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Ein Ausweg für unruhige Zeiten an den Märkten

Ein Ausweg für unruhige Zeiten an den Märkten

Dass die Zeiten an den Märkten jetzt sehr volatil, also sprich sehr unruhig sind, das haben wir schon mehrfach festgestellt und sehen es fast täglich an den Charts, die im Fernsehen oder im Internet gezeigt werden. Die beschaulichen Zeiten einer steten Aufwärtsentwicklung sind folglich erst einmal vorbei. Die Gründe dafür haben wir hier schon wiederholt erläutert.

Konjunkturabhängige Aktien – dazu zählen z. B. die Halbleiter- und Cloudsoftware-Hersteller, aber auch die Chemie-Industrie, der Maschinenbau etc. – werden demnach wohl die Verlierer an den Märkten sein, zumindest für die nächste Zeit.

In Phasen, in denen die Aktienkurse stark schwanken und die Börsen eher fallen, rücken stabile, antizyklische Aktien von relativ konjunkturunabhängigen Unternehmen in den Fokus der Anleger. 

Nur wie soll man sich als aktiver Marktteilnehmer nun verhalten? Auf jeden Fall nicht zurückziehen, sondern ggf. das Depot richtig umschichten und damit auf die stürmischen Zeiten einstellen.

Gold und Staatsanleihen

Viele Anleger versuchen es mit Gold. Gold halten wir als eine Art Depotversicherung (physisches Gold und ETCs) für eine durchaus sinnvolle Sache. Allerdings sollten Goldanleger bedenken, dass das gelbe Metall keine Rendite abwirft, und wenn es physisch zu Hause aufbewahrt wird, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen allein schon für die private Hausratversicherung erfordert. Außerdem kann der Kurs von Gold ebenso wie andere Rohstoffe auch sehr schnell wieder drehen. Und so schnell lässt sich dann auch physisches Gold nicht verkaufen, wenn es in Rutschen kommt.

Andere Anleger probieren es mit Staatsanleihen. Staatsanleihen sind jedoch wenig sinnvoll, da sie oftmals unsicherer sind, als man meinen könnte (wir erinnern hier nur an den Schuldenschnitt im EU-Mitgliedsland Griechenland), und noch dazu in vielen Fällen garantierte Verluste bringen. Und sichere Staatsanleihen wie z. B. aus Deutschland sind mit einem Minuscoupon ausgestattet. Das heißt, der Anleger zahlt dem Staat für die Aufbewahrung seines Geldes auch noch Zinsen.

Und was bietet der Aktienmarkt?

Der Aktienmarkt hat auch für diese Phase der Konjunktur eine gute Lösung parat: Bewährt haben sich hier in der Vergangenheit stets defensive, dividendenstarke Aktien, also Aktien, die nicht von der Konjunktur abhängig sind oder zumindest nicht sehr stark. Gegessen wird zum Beispiel immer, auch wenn es mit der Konjunktur zwischenzeitlich bergab geht. Und ihre verordneten Tabletten, Tropfen und mehr nehmen die Menschen auch weiterhin ein. Meist genauso unterdurchschnittlich schwach wirkt sich eine mittlere Konjunkturkrise in den Branchen Telekommunikation, Versicherungen, Energie und Entsorgung aus. 

Wir werden im Folgenden einige Aktien kurz vorstellen, die das Depot wetterfest machen und neben Kurswachstum auch eine attraktive Dividende bieten.

Roche

Nach einem guten zweiten Quartal haben einige große Pharmakonzerne ihre Prognosen für das laufende Jahr angehoben, so auch der Schweizer Pharma-Riese Roche. Im ersten Halbjahr 2019 legte Roche beim Umsatz um 9 Prozent auf 30,5 Milliarden Schweizer Franken (CHF) und beim Nettogewinn sogar um 19 Prozent auf 8,9 Milliarden CHF zu.

Bei dem international tätigen Unternehmen sorgte eine verstärkte Nachfrage nach Medikamenten gegen Multiple Sklerose und Krebs für weiteren Absatzschwung. Das Schweizer Unternehmen erhöhte daher die Umsatz- und Ergebnisprognose. Beim Umsatz und bereinigten operativen Gewinn wird nun mit einem Plus im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich gerechnet. Zuvor war lediglich ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet worden.

Ein Kurswachstum um rund 17 Prozent allein in den letzten zwölf Monaten wird von einer Dividende in Höhe von 8,70 CHF begleitet. Das entspricht immerhin einer Rendite von über 3 Prozent.

