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Der Clubfonds-Ticker
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Fehler bei der Dividendenstrategie

Anlagestrategie: Fehler bei der Dividendenstrategie

Was bei der Dividendenstrategie zu beachten ist

Auf der Suche nach den besten Aktien gilt die Dividende häufig als wichtiges Auswahlkriterium. Man spricht dann von einer Dividendenstrategie. Wer sich dann für Papiere mit einer hohen Dividende entscheidet, soll auf der sicheren Seite sein. Doch Finanzexperten warnen ausdrücklich davor, sich nur an der Auszahlung auf die Aktie zu orientieren. Beachten Sie daher Fehler bei der Dividendenstrategie. Fehlern, die Anleger unbedingt vermeiden sollten, wenn sie sich das optimale Portfolio aus Aktien für ihren Vermögensaufbau zusammenstellen.

Die Dividende als Maß der Dinge kann ein Fehler sein

Allein im Jahr 2017 werden die 30 Unternehmen im Deutschen Aktienindex DAX rund 42 Milliarden Euro an ihre Aktionäre auszahlen. Angesichts dieser enormen Summe und der dauerhaft niedrigen Zinsen ist es verständlich, dass viele Anleger auf die Dividendenstrategie abstellen und sich bei der Wahl ihrer Aktien ausschließlich an der Höhe der Ausschüttung orientieren. Bedenkt man dann noch, dass Aktiengesellschaften mit regelmäßigen Dividendenzahlungen meist eine recht geringe Wertschwankung ihrer Papiere nachweisen, wird verständlich, warum sich viele Anleger an der Höhe der Dividende orientieren. Trotzdem weisen Finanzexperten immer wieder darauf hin, dass sich Investoren neben der Dividende über die gesamte Lage des Unternehmens informieren sollen. Wählt man nämlich die falsche Aktie aus, bringt auch eine attraktive Rendite nicht den gewünschten dauerhaften Erfolg.

Fehler beim Unterschied zwischen Dividende und Zins

Viele Anleger gehen davon aus, dass die Dividende so etwas wie der Zins einer Anleihe ist und dass sie mit ihm gleichzusetzen ist. Gerade vor dieser falschen Vermutung warnen Fachleute dringend. Aus juristischer Sicht liegt dem gewährten Zins auf eine Anleihe ein rechtlich verbriefter Anspruch zugrunde. Die Dividende wird dagegen nur gezahlt, wenn der Geschäftsverlauf der Aktiengesellschaft dies ausdrücklich zulässt. Es gibt also keinen Anspruch auf die Zahlung der Dividende. Hier liegt der maßgebliche Unterschied zwischen einer Anleihe und einer Aktie. Insofern ist es aus juristischer Sicht schlicht falsch, den Zins mit der Dividende gleichzusetzen. Falls nötig, kann die Zahlung einer Dividende gänzlich ausgesetzt werden. Auch eine deutliche Kürzung der Auszahlung in Jahren mit schwacher Geschäftsentwicklung ist keine Seltenheit.

Hohe Renditen kein Zeichen für Stabilität

Beachten muss man als Anleger auch, dass eine Dividendenrendite von drei bis vier Prozent allein noch nicht als Qualitätsmerkmal zu bewerten ist. Auch eine hohe Rendite kann durch einen Kursverlust schnell kompensiert werden. Verliert die Aktie innerhalb kurzer Zeit stark an Wert, führt eine hohe Dividende am Ende nicht weiter. Eine attraktive Auszahlung auf die Aktie ist also nur dann ein Qualitätsmerkmal, wenn sie über viele Jahre konstant gehalten werden kann. Wer sich folglich an der Dividende als Auswahlkriterium orientieren will, sollte auf den Verlauf der Ausschüttung über die letzten Jahren achten. War sie auf einem hohen Niveau stabil, spricht nichts gegen den Kauf des Wertpapiers. Ob in Zukunft eine ähnlich attraktive Zahlung gewährt wird, hängt am Ende immer noch von der weiteren Geschäfts- und Kursentwicklung ab. Allein auf der Basis der vergangenheitsbezogenen Entwicklung ist eine Prognose nicht seriös abzugeben.

