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Was ist Rendite

Was ist die Rendite – Renditeberechung und -erwartungen

Die Rendite ist der Gewinn aus einer Anlage. Sie wird fast durchweg jährlich ausgewiesen. Renditeobjekte können Kapital- und Sachanlagen sein, zu Letzteren lassen sich auch die Immobilien zählen.

Wozu dient die Betrachtung der Rendite?

Der Begriff der Rendite, der sich vom italienischen rendita = einbringen ableitet, macht Investitionen hinsichtlich ihres Aufwandes und Ertrages miteinander vergleichbar. Allerdings klammert er das immanente Risiko aus, das sich bei einzelnen Anlagen stark voneinander unterscheidet. Wer die sehr kleine Rendite von festverzinslichen Sparanlagen mit der oft hohen Rendite von börslichen Anlagen miteinander vergleicht, kann allein aus diesem Vergleich nicht den Schluss ziehen, dass Menschen grundsätzlich auf eine börsliche Geldanlage setzen sollten. Deren Risiko ist ungleich höher. Dennoch übt die Rendite eine wichtige Signalfunktion bezüglich lohnender Anlagen aus, sie lenkt daher Kapitalströme. Anleger müssen nur stets zusätzlich zur Rendite das Risiko betrachten.

Berechnung der Rendite

Wenn die Rendite als Prozentsatz ausgewiesen wird, was meistens der Fall ist, errechnet sie sich wie folgt:

  • Gewinn: eingesetztes Kapital x 100 = Rendite in Prozent

Wenn bei einem Kapital von 50 Euro der Gewinn 20 Euro beträgt, der Anleger also nach einem Jahr über 70 Euro verfügt, lautet die Rechnung:

  • 20 : 50 x 100 = 40 %

Arten der Rendite

Es gibt eine Bruttorendite und nach Abzug der Verwaltungskosten (zum Beispiel Bank- oder Ordergebühren) eine Nettorendite. Bei Anlagen in Immobilien entstehen Kosten unter anderem durch Notar- und Grundbuchgebühren sowie die Grunderwerbssteuer. Die Nettorendite ist deutlich aussagekräftiger. Des Weiteren lassen sich die Renditen nach Art der Anlageform unterscheiden. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil sich einzelne Anlageformen bezüglich des Risikos unterscheiden.

  • Geldanlage mit Festzins: Hierbei handelt es sich um eine (fast) risikolose Rendite. Das einzige Risiko ist die Insolvenz des Emittenten (ausgebende Bank). Wegen des sehr geringen Risikos ist diese Rendite sehr klein – am kleinsten, wenn der Emittent bei den Anlegern ein sehr hohes Vertrauen genießt. Das wäre etwa bei den Sparkassen der Fall.
  • Kursgewinn von Wertpapieren: Es entsteht eine Rendite, wenn fungible (gut handelbare) Wertpapiere im Kurs steigen und der Anleger sie mit Gewinn verkaufen kann. Von der Bruttorendite sind in diesem Fall Order- und gegebenenfalls Depotgebühren sowie die Kapitalertragssteuer abzuziehen, um die Nettorendite zu ermitteln. Diese Rendite kann sehr hoch sein (mehrere Hundert Prozent pro Jahr), gleichzeitig zählt diese Anlageform zu den riskantesten Varianten.
  • Dividendenrendite: Unternehmen zahlen auf ihre emittierten Aktien mehr oder weniger hohe Dividenden. Deren Höhe ist nicht garantiert, die Auszahlung kann auch ausfallen. Es besteht also ein Risiko hinsichtlich der Höhe der Rendite zusätzlich zum Insolvenzrisiko des Unternehmens. Der Kurs der Aktie hingegen beeinflusst deren Rendite nur sehr mittelbar. Weil es ein gewisses Risiko gibt, sind solche Renditen durchaus erfreulich, sie können hohe einstellige Prozentsätze erreichen.
  • Immobilien: Hier entsteht bei Vermietung eine Mietrendite, auch die Wertsteigerung der Immobilie zählt zu deren Rendite – aber nur im Falle des Verkaufs.
  • Anleihen: Anleihen rentieren unterschiedlich stark je nach Emittenten. Staatsanleihen von Staaten mit sehr hoher Bonität rentieren sehr niedrig (unter Festzinsniveau), teilweise werden sogar Negativzinsen verlangt. Die Anleihen von höher verschuldeten Staaten rentieren besser, doch hier ist auch das Ausfallrisiko größer. Allerdings ist die Staatspleite von Italien – hier rentieren Anleihen im Jahr 2019 teilweise bei 4,25 % – auch nicht unbedingt zu erwarten. Noch mehr Rendite bringen indische, russische, pakistanische, südafrikanische und brasilianische Staatsanleihen (teilweise 6 – 7 % je nach Jahr und Laufzeit). Auch Unternehmensanleihen rentieren teilweise sehr hoch, hier besteht aber immer ein Insolvenzrisiko.

