Gudesstraße 3- 5

29525 Uelzen

0581 / 973 696 00

Der Clubfonds-Ticker
Gudesstraße 3- 5

29525 Uelzen

0581 / 973 696 00

Termine

nach Ver­ein­ba­rung

Es gibt wieder Hoffnung

Torsten Arends, Geschäftsführung des NDAC

Die Aktienrente oder wie es neudeutsch heißt das Generationenkapital wird kommen, so sagen es die Koalitionsparteien der Ampel, auch wenn es mal wieder Streit gibt (etwas anderes sind wir ja gar nicht gewöhnt)! und ganz sicher das vielzitierte Struck`sche Gesetz zu wirken beginnt. In der Folge wird der Entwurf also noch ein paarmal verändert. Für eine Gesellschaft, die in weiten Teilen die Börse immer noch für ein Casino hält und in der die posttraumatischen Erfahrungen vom Telekom-Börsengang Mitte der 90er-Jahre und dem Hype am Neuen Markt nachwirken, kommt das Vorhaben einer Kulturrevolution nahe. Damit wird die Altersvorsorge auf ein neues Fundament gestellt.

An die Stelle der komplizierten und unattraktiven, weil renditeschwachen Riesterversicherungen, von denen es inzwischen zwar mehr als 15 Millionen Verträge gibt, die oft aber gar nicht mehr bespart werden, soll künftig ein sehr viel breiter angelegtes System mit mehr Auswahlmöglichkeiten treten – und vor allem mit der Möglichkeit, das eigene Geld fürs Alter auch an der Börse über Fonds, ETFs und Einzelaktien zu investieren. Zwar hat sich die Zahl der Deutschen, die regelmäßig und dauerhaft mit Aktien sparen, in den vergangenen zehn Jahren in etwa verdoppelt. Mit insgesamt gut zwölf Millionen Menschen hat aber nur etwa jeder siebte hierzulande Aktien oder Aktienfonds im Depot. Immerhin: Besonders junge Leute haben Aktien als normalen Teil des Vermögensaufbaus entdeckt, das ist ein gutes Zeichen! Aber in Relation zur Wirtschaftskraft des Landes, auch dies ist eine Zahl des Deutschen Aktieninstituts, beträgt der Wert der kapitalgedeckten Altersvorsorge in Deutschland immer noch gerade mal sieben Prozent. In Italien sind es immerhin 27 Prozent, in Schweden 99 Prozent, in den USA 134 und in Norwegen – klar, dank der üppigen Öleinnahmen und des Staatsfonds – sogar 191 Prozent. Mit den Ländern brauchen wir uns allerdings nicht zu messen, aber es wäre schon ein wichtiger Schritt für die Aktienkultur in Deutschland, dessen Sparer immer noch bieder sein Kapital überwiegend in Festgeld und Versicherungen bunkert.

Ein Fortschritt wäre dies nicht so sehr, weil die kapitalgedeckte oder aktienbasierte Rente sicherer wäre als das Umlageverfahren der gesetzlichen Rente, denn wir wissen alle, es geht nicht immer aufwärts mit den Aktieninvestments. Sondern weil die langfristigen Renditen am Kapitalmarkt deutlich höher sind als die allgemeinen Lohn- und Gehaltssteigerungen. Breit gestreut über die ganze Welt und alle Branchen sind konservativ gerechnet fünf bis sechs Prozent Wertzuwachs jedes Jahr drin, manche kalkulieren sogar mit acht Prozent – und das macht auf Sicht von 20, 30 oder 40 Jahren einen gewaltigen Unterschied.

Wir haben es bei unserem NDAC-Clubfonds gesehen, dass eine ganz ordentliche Rendite erwirtschaftet werden kann. Und wir sollten uns vorbereiten, dass für Anleger, die das wünschen, eventuell eine Sparte Generationenkapital einrichten, sobald das Gesetz durch den Bundespräsidenten in Kraft gesetzt wird.

Der Eisenerzpreis zieht an nach den jüngsten Konjunkturhilfen der chinesischen Regierung. Fiskalischen und geldpolitischen Stimuli verliehen den Notierungen vieler Rohstoffe Rückenwind, vor allem den Eisenerzpreisen. Waren diese Anfang September an der Terminbörse in Singapur noch so niedrig wie seit November 2022 nicht mehr, legten sie in den beiden vergangenen Wochen um rund 18 Prozent zu und stiegen in der Folge um weitere drei Prozent an. Analysten rechneten mit einer möglichen Verkündung von Multi-Milliarden-Yuan-Investitionen in öffentliche Projekte. Sollte sich infolgedessen die Bauwirtschaft in China aus ihrer konjunkturellen Delle herausarbeiten, dürfte das zur Stahlherstellung benötigte Eisenerz davon profitieren. Zu beachten bleibt aber, dass die Maßnahmen auch erst umgesetzt werden müssen und die Nachfrage nach Eisenerz allenfalls mittelfristig steigen würde. Da bereits viel Hoffnung auf eine Konjunkturerholung Chinas eingepreist ist, sind kurzzeitige Preisrücksetzer bei Eisenerz nicht auszuschließen. Aber das ist egal, denn unser australischer Clubfondswert Fortescue wird als Hauptlieferant der chinesischen Volkswirtschaft hauptsächlich von den Plänen profitieren.

Ok, die ausgerufene China-Ralley stoppte abrupt in der vergangenen Woche. Der Grund lag insbesondere in den fehlenden konkreten Details zu strukturellen Maßnahmen wie mögliche Initiativen zur Förderung von Innovation und Produktivität, zur Unterstützung von Konsum und Beschäftigung, zur Verbesserung des Marktzugangs und zur fairen Behandlung privater Unternehmen durch die zuständige Kommission. Das Ausbleiben neuer fiskalpolitischer Maßnahmen ist hingegen nicht überraschend, da diese in den Zuständigkeitsbereich des Finanzministeriums fallen. Der ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses könnte Ende Oktober den Weg für zusätzliche fiskalische Impulse ebnen.

Aber auch in Deutschland gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer, die deutschen Exporte haben im August überraschend zugenommen. Die Ausfuhren stiegen um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 131,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet. Die Importe verringerten sich hingegen um 3,4 Prozent auf 109,4 Milliarden Euro. Hier war lediglich ein Minus von 2,5 Prozent erwartet worden. Die Außenhandelsbilanz schloss im August mit einem Überschuss von 22,5 Milliarden Euro ab. Im Juli hatte der kalender- und saisonbereinigte Saldo der Außenhandelsstatistik bei plus 16,9 Milliarden Euro gelegen.

Und auch das lässt hoffen: Der Wissenschaftsverlag Springer Nature hat einen erfolgreichen Start hingelegt und ist mit einem Kurs von 24,00 Euro pro Aktie an der Börse gestartet. Damit liegt der erste festgestellte Kurs knapp sieben Prozent über dem Ausgabepreis von 22,50 Euro. Der Börsenwert beträgt rund 4,9 Milliarden Euro. Der erfolgreiche Sprung an die Börse von Springer Nature könnte auch das zuletzt fast eingeschlafene IPO-Geschäft in Deutschland anschieben. Das Marktumfeld dafür ist günstig, der deutsche Leitindex DAX40 hat in den vergangenen Monaten immer wieder neue Höchststände markiert, zuletzt Ende September.

Der Blick über die Märkte: die Telco-Branche

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Früher kurbelten Anrufer am Telefon, wenn sie denn jemanden anderen sprechen wollten oder mussten. Es kam die Drehscheibe und später die Tastatur, aber das Prinzip blieb immer gleich. Aber in den letzten Jahrzehnten wurden die Telefonanbieter mit der modernen Technik geradezu überrollt. Und die Telco`s hielten Schritt mit den Neuerungen, obwohl der Markt in den letzten Jahren etwas stagnierte. 