So vermeiden Aktionäre Fehler bei der Dividendenstrategie

Vor diesem Hintergrund sollten Aktionäre beim Kauf des Wertpapiers nicht nur an eine Dividendenstrategie, also die Höhe der Dividende in der Vergangenheit, denken. Viel sinnvoller ist es, die Entwicklung im Zeitverlauf im Auge zu behalten. Es ist außerdem wichtig zu verstehen, ob eine gezahlte Dividende aus der Substanz stammt oder ob sie aus dem laufenden Geschäftsbetrieb getragen wird. Muss die Zahlung aus der Substanz sichergestellt werden, könnte dies auf Dauer den Bestand des Betriebs gefährden. Deshalb sollte man sich für Aktiengesellschaften entscheiden, die schon in der Vergangenheit in wirtschaftlich schweren Zeiten eine Dividende zahlen konnten und die diese langfristig immer gewähren konnten. Ein stabiler Verlauf einer angemessenen Rendite spricht nämlich dafür, dass ein Unternehmen genügend Substanz hat, auch schwierige Zeiten zu überstehen.

Dividendenstrategie

Anlagestrategie: Dividendenstrategie

Die Dividendenstrategie basiert darauf, dass der Anleger seine Aktien nach der Höhe der Dividende kauft, die ein Unternehmen ausschüttet. Er kann zum Beispiel die Aktien der fünf Unternehmen mit der höchsten Rendite kaufen, oder er erwirbt die Anteile der drei Unternehmen mit den niedrigsten Ausschüttungen. Im Kern setzt die Strategie an der These an, dass eine hohe Dividende gezahlt wird, wenn entsprechende Gewinne realisiert wurden. Wenn der Anleger also nur Aktien von Firmen erwirbt, die eine hohe Dividende gewährt habe, glaubt er, dass dies auch in der Zukunft so sein wird.

Ob allerdings auch in der Zukunft ein direkter Zusammenhang zwischen den Gewinnen und den ausgeschütteten Dividenden besteht, bleibt fraglich. Die Strategie entbehrt nicht einer gewissen Logik, dennoch ist eine hohe Dividende nicht zwingend der einzig wichtige Maßstab dafür, dass eine Aktiengesellschaft auf Dauer Bestand am Markt hat.

Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Beschäftigen Sie sich mit Dividendenrendite. Diese stellt im Gegensatz zur Dividende nicht den gezahlten Betrag dar, sondern das Verhältnis vom Wert der Aktie zur  Dividende dar.

Drei Faktoren bestimmen die Strategie

In die Dividendenstrategie gehen drei Elemente ein. Sie setzt als langfristige Investition in Standardaktien mit einer hohen Dividendenausschüttung an. Die Dividende wird als Ausschüttung an die Aktionäre für jede einzelne gekaufte Aktie gewährt, sofern die Firma einen Gewinn im zurückliegenden Geschäftsjahr erwirtschaftet. Jeder Aktionär, der an dem Tag der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft auch nur eine einzige Aktie hält, hat einen Anspruch auf die Dividende dieser Aktie. Da die Dividende für jede einzelne Aktie ausgeschüttet wird, erhalten Großaktionäre natürlich eine höhere Dividende als private Kleinanleger. Die Dividendenstrategie eignet sich gut auch für Einsteiger. Die Zahl der fünf Unternehmen mit der höchsten ausgeschütteten Dividende ist in der Regel recht schnell gefunden. Außerdem gilt die Strategie als recht sicher. Wenn Sie sich an der Entwicklung der Aktie in der Vergangenheit orientieren und die bisher ausgeschütteten Dividenden als Anhaltspunkt für Ihre Kaufentscheidung nehmen, haben Sie eine gewisse Sicherheit, dass Unternehmen mit solider Performance auch in der Zukunft vernünftig wirtschaften.

