabile digitale Währung zu schaffen, zu der jeder Mensch auf der Welt Zugang hat. Das bedeutet, dass jeder mithilfe von Libra Geld senden und empfangen kann. Vorstellbar ist, dass man mit der Währung Einkäufe bezahlen kann, ohne sie erst in Dollar oder Euro umzurechnen. So würden die horrenden Transaktionskosten entfallen, die eine international getätigte Überweisung zwischen Geschäftspartnern, Familienangehörigen, Freunden etc. extrem verteuern. Auch das Wechselkursrisiko wird es dabei nicht mehr geben.

Hat das Libra-Projekt eine Chance?

Schauen wir auf die Liste der ca. 100 Partner der Libra Association, stellen wir fest, dass sich darauf sehr namhafte Unternehmen befinden: Uber, Spotify, Vodafone, Coinbase, ebay, Andreessen, Horowitz, Visa, Mastercard, Paypal, Booking.com und Faretech. Von diesen bisher bekannten Partnern ist kaum anzunehmen, dass sie sich auf ein unrealistisches Projekt einlassen würden.

Der höhere Nutzen von Libra erschließt sich jedoch erst bei näherem Hinsehen; schließlich gibt es ja auch genügend andere Kryptowährungen oder Bezahldienste.

So könnten zum Beispiel User in den sozialen Netzwerken Facebook, Instagram und irgendwann auch WhatsApp mit der digitalen Währung bezahlt werden, wenn sie sich Werbung anschauen und nicht einfach wegklicken.

Außerdem ist mithilfe von Libra wie bei allen Kryptowährungen eine Überweisung möglich, und das, ohne dass eine Bank dazwischensteht. So können Nutzer von Facebook sich gegenseitig Geld senden und innerhalb sowie außerhalb des sozialen Netzwerkes Einkäufe bezahlen.

Damit werden vor allem Menschen in den armen und ärmeren Regionen dieser Erde (Asien, Afrika etc.) in die Lage versetzt, eigenständig Geld zu transferieren und zu empfangen. Denn die meisten besitzen kein Bankkonto, aber ein Handy.

Facebook stößt mit seinem bisherigen Wachstum an seine Grenzen. Eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes führt zu Millionen von neuen Usern in das von Zuckerberg beherrschte Facebook- Imperium.

Facebook selbst gibt zwar an, die Kryptowährung nicht kontrollieren zu wollen, sondern sie mit der Blockchain dezentral verwalten zu lassen, wobei die in der Schweiz sitzende Libra Association lediglich als Miner fungieren und Transaktionen verifizieren würde. Aber wie schlecht es mit der Datensicherheit bei Facebook bestellt ist, haben wir in der Vergangenheit ja schon oft feststellen müssen. Daher hat sich Facebook im ersten Schritt dazu entschlossen, die Kontrolle aus der Hand zu geben und eine klare Trennung von Facebook als Social-Media-Plattform und dem gemeinnützigen Libra-Blockchain-Projekt zu ziehen.

Erste Politiker fordern bereits eine Regulierung von Libra. Also wird Facebook das Sicherheitsproblem lösen müssen. Bei Geld hört die Freundschaft auf.

Wer verliert bei dem Projekt?

All die sehr teuren Geldtransfersysteme wie Western Union, Moneygram, Azimo, TransferGo etc. würden bei einem Erfolg von Libra ihre Geschäftsgrundlage verlieren, ebenso die anderen Vermittler wie Banken, Versicherungen, Anwälte etc.

Es fällt schon auf, dass sich unter den bekannten Partnern des Libra-Projektes keine Bank befindet. Fakt ist, dass die Einführung von Libra einen Großangriff auf Banken und ihr Kerngeschäft bedeuten würde. Sie würden sehr viel verlieren, doch dieser Angriff war zu erwarten und verschärft die Lage speziell der deutschen und europäischen Banken weiter. Aber auch die anderen Banken werden weltweit zu neuen und kostengünstigeren Wegen gezwungen werden.

Das Bankensterben wird sich in jedem Fall beschleunigen. Nicht umsonst droht sogar der amerikanische Präsident mit der Zerschlagung der IT-Multis. Sanktionen dürften sich mit Libra aber nur schwerlich durchsetzen lassen. Und auch der amerikanische Wohlstand, der auf dem Drucken immer neuer, ungedeckter Papierdollars beruht, wird dann ausgerechnet von einem Amerikaner zerstört … oder zumindest Risse bekommen.