Der globale Telekommunikationsmarkt hat sich durch die Einführung und Integration neuer Kommunikationstechnologien wie 5G, IoT, NB-IoT und viele mehr, kontinuierlich verändert. Telekommunikation ist eine Infrastruktur, die die Übertragung aller Arten von Daten wie Sprache, Text, Audio und Video jederzeit und überall auf der Welt über ein drahtgebundenes oder drahtloses Medium ermöglicht. Der Telekommunikationsbereich hat sich zu einem dynamischen Sektor entwickelt, der eine bedeutende Rolle in der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Welt spielt. Der Telekommunikationssektor dringt mit seinen Diensten und seiner Abdeckung auch in entlegene Gebiete der Welt vor und wird zu einem wichtigen Bestandteil des menschlichen Lebens. Der Telekommunikationssektor umfasst Telefon-, Telekommunikations- und Internetdienstanbieter. Die Branche hat sich in den letzten Jahrzehnten von telefonischen Sprachanrufen zu mobilen Datenanrufen, Internetanrufen, Text-, Internet- und Fernsehübertragungsdiensten erweitert. Mit der wachsenden Bevölkerung und der Modernisierung der Gesellschaft nimmt auch die Nutzung von Smartphones zu. Darüber hinaus führten bedeutende technologische Entwicklungen im Telekommunikationsbereich zu einer zunehmenden Abhängigkeit des Verteidigungssektors von Telekommunikationsprodukten und -diensten für eine bessere und verbesserte Kommunikation. Betreiber konzentrieren sich auf die wachsende Nachfrage nach intelligenten Geräten und Netzwerken mit mehr Bandbreite und überarbeiten ihre Preispläne und Dienste, um die Kundenzufriedenheit zu steigern. Wir haben es in Deutschland gesehen, schließlich gab es außer der Telekom nicht viel mehr Anbieter. Die Konkurrenz kam es erst später und mischte den Markt hierzulande auf, was auch gut so war.

Anfangs befasste sich der Telekommunikationssektor hauptsächlich mit Sprachkommunikation, doch die Telekommunikationstechnologie hat sich von 2G, 3G, 4G, 5G und 6G zu NFV/ SDN-Netzwerken weiterentwickelt, um eine verbesserte Datengeschwindigkeit und eine breitere Konnektivität zu bieten. Diese Fortschritte ermöglichen es dem Telekommunikationssektor, sowohl Sprache als auch Bilder, Videos, Text (E-Mail, Messaging) usw. zu übertragen. Digital Subscriber Lines (DSL) werden hauptsächlich für Breitbandverbindungen verwendet. Dennoch wird erwartet, dass die von den Anbietern von Telekommunikationsprodukten und -diensten angebotenen Mehrwertdienste das Wachstum des Telekommunikationsmarkts auf anspruchsvolle Weise ankurbeln werden. Hochgeschwindigkeits- und kostenoptimierte Internetverbindungen für verschiedene Datenanwendungen wie interaktive Unterhaltung und Breitband-Informationsdienste wie Direct to Home (DTH) sind allgegenwärtig. Einige wichtige Trends wie das Internet der Dinge (IoT), Video-Streaming und mobile Zahlungen treiben das Wachstum des Marktes voran. Die Entstehung dieser Trends ist wahrscheinlich auf die Verbreitung mobiler Geräte und der damit verbundenen Breitbandkonnektivität rund um den Globus zurückzuführen.

Wir wollen aber auch nicht verschweigen, dass mit der Einführung der KI und weitere Neuerungen in der Telekommunikation auch die Gefahren wachsen. Aber die Gefahren bestanden schon früher, also weiter aufpassen ist Pflicht für alle Kunden.
Wie sieht es nun auf den internationalen Märkten aus? 

Gesättigte Märkte und starker Wettbewerbsdruck haben die Kursentwicklung gebremst. Doch aktuell zeigt sich eine Trendwende: Telekom-Aktien gewinnen wieder an Dynamik. Und das könnte eine Gelegenheit sein, von stabilen Dividenden und dem steigenden Datenbedarf zu profitieren. Während der STOXX Europe 600 in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent zugelegt hat, blieb der STOXX 600 Telecommunications mit einem Minus von 7 Prozent deutlich hinter den Erwartungen. Nun hat sich der Wind gedreht: Im letzten Jahr übertrafen Telekomaktien den Gesamtmarkt, mit einem Zuwachs von 17 Prozent gegenüber 11 Prozent beim STOXX Europe 600.

Den Aufschwung treiben vor allem der Ausbau von Glasfaserinfrastruktur und die Einführung von 5G. Diese technologischen Fortschritte sorgen nicht nur für höhere Übertragungsgeschwindigkeiten, sondern ermöglichen auch neue Anwendungen wie Streaming und Cloud-Dienste. Besonders in den Bereichen Festnetz und Mobilfunk führt der steigende Bandbreitenbedarf zu höheren Umsätzen pro Kunde.

Und noch etwas ist ganz wichtig für Anleger in diesen stürmischen Zeiten: Zusätzlich punkten Telekommunikationsaktien mit überdurchschnittlichen Dividendenrenditen und stabilen Cashflows – ein Vorteil, der sich gerade in unsicheren Marktphasen auszahlt. Bester Dividendenwert der Branche ist Telefónica mit 7,1 Prozent Dividendenrendite, gefolgt von China Mobile mit 7,0 Prozent, Orange SA mit 6,9 Prozent, freenet AG mit 6,8 Prozent, sowie Vodafone mit 4,8 Prozent.

Jetzt, wo nach den neuesten Wirtschaftsbeschlüssen der chinesischen Führung ein Ruck durch das Land gehen sollte, sollten Anleger auch wieder einen ersten vorsichtigen Blick nach China werfen und da bietet sich bspw. China Mobile für die Watch-Liste an. Neben einer attraktiven Dividendenrendite von sieben Prozent bietet China Mobile hervorragende Wachstumschancen durch den Ausbau des Mobilfunk- und Glasfasernetzes. Die langfristigen Investitionen in 6G und künstliche Intelligenz machen das Unternehmen zu einem zukunftssicheren Kandidaten – eine seltene Kombination aus Stabilität und Innovationskraft.

Neues vom Clubfonds: Accenture

Die Accenture Plc mit Geschäftssitz in der irischen Hauptstadt Dublin ist einer der weltweit größten Dienstleister im Bereich der Unternehmens- und Strategieberatung sowie Technologie und Outsourcing.

Unser Depotwert beendete das Geschäftsjahr bereits am 31. August 2024. Schauen wir also in das Zahlenwerk.

Accenture erzielte einen Umsatz von 16,41 Milliarden Dollar allein im vierten Quartal und übertraf damit geringfügig die Analystenprognose von 16,38 Milliarden Dollar.

Trotz herausfordernder Marktbedingungen zeigte das Unternehmen eine starke finanzielle Performance, einschließlich eines Anstiegs der Auftragseingänge sowie eines Umsatzwachstums. Der bereinigte Gewinn pro Aktie (EPS) verzeichnete ebenfalls einen moderaten Anstieg. Mit einer Strategie, die auf Erneuerung durch Technologie und Shareholder Value fokussiert ist, positioniert sich Accenture solide für das kommende Geschäftsjahr. Die Auftragseingänge für das gesamte Geschäftsjahr erreichten einen Rekordwert von 81 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Anstieg von 14 Prozent. 

Der Umsatz für 2024 wurde mit 65 Milliarden Dollar ausgewiesen, immerhin ein Anstieg von zwei Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie wurde dabei ebenfalls um zwei Prozent gesteigert auf 11,95 Dollar. Der Free Cashflow war 8,6 Milliarden Dollar und es wurden davon 7,8 Milliarden Dollar an die Aktionäre zurückgeführt. Vorgenommene Investitionen in GenAI-Technologie verdreifachten den Umsatz auf 900 Millionen Dollar.