Der Dividendenindex als Kenngröße

Wenn Sie den Aufbau Ihres Portfolios anhand der Dividendenstrategie ausrichten wollen, kommt vielleicht auch eine Investition in den Dividendenindex an der Deutschen Börse in Frage. Im DivDAX sind beispielsweise die 15 Aktiengesellschaften mit der höchsten Dividende im DAX enthalten. Mit dem Kauf eines Anteils investieren Sie also nicht in einzelne Aktien, sondern in die Papiere von mehreren dividendenstarken Unternehmen. Dadurch streuen Sie Ihr Wertschwankungsrisiko und profitieren trotzdem von den Bewegungen an den Märkten. Im DAX sind die 30 größten deutschen Aktiengesellschaften enthalten. Da sich der DivDAX auf die 15 Firmen mit der höchsten ausgeschütteten Dividende konzentriert, wählen Sie also Gesellschaften mit einer sehr ordentlichen Gewinnerwartung aus. Neben dem DAX gibt es weitere Aktienindizes wie den EuroStoxx 600 oder den MSCI-World. Auch für diese Indizes werden Dividendenindizes der leistungsstärksten Firmen gebildet. Eine Anlage in einen Dividendenindex verspricht aufgrund der Performance und der Streuung auf mehrere Firmen eine attraktive Rendite bei recht hoher Sicherheit.

Der Nachteil der rückwärtsgerichteten Auswahl

Obwohl die Dividendenstrategie auch für Anfänger geeignet ist, muss man ihren Nachteil kennen. Die Auswahl der Aktien erfolgt hier ausschließlich anhand der Dividende, die in der Vergangenheit ausgeschüttet wurde. Natürlich bieten vergangenheitsbezogene Werte eine gewisse Sicherheit, denn wer in den letzten Jahren vernünftig gewirtschaftet hat, wird dies vermutlich auch in Zukunft tun. Hat eine Firma in der Vergangenheit solide Dividenden ausgeschüttet, dürfte das in den kommenden Jahren genauso sein. Trotzdem hat man als Aktionär keine absolute Sicherheit. Auch etablierte Aktiengesellschaften geraten bei einer schlechten Markt- und Branchenlage in Turbulenzen, die die Ausschüttung einer Dividende vorübergehend unmöglich machen. Als Anleger müssen Sie sich über diesen Aspekt der Unsicherheit im Klaren sein. Trotzdem ist die Dividendenstrategie auch für Einsteiger leicht zu erlernen und zu verstehen, so dass man die Wahl seiner Aktien gut daran ausrichten kann.

Growth oder Value Strategie

Anlagestrategie: Growth oder Value

Ein Klassiker unter den gegensätzlichen Anlagestilen ist die Growth oder Value Strategie. Im Kern besagt die Valuestrategie, dass es an den Börsen Unternehmen gibt, deren Wert kein Investor auf den ersten Blick erkennt. Der Anleger muss diese Perlen am Markt aufspüren, um durch ein Investment beachtliche Erfolge zu erzielen. Die Growthstrategie setzt dagegen weniger auf die Wertentwicklung von einzelnen Unternehmen. Sie fokussiert eher auf ein Investment in eine ganze Branche. Neuere Untersuchungen zeigen, dass beide Strategien bei einem langfristigen Investment erfolgreich sind, so dass ein eindeutiger Sieger kaum zu identifizieren ist.