Diaego

Auch bei dem britischen, weltweit führenden Spirituosenhersteller Diageo läuft es gut. So hat das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/2019 (bis Ende Juni) den Umsatz um 6 Prozent auf 12,9 Milliarden Britische Pfund (GBP) steigern können.

Der Gewinn kletterte dabei um 5 Prozent auf 3,2 Milliarden GBP. Das Unternehmen profitierte dabei vor allem von guten Geschäften in Asien. Diageo konnte darüber hinaus aber auch in den meisten anderen Erdteilen zulegen.

Der Hersteller von auch hierzulande bekannten Marken wie Baileys (Likör), Smirnoff (Wodka) oder Guiness (irisches Bier) möchte die Aktionäre an der guten Geschäftsentwicklung teilhaben lassen und plant neben den laufenden Dividendenausschüttungen ein weiteres Aktienrückkaufprogramm. Und wir erinnern uns: Wenn ein Unternehmen Aktien zurückkauft, sinkt die Zahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien, und ihr Anteil steigt damit automatisch. Die Aktionäre erhalten selbst bei gleichbleibender Ausschüttung damit automatisch eine höhere Dividende.

Der Kurs legte in den letzten zwölf Monaten von 30,28 Euro auf knapp 39 Euro zu. Da es im angelsächsischen Raum üblich ist, die Dividende zu teilen, wurde im Februar eine Zwischendividende von 0,261 GBP und im August 2019 eine Schlusszahlung von 0,4247 GBP gezahlt.

Nestlé

Frei nach dem Motto, gegessen wird auch in schlechten Zeiten, schauen wir uns jetzt die nächste Aktie aus der Schweiz an. Es handelt sich dabei um den weltgrößten Nahrungsmittelkonzern und das größte Industrieunternehmen der Schweiz. Unter dem Dach von Nestlé sind über 2000 Marken weltweit vereinigt.

Obwohl der europäische Markt gegenwärtig enttäuscht, wurde der Schweizer Nahrungsmittelkonzern seinem Ruf als stabiler Gewinnlieferant gerecht. So weist das Unternehmen für die ersten sechs Monate 2019 ein organisches Wachstum von 3,6 Prozent aus. Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr 2019 um 3,5 Prozent auf 45,5 Milliarden Franken, wobei ein Gewinn von 5 Milliarden Franken erzielt wurde. Die finanzielle Feuerkraft des Schweizer Konzerns ist dabei enorm. Der freie Cashflow kletterte um 40 Prozent auf 4,1 Milliarden Franken.

Eine konservative Dividendenpolitik führte dabei zu einer stetig steigenden Ausschüttung an die Aktionäre: Waren es 2012 noch 2,05 Franken, sind es im letzten Jahr bereits 2,45 Franken pro Aktie gewesen. Und wenn wir uns den Aktienkurs anschauen, dann fällt auf, dass der Chart sich von 71 Euro zu Jahresbeginn auf 102 Euro bis Ende August entwickelte. Und es kann durchaus so weitergehen, denn wie gesagt, gegessen und getrunken wird immer …

Fielmann

Wir hatten schon einmal in unserer kleinen Serie über Gesundheitsaktien auf das Papier des im MDAX notierten Optikers hingewiesen. Die Aktie stellt angesichts des hohen Kundenpotenzials und der konservativen Ausrichtung eine gute Depotbeimischung für stürmische Börsenzeiten dar. Und dass die Leute nun mal zu allen Zeiten Sehhilfen benötigen, lässt die Aktie weiter steigen. Am Jahresanfang mit 55,40 Euro gestartet, liegt sie jetzt bei rund 66 Euro. Und auch die Dividende wurde von 0,10 Euro im Jahre 1995 auf immerhin 1,90 Euro für 2018 kontinuierlich gesteigert.

Telekom-Werte

Die vielen Handys, Smartphones und ja, es gibt sie auch noch, die guten alten Festnetztelefone, lassen uns Anleger auf die Gesellschaften dahinter schauen. Man mag es kaum glauben, aber die Telekom-Werte stellen auch in Rezessionszeiten eine sichere Bank für Anleger dar. Denn die Gebühren werden meist sehr schnell bezahlt, weil schließlich keiner ohne Verbindung zur Außenwelt sein will. Da werden lieber andere Wünsche zurückgestellt.

Die großen Player Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica und andere gelten deshalb auch als stabile Beimischung für ein defensives Depot. Die Unternehmen investieren dabei viel in ihre Netze, um die Kunden zu halten.

Schauen wir uns stellvertretend die Deutsche Telekom an, auch wenn bei unseren älteren Anlegern, die bei den Börsengängen der Bonner dabei waren, vielleicht nicht so viel Begeisterung herrschen dürfte. Wenn wir den Kurs betrachten, dann schwankt er in letzter Zeit konstant zwischen 14 und 16 Euro. Für Neueinsteiger ist das gut, schließlich kommt es ja bei der Telekom auf die Dividende an, und die betrug für das abgelaufene Geschäftsjahr immerhin 0,70 Euro pro Aktie, was eine Rendite von 4,7 Prozent bedeutet. Und die Analysten erwarten, dass das auch in den nächsten Jahren so bleiben wird. Für das Geschäftsjahr 2019 sagen sie 76 Cent je Aktie voraus, für das Geschäftsjahr 2020 sogar 80 Cent. Die Telekom selbst hat angekündigt, eine Dividende von mindestens 50 Cent je stimmberechtigte Aktie zu zahlen.

Zudem ist die Telekom mit ihrer Marktkapitalisierung ein Schwergewicht unter den DAX-Mitgliedern. Gut, der Stand der Verbindlichkeiten ist sehr hoch, aber die Telekom hat neben den Lasten aus der Vergangenheit aktuell die Umstellung auf 5 G zu bewältigen. Doch das Unternehmen erwies sich in letzter Zeit als erstaunlich krisenfest.

Berkshire Hathaway

Zu den besten Aktien, mit denen Anleger durch eine rezessive Phase steuern können, gehört nach wie vor unser US-Depotwert Berkshire Hathaway von Altmeister Warren Buffett. Sein Credo ist, immer langfristig anzulegen, auf Qualität zu achten und nur Bekanntes zu kaufen, kein Market-Timing. So einfach ist das bei ihm mit der Anlage und das schon sehr lange und sehr erfolgreich. Seit 1965 am Markt erzielte die Holding ein Plus von über 2400 Prozent Wertzuwachs. Die A-Aktie hat schon sehr viele zu Millionären gemacht, aber sie kostet mittlerweile über 275 000 Euro und ist damit nichts für Kleinanleger. Die B-Aktie ist dagegen mit circa 180 Euro auch für uns erschwinglich.

Das breit gestreute Portfolio der Holding reicht von Amazon über Coca Cola bis Apple, aber auch kleinere Unternehmen in Deutschland und Europa gehören dazu. Seine Anlagestrategie, unterbewertete Unternehmen zu kaufen, deren Geschäftsmodell er versteht, und diese dann langfristig zu halten, machte ihn zum erfolgreichsten Investor aller Zeiten trotz aller Rezessionsphasen und Finanzkrisen.

Berkshire Hathaway erzielte im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 247,84 Milliarden Euro. Dabei wurde ein Jahresüberschuss von 4,02 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Bilanzsumme betrug 707,79 Milliarden Euro, wobei die Eigenkapitalquote bei 49,27 Prozent lag. Das kann sich sehen lassen.

Die Börsen der Welt als Gewinner

Egal, ob die Börse nach oben geht oder nach unten abtaucht, egal, ob Anleger sich im Kaufrausch befinden oder sich die Panik ihren Weg bahnt, einer wird immer gewinnen, und das sind die Börsen dieser Welt. Denn die Börse berechnet dem Broker für den Handel mit Aktien, Anleihen, Zertifikaten und Derivaten Spesen, die dieser zusammen mit seinen Kosten an die Anleger, also auch an uns Kleinanleger, weitergibt.

Schauen wir uns in diesem Zusammenhang die Aktie der Deutsche Börse AG als Beispiel an.

Deutsche Börse AG                 

Die Deutsche Börse AG wurde 1992 gegründet und ist eine deutsche Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt/Main. Ihr Kerngeschäft ist die Entwicklung und der Betrieb von Handelsplattformen, Teilnehmernetzwerken und Abwicklungssystemen für Börsen. Sie ist zudem Träger der nicht nur bei Anlegern bekannten öffentlich-rechtlichen Frankfurter Wertpapierbörse und Herausgeber der DAX- Indexfamilie sowie zahlreicher weiterer Aktienindizes. Überdies ist sie mit ihren eigenen Aktien selbst im DAX gelistet.

Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio der Gesellschaft umfasst die gesamte Prozesskette vom Aktien- und Terminhandel über Clearing (Verrechnung), Settlement (Abwicklung) und Custody (Verwahrung) bis hin zur Bereitstellung von Marktdaten sowie der Entwicklung und dem Betrieb von elektronischen Handelssystemen. Mit der vollelektronischen Handelsplattform Xetra und der Börse Frankfurt betreibt die Gesellschaft einen der umsatzstärksten Kassamärkte weltweit.

Vorstandsvorsitzender ist seit dem 1.1.2018 Theodor Weimer.

Per Stichtag am 31.12.2018 lagen 94 Prozent der Aktien in den Händen institutioneller Investoren, 6 Prozent der Anteile gehörten Privatinvestoren.

Der Konzern beschäftigte zum 31.12.2018 insgesamt 5964 Mitarbeiter, die im vergangenen Jahr Umsatzerlöse von 2,89 Milliarden Euro erwirtschafteten. Im Vorjahr waren es noch 2,64 Milliarden Euro. Für 2018 wurde ein leicht vermindertes EBITA-Ergebnis von 1,44 Milliarden Euro ausgewiesen. Pro Aktie lag das Ergebnis für 2018 bei 4,46 Euro (2017: 4,68 Euro). Das Unternehmen beteiligte seine Aktionäre für das abgelaufene Geschäftsjahr mit 2,70 Euro pro Aktie am Gewinn (2017: 2,45 Euro). Wenn wir uns die Dividendenhistorie anschauen, dann stellen wir einen kontinuierlichen Anstieg der Ausschüttungen fest: von 0,36 Euro für das Jahr 2001 bis 2,70 Euro für das letzte Geschäftsjahr.

Fast gleich verläuft der Chart nach oben: Markierte er im März 2009 noch einen Tiefpunkt mit unter 31 Euro, so liegt er jetzt bei aktuell circa 138 Euro.

Die Deutsche Börse AG verdient wie alle anderen Börsen ihr Geld in jeder Phase der Märkte und ist damit ein guter Wert für ein defensiv ausgerichtetes Depot.

Fonds ja, aber keine ETFs

ETFs folgen dem Index, der ihnen zugrunde liegt. Sie werden daher nie besser abschneiden als der Basis-Index. Wer beispielsweise einen ETF auf den DAX hat, macht zwar die Aufwärtsbewegungen des deutschen Leitindex eins zu eins mit, aber er muss auch die Nerven behalten angesichts der teilweise extremen Schwankungen, die wir an der täglichen Fieberkurve sehen.

Wir empfehlen in der aktuellen Phase, in der alle Welt von einer Rezession spricht, egal, ob es sich dabei um eine leichte, mittlere oder schwere Eintrübung handelt, gemanagte, breit streuende und ausschüttende Fonds. Die Fondsmanager sind so frei, entsprechend den Anlagerichtlinien ihrer Fonds nicht stets dem Index zu folgen, sondern können auch Titel mit dazumischen, die sich trotz Krisen noch gut entwickeln. Eine Krise kann auch nur regional oder nur auf einzelne Branchen begrenzt auftreten. Pech, wenn Anleger dann von einer regionalen Krise mit einem entsprechenden ETF extrem betroffen sind … Da helfen auch eventuelle Ausschüttungen dann nichts mehr.

Zertifikate

Die Zertifikate-Industrie hat die Marketingmaschine kurz nach der Pleite der Lehman-Bank wieder angeworfen und wiederholt erfolgreich zum Teil exotische und undurchschaubare Konstruktionen auf den Markt gebracht. Geändert hat sich dabei nichts. Der Erwerber des Zertifikates trägt das volle Ausfallrisiko, und die Aussichten auf große Gewinne sind durch die Banken meist gedeckelt oder an Konditionen geknüpft, die selbst manche Banker nicht einmal richtig verstehen. Gerade in rezessiven Phasen gilt: Finger weg von Zertifikaten! Es kann nur einen Gewinner geben, und das ist hier in den meisten Fällen nicht der Zertifikateinhaber.

Fazit

Egal, wo wir uns in ein paar Wochen oder Monaten befinden werden, der kleine dreiteilige Ratgeber ist eigentlich für jede Phase des Konjunkturzyklus gedacht. Die Beispiele könnten natürlich noch weiter geführt werden. Denn es gibt noch mehr Aktien, die sich für eine defensive Anlage eignen.

Wem es zu mühsam ist, eigne Recherchen anzustellen, der überlässt die Auswahl dem Fondsmanagement. Auch der Fonds des NDAC konnte den DAX in den letzten Monaten renditemäßig, aber trotzdem nervenschonend, überholen.