Das Unternehmen stellte im vierten Quartal 2024 rund 24.000 Mitarbeiter ein, hauptsächlich in technischen Positionen.
Lt. aktuellem Stand von Oktober 2024 zahlte unser Depotwert innerhalb der letzten zwölf Monate eine Gesamtdividende von insgesamt 4,85 Euro/Aktie. Das entspricht beim aktuellen Kurs von 328,44 Euro einer Dividendenrendite von 1,48 Prozent. Trotz der niedrigen Rendite hat das Unternehmen seine Dividende vier Jahre in Folge erhöht und seit 20 Jahren ununterbrochen gezahlt. Dies demonstriert eine starke und konsistente Rendite für die Investoren. Zudem können die Cashflows des Unternehmens die Zinszahlungen ausreichend decken, was ein beruhigendes Zeichen für die finanzielle Stabilität ist.

Accenture’s Geschäftsjahr 2024 spiegelte bei der Vorstellung der Zahlen die Widerstandsfähigkeit und strategische Ausrichtung des Unternehmens in einem volatilen Markt wider. Die Marktkapitalisierung beträgt 220,73 Milliarden Dollar, was die bedeutende Position in der IT-Dienstleistungsbranche unterstreicht. Das KGV liegt bei einem robusten Wert von 31,8, was das Vertrauen der Investoren in die Ertragskraft des Unternehmens signalisiert. Bemerkenswert ist auch das hohe Kurs-Buchwert-Verhältnis von 7,95, was darauf hindeutet, dass der Markt die Vermögenswerte des Unternehmens sehr positiv bewertet. 

Der Beratungsausblick für das begonnene neue Geschäftsjahr liegt auf Grund vorsichtiger makroökonomischer Bedingungen im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich. Bei der GenAI werden weitere Steigerungen erwartet. Das Unternehmen betonte dabei seine starken Akquisitionsfähigkeiten und die Integration von GenAI zur Verbesserung von Effizienz und Kundenmanagement.

Accenture’s Leistung im Geschäftsjahr 2024 umfasste 81 Milliarden Dollar an Neuaufträgen, wobei 125 Kundenabschlüsse über 100 Millionen US-Dollar erzielt wurden. CEO Julie Sweet sagte: „Wir haben 310 Großkunden gewonnen und 3 Milliarden US-Dollar an Aufträgen für generative KI erzielt.“

Der globale IT-Dienstleistungsriese Accenture hat einen Aktienrückkaufplan im Wert von 4,0 Milliarden US-Dollar bekannt gegeben und signalisiert damit ein hohes Maß an finanziellem Selbstvertrauen, während das Unternehmen weiterhin von der wachsenden Nachfrage nach Lösungen für generative künstliche Intelligenz profitiert. Das Unternehmen rechnet damit, seinen Aktionären durch Dividenden und Aktienrückkäufe mindestens 8,3 Milliarden Dollar in bar auszuschütten.

Julie Sweet, Vorsitzende und CEO von Accenture, betonte das transformative Potenzial der KI und erklärte: „Wir bauen unsere Führungsposition im Bereich der generativen künstlichen Intelligenz weiter aus. Wir sind davon überzeugt, dass diese Technologie die bahnbrechendsten Veränderungen im nächsten Jahrzehnt bewirken wird, und verzeichnen in diesem Jahr Neuaufträge im Wert von 3 Milliarden Dollar.“

Die Neuaufträge von Accenture, eine wichtige Kennzahl, die den Wert der Kundenverträge mit zukünftigen Ausgabenverpflichtungen widerspiegelt, stiegen im vierten Quartal auf 20,1 Milliarden Dollar, gegenüber 17,25 Milliarden Dollar im dritten Quartal.

Die Neubuchungen im Beratungsbereich beliefen sich auf 8,6 Milliarden Dollar oder 43 Prozent aller Neubuchungen, während die Neubuchungen im Bereich Managed Services 11,6 Milliarden Dollar oder 57 Prozent aller Neubuchungen ausmachten.

Unser Depotwert Nvidia gab am 2. Oktober 2024 eine erweiterte Kooperation mit der IT-Unternehmensberatung Accenture bekannt, um Unternehmen bei der Einführung von KI zu unterstützen. Im Rahmen der Übereinkunft ist auch die Gründung einer neuen Nvidia Business Group durch Accenture vorgesehen, um Unternehmen weltweit dabei zu helfen, ihre KI-Einführung schnell zu skalieren. Rund 30.000 Mitarbeiter gehören der neuen Nvidia Business Group von Accenture weltweit an, die geschult werden, um die Einführung von KI in Unternehmen mit KI-Agenten voranzutreiben.

Beim Schreiben dieses Beitrags stand unser Depotwert bei 362 Dollar, das bedeutet einen Anstieg über ein Jahr gesehen von 16,98 Prozent. Wir bleiben dabei.

Wie der Standort Deutschland noch zu retten wäre – Gastkommentar Stefan Riße, Finanzanalyst und Börsenkorrespondent für “N-TV”

 

Gastkommentar von Stefan Riße, Finanzanalyst und Börsenkorrespondent für “N-TV”

Deutschland steckt in einer Dauerrezession und die politischen Parteien finden darauf bisher keine überzeugende Antwort. Dabei kennen wir doch die Probleme – und müssten sie nur entschlossen anpacken.

Der Abgesang auf den Standort Deutschland ist in vollem Gange. Das ist auch nicht verwunderlich, befindet sich Deutschland gefühlt und womöglich auch real in einer Dauerrezession. Die Gründe sind klar: Zu hohe Energiepreise, zu hohe Abgaben, überbordende Bürokratie, Fachkräftemangel, ein rückständiges Bildungssystem und eine marode Infrastruktur – sowohl in Bezug auf die klassische Infrastruktur als auch auf die digitale, die unzureichend ausgebaut ist.

Feindbilder taugen nicht als Lösungen
Es gibt also viel zu tun am Standort Deutschland. Die Probleme werden auch immer wieder benannt und diskutiert. Wir haben kein Erkenntnisproblem. Das betrifft auch die politischen Parteien, besonders im Hinblick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr. Die wissen auch, was zu tun ist.

Doch anstatt sich eiligst über konstruktive Lösungen Gedanken zu machen, bedienen sie überwiegend Feindbilder. Da ist allen voran die AfD, die das Migrationsproblem zum größten Problem der Republik hochstilisiert. Ohne Frage haben wir ein Problem mit illegaler Migration und auch mit der Kriminalität, die damit einhergeht.

Aber bewusst habe ich es nicht in der oben genannten Liste aufgeführt. Denn in Bezug auf den Standort Deutschland ist dies das geringste Problem. Es wird erst dann zum Problem, wenn aus den Feindbildern, die aufgebaut werden, gegenüber den vielen hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund ein ausländerfeindliches Bild von Deutschland entsteht. Dann nämlich lösen wir zum Beispiel den Fachkräftemangel nicht. Dieser lässt sich nur mit ausländischen Fachkräften beheben.

Auch die anderen Parteien haben kaum Lösungen
Leider haben die anderen Parteien auch nichts Besseres zu bieten. Da gibt es die Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), die den Menschen vorgaukeln, das Problem sei eine Folge falscher Umverteilung, und die die vermeintlich „Reichen“ zum Feindbild stilisieren.

Auch das ist sehr gefährlich. Denn die soziale Marktwirtschaft funktioniert deshalb so gut, weil es eine nicht unbedeutende Gruppe von Menschen gibt, die den Ehrgeiz entwickeln, es im Leben zu etwas zu bringen – auch finanziell. Diese Menschen arbeiten keine 37,5, sondern häufig 70 Stunden die Woche, um ihren Wohlstand zu erreichen. Sie tragen auch Unternehmerrisiken.