Valueinvestoren suchen werthaltige Unternehmen

Die Befürworter der Valuestrategie gehen davon aus, dass sich auf den Märkten Unternehmen befinden, deren wahrer Wert noch nicht erkennbar ist. Ein Valueinvestor versucht, solche werthaltigen Unternehmen zu finden. Gekennzeichnet sind sie in der Regel durch eine gute Marktposition, durch eine überdurchschnittlich hohe Profitabilität und durch eine kontinuierlich stabile Entwicklung der Gewinne. Auch die Existenz von Vermögenswerten wie Maschinen, Immobilien, Patenten oder anderen Vermögensgegenständen kann ein Zeichen für ein unterbewertetes Unternehmen sein. Unter allen Valueaktien sucht der Anleger die Werte heraus, die er im Vergleich mit ähnlich aufgestellten Betrieben als unterbewertet erachtet. Der Investor geht also davon aus, dass sich der Wert der Gesellschaft in absehbarer Zeit stark verbessert. In gewisser Weise spekuliert er auf diese Entwicklung. Um sie korrekt vorhersagen zu können, ist ein hohes Maß an Erfahrung und eine sorgfältige Recherche erforderlich. Starinvestoren wie Warren Buffett sind bekennende Anhänger dieser Strategie, sie haben damit ein Vermögen gemacht. In der Vergangenheit ließen sich mit der Valuestrategie immer wieder attraktive Renditen erwirtschaften. Trotzdem bleibt die Auswahl der Aktien eine Herausforderung.

Die Growthstrategie konzentriert sich auf die Branche

Während bei der Valuestrategie einzelne Topunternehmen gesucht sind, betrachtet die Growthstrategie das Wachstum der gesamten Branche. Der Growthinvestor ist darum bemüht, die besten Wachstumsmärkte frühzeitig zu identifizieren. Aus diesen Märkten sucht er die Gesellschaften mit den höchsten Wachstumsraten heraus. Dabei handelt es sich oft um Unternehmen, die sich früh einen hohen Marktanteil in boomenden Märkten gesichert haben und die deshalb eine gewisse Größe erreicht haben. Der Investor trifft seine Entscheidung aber in einem Stadium, in dem solche Potenziale zwar vorhanden sein mögen, aber noch nicht vollständig realisiert sind. Er beruft sich also weniger auf bewährte Geschäftsmodelle als vielmehr auf Erwartungen. Nicht selten lassen sich sogar Gewinne mit Aktien erzielen. Deren Unternehmen noch nicht in der Gewinnphase angekommen sind. Ein elementarer Erfolgsfaktor des Growthinvestors ist es deshalb, eine Aktie frühzeitig zu verkaufen, wenn sich Wachstumshoffnungen offenbar nicht erfüllen.

Growth oder Value – beide Strategien haben ihren Charme

Schaut man sich die Entwicklungen in der Vergangenheit an, wird deutlich, dass beide Anlagestrategien ihre Vor- und Nachteile haben. Ein eindeutiger Sieger ist allerdings nicht auszumachen. In Jahren mit einer guten Börsenentwicklung waren mit der Growthstrategie beachtliche Gewinne zu realisieren. Vor allem zur Zeit der New Economy mit den boomenden Internet- und Biotechnologiewerten war zur Jahrtausendwende ein vielversprechendes Spielfeld für Growthinvestoren gegeben. Wenn sich der Markt weniger dynamisch entwickelt, hatten die Valuestrategen die Nase vorn. Sie konnten im langfristigen Vergleich dann sogar besser abschneiden. Beide Ansätze widersprechen sich vom Grundsatz in ihrer Vorgehensweise, Growth oder Value, dennoch gibt es keinen klaren Sieger. Finanzexperten raten deshalb dazu, eine Anlagestrategie zu wählen, in der beide Ansätze kombiniert sind. In der Praxis gehen beide Strategien sowieso häufig ineinander über. Eine Growthaktie kann sich durchaus zu einem Valuetitel entwickeln. Umgekehrt kann ein einmal bewährtes Geschäftsmodell durch leichte Veränderungen zu einem neuen Wachstum führen. Wenn Sie in Fonds investieren, müssen Sie sich um die richtige Strategie übrigens keine Gedanken machen. Ob Growth oder Value, das erledigt der Fondsmanager für Sie, denn er wählt anhand seiner Strategie die besten Wertpapiere für seinen Fonds aus.