Fazit

Noch ist das Projekt nicht in der Praxis angelaufen. Aber sollte Libra den Praxistest erfolgreich bestehen, dann wird die Facebook-Aktie einen gewaltigen Sprung machen. Warten wir also den Test ab, der in einigen Wochen beginnen soll. Auf jeden Fall wird es spannend für Facebook und seine Aktionäre.

Unser Tipp – Deutsche Post

Unser Tipp: Deutsche Post DHL Group

Unternehmensvorstellung

Die Deutsche Post DHL Group (früher Deutsche Post AG) ist ein deutsches Logistik- und Postunternehmen, das 1995 aus der Privatisierung der Behörde Deutsche Bundespost hervorging.

Im Zuge der „Strategie 2015“ tritt der Konzern mit diesem neuen Namen auf, der auch für eine vereinfachte Struktur mit zwei statt wie bisher vier Schwerpunkten steht: dem internationalen Logistikgeschäft unter der Marke „DHL“ und dem nationalen Postgeschäft unter den Marken „Deutsche Post“ und „DHL“. Seit dem 11.3.2015 wird der Schriftzug „Deutsche Post DHL“ um den Begriff „Group“ ergänzt.

Zum Stichtag 31.12.2018 waren im Konzern, dessen Zentrale sich in Bonn befindet, 547.459 Mitarbeiter beschäftigt, die im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 61,55 Mrd. € erwirtschaftet haben.

Das Unternehmen, das eine aktuelle Marktkapitalisierung von rund 36,5 Mrd. € aufweist, gehört seit 2000 dem deutschen Leitindex DAX an und ist seit 2013 im EURO STOXX 50 vertreten. Aufgrund der konstant überdurchschnittlichen Dividendenrendite wurden die Bonner 2011 zudem in den DivDAX aufgenommen, wo sie sich bis heute behaupten.

Das Grundkapital des Unternehmens teilen sich die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau mit 20,57 % und unser Depotwert Blackrock mit 5,68 %. Der Rest befindet sich in Streubesitz.

Vorstand

Der Konzern steht unter der Führung von Franz Appel. Der deutsche Manager übernahm die Position des Vorstandsvorsitzenden bereits im Jahre 2008, sein Vertrag wurde bis 2022 vom Aufsichtsrat verlängert.

Der Aufsichtsrat wird vom ehemaligen Vorstandschef der Munich Re Nikolaus von Bomhard geleitet.

Wichtige Bereiche

Der Konzern teilt sich strukturell u. a. in die folgenden operativen Unternehmensbereiche:

Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland

Der Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland mit rund 192.000 Mitarbeitern gliedert sich in die Unterbereiche Brief Kommunikation, Dialog Marketing, Presse Services, Mehrwertleistungen, Paket Deutschland, Global Mail und Renten-Service. 82 Brief- und 35 Paketzentren bilden ein deutschlandweites Netz, in dem gesetzlich verankert auch abgelegene Wohnorte bedient werden. Das Filialnetz besteht dabei aus ca. 27.000 Filialen und Verkaufspunkten sowie rund 2.500 Pachtstationen. Seit 2012 betreibt die Deutsche Post keine eigenen Filialen mehr, mit einer Ausnahme in der Zentrale in Bonn. Die Filialen werden alle als fremdbetriebene Agenturen geführt. Zur Steuerung des Filialsystems gibt es zuständige Gebietsleitungen, die die Agenturen anwerben und fachlich betreuen.

EXPRESS

Der Unternehmensbereich EXPRESS befördert weltweit standardisierte Express- und Kuriersendungen. Das internationale Netz besteht aus drei globalen Hauptdrehkreuzen (Flughäfen) und 32.300 Servicepoints in 220 Ländern und Territorien. Der Unternehmensbereich verfügt über eine Flotte von 62.000 Fahrzeugen und 250 Flugzeugen.

Global Forwarding, Freight (deutsch: Weltweite Beförderung, Frachtgut)

Dieser Bereich erstreckt sich über 170 Länder und umfasst den Transport von Waren via Schiene, Straße sowie Luft- und Seeweg.

Supply Chain (deutsch: Lieferkette)

Dieser Unternehmensbereich beinhaltet die Kontraktlogistik, Lager- und Lagertransportdienstleistungen.

Aktuelle Ergebnisse

Der Halbjahresbericht weist für das I. Quartal 2019 einen Umsatz von 30,833 Mrd. € aus gegenüber dem I. Quartal 2018 mit 29,775 Mrd. €. Dabei wurde ein EBIT von 1,928 Mrd. € (I. Quartal 2018: 1,652 Mrd. €) erzielt, was einer Steigerung von 16,7 % entspricht. Die Umsatzrendite stieg auf 6,3 % (I. Quartal 2018: 5,5 %). Die Konzernführung weist darauf hin, dass diese sehr guten Zahlen aber auch durch Währungseffekte erreicht wurden.