Das aber muss sich lohnen. Wer ihnen alles wegbesteuert, wird sie aus dem Land vertreiben. Dabei muss man diese Kräfte nutzen, um Wohlstand für alle zu schaffen, was bei einem gerechten Steuersystem durchaus möglich ist. Die meisten dieser Gruppe sind auch bereit, etwas dafür zu bezahlen, dass wir keine Zustände wie in den USA bekommen. Dort gibt es tausende Zeltlagern an Straßenrändern und Menschen, die so unheilbar suchtkrank sind, dass ihnen kaum noch zu helfen ist. In Deutschland gibt es bisher zum Glück nur ein paar Hotspots, wo man sehen kann, wie das aussehen könnte.

Die Konservativen rennen der AfD nach: das ist fatal
Und die Konservativen? Wenn wir links keine Lösungen finden, wie sieht es dann bei den Konservativen und Liberalen aus, wo es in Deutschland in der Parteienlandschaft durchaus gewisse Schnittmengen gibt? Statt zu versuchen, den Menschen zu erklären, welche Probleme wir angehen müssen, bedienen sie leider auch Feindbilder.

Sie springen auf den Zug der Migrationsabwehr auf, aus Panik wegen der steigenden Wahlergebnisse der AfD. Das ist sehr gefährlich, denn in der Vergangenheit haben die Leute trotzdem lieber das Original gewählt. Die französischen Konservativen sind ein gutes Beispiel dafür: Je mehr sie sich dem Rassemblement National annäherten, desto mehr marginalisierten sie sich selbst und machten den rechten Rand umso stärker.

Ein weiteres Feindbild, das die konservativen Kräfte in Deutschland bedienen, sind die „faulen Bürgergeldempfänger“. Ja, sicher muss hier nachjustiert werden. Aber grundsätzlich muss klar sein, dass wir eine gewisse Umverteilung brauchen, weil die Globalisierung Gewinner, aber eben auch Verlierer geschaffen hat.

Der internationale Lohndruck war so groß, dass sich Teile der Bevölkerung heute nur noch das Existenzminimum leisten können. Das schafft Unzufriedenheit. Ein Grundeinkommen für alle, wie ich es bereits einmal hier gefordert habe, wäre eine mögliche Lösung. Es würde sicherstellen, dass sich Arbeit wieder lohnt und nicht durch Abzüge bestraft wird. Kurz gesagt: Zu glauben, wir müssten nur die Migration stoppen und die Bürgergeldempfänger zum Arbeiten zwingen, löst überhaupt kein Problem.

Wo ist die Mitte nur?
Bleiben die SPD und die Grünen. Abgesehen von gewissen Strömungen in beiden Parteien, die ebenfalls gern das Narrativ vom „bösen Kapitalisten“ bedienen, wären sie diejenigen, die die richtigen Worte finden müssten.

Robert Habeck kann man nicht absprechen, dass er wohl der pragmatischste Kopf in der Bundesregierung ist, der auch in der Lage ist, in seinen Reden die Menschen mitzunehmen. Sein Problem aber ist seine Partei, wie der Rücktritt der Führungsriege zuletzt gezeigt hat. Es gibt zu viele Fundis bei den Gründen. Sozialromantiker, die fernab der Realität leben.

Bleibt also noch die SPD, die mit Olaf Scholz schließlich den Bundeskanzler stellt. Dieser jedoch wirkt abwesend und in seinen Reden so mitreißend wie ein stehendes Gewässer. Es bräuchte jetzt einen Gerhard Schröder oder Helmut Schmidt – jemanden, der in einfachen Worten erklärt, was unsere Probleme sind. Jemand, der ein „Wir-Gefühl“ erzeugen und uns überzeugen kann, dass wir mit einer Kraftanstrengung, die zweifellos einige Jahre dauern wird, vom Schlusslicht Europas wieder zur Spitze aufschließen können. Selbstverständlich kann der „jemand“ genauso gut eine Frau sein.

So ließe sich der Standort Deutschland sanieren, und anstatt zu deindustrialisieren, würden Unternehmen wieder nach Deutschland kommen. Denn nach wie vor haben wir Strukturen, die, wenn sie mit Leben gefüllt würden, eine blühende Wirtschaft und Gesellschaft ermöglichten. Dann wären auch deutsche Unternehmen, die nicht nur im Ausland ihre Umsätze erwirtschaften, sondern vom Standort Deutschland abhängen, wieder attraktiv für Anleger – sowohl in Deutschland als auch weltweit.

 

Sinkende Inflation…sinkende Zinsen…steigende Märkte…Jahresendralley!

Torsten Arends, Geschäftsführung des NDAC

Die Inflationsrate in Deutschland ist im September auf den tiefsten Stand seit Februar 2021 gesunken. Die Verbraucherpreise erhöhten sich nur noch um durchschnittlich 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im August lag die Teuerungsrate bei 1,9 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 1,7 Prozent vorausgesagt. Von August auf September stagnierten die Verbraucherpreise. Im August sanken die Energiepreise um durchschnittlich 7,6 Prozent zum Vorjahresmonat. Dienstleistungen verteuerten sich hingegen mit 3,8 Prozent überdurchschnittlich. Viele Unternehmen versuchen, gestiegene Personalkosten an ihre Kunden weiterzureichen. Für Nahrungsmittel wurden im Schnitt 1,6 Prozent mehr verlangt als im September 2023.

Das jährliche Inflationsziel der Europäischen Zentralbank für den Währungsraum liegt bei zwei Prozent und ist so mittlerweile in Sichtweite. Die nach einheitlichen europäischen Standards berechnete deutsche Teuerungsrate fiel im September auf 1,8 Prozent. Die EZB hatte im Juni die Zinswende nach unten vollzogen und im September nachgelegt. Derzeit rätseln Experten, ob die Notenbanker um EZB-Chefin Christine Lagarde im Oktober oder im Dezember eine weitere Zinssenkung folgen lassen.

Ihr Autor denkt, dass das Rätsel nur durch Konsultationen mit der Fed gelöst werden kann. Dort hat Fed Chef Jay Powell weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Dumm nur, dass dort gerade der Wahlkampf auf die Zielgerade biegt. US-Notenbankchef Jerome Powell rechnet in diesem Jahr noch mit zwei weiteren Zinssenkungen um insgesamt 50 Basispunkte. „Wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt, wird sich die Zinspolitik mit der Zeit in Richtung einer neutraleren Haltung bewegen“, erklärte er auf einer Finanzkonferenz in Nashville im Bundesstaat Tennessee. Die Fed folge jedoch keinem festgelegten Kurs. „Wir werden unsere Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffen. “Laut ihrem jüngsten Zinsausblick könnte das geldpolitische Niveau noch dieses Jahr um einen halben Prozentpunkt sinken. Nach weiteren Senkungen dürfte der Leitzins dann 2026 in einer Spanne von 2,75 bis 3,00 Prozent landen.

Im Zuge der nachlassenden Inflation im Euro-Raum hält EZB-Ratsmitglied Olli Rehn eine weitere, rasche Zinssenkung der Europäischen Zentralbank für durchaus angemessen. „Jüngste Statistikdaten haben eine weitere Bestätigung dafür geliefert, dass sich die Inflation verlangsamt“, sagte der Chef der finnischen Zentralbank am Dienstag. „Meiner Ansicht nach bedeutet dies, dass es nun mehr Gründe gibt, eine Zinssenkung bei unserer Sitzung im Oktober zu rechtfertigen.“ Die jüngste Abschwächung der Wachstumsaussichten der Euro-Zone gebe ebenfalls den Ausschlag in die gleiche Richtung, fügte Rehn hinzu.  „Wir sollten die Daten jedoch genau beobachten und wie immer eine umfassende Analyse machen, bevor wir Entscheidungen treffen“, sagte Rehn, der Mitglied im EZB-Rat ist. Das klingt schon wieder nach einer Einschränkung, schließlich will die EZB sich nicht wieder vor die Entscheidung der Fed drängeln. Oder doch ?

Wir werden also sehen, wie die Sitzungen diesen Monat ausgehen. Auf jeden Fall sieht jetzt alles nach einer Jahresendralley aus.