Prozyklisch oder Antizyklisch

Anlagestrategie: Prozyklisch oder Antizyklisch

Der prozyklische Investor geht bei seiner Kauf- und Verkaufsentscheidung grundlegend anders vor als der antizyklische Anleger. Während der prozyklisch orientierte Käufer sich so verhält, wie es alle anderen Anleger tun, agiert der antizyklisch ausgerichtete Investor grundlegend anders als alle anderen. Bei der Anlagestrategie Prozyklisch oder Antizyklisch schwimmt der Käufer mit oder gegen den Strom. Der prozyklische Käufer ist also ein Herdentier, der den anderen Aktionären folgt, der antizyklische Händler trifft seine eigenen Entscheidungen und handelt entgegen der Menge. Der Maßstab für beide Anlagestrategien ist der Trend. Bei der prozyklischen Anlage folgt man ihm, bei der antizyklischen Anlage geht man in die entgegengesetzte Richtung.

Prozyklische Anleger folgen dem Trend

Der Vergleich des prozyklischen Investors mit einem Herdentier mag drastisch sein, doch er ist nicht von der Hand zu weisen. Wenn ein Anleger eine prozyklische Strategie verfolgt, bedeutet das, er investiert in Märkte, in Unternehmen und in Wertpapiere, die alle anderen Händler kaufen. Er läuft also mit der Masse mit. Wenn eine Aktie in den Fokus der Händler gerät, steigt ihr Kurs. Ein prozyklisch orientierter Anleger kauft in dieser Phase und unterstützt den Trend, er treibt den Kurs weiter in die Höhe. Sobald der Kurs an Wert verliert und der Trend sich nach unten umkehrt, verkaufen prozyklische Anleger ihre Papiere. Letztlich beruht ein so aufgebautes Investment auf der Annahme, dass man nicht viel verkehrt manchen kann, wenn man so investiert wie alle anderen. Experten gehen davon aus, dass der prozyklische Anleger recht sicherheitsorientiert ist. Die Rendite der Aktienmärkte mag für ihn interessant sein, er ist aber nicht spekulativ ausgerichtet. Aus diesem Grund folgt er bei seinen Kauf- und Verkaufsentscheidungen der Menge und glaubt dadurch, kein großes Risiko einzugehen. Diese Annahme kann zutreffend sein, muss es aber nicht.

Antizyklisches Investieren geht gegen den Trend

Wer antizyklisch anlegt, kauft eine Aktie zu einem Zeitpunkt, wenn alle anderen verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Kurse zu fallen. Wer dann keinen enormen Verlust machen will und eine Aktie bereits im Depot hält, stößt sie in dieser Phase ab. Hier setzt der antizyklisch orientierte Anleger an, er kauft genau dann, wenn die Kurse sich umkehren und fallen. Bei steigenden Kursen verhält es sich ähnlich, zu diesem Zeitpunkt verkauft der Anleger seine Aktien. Da er bereits zu einem früheren Zeitpunkt mit niedrigen Kursen gekauft hat, realisiert er mit dem Verkauf bei steigenden Kursen einen Gewinn. Dabei muss er nicht warten, bis der Aktienkurs wieder einen Höchststand erreicht hat. Er verkauft vielmehr mitten im Aufschwung und realisiert dadurch einen attraktiven Gewinn. Vor allem wenn Aktien in größerer Menge gekauft und verkauft werden, lassen sich dadurch interessante Renditen erwirtschaften. Anders als der prozyklische Anleger ist der Antizyklische weniger sicherheitsorientiert. Er spekuliert in gewisser Hinsicht auf eine bestimmte Entwicklung an den Märkten, die ganz anders ist als der aktuelle Trend. Deshalb verkauft er, wenn alle anderen kaufen und kauft, wenn jeder andere Investor verkauft.