Die Finanzstrategie der Deutschen Post DHL Group sieht vor, grundsätzlich 40 % bis 60 % des Nettogewinns als Dividende auszuschütten. Die Hauptversammlung hat am 15.5.2019 beschlossen, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende von 1,15 € je Aktie (Vorjahr: 1,15 €) zu zahlen. Die Dividendenrendite beträgt damit stolze 4,8 %.

Charttechnisch gesehen ist die Aktie im Aufwärtstrend. Das 52-Wochen-Tief mit 23,36 € ist überwunden, die Erholung hält an und kann bald wieder zum Jahreshoch von 31,34 € führen.

Die Analysten verorten die Aktie zwischen 25,36 € und 45,00 €, wobei aktuell 3 für „Sell“, 4 für „hold“ und 13 für „buy“ plädieren. Das durchschnittliche zu erwartende Kursziel beträgt 34,41 € bzw. liegt ca. 16 % über dem aktuellen Kurs.

Fazit

Der gelbe Riese ist aufgrund seiner guten Dividendenpolitik eine gute Basis für ein defensiv ausgerichtetes Aktiendepot. Aber nicht nur wegen der Dividende halten wir die Aktie in unserem Fonds. Der zunehmende weltweite Onlinehandel wird dem Wert zusätzlichen Auftrieb verschaffen. Die Briefsparte dagegen wird weiter abnehmen, kann sich aber auf die Genehmigung weiterer Portoerhöhungen durch den Miteigentümer Staat verlassen, um die Verluste wenigstens etwas zu kompensieren.

Dass die Post in die E-Mobilität für ihre Fahrzeuge im Zustellbereich investiert, macht die Aktie zudem auch für ökologisch und nachhaltig orientierte Anleger interessant. Wir werden die Aktie also weiter in unserem Fonds halten.

Unser Tipp: BASF – Unternehmensvorstellung

Unser Tipp: BASF – Unternehmensvorstellung

Die BASF SE wurde am 6.4.1865 als Badische Anilin & Soda-Fabrik von Friedrich Engelhorn in Mannheim-Jungbusch gegründet. Sie ging aus der bereits seit 1848 in Mannheim bestehenden Badischen Gesellschaft für Gasbeleuchtung hervor. Sitz des Unternehmens ist Ludwigshafen. Trotz ihrer wechselvollen Geschichte entwickelte sich die heutige BASF zum weltweit führenden deutschen Chemiekonzern.

Die BASF SE ist seit Beginn des Jahres in sechs Segmente mit insgesamt zwölf Unternehmensbereichen unterteilt:

  1. Chemikalien, dazu zählen die Bereiche Anorganika, Petrochemikalien und Zwischenprodukte. Zur Produktpalette gehören petrochemische Grundprodukte (Propylen und Ethylen), Weichmacher, Elektronikchemikalien, Leime, Harze, Amine, Diole sowie Vorprodukte für Farben, Fasern und Feinchemie.
  2. Kunststoffe, hier sind die Unternehmensbereiche Performance Polymers und Polyurethane angesiedelt. In diesen Bereichen werden Polystyrol, Schaumpolystyrol, PVC und synthetische Fasern produziert.
  3. Zum Segment Veredelungsprodukte zählen die Unternehmensbereiche Dispersions & Pigments (Produkte: Pigmente, Harze und Hilfschemikalien für die Beschichtungs-Industrie, Polymere für Klebstoffe und die Bauindustrie), Care Chemicals (Produkte für die Bereiche Reinigung, Pflege und Hygiene, Tier- und Humanernährung und Pharma), Paper Chemicals (Binder, Prozesschemikalien, Kaolinpigmente für die Beschichtung von Papier) und Performance Chemicals (Chemikalien zur Herstellung und Veredelung von Leder und Textilien, Ölfeldchemikalien und Kraftstoffadditive für die Raffinerie- und Automobilindustrie).
  4. Das Segment Functional Solutions umfasst Katalysatoren, Construction Chemicals und Coatings. Hier werden branchen- und kundenspezifische Produkte und Systemlösungen entwickelt, insbesondere für die Automobil- und Bauindustrie (Fliesenkleber, Abdichtungs- und Dämmsysteme, Sport- und Industrieböden, Fahrzeug- und Industrielacke, Bauanstrichmittel).
  5. Pflanzenschutz und Ernährung sind in die zwei gleichnamigen Bereiche aufgeteilt. Zum Produktportfolio gehören unter anderem Herbizide, Insektizideund Fungizide sowie Vitamine, Säuren und Pigmente, aber auch Erzeugnisse, die mittels Biotechnologie bzw. Gentechnik hergestellt werden.
  6. Auch ein Segment Öl und Gas gehört zur Konzernstruktur. Über die Wintershall Holding AG und ihre Beteiligungen werden Exploration, Förderung, Transport sowie Speicherung und Handel mit Erdgas und Erdöl abgewickelt. 