Nach dem wir das Reich der Mitte schon vor einiger Zeit abgeschrieben hatten, laufen in China die Märkte jetzt extrem an. Es gibt Kursgewinne an allen Ecken und Enden.

Chinas Regierung hat vor wenigen Tagen für eine größere Überraschung gesorgt. So soll die Geld- und Fiskalpolitik die Unternehmen beleben. Konkret hat die Zentralbank die wichtigsten Zinsen gesenkt, was die Darlehensaufnahme in China mit Sicherheit vorantreiben wird. Zudem wurden die Anforderungen an Banken zur Absicherung reduziert. Das mag auf der einen Seite wie ein riskantes Experiment aussehen. Auf der anderen Seite jedoch ist auch dies eine Chance für die Wirtschaft, für einzelne Unternehmen und letztlich auch Verbraucher, mit Darlehen die Wirtschaftsentwicklung zu beleben. Die Aktienmärkte haben jedenfalls mit Begeisterung reagiert.

Und weil wir einmal bei Banken sind, in der langen Reihe der Pleiten und Pannen dieser Bundesregierung hat der Umgang mit der Commerzbank wahrscheinlich einen besonders prominenten Platz verdient. Gut 16 Jahre hatten diverse Finanzminister und Bundesregierungen Zeit, sich zu überlegen, was sie mit den hastig in der Finanzkrise 2008 eingekauften Anteilen an der zweitgrößten deutschen Privatbank Sinnvolles anstellen könnten. Eine Neuordnung des kleinteiligen deutschen Bankensektors wäre eine Option gewesen oder eine grenzüberschreitende Fusion mit einem starken europäischen Wettbewerber, das wäre auch ein wichtiges Signal zur Schaffung eines europäischen Finanzmarktes gewesen und überdies eine Stärkung des Finanzplatzes Deutschland. Gut 25 Prozent hielt der Bund einst an der Commerzbank, zuletzt waren es immer noch mehr als 16 – damit konnte man einiges anstellen. Doch nichts davon passierte. Wie die Sache ausging, ist bekannt: Statt aus eigener Kraft eine Perspektive für die Commerzbank zu entwickeln, ist Deutschlands zweitgrößte Privatbank nach der nächtlichen Privatisierungsaktion ein getriebener Übernahmekandidat, dessen Zukunft vollkommen ungewiss ist. Und zur offensichtlichen Planlosigkeit in der Bundesregierung kommt auch noch der übliche Dilettantismus dazu, wenn die Politik sich zu lange in die Privatwirtschaft einmischt.
Gut, jetzt haben wir den Salat. Der liberale Finanzminister hat versagt. Denn so, wie es Christian Lindner gerade anstellt, hat die Commerzbank das Potenzial, für ihn ein Debakel zu werden wie für den grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck vor anderthalb Jahren sein vermurkstes Heizungsgesetz: ein Projekt, das Lindners Ansehen dauerhaft beschädigt.

Deutschland hat dann wahrscheinlich nur noch eine private Universal-Bank, die Deutsche Bank, die trotz aller Probleme global auf den Weltmärkten mitspielen kann. Ob das für eine Exportnation, was Deutschland immer noch ist, ausreicht, wird man in der Zukunft sehen. Von einem gewissen Christian Lindner wird dann allerdings schon lange niemand mehr reden.

Börsenwissen: Warum deutsche Aktien allein im Depot nicht der Renner sind Teil 2

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Psychologisch, haben wir gesehen, ist es die Angst und Bequemlichkeit, die uns in die deutschen Aktien treibt. Das ist schon irgendwie verständlich. Aber natürlich wollen Anleger auch die Rendite erwirtschaften, die ausländische Aktien erzielen. Und hier kommt die Gier dazu. Schließlich hat der DAX40 über die 19.000 Punkte nur 50 Prozent in den letzten fünf Jahren zugelegt. Schlechter war nur der Eurostoxx50 mit 37 Prozent. Wenn wir uns dagegen den japanischen Nikkei anschauen, dann legte dieser im gleichen Zeitraum 71 Prozent zu. Und noch besser liegen die Technologiewerte des NASDAQ mit 153 Prozent im Plus.

Wir sehen also, dass die internationalen Titel eine doch recht ordentliche Performance bringen.

Bitte nicht falsch verstehen, ausgewählte deutsche Aktien sind natürlich die Basis eines jeden Depots. Aber wir sollten über den Home Bias springen, wenn wir eine ordentliche Rendite mit unseren Anlagen erzielen wollen. Und ein wenig Gier kann ja bei der Aktienanlage nicht schaden, denn schließlich hilft sie in diesem Fall den Home Bias zu überwinden.

Vor allem sollten Anleger eine persönliche Grenze festlegen für eine Anlage oder wie viel bin ich bereit für eine ordentliche Rendite zu riskieren. Anders ausgedrückt, wie viel Prozent meines Kapitals kann ich verschmerzen, wenn die Auslandsanlagen schief gehen. Das sollten Anleger übrigens auch bei Investitionen in deutsche Papiere tun. Denn auch deutsche Aktien können durchaus einmal den Dienst nach oben versagen und wertlos werden. Der Batteriehersteller Varta ist hier ein Beispiel. Oder wir erinnern uns an Wirecard. Diese Aktien sahen, wie wir wissen auch gut aus, als sich die Anleger darauf stürzten. Wir hatten beide auch in unserem NDAC-Clubfonds. Wie es endete, wissen wir.

Das was in Deutschland passieren kann, ist jederzeit an ausländischen Börsen auch möglich. Ein Beispiel sind russische Aktien. Aus Russland kamen früher auch gute Werte und viele haben sich darauf verlassen, dass bspw. Gazprom, Lukoil und Norilsk Nickel weiter gute Kursgewinne erzielen und fette Dividenden ausschütten. Dann kam der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und Anleger kamen nur schwer und mit hohen Verlusten aus dem Geschäft heraus oder gar nicht mehr. So etwas kann jederzeit Anlegern auch in anderen Ländern passieren. Bestes Beispiel dafür könnte Taiwan werden, wir haben darüber schon öfter hingewiesen. Deshalb sollten Anleger nicht die ganze Vorsorge, egal für was, auf exotische Auslandsaktien und nur einen kleinen Teil des Kapitals auf solche Aktien setzen.

Es gibt schließlich weltweit ca. 41.000 an Börsen gelistete Unternehmen, die zusammen 40 Billionen Aktien ausgegeben haben. Der Wert des weltweiten Aktienbestandes betrug zum Ende des Jahres 2023 rund 113,8 Billionen Dollar.

Auf keinen Fall sollten Aktien aus den USA, Europa und natürlich auch Asien in einem gut sortierten und auf Rendite gerichteten Aktiendepot fehlen. Wobei Europa nicht nur Euro-Raum bedeutet. Papiere aus Skandinavien, Großbritannien, Schweiz und die aufstrebenden osteuropäischen Länder sind durchaus Kandidaten dafür. Und der Wechselkurs ist eigentlich nicht so wichtig, weil die meisten Währungen einen stabilen Kurs zum Euro halten.

In den USA zu investieren bedeutet für viele Technologiewerte zu kaufen. Aber auch jenseits der Techies gibt es Papiere, die ebenfalls interessant sind, wie zum Beispiel einige aus unserem Clubfonds, die eine gute Entwicklung zeigen. Und nicht zu vergessen, auch in den USA gibt es eine zweite Reihe. Wie in Deutschland finden die Nebenwerte in der großen Aktienwelt nicht so viel Beachtung, können aber bei richtiger Auswahl durchaus ein Depot zu einer ordentlichen Rendite führen. Und noch etwas ist wichtig. Die USA stehen zwar im Fokus der Anleger, aber auch die Nachbarstaaten Kanada und Mexiko haben auch Papiere mit ordentlicher Performance zu bieten. Und international aufgestellte Anleger sollten durchaus einen Blick weiter nach Lateinamerika werfen, hier ist mit Brasilien ein aufstrebender BRIC-Staat mit einem gut sortierten Aktienmarkt zu finden.