Prozyklisch oder Antizyklisch für Einsteiger oder Profis

Die prozyklische Anlage eignet sich recht gut für Anfänger. Wenn Sie noch nicht sehr viel Erfahrung mit dem Börsenhandel haben, orientieren Sie sich an anderen Anlegern und kaufen die gleichen Wertpapiere. Beobachten Sie, wie die Fachleute vorgehen, investieren Sie in die gleichen Aktien und verkaufen Sie zum gleichen Zeitpunkt. Achten Sie darauf, dass Sie sich an Fachleuten orientieren, die in der Vergangenheit schon Erfolge nachgewiesen haben. Wenn Sie Ihre Aktien zum Beispiel über einen Onlinebroker kaufen und verkaufen, haben Sie bei vielen Anbietern die Möglichkeit, die Transaktionen von erfahrenen Händlern zu beobachten. Wenn Sie den Trends der Profis folgen, können Sie damit interessante Gewinne realisieren. Der antizyklische Handel ist eher für erfahrene Anleger geeignet, denn Sie müssen den richtigen Zeitpunkt zum Kaufen und Verkaufen genau herausfinden.

Aktive oder Passive Strategie

Anlagestrategie Aktiv oder Passiv

Die Rendite im Fokus

Viele Jahre lang waren sich selbst ausgewiesene Finanzexperten nicht darüber einig, ob die aktive oder die passive Anlagestrategie das Mittel der Wahl ist, wenn langfristig eine hohe Rendite gewünscht ist. Bekannte Investoren und erfahrene Fondsmanager schwören häufig auf ein aktives Investment und weisen damit scheinbar enorme Erfolge vor. Private Anleger zeigen sich verunsichert, wenn sie die Entwicklung der Märkte nicht ständig verfolgen können und sehen deshalb vom Aktien- oder Fondskauf völlig ab. Dabei könnten sie mit einem passiven Investment beachtliche Renditen erzielen. Wie also unterscheidet sich die aktive von der passiven Anlagestrategie? Und welche Variante ist das Handeln des privaten Kleinanleger besser geeignet?

Aktives Investieren ist etwas für Profis

Schon der Begriff deutet an, was man sich unter einer aktiven Anlagestrategie vorstellen muss. Der Investor beobachtet den Markt, er entscheidet Tag für Tag erneut, in welche Aktien, Fonds und andere Wertpapiere er investieren will. Sein erklärtes Ziel ist es meist, innerhalb kurzer Zeit eine hohe Rendite zu erwirtschaften. Meist ist er eher an einem kurz- bis mittelfristigen Anlagezeitraum interessiert. Wer die Märkte regelmäßig im Auge behält, wer Entwicklungen korrekt prognostiziert und in vielversprechende Aktien oder andere Wertpapiere investiert, macht mit einer aktiven Anlagestrategie oft sehr gute Erfahrungen. Bekannte Investoren wie Warren Buffett erzielen mit dem Kauf und Verkauf von einigen wenigen Aktien innerhalb von kurzer Zeit Gewinne in Millionenhöhe. Sie scheinen den richtigen Instinkt zu haben, wenn es um die Wahl von vielversprechenden Aktien geht, die nach kurzer Zeit beachtliche Wertzuwächse erwirtschaften. Und auch sehr erfahrene Fondsmanager streichen mit einem aktiven Investment äußerst erfreuliche Renditen ein. Davon profitieren natürlich auch die Anleger, die in einen solchen Fonds investieren. Ist aktives Investieren also der Schlüssel zum Glück, wenn Sie privates Vermögen aufbauen wollen?