Vorstand und Aufsichtsrat

Seit Mai 2018 lenkt Martin Brudermüller die Geschicke des nach Umsatz weltweit größten Chemiekonzerns. Aufsichtsratsvorsitzender ist seit 2014 Jürgen Hambrecht, der von 2004 bis 2011 selbst Vorstandsvorsitzender der BASF SE war.

Unternehmensziele und Visionen

Lange Zeit galt die BASF-Aktie an der Börse als ein Witwen- und Waisen-Papier; hunderttausende Anleger verdienten in den letzten Jahrzehnten sehr viel Geld mit dem Wertpapier. Doch auch wenn die Aktie zu den Dividendenperlen im DAX gehört, machen dem Konzern die eingetrübten Konjunkturaussichten schwer zu schaffen. Dagegen setzt der Weltmarktführer eine defensive Aufstellung.

Während die Segmente mit Basischemikalien und Kunststoffen deutlich schlechter liefen, verzeichnete das Unternehmen dagegen kräftige Zuwächse im Agrarchemiegeschäft dank des Erwerbs von bestimmten Teilbereichen aus der Pflanzenschutz- und Saatgutsparte des Bayerkonzerns, der diese im Zuge der Monsanto-Übernahme abgeben musste. Um die Gewinne weiter auszubauen, sind zusätzliche Investitionen in diesem Bereich geplant.

Trotzdem hat die heimliche Volksaktie mit großen Problemen zu kämpfen. In den letzten fünf Jahren lag das organische Wachstum mit gut 2 % unter dem Wachstum des Weltmarktes in der Chemieindustrie weltweit. Den Rückstand muss und wird BASF allerdings aufholen, um auch in Zukunft weiter ein führender Weltkonzern zu bleiben.

Dazu soll auch die Fusion des Erdölgeschäfts mit der DEA beitragen, die jedoch auf massiven Widerstand aus den USA stieß. Schließlich gehört die DEA zum Reich des russischen Oligarchen Michail Fridman. Hinzu kommt an einer zweiten Front der Widerstand gegen Nordstream II; hier gehört die BASF-Tochter Wintershall zu den Hauptfinanzierern.

Erfolge und Bilanzzahlen

Der Konzern erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 62,675 Mrd. € (2017: 61,223 Mrd.€).

Das Ergebnis pro Aktie sank dagegen mit 5,12 € um 22,7 % (2017: 6,62 €). Trotzdem wird die Dividende für 2018 mit 3,20 € (2017: 3,10 €) weiter erhöht. Das entspricht einer Rendite von 5,3 %.

Die Analysten sind positiv gestimmt, denn elf setzen die Aktie auf „kaufen“ und elf auf „halten“, keiner plädiert auf „verkaufen“. Das durchschnittliche Kursziel wird mit 75 € angegeben, wobei die untere Grenze bei 60 € und die obere Grenze bei 100 € gezogen wird.

Wir halten die BASF SE weiterhin für eine Aktie mit Potenzial. Letztlich gelang es dem Konzern immer, aus jedem Abschwung gestärkt hervorzugehen. Die Probleme werden durch das Management offensiv angegangen und sollten trotz der konjunkturellen Schwierigkeiten am Weltmarkt lösbar sein. Wir halten die Aktie deshalb weiter in unserem Portfolio.

Unser Tipp: BMW – Unternehmensvorstellung

Unser Tipp: BMW – Unternehmensvorstellung

Die Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW AG) ist die Muttergesellschaft der BMW Group, eines weltweit operierenden deutschen Automobil- und Motorradherstellers. Das Unternehmen wurde am 7.3.1916 gegründet. Die Kernmarke BMW geht allerdings auf die schon 1913 durch Karl Rapp in München gegründeten Rapp Motorenwerke zurück. Der Sitz der Konzernzentrale befindet sich in München.

Die Produktpalette von BMW umfasst die Automarken Mini und Rolls-Royce sowie die BMW-Submarken BMW M und BMW i.

BMW ist mit einer Jahresproduktion von über 2,5 Mio. Fahrzeugen und ca. 135.000 Beschäftigten weltweit einer der größten Autohersteller der Welt.

An der Börse ist BMW sowohl mit stimmrechtsberechtigten Stammaktien als auch mit stimmrechtslosen Vorzugsaktien vertreten. Die Stammaktie ist im deutschen Leitindex DAX gelistet und zählt außerdem zum DivDAX, dem deutschen Dividendenindex. BMW belegte im Jahr 2018 Platz 40 der größten börsennotierten Unternehmen (lt. Forbes Global 2000).

Größte Anteilseigner mit zusammen etwa 46,8 % sind Susanne Klatten und Stefan Quandt, die der Industriellenfamilie Quandt angehören.

Vorstand

Der vormalige Produktionsvorstand Harald Krüger managt seit Mai 2015 als Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Konzerns.

Ebenfalls seit Mai 2015 hat Norbert Reithofer den Vorsitz des Aufsichtsrates inne. Vorher war er seit 2006 Vorstandsvorsitzender der BMW-Gruppe.

Geschichte und Visionen     

Trotz seiner wechselvollen Vergangenheit, speziell in der Zeit des Nationalsozialismus, in der das Unternehmen eine entscheidende Rolle als kriegswichtiger Lieferant der deutschen Truppen spielte, gelang BMW nach dem Krieg ein Neustart. Zunächst begann das Unternehmen mit der Herstellung von Motorrädern, Kochtöpfen und Fahrzeugbremsen. Die Autoproduktion befand sich in Eisenach (sowjetische Besatzungszone) und war damit für BMW bis zum Mauerfall nicht mehr erreichbar.

1948 brachte BMW mit der R 24 sein erstes Motorrad nach dem Krieg auf den Markt, 1952 gefolgt vom BMW 501, einem exklusiven Oberklassewagen mit Sechszylindermotor.

Zur Geschichte von BMW gehört aber auch die Beinahe-Pleite von 1959. Letztlich aber blieb der Konzern davor verschont, denn die Industriellenfamilie Quandt rettete 1960 BMW durch ihren Eintritt als Haupteigentümer. Seitdem ging es bergauf. Neue Modelle kamen heraus, und Übernahmen weltweit, wenn auch nicht immer gelungen (Rover), sicherten den Bayern eine international führende Stellung in der Automobilproduktion.

BMW entwickelte zudem als erstes Unternehmen weltweit alltagstaugliche Wasserstoff-Fahrzeuge. Weil aus Kostengründen Brennstoffzellen für den Serieneinsatz nicht praktikabel waren, setzte BMW daher auf die Verbrennung von Wasserstoff (H2) mit dem Oxidationsmittel Sauerstoff (O2) aus der Umgebungsluft. Leider jedoch lief der Praxistest 2009 aus.

Ein weiteres umsatzstarkes Geschäftsfeld von BMW ist die Entwicklung und Produktion von Motorrädern. Die Erfahrungen gehen hier bis 1923 zurück. Die Automobilherstellung kam erst 1928 hinzu. Heute ist BMW der einzige Großserienhersteller hubraumstarker Motorräder in Deutschland und einer der umsatzstärksten in Europa.

Aber auch die Produktion von Automotoren für Fremdunternehmen gehört zur Produktpalette, ebenso wie die vielleicht nicht ganz so bekannte Fahrradproduktion.

Aufbauend auf den Erfahrungen mit Brennstoffzellenautos möchte BMW seine Flotte weiter modernisieren und in der Produktion von E-Autos und Hybridfahrzeugen sowie dem autonomen Fahren ebenfalls eine führende Position besetzen.

Aktuelle Ergebnisse                              

Die Bilanz für 2018 weist ein Ergebnis vor Steuern von 9,815 Mrd. € und damit einen Rückgang von 8,1 % gegenüber dem Vorjahr aus. Noch schlechter sah es mit dem Gewinn aus: 7,21 Mrd. €, eine Minderung von 16,9 % im Vergleich zum Vorjahr, in welchem allerdings auch Rekordergebnisse eingefahren wurden. Und obwohl die Auslieferungen um 1,1 % auf 2.490.664 Fahrzeuge gesteigert werden konnten, sank der Umsatz um 0,8 % auf 97,480 Mrd. €.

Gründe für das „schlechte“ Ergebnis sind die Umstellung auf den WLTP-Zyklus, die internationalen Handelskonflikte und -unsicherheiten, Rabattschlachten sowie die weiterhin hohen Investitionen in Zukunftstechnologien wie das Autonome Fahren.

Als Konsequenz aus dem niedrigeren Nettogewinn wurden die Anteilseigner nur mit einer auf 3,50 € je Stamm- und 3,52 € je Vorzugsaktie verringerten Ausschüttung bedacht. Für das vorangegangene Jahr hatte BMW noch 4,00 € bzw. 4,02 €/Aktie ausgeschüttet.

Die Analysten sehen in der BMW-Aktie überwiegend eine „Buy“- (7) und „Hold“-Position (13), nur 3 Analysten empfehlen ein „Sell“. Das aktuelle durchschnittliche Kursziel liegt bei 78,57 € und damit 21,52 % vom derzeitigen Stand entfernt (Ende Juni 2019). Die untere Grenze wird dabei mit 60 € (Kepler Cheuvreux) und die Obergrenze mit 100 € (Equinet) ausgewiesen.

Wir halten die BMW-Aktie weiterhin als stabiles Wertpapier und sicheren Dividendenbringer in unserem Portfolio und sind gemeinsam mit dem Vorstand von BMW davon überzeugt, dass das laufende Jahr eine bessere Gesamtperformance liefern wird.

Unser Tipp: TEVA – Unternehmensvorstellung

Unser Tipp: TEVA – Unternehmensvorstellung

Die Teva Pharmaceutical Industries Limited ist ein weltweit agierendes israelisches Pharmaunternehmen mit Sitz in Petach Tikwa, wenige Kilometer östlich von Tel Aviv gelegen. Gegründet wurde das als haftungsbeschränkte Limited agierende Unternehmen bereits 1901 und schaut somit auf eine lange Firmengeschichte zurück. Der Name Teva bedeutet „Natur“. Ursprünglich als reine Drogerie gegründet, ist Teva heute spezialisiert auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Arzneimitteln wie Spezialtherapeutika, Generika und rezeptfreien Medikamenten, sogenannten over the counter OTC-Arzneimitteln, sowie von Arzneistoffen.

Das israelische Unternehmen hat sich im Laufe seiner Geschichte als eins der zehn weltweit führenden Pharmaunternehmen entwickelt. Im Bereich der Generika gilt Teva als der Weltmarktführer.

Teva ist im TA-100-Index an der israelischen Börse Tel Aviv Stock Exchange gelistet und notiert auch an der New York Stock Exchange unter dem Namen Teva. Teva gehörte 2017 gemäß Global Forbes 2000 zu den 500 größten börsennotierten Unternehmen der Welt, Stand Mai 2017: Platz 485. Dieser Platz konnte 2018 allerdings nicht mehr verteidigt werden; das Unternehmen belegte nur noch Platz 751 der Weltrangliste. Diese Platzierung wird auch wieder in der Rangliste vom Mai 2019 ausgewiesen.

In Deutschland bekannt wurde Teva durch den Kauf des ehemals eigenständigen Unternehmens Ratiopharm aus Ulm im Jahr 2010. Der Markenname wurde beibehalten, das Unternehmen Ratiopharm ist aber im Teva-Konzern aufgegangen.

Vorstand

Das israelische Unternehmen steht unter der Leitung des an der Uni Kopenhagen ausgebildeten dänischen Managers Kåre Schultz. Mit Wirkung vom 1.11.2017 wurde er zum Präsidenten und Chief Executive Officer von Teva Pharmaceutical Industries berufen und löste den glücklosen bisherigen Vorstandschef Erez Vigodman ab, der nach einer Reihe von Rückschlägen zurücktrat.

Produkte und Visionen

Teva ist in zwei Segmente aufgeteilt: generische Arzneimittel (generic medicines) und Spezialmedikamente (speciality medicines).

Neben Generika umfasst das Segment generische Arzneimittel auch das OTC-Geschäft, das Arzneistoffgeschäft sowie das Fertigungsgeschäft im Zusammenhang mit einem Joint Venture mit Procter & Gamble.

Das Segment Spezialmedikamente umfasst im Kern das Zentralnervensystem betreffende Medikamente wie Copaxone (MS = Multiple Sklerose) und Azilect (Parkinson-Syndrom) sowie Mittel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen. Ferner gehören auch Produkte für andere therapeutische Bereiche wie der Onkologie und der Frauengesundheit dazu.

Außerdem ist Teva als Großhändler (Distributor) für Drittanbieter tätig, deren Produkte es in den Vereinigten Staaten, Israel und Ungarn vertreibt.

Die Produkte des Unternehmens werden in über 120 Ländern verkauft. Sie werden unter den Marken Teva, AWD, Ivax, Gry, Ratiopharm, CT und AbZ angeboten.

Seit 2006 gilt Teva durch gezielte internationale Übernahmen als Weltmarktführer der Generikahersteller. Diese führende Position zu behaupten und auszubauen, bei gleichzeitiger Stabilisierung des Betriebsergebnisses, ist erst einmal die Hauptaufgabe von CEO Schultz, denn bei seinem Amtsantritt hat er eine gigantische Schuldenlast übernommen.

Aber auch der Forschung und Entwicklung speziell auf dem Gebiet der Biotechnologie am Standort Deutschland kommt eine zentrale Rolle im Konzern zu. In diesen Investitionen liegen die Perspektiven für die Zukunft des Unternehmens.

Viele Patente auf Medikamente laufen überdies aktuell oder in den nächsten Jahren aus, sodass sich dem Weltmarktführer hervorragende Perspektiven mit der Herstellung preisgünstiger Generika bieten.

Aktuelle Ergebnisse

Die Umsatzerlöse sanken 2018 auf 67,785 Mrd. € gegenüber 2017 mit 80,518 Mrd. €, was einen Einbruch von –15,8 % bedeutet. Beim Ergebnis nach Steuern sehen wir allerdings einen positiven Trend. Auch wenn das negative Ergebnis von –7,73 Mrd. € nicht befriedigen kann, konnten die Verluste gegenüber dem Vorjahr um 86,79 % verringert werden (2017: –58,505 Mrd. €). Trotzdem schiebt Teva noch Verbindlichkeiten von 167,7 Mrd. € oder 104,80 €/Aktie vor sich her. Über eine Dividende brauchen wir angesichts der hohen roten Zahlen erst gar nicht zu reden. Die letzte Dividende betrug 2017 noch 1,81 €, und selbst das war schon ein großer Rückgang gegenüber besseren Zeiten, als es noch über 5 € gab.

Dass die Verluste nicht spurlos an der Belegschaft vorübergingen, sehen wir am Personalabbau. Waren es 2017 noch 51.792 Beschäftigte, standen 2018 nur noch 42.535 Mitarbeiter unter Vertrag.

Es gibt aktuell vier Kommentare von Analysten, die die möglichen Kursziele auf 8 bis 18 € schätzen. Dabei setzen zwei Analysten die Aktie auf „kaufen“, ein Kommentar empfiehlt „halten“ und einer „verkaufen“. Das erwartete durchschnittliche Kursziel beträgt dabei 12,67 €, also 97,66 % vom aktuellen Kurs der Aktie (16.8.2019: 5,90 €) entfernt.

Wir werden die Aktie, die sich bisher leider als absolute Enttäuschung herausstellte, jedoch weiter halten. Auch vertrauen wir dem Management, das es den begonnenen Weg des konsequenten Schuldenabbaus bei Beibehaltung der Innovationsfähigkeit weitergeht. Dass W. Buffett an Teva beteiligt ist, scheint zudem ein gutes Omen zu sein.

Münchener Rück AG im Depot

Aktie der Münchener Rück AG im Depot

Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG in München, bekannt unter der griffigen Kurzfassung Münchener Rück oder Munich Re ist einer derjenigen DAX-Konzerne, die am Weltgeschehen nicht nur interessiert, sondern direkt beteiligt sind. Immerhin gehört Munich Re zu den international größten Rückversicherern, und in Deutschland mit der Ergo Group AG zu den umsatzstärksten Erstversicherern. Das Kerngeschäft des Versicherungskonzerns ist die Rückversicherung von Erstversicherern, die ihr Versicherungsrisiko durch eine oder mehrere Rückversicherungen, wie es oft genannt wird, abpuffern. Die Münchener Rück ist seit ihrer Zugehörigkeit zum DAX einer derjenigen Konzerne, die Jahr für Jahr eine Dividende ausschütten, und zwar unabhängig vom Ergebnis.

Aufnahme der Akrtie in das Portfolio des NDAC

Für die NDAC-Geschäftsführung war das ein Grund, um die Münchener Rück im Jahr 2018 in das Portfolio aufzunehmen. Der Depotanteil liegt bei gut 1,6 Prozent. Der damalige Kaufkurs je Aktie betrug 184 Euro, ein Jahr später ist der aktuelle Kurs im Oktober 243,60 Euro. Alle namhaften Analysten sehen das mittelfristige Kursziel der Munich Re-Aktie bei 250 Euro – wenn das Klima mitspielt!

Klimawandel und Klimakatastrophen – Gift für den Rückversicherer

Um das risikoreiche Geschäft von Rückversicherern richtig zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf das Weltklima mit seinen Folgen. Dazu braucht der Versicherer Munich Re weder Greta Thunberg noch andere Klimaaktivisten, sondern Künstliche Intelligenz, Algorithmen sowie statistische Erfahrungswerte vergangener Jahre und Jahrzehnte.

Der Rückversicherer bekommt entsprechend seinem Anteil an dem versicherten Risiko auch einen Teil der Prämieneinnahme des Erstversicherers. Im Gegenzug übernimmt der Rückversicherer die Beteiligung an einem großen Risiko oder an einer Vielzahl von überschaubaren Einzelrisiken, die beispielsweise als Elementarschäden in großer Zahl nach Naturkatastrophen eintreten können.

Die Naturschadenbilanz der Münchener Rück aus dem ersten Halbjahr 2019

  • führt 370 Schadenereignisse mit einer Gesamtschadensumme von 42 Mrd. $-US auf. Damit wird inflationsbereinigt der Durchschnitt aus den vergangenen 30 Jahren von 69 Mrd. $-US deutlich unterschritten. Nicht enthalten ist der Schaden durch schwere Überflutungen im Südosten Chinas aus Juni; er wird der zweiten Halbjahresrechnung zugeordnet.
  • Die mit rund 3,3 Mrd. $-US größten Schäden verursachten im Mai die Gewitterstürme mit Tornados im Mittleren Westen der USA. Der von Munich Re versicherte Anteil betrug rund 2,5 Mrd. $-US.
  • Die tödlichste Katastrophe im ersten Halbjahr weltweit war der Zyklon Idai im März in Mosambik, Malawi, Simbabwe und Südafrika. Die Zahl der Todesopfer hat die Tausendergrenze deutlich überschritten.
  • Die insgesamt von Munich Re versicherten Schäden belaufen sich für die ersten sechs Monate auf 15 Mrd. $-US; damit wurde der 30-jährige Durchschnittswert um 3 Mrd. $-US deutlich unterschritten.

Dennoch sieht der Münchener Rückversicherer die Zukunft mit gemischten Gefühlen

Befürchtet wird, dass infolge des weltweiten Klimawandels zwischen Arktis und Antarktis durch Naturkatastrophen Schäden in bislang unbekannten Dimensionen eintreten. Bei diesem Szenario wird nicht in Monaten oder Jahren, sondern eher in Jahrzehnten gerechnet. Das Hochwasser am Rhein und seinen Zuflüssen im Winter 1995 ist exemplarisch dafür, welche Schäden bei Naturereignissen dieser Größenordnung zu erwarteten sind. Die Klimaveränderungen werden vermehrt zu Überschwemmungen, Erdbeben und Orkanen führen – so viel steht schon heute fest.

Dazu einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit

 

  • Hurrikan Andrew im August 1992 in Florida/USA
    Gesamtschaden 30 Mrd. $-US, von denen 16,5 Mrd. §-US versichert waren
  • Northridge-Erdbeben im Januar 1994 in Los Angeles/Kalifornien/USA
    Gesamtschaden 30 Mrd. §-US. Versichert waren etwa 10 Mrd. §-US, die nichtgedeckten Schäden mussten die Geschädigten selbst bezahlen
  • Erdbeben von Kobe/Japan im Januar 1995
    Die Zahl mit über 5.000 Todesopfern war erschreckend groß. In Japan sind Versicherungssummen staatlich begrenzt. Dadurch reduziert sich das Risiko für Erst- und für Rückversicherer. Auf der Strecke bleibt der Bürger, dessen Hab und Gut entweder gar nicht versichert oder nicht versicherbar war

Die zukünftige Entwicklung mit dem deutlich erhöhten Versicherungsrisiko bedeutet, dass

  • die Münchener Rück von den Erstversicherern deutlich höhere Prämien für den Rückversicherungsschutz erheben wird
  • die Erstversicherer ihrerseits die Versicherungsprämie bei ihren Kunden als Endverbraucher spürbar anpassen oder anders gesagt anheben werden
  • jeder Erstversicherer nur noch solche Risiken versichern wird, die statistisch und realistisch gesehen nicht automatisch zu einem Leistungsfall führen
  • der Endverbraucher als natürliche oder juristische Person des Privatrechts mit seinem Bedürfnis nach Versicherungsschutz auf der Strecke bleibt

Diese „Auslese“ ist allerdings durchaus im Sinne der Munich Re-Aktionäre. Die ganz einfache Erfolgsrechnung lautet Versicherungsprämie + Risikoaufschlag bei einem bestmöglich reduziertem Schadensrisiko = höherer Umsatz und Gewinn = Garantie auf dauerhaft gesicherte und steigende Dividende.

Dem NDACinvest-Aktienfonds und den Clubmitgliedern tut‘s gut.