Das Asien nicht nur China ist, haben wir vor kurzem erst mit zwei Beiträgen über Indien erläutert. Und auch in Japan geht die Sonne wieder auf. Natürlich wird sich China wieder wirtschaftlich erholen. In der Zwischenzeit können sich Anleger mit weiteren aufstrebenden Märkten und ihren Chancen beschäftigen. Singapur und speziell Indonesien und Thailand sind hier zu nennen. In diesen Ländern gibt es auch Perlen zu heben, nur sind diese noch in ihren Muscheln versteckt und finden damit leider keine große Beachtung in deutschen Depots.

Und auch die Aktien in den Golfstaaten haben durchaus etwas zu bieten. Denken wir bspw. an Aramco oder die Fluggesellschaften, die durchaus einen Blick wert sind.

Es ist nicht leicht, erfolgreiche ausländische Aktien für das Depot zu finden. Aber es lohnt sich und wer sagt denn, das Geld verdienen leicht ist…

Neues vom Clubfonds: Fortescue Ltd.

In Australien feiert unser Depotwert Fortescue Ltd. die Bilanzzahlen für 2024. Nein, kein Irrtum in down under, das Unternehmen hat ein abweichendes Geschäftsjahr und das endet im Juni. Aber können die Anleger wirklich schon die ersten Silvesterkorken knallen lassen?

Fortescue Ltd, ehemals Fortescue Metals Group (FMG), ist ein in Australien ansässiges integriertes Unternehmen für grüne Technologien, Energie und Metalle. Das Unternehmen ist in zwei Segmenten tätig: Metalle und Energie. Das Segment Metals beschäftigt sich mit der Exploration, der Erschließung, der Produktion, der Verarbeitung, dem Verkauf und dem Transport von Eisenerz sowie der Exploration von anderen Mineralien. Das Segment Energie befasst sich mit der Entwicklung von Projekten für grünen Strom, grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak. Durch sein Wachstumsprojekt Iron Bridge und seine Beteiligung am Belinga-Eisenerzprojekt in Gabun investiert das Unternehmen in das Wachstum seines Eisenerzgeschäfts. Der integrierte Betrieb in der Pilbara umfasst die Bergbauzentren Chichester, Solomon und Western. Die Bergbauinfrastruktur ist mit dem Herb Elliott Port mit fünf Liegeplätzen und der Judith Street Harbour Schleppanlage in Port Hedland verbunden. Das Solomon-Hub in den Hamersley Ranges liegt 60 Kilometer (km) nördlich von Tom Price und 120 km westlich des Chichester-Hubs.

Das 2003 von John Forrest gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Perth ist im Aktienindex S&P/ ASX50 gelistet. Nach eigenen Angaben ist es der viertgrößte Eisenerzproduzent der Welt und beliefert vor allem China und den asiatischen Raum. Fortescue ist Landeigentümer über ein Gebiet von 88.000 km², was der doppelten Größe der Schweiz entspricht. Im Vergleich dazu besitzen Rio Tinto 11.000 km² und BHP Billiton 7.000 km². Dieses riesige Landeigentum in der Pilbara-Region (Western Australia) machen dieses Unternehmen zur Eigentümerin eines weltbedeutenden Eisenerzvorkommens von ca. zwei Milliarden Tonnen.

In den vergangenen zehn Jahren weist die FMG-Aktie einen deutlichen Kursaufschlag von im Schnitt 18,2 Prozent pro Jahr aus. Ein Einsatz in Höhe von 10.000 Euro wäre damit auf 53.347 Euro gestiegen. Dass auch 2024 ein erfolgreiches Jahr war, zeigen die Bilanzzahlen für 2024.

Der Umsatz stieg um acht Prozent auf 18,22 Milliarden Dollar, dabei wurde ein Gewinn (EBIT) 8,489 Milliarden Dollar erzielt. Das entspricht einer Steigerung von rund 21 Prozent, wobei wir feststellen müssen, dass der Gewinneinbruch von 2023 auf sieben Milliarden Dollar nur teilweise aufgeholt wurde. Im Geschäftsjahr 2022 standen immerhin neun Milliarden als Gewinn (EBIT) in der Bilanz von FMG. Besonders gut findet ihr Autor, dass die Netto-Verbindlichkeiten von 1,034 Milliarden Dollar auf 497 Millionen Dollar oder um über die Hälfte (51,93 Prozent) zurückgeführt wurden. Und ganz nebenbei wurde die Dividendenausschüttung um 19,17 Prozent auf 1,336 Dollar gesteigert. Das entspricht einer Dividendenrendite von 9,8 Prozent.

Wenn wir uns die geografische Umsatzverteilung einmal ansehen, stellen wir fest, wie sehr das Unternehmen von seinem Hauptabnehmer China abhängig ist. Im Geschäftsjahr wurden insgesamt Waren für 16,08 Milliarden Dollar ins Reich der Mitte geliefert und 2,14 Milliarden an den Rest der Welt.

Das Fortescue Ltd die gefährliche Abhängigkeit von China verringern möchte und sich auf anderen Gebieten profilieren möchte, wird durch eine gerade vermeldete neue Partnerschaft unterstrichen. Das australische Bergbauunternehmen Fortescue und der deutsch-schweizerische Ausrüstungshersteller Liebherr haben sich Aufträge für 100 autonome, batteriebetriebene Bergbau-LKWs für andere Bergbau- und Transportunternehmen gesichert. Die beiden Unternehmen unterzeichneten Ende September diesen Jahres eine Partnerschaft im Wert von 2,8 Milliarden Dollar, die die Lieferung von 360 Lkw an Fortescue vorsieht. Das sind dreimal so viele wie die 120, die im Rahmen der ursprünglichen Partnerschaft geplant waren. Außerdem werden sie 55 elektrische Bagger und 60 batteriebetriebene Planierraupen liefern. Die von ihnen entwickelten Fahrzeuge sollen auch anderen Firmen zur Verfügung gestellt werden, erklärten die Unternehmen. Fortescue baut die Antriebsstränge und Batterien, die es selbst entwickelt hat, während Liebherr den Lkw liefert.

Fortescue hat verschiedene Strategien zur Produktion von grünem Eisenmetall erforscht. Das Unternehmen wolle schließlich sein gesamtes Eisenerz in grünes Eisen umwandeln, sagte Unternehmensgründer Forrest, der sich weigerte zu sagen, wann es dieses Ziel erreichen könnte. Es gäbe eine starke Nachfrage nach grünem Eisen von Stahlwerken in China, Japan, Südkorea und Europa.

Die 16 Analysten auf Marktscreener geben die durchschnittliche Empfehlung zu einem Halten des Wertes als Ergebnis ihrer Analysen heraus. Als mittleres Kursziel wurden 12,55 Dollar ermittelt. Aktuell steht unser Depotwert bei 14,34 Dollar. Da muss durch die Finanzexperten noch einmal nachgearbeitet werden. Auf jeden Fall ist der Kurs durch eine hohe Dividende abgesichert. Der Sekt kann also doch in Down under schon einmal geöffnet werden.

Kommt die Rezession? – Gastkommentar Stefan Riße, Finanzanalyst und Börsenkorrespondent für “N-TV”

 

Gastkommentar von Stefan Riße, Finanzanalyst und Börsenkorrespondent für “N-TV”

Die Märkte jubeln über die Zinssenkungen, aber die Schatten einer Rezession drohen. Widersprüchliche Signale verwirren die Experten.

Viel wurde in den vergangenen zwölf Monaten darüber diskutiert, wann die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen senken wird, wie oft sie dies in diesem Jahr tun wird und wie stark die erste Zinssenkung ausfallen wird. Man bekam fast den Eindruck, als hinge das Wohl und Wehe der Märkte von dieser Frage ab.