Passive Investments bringen solide Renditen

Während es bei einer aktiven Anlagestrategie meist darum geht, bessere Renditen als der Markt zu erzielen, steht bei einer passiven Strategie ein kontinuierlicher Wertzuwachs über einen langen Zeitraum im Fokus. Man will also nicht kurzfristig besser sein als der Markt, sondern langfristig mit den Märkten wachsen. Ein passives Investieren ist deshalb deutlich entspannter, denn hier entfällt der oft kurzfristige Kauf und Verkauf von Wertpapieren an den Börsen. Deshalb ist es auch nicht erforderlich, das Marktgeschehen ständig im Auge zu behalten. Wenn Sie beispielsweise einen Fondssparplan abschließen und Monat für Monat in einen bestimmten Fonds investieren, lehnen Sie sich entspannt zurück, während sich der Wert Ihrer Anteile auf lange Sicht erhöht. Ein passives Investment kann auch im Kauf eines Indexfonds bestehen, dessen Entwicklung die Performance eines Aktienindex nachbildet. Wenn Sie zum Beispiel in einen Indexfonds aus dem Deutschen Aktienindex DAX investieren, sollte die Wertentwicklung des Fonds langfristig etwa der Performance des DAX entsprechen. Es besteht aber keinerlei Notwendigkeit, an einem einmal begonnenen Investment etwas zu ändern. Da es sich um eine passive Strategie handelt, kaufen Sie jeden Monat Anteile in einer festgelegten Höhe und profitieren von dem langfristigen Wachstum der Märkte.

Experten sehen einen eindeutigen Sieger

Obwohl sich die Finanzfachleute viele Jahre lang nicht einig waren, welche der beiden Anlagestrategien die besseren Renditen bringt, zeigen aktuelle Studien einen klaren Trend. Gerade für private Anleger bringt ein passives Investment auf Dauer die höhere Rendite. Das liegt zum einen daran, dass der aktive Kauf und Verkauf von Wertpapieren zu höheren Transaktionskosten führt. Zum anderen ist der Grund aber auch, dass hohe Renditen immer eine enorme Marktkenntnis voraussetzen, um zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen und zu verkaufen. Die Kenntnis über die Zusammenhänge der Märkte und über ihre potenzielle Entwicklung ist leider nur bei sehr wenigen Fondsmanagern vorhanden. Deshalb empfehlen seriöse Investmentberater für private Anleger in der Regel die passive Anlagestrategie.

Aktien und Zinsanlagen

Anlagestrategie: Aktien und Zinsanlagen

Aktien und sichere Zinsanlagen: Auf die Mischung kommt es an

Wenn sich private Anleger zum ersten Mal mit dem Thema „Geldanlagen“ beschäftigen, hören sie häufig den Ratschlag, das Portfolio auf Aktien und auf sichere Zinsanlagen aufzuteilen. Damit sollen sich besonders attraktive Renditen ohne großes Risiko erwirtschaften lassen. Gerade für Einsteiger klingt das nach einer vielversprechenden Empfehlung für das perfekte Depot. Was also hat es mit dem Mix aus Aktien und Zinsanlagen auf sich, und welche Vor- und Nachteile sind mit dieser Strategie verbunden?

Anlageziele und Risikoeinstellung im Fokus

Bei der Zusammensetzung Ihres Portfolio sollten Sie unbedingt darauf achten, dass es Ihren individuellen Anlagezielen und auch Ihrer Risikoeinstellung entspricht. Nur dann werden Sie dauerhaft mit Ihrem Depot zufrieden sein. Wenn Sie einen langfristigen Vermögensaufbau für Ihren Ruhestand anstreben und vor den Wertschwankungen an der Börse zurückschrecken, sollten Sie andere Wertpapiere wählen als ein Anleger, der mit risikoreichen Investments von hohen Kurssteigerungen profitieren will und der dafür gerne ein gewisses Verlustrisiko in Kauf nimmt. Die große Mehrzahl der Privatanleger wünscht sich für den Aufbau des langfristig ausgelegten Portfolios einen vernünftigen Wertzuwachs bei überschaubarem Risiko. Ein auf diese Ziele ausgerichtetes Portfolio kann man sehr gut für die Altersvorsorge verwenden, man kann die gebildeten Rücklagen aber auch als mittelfristig verfügbare Finanzreserve heranziehen. Wenn Sie mit Ihrem Portfolio mittel- bis langfristig eine akzeptable Rendite erzielen wollen und dabei nur ein überschaubares Risiko eingehen wollen, bietet sich eine Kombination aus Aktien und sicheren Zinsanlagen an.

So funktioniert der Mix aus Aktien und Zinsanlagen

Der erste Baustein dieser Strategie sind Aktien als Direktinvestment bei börsennotierten Unternehmen. Beim Gedanken an Aktien im Depot werden viele private Kleinanleger nervös. Noch immer ist die Finanz- und Bankenkrise aus den Jahren 2008 und 2009 nicht vergessen, in denen viele Investoren durch den Kauf von Aktien ein Vermögen verloren haben. Trotzdem sind Aktien auch heute noch ein Investment mit attraktiver Rendite. Gerade über einen mittel- bis langfristigen Anlagezeitraum von drei bis zehn Jahren erzielt das Investment in Unternehmen nachweislich Renditen, die sich mit anderen Anlagen nicht realisieren lassen. Wichtig ist allerdings die Wahl der Aktien. Beim Kauf von Aktien großer deutscher Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex kann man in der Regel nicht viel verkehrt machen. Die Anleger erhalten hier üblicherweise solide Dividenden, die bei einer beständigen Unternehmensentwicklung Jahr für Jahr an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Wenn Sie als Anleger direkt in Aktien investieren und nicht den Weg über einen Aktienfonds gehen wollen, entscheiden Sie sich für den Kauf von mehreren Papieren bei unterschiedlichen Unternehmen, um so das Verlust- und Wertschwankungsrisiko zu verteilen. Das zweite Standbein dieser Strategie sind sichere Zinsanlagen. Hier ist das Spektrum außerordentlich breit. Zum einen gehören Tages- und Festgelder mit einem festen Zins dazu, zum anderen fallen aber auch alle festverzinslichen Wertpapiere wie Staats- oder Unternehmensanleihen darunter. Die Auswahl ist vielfältig, und wenn Sie sich als Anleger für mehrere Investments mit sicherer Verzinsung entscheiden, wissen Sie zum Zeitpunkt des Kaufs schon, welche Rendite und welche Zinsen Sie am Ende der Laufzeit garantiert erwarten dürfen.

Anlagestrategie Aktien

Bei der Betrachtung des Mix aus Aktien und Zinsen geht der Anleger von einer guten Wertentwicklung beider Standbeine aus. Seit der Niedrig-Zinspolitik der EZB hat die Anlage in verzinsliche Wertpapiere an Charme verloren. Seit ca. 2017 sprechen wir von einer Geldvernichtung, die durch eine erhöhte Inflation zustande kommt. Wenn die Inflation höher ist, als die reale Zinsentwicklung der Geldanlage, dann schrumpft das eingesetzte Vermögen. Der Effekt wäre der gleiche, als wenn der Anleger den Minusbetrag zwischen Zinsen und Inflation selber verbrennen würde. Fachleute meiden richtigerweise mehr und mehr Wertanlage mit Zinsen und wählen stattdessen vermehrt die Anlagestrategie Aktien. Bei der Beachtung der wesentlichen Grundlagen, ist es dem Anleger mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit möglich, über einen mittel bis langfristigen Anlagehorizont den Wertzuwachs von 4 bis 6 % zu realisieren, nicht selten auch im zweistelligen Bereich. Grundsätzlich wird zwischen der Geldanlage in Einzelaktien und der Anlage in Aktienfonds unterscheiden. Um diese Entscheidung zu treffen, ist eine genaue Analyse des Anlegers auf seine Risikopräferenz und seine fachliche Voraussetzung notwendig. Lesen Sie dazu Geld anlegen in Aktien. Hier finden Sie die Abwägung, ob man sein Geld in Einzelaktien oder in einen Aktienfonds anlegen sollte.

Diese Vor- und Nachteile sollten Sie kennen

Ein Direktinvestment in Aktien ist immer mit dem Risiko verbunden, dass die Aktien über Nacht an Wert verlieren oder dass ein Unternehmen keine Dividende zahlt. Bei einem längerfristigen Anlagezeitraum fallen diese Nachteile meist nicht nennenswert ins Gewicht.Dennoch müssen Sie sich als Investor darüber klar sein. Bei einem Festzