Deutsche Pfandbriefbank pbb verdreifacht seinen Vorsteuergewinn dank Sonderertrag in Q3
Die im MDax notierte Deutsche Pfandbriefbank (ISIN: DE0008019001) hat ihr Ergebnis zum dritten Quartal und den ersten neun Monaten 2016 vorgelegt.
Die Erträge zum vorletzten Quartal 2016 beliefen sich auf 214 Millionen Euro, nachdem im entsprechenden Vorjahreszeitraum 98 Millionen Euro erzielt wurden. Für die ersten neun Monate ergibt sich ein Anstieg von 31 Prozent auf 395 Millionen Euro.
Den wichtigsten Beitrag zu den Erträgen liefert im Regelfall der Zinsüberschuss, welcher im Quartal um 2 Millionen Euro auf nun 97 Millionen Euro zulegte. Auf Sicht der ersten drei Quartale musste man hier allerdings einen Rückgang von ca. 10 Prozent auf 292 Millionen Euro hinnehmen. Dieser Rückgang wird von der Pfandbriefbank mit Verkäufen und fällig gewordenen Papieren erklärt. Zudem verweist das Institut auf die allgemein schwierige Zinssituation in der Eurozone.
Finanzanlageergebnis mit Sonderertrag
Dass sich das Quartal und auch die ersten neun Monate für die Deutsche Pfandbriefbank so erfreulich entwickelt haben, ist auf einen Sonderertrag im Rahmen des Finanzanlageergebnisses zurückzuführen. Dieses stieg von 5 Millionen Euro auf 123 Millionen Euro im Quartal, sowie von -32 Millionen Euro auf 128 Millionen Euro in den ersten 9 Monaten an.
Grund des Sonderertrags war ein Rückkaufangebot des Kärntner Ausgleichszahlungs-Fonds an die Adresse der Gläubiger der Heta Asset Resolution AG, der Abwicklungsgesellschaft der zusammengebrochenen Hypo Alpe Adria Bank. Dieses Rückkaufangebot sah unter anderem vor, nicht nachrangige Schuldtitel zu 75 Prozent des Nominalwertes zurückzukaufen, sofern ein Mindestquorum der Gläubiger dem zustimmen würde. Die Deutsche Pfandbriefbank, im Besitz solcher Titel, stimmte diesem Angebot zu. Zum Bilanzstichtag des 3. Quartals, dem 30. September 2016, war das Erreichen dieser Quote noch unsicher, jedoch wahrscheinlich. Aus diesem Grund hat man bereits zum Stichtag die Wertberichtigungen vorgenommen. Am 10. Oktober vermeldet der Kärntner Ausgleichszahlungs-Fonds dann das Zustandekommen der Vereinbarung.
Auf das Finanzanlageergebnis wirkte sich der Sonderertrag von insgesamt 132 Millionen Euro zu 123 Millionen Euro positiv aus. 9 Millionen Euro wurden der Kreditrisikovorsorge zugerechnet. Im selben Zeitraum des Vorjahres wurde das Finanzanlageergebnis noch durch eine Wertberichtigung von -73 Millionen Euro, auf diese Papiere, belastet.
Auch das Nettoergebnis wurde durch diesen positiven Sondereffekt angeschoben. Dieses konnte im dritten Quartal von 53 Millionen Euro auf nun 121 Millionen Euro zulegen. Zusammengerechnet auf die ersten drei Quartale ergibt sich ein Anstieg von 32 Prozent auf 187 Millionen Euro.
Für das Ergebnis je Aktie der ersten neun Monate bedeutet dies einen Anstieg von 32 Prozent auf 1,39 Euro. Entsprechende Zahlen für das Quartal wurden nicht mitgeteilt.
Aufgrund des Sonderertrages wurden die Erwartungen für das Gesamtjahr 2016 auf 280 Millionen Euro bis 290 Millionen Euro beim Vorsteuergewinn angehoben. Zudem erwägen Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Pfandbriefbank, die Anteilseigner in Form einer Sonderdividende teilhaben zu lassen. Über die Höhe wurden keine Angaben gemacht.
Neugeschäft mit guter Entwicklung
Das Neugeschäft legte im Quartal um 2 Milliarden Euro zu. Der weit überwiegende Teil wurde im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung generiert. Bezogen auf die ersten neun Monate lag das Neugeschäft bei 6,7 Milliarden Euro und damit unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums mit 8,9 Milliarden Euro. Dies scheint auch so beabsichtigt zu sein, da man im Neugeschäft stärker selektiert, wie dem Quartalsbericht zu entnehmen ist.
Gut die Hälfte dieses Geschäfts entfällt auf den deutschen Markt. Es folgen Großbritannien mit 16 Prozent und Frankreich mit einem Anteil von zehn Prozent, sowie weitere europäische Märkte. Erwähnenswert ist zudem der im Berichtsquartal erfolgte Markteintritt in den USA mit einer ersten Finanzierung.
Das Langfrist-Rating der Bank liegt bei BBB (Standard & Poors und DBRS). Das Pfandbrief-Rating von Moody’s liegt sowohl bei den Öffentlichen Pfandbriefen, wie auch bei den Hypothekenpfandbriefen bei Aa1. Diese Einschätzungen haben sich seit dem 31.12.2015 nicht verändert.
Positiver Ausblick für 2017.
Für 2017 wird ein Vorsteuerergebnis zwischen 150 Millionen Euro und 170 Millionen Euro erwartet. Dabei unterstellt die pbb eine stabile Entwicklung im Kernportfolio, bei einer leichten Ausweitung der Geschäftstätigkeit. Das kommende Jahr soll zudem ein Zeitraum strategischer Weichenstellungen werden. So will man das Geschäft weiter ausbauen und die Wertschöpfungskette ausweiten. Zudem will man sich mit der zunehmenden Digitalisierung des Geschäfts befassen und für das eigene Geschäft nutzbar machen.
Die Deutsche Pfandbriefbank, pbb, in der Öffentlichkeit auch gerne mal fälschlicherweise als Depfa bezeichnet, ist ein in Oberschleißheim bei München ansässiges spezialisiertes Institut zur Immobilien-, sowie öffentlichen Investitionsfinanzierung. Die auf dem Kurszettel noch recht junge Bank (börsennotiert seit Juli 2015), ist das Ergebnis einer Vorgabe der EU-Kommission zur Rettung der Hypo Real Estate. Neben einem rund 40 prozentigen Streubesitz, hält die Bundesrepublik Deutschland, über die heutige Hypo Real Estate Holding AG, immer noch 20 Prozent der Anteile.