Rendite in Relation zur Zeit und zum Kapital

Die meisten Renditebetrachtungen belaufen sich auf einen Jahreszeitraum und stellen damit eine zeitgewichtete bzw. geometrische Durchschnittsrendite dar. Hierfür gilt die Voraussetzung, dass es weder eine Neueinzahlung noch eine Entnahme während des Betrachtungshorizonts – in diesem Fall ein Jahr – gibt. Es sind aber auch andere Betrachtungen möglich. Die Berücksichtigung einer Neueinzahlung käme bei den Sparplänen hinzu, des Weiteren ist es bei längerfristiger Betrachtung über mehrere Jahre möglich, das Kapital zu kumulieren. Das passiert beispielsweise bei Sparbüchern und Festgeldanlagen. Die Gewinne fließen (mindestens) im Jahrestakt in die Anlage, es entsteht der sogenannte Zinseszinseffekt. Um die Rendite nun genau ermitteln zu können, empfiehlt sich die Betrachtung einer kapitalgewichteten Rendite, die den internen Zinssatz oder die IRR (Internal Rate of Return) berücksichtigt. Die IRR ist gleichzeitig imstande, fortlaufende Einzahlungen und auch Entnahmen zu berücksichtigen. In der Praxis können sich die beiden Betrachtungen in Relation zur Zeit und zum Kapital mischen. Es entsteht eine annualisierte Durchschnittsrendite.

Renditeversprechen und -erwartungen

Emittenten versprechen eine Rendite, die sie im Voraus nach bestimmten Konventionen berechnen (ex-ante). In der Praxis entsteht eine tatsächliche Rendite, die nur ex-post feststellbar ist.

Achtung: Nur bei festverzinslichen Sparanlagen stimmen die erwartete und tatsächlich erzielte Rendite überein.

Wenn Anbieter eines Fonds mit 7 % Rendite werben, handelt es sich praktisch immer um eine ex-ante prognostizierte Rendite, also um ein Renditeversprechen. Die Anbieter sind gesetzlich verpflichtet, dies angemessen zu kommunizieren, es findet sich allerdings meistens nur im Kleingedruckten.

Fachleute unterscheiden noch genauer zwischen einem Renditeplan und einer Renditeerwartung. Der Plan geht von gewissen Idealbedingungen aus, die Erwartung kalkuliert Störungen mit ein. Dazu gehört unter anderem das Insolvenzrisiko des Emittenten. Die Berechnung der realistischen Renditeerwartung erfordert eine genaue Analyse der Renditechancen und -risiken. Auch die Erwartung muss sich nicht erfüllen. Es bleibt dabei: Eine exakte Rendite lässt sich im Vorfeld nur für festverzinsliche Sparanlagen von Emittenten versprechen, deren Insolvenzrisiko quasi gegen null geht. Das wären beispielsweise die Sparkassen.