Dabei ist es schon bemerkenswert, dass am Jahresanfang für dieses Jahr sieben Zinssenkungen erwartet wurden und es dann bis zum 18. September gedauert hat, bis die erste Senkung kam. Dies war ein großer Schritt, den die Märkte entsprechend gefeiert haben. Denn die Zinsen sanken nicht wie üblich um 0,25 sondern gleich um 0,5 Prozentpunkte.

Wirtschaftsentwicklung ist entscheidend
Schaut man in die Historie, dann hängt die weitere Börsenentwicklung nicht allein von der Zinspolitik ab, sondern vielmehr davon, wie sich die Wirtschaft entwickelt. Seit 1984 gab es acht Episoden, in denen es in den folgenden zwölf Monaten nach der ersten Zinssenkung keine Rezession gab. In diesen Fällen stieg der S&P 500 im Median um rund zehn Prozent. In drei Episoden kam es innerhalb der darauffolgenden zwölf Monate zu einer Rezession, hier verlor der S&P 500 im Median rund 15 Prozent.

Das Platzen der Dotcom-Blase und die Finanzkrise sind gute Beispiele dafür. Da nützten die Zinssenkungen wenig: Die Zinsen waren in diversen Zinsschritten auf eins bis 0,5 Prozent gesenkt worden, bevor die tiefsten Kurse erreicht wurden.

Rezession oder nicht Rezession
Um die weitere Aktienentwicklung einzuschätzen, muss man also richtig prognostizieren, ob es eine Rezession geben wird. Indikatoren wie die inverse Zinsstrukturkurve sowie die weit unter der aktuellen Lage befindlichen Erwartungen der US-Verbraucher zeigen eindeutig eine Rezession an.

Bisher lag die Trefferquote solcher Indikatoren bei 100 Prozent, wobei bereits seit einiger Zeit eine Rezession angezeigt wird, diese bisher aber nicht kommen will. Dazu kommt aktuell der Sahm Recession Indicator, der bei einem Anstieg der durchschnittlichen Arbeitslosenquote der vergangenen drei Monate gegenüber der tiefsten Arbeitslosenquote der vergangenen zwölf Monate um 0,5 Prozentpunkte anzeigt, dass wir uns in einer Rezession befinden. Aktuell ist dies der Fall.

So weit so gut. Man muss allerdings auch einräumen, dass bei diesem Indikator üblicherweise die Arbeitslosigkeit stark steigt und deswegen die Arbeitslosenquote nach oben geht. Diesmal ist es allerdings so, dass mehr Leute in den Arbeitsmarkt drängen und eher noch Vollbeschäftigung herrscht.

Eine Rezession könnte auch ausbleiben, weil fiskalisch mit dem Inflation Reduction Act (IRA) und dem Chips Act enorm stimuliert wird, was die restriktive Geldpolitik konterkariert.

Ich persönlich halte es trotzdem für wahrscheinlicher, dass die USA noch eine Rezession erleben, da die Zinserhöhungen noch nicht voll durchgeschlagen haben dürften. In der Regel dauert es 24 Monate von der ersten Zinserhöhung bis zur Rezession. Mittlerweile haben wir 30 Monate erreicht, bei der Finanzkrise waren es aber 42 Monate, und es gab auch andere Episoden, in denen es ähnlich lange dauerte wie bisher.

Es wäre schön, wenn man relativ sicher voraussehen könnte, ob es eine Rezession gibt oder nicht. Denn dann wüsste man, was mit den Kursen mit hoher Wahrscheinlichkeit passieren wird. Leider ist es diesmal aufgrund der gegensätzlichen Indikatoren schwerer als sonst. Am Ende muss sich jeder selbst ein Bild machen – wozu ich neige, habe ich offen bekannt.

 

Es wird Zeit, die ESG-Kriterien zu überdenken

Torsten Arends, Geschäftsführung des NDAC

Jedes Jahr sehen wir im Herbst in New York bei der UNO-Vollversammlung den Auflauf von Präsidenten, Premierministern und wenn diese sich das Procedere dort nicht antun wollen, die zuständigen Minister und Staatssekretäre der Mitgliedsländer der Vereinten Nationen. In den Reden geht es meistens um Krieg und Frieden, oder was eben jeder dafür hält. Die Umwelt und Menschenrechte sind auch noch wichtige Themenkomplexe, die dort mehr oder weniger intensiv eine Rolle spielen. Anschließend überlassen die Spitzenpolitiker der einzelnen Länder ihren Platz wieder den Botschaftern und ihren Delegationen. Wir haben einmal wieder darüber gesprochen was die Welt bewegt. Erreicht wird meistens bei solchen Treffen nichts, man hat sich wieder einmal gesehen.

Dabei ist der Frieden eine Hauptaufgabe für alle Politiker. Der Ukraine-Feldzug beispielsweise dauert an und auch der andere Konfliktherd Naher Osten wird immer gefährlicher. Die Ukraine hat nach der Zurückhaltung und unter Sparzwängen agierenden westlichen Verbündeten leider immer weniger Geld für die Abwehr der russischen Aggressoren zur Verfügung.

Der Ukraine-Konflikt hat die Investmentlandschaft nachhaltig verändert. Während Verteidigungsaktien vor dem Krieg noch weitgehend aus ESG-Portfolios, und davon gibt es heutzutage eine Menge, ausgeschlossen wurden, ist seit dem Ausbruch des Konflikts ein Umdenken zu beobachten. Man beachte die geänderte Wortwahl bei den Investments, früher hießen diese Papiere Rüstungsaktien und im schlimmsten Fall Kriegsaktien. Aber nach dem ESG-Fonds festgestellt haben, in welcher Größenordnung Rendite dabei verloren geht, wenn Verteidigungsaktien nicht zum Portfolio gehören, setzt  langsam ein Umdenken bei den Fondsmanagern ein. Investitionen in diese Unternehmen sind nun unerlässlich, um globale Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten, wobei eine klare Präferenz für Unternehmen besteht, die in Nato-Ländern ansässig sind. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass Investoren zunehmend bereit sind, ihre ESG-Prinzipien in einem sicherheitspolitischen Kontext neu zu definieren. Allerdings ist es noch ein langer Weg, bis die Erkenntnis bei allen Anlegern in ESG-Fonds greift, dass ESG und die Verteidigung der Freiheit doch zusammengehören. Und die Kriterien generell geändert werden müssen. Bei Erdgas und Atomkraft ging es ja auch.

Die jüngsten Gewinner des Aktienmarktes zu kaufen und die Verlierer zu verkaufen, hat sich über lange Zeiträume, in vielen Märkten und in zahlreichen Anlageklassen ausgezahlt – das belegen zahlreiche Studien. Die Verhaltenstheorie nennt als möglichen Grund, dass Marktteilnehmer langsam auf positive Nachrichten reagieren. Eine Garantie für den Erfolg der Strategie gibt es indes nicht: Wer auf diese Weise anlegt, geht ein höheres Risiko ein – in Erwartung einer höheren Durchschnittsrendite. Ökonomen haben für den amerikanischen Markt herausgefunden, dass der Anlagestil sehr anfällig für Phasen erhöhter Marktschwankungen ist, beispielsweise bei Korrekturen und Bärenmärkte, hier deutlich verliert als der breite Markt. Eine Investition in kürzlich erfolgreiche Wertpapiere kann zwar attraktiv erscheinen, jedoch sollte man sich der erhöhten Gefahr bewusst sein, einen Teil des eingesetzten Geldes zu verlieren wenn die Märkte volatiler werden.

Und dass die Märkte stärker schwanken stellen wir jedes Mal fest, wenn wir auf die Kurse von DAX &Co schauen. Da brauchen wir nur die Indikatoren anschauen. Die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone fielen wesentlich schwächer als erwartet aus. Der Sektoren übergreifende Stimmungsindikator sank erstmals seit sieben Monaten unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Besonders schwach war der Index für das Verarbeitende Gewerbe mit 44,8 Punkten. Verantwortlich war der stärkste Rückgang der Auftragseingänge seit Januar. Da auch die Auftragsbestände mit beschleunigter Rate abgenommen hätten und die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist auf ein Zehn-Monats-Tief gesunken seien, habe sich auch der Stellenabbau trotz Fachkräftemangels fortgesetzt, hieß es. In Frankreich verpuffte zudem der Effekt der olympischen Sommerspiele, der im Vormonat den Index noch spürbar gestützt hatte. In Deutschland fiel der Einkaufmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes tief in den Rezessionsbereich auf 40,3 Punkte. Und da ist es auch kein Wunder, dass sich der ifo Geschäftsklimaindex im September abermals um 1,2 auf 85,4 Zähler verschlechterte. Dies sind der vierte Rückgang des Index in Folge und der tiefste Stand seit Januar. Der Rücksetzer war zudem stärker als im Marktkonsens erwartet.

Aber es gibt immer noch gute Nachrichten von mutigen Unternehmen, die den Sprung an die Börse wagen, und hier sogar von einem deutschen Unternehmen. Der deutsche Aktienmarkt bereitet sich auf den wohl letzten großen Börsengang in diesem Jahr vor: Der Wissenschaftsbuchverlag Springer Nature will am 4. Oktober in Frankfurt an die Börse gehen – und strebt eine Bewertung von bis zu 4,7 Milliarden Euro an. Hoffen wir auf ein starkes Debüt, denn positive Nachrichten machen nun einmal gute Stimmung an den Börsen, und die brauchen wir in unserem Land, um aus dem wirtschaftlichen Tief herauszukommen.

Zumal nach dem Rücktritt der Grünenspitze als Ergebnis der Wahlen in drei ostdeutschen Bundesländern die Bundesregierung bekanntlich auf der Kippe steht. Denn die FDP wurde unter sonstigen Parteien gezählt und keiner hat es groß mitbekommen. Das macht etwas mit den Liberalen, die jetzt teilweise überlegen, aus der Ampel auszutreten. Kurz vor Weihnachten, wurde als Termin in Erwägung gezogen. Aber ihr Autor glaubt die Ampel bleibt bis zum Schluss bestehen, sie blinkt halt nicht mehr und das ist für den Standort sehr negativ.

Börsenwissen: Warum deutsche Aktien allein im Depot nicht der Renner sind Teil 1

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Vorweg gesagt, jeder Anleger hat sich schon deutsche Aktien in sein Depot gelegt und hält sie, wenn sie gut laufen bzw. es eine Hoffnung auf einen Aufschwung gibt. Es soll ja heute noch Telekom-Aktionäre der ersten Stunde geben, die immer noch hoffen, dass ihre Volksaktie einen Sprung über die schon einmal erreichten 100 Euro macht. Aber auch andere Aktien sind ebenso wegen der lang gehegten Hoffnung auf bessere Zeiten in den Depots der Anleger zu finden. 

Verstehen Sie ihren Autor bitte nicht falsch, deutsche Aktien haben durchaus ihre Qualitäten zur richtigen Zeit, nur sind die meistens sehr schnell wieder verschwunden. Siehe Biontech, wir erinnern uns daran, dass es einen Hype um den mRNA Impfstoff gab, der die Aktie zu Pandemie-Zeiten befeuerte. Nun warten Anleger auf die neuen guten Zeiten, wenn es Durchbrüche bei der Krebsbehandlung auf der Grundlage mit mRNA zu vermelden gibt. Wann das sein wird, wissen die Anleger natürlich nicht und wahrscheinlich auch die Forscher von Biontech nicht exakt.

Oder denken wir an die verschiedenen deutschen Autoaktien, die in der Vergangenheit  eine solide Basis  für ein Depot waren. Aber durch Fehlentscheidungen der Managementebene wurde die einst solide Basis doch sehr bröcklig.

Der Anteil deutscher Aktien an der globalen Marktkapitalisierung lag dem Analyseportal MacroMicro nach im August 2024 bei knapp 2,5 Prozent. Der Anteil des BIP an der weltweiten Wirtschaftsleistung beträgt rund 4,5 Prozent. Im Vergleich dazu ist es ziemlich viel Geld, das deutsche Anleger am Heimatmarkt investieren. Einer Studie des Beratungsunternehmens Barkow Consulting zufolge bestanden die Depots der Deutschen zwischen 2016 und 2021 zu 58 Prozent aus deutschen Aktien. Damit haben Anleger hierzulande rund 100 Milliarden Euro zusätzliche Rendite ungenutzt gelassen, denn die restlichen, international angelegten, 42 Prozent des Depots, hätten im ausgewählten Fünfjahreszeitraum eine Durchschnittsrendite von 9,6 Prozent erzielt. Deutsche Aktien hingegen kamen im Schnitt nur auf 3,3 Prozent.

Aber das ist nicht nur in Deutschland so, sondern international überall das gleiche Problem. Der sogenannte Home Bias lässt grüßen. Unter Home Bias verstehen wir die „Voreingenommenheit für die Heimat“; „Heimatmarktneigung“, English  Equity Home Bias Puzzle ist ein Anglizismus im Finanzwesen  und in der Verhaltensökonomik, bei dem Anleger zu der Präferenz neigen, Finanzprodukte oder Finanzinstrumente von Emittenten aus dem Inland zu bevorzugen.

Das Phänomen ist nicht nur ein deutsches Problem, sondern es tritt weltweit zutage. Anleger investieren häufig große Summen auf ihrem jeweiligen Heimatmarkt. Das ist naheliegend, besonders für Privatanleger. Meist ist die Informationslage mit Blick auf die heimischen Unternehmen besser, was ja wohl auch stimmt, wenn die Unterlagen zur Verfügung stehen und Anleger die Zeit dafür finden diese zu studieren. Der Home Bias spielt bspw. in Deutschland das Bundesland, ja sogar ggf. die Region oder die Stadt eine Rolle bei der jeweiligen Anlagenentscheidung.

Die Gründe für den Home Bias sind nachvollziehbar:

Als erstes sind die Transaktionskosten zu nennen. Eine Geldanlage im Ausland ist mit höheren Transaktionskosten verbunden. Ihre Vermeidung erhöht die Rendite der Anlage. Das gilt auch für die Doppelbesteuerung, Risiko bzw. zusätzlicher Aufwand durch ausländische Quellensteuern. Die können sich Anleger teilweise zurückholen, wir hatten darüber schon berichtet.

Zweites sind Informationsdefizite vorhanden. Während sich der Anleger über die Unternehmensdaten am Heimatmarkt relativ gut informieren kann und unter anderem deshalb glaubt, die Chancen und Risiken gut einschätzen zu können, fehlen ihm teilweise diese Informationen bei Anlagen auf ausländischen Märkten. Es gibt sie zwar, aber sie liegen in Englisch vor und nicht jeder Anleger stürzt sich mit großem Eifer auf diese Daten.

Und als drittes sind Wechselkursrisiken vorhanden. Da die Rendite des Anlegers neben der Rendite der Anlage selbst durch die Änderung des Wechselkurses bestimmt wird, erscheint eine Anlage im gleichen Währungsraum risikofreier. Das kann sich zwar positiv auswirken und für eine Zusatzrendite sorgen, aber es gibt auch negative Auswirkungen durch den Wechselkurs, wie wir wissen.

Und trotz der aufgeführten Probleme bringen Anlagen in internationale Aktien mehr Rendite, nämlich fast das Dreifache, wie wir bereits ausgeführt haben.

Es ist eben bequemer, einheimische Aktien ins Depot zu nehmen. Ohne sich explizit mit Zalando beschäftigt zu haben, wüssten wohl die meisten Deutschen, womit die Berliner ihr Geld verdienen.  Schwieriger wird es dann, wenn man sich das chinesische Pendant ins Depot holen will. Hier müssen interessierte Anleger Informationen über die PDD Holding zusammen suchen.  Das ist unter anderem der Mutterkonzern der chinesischen Shopping-App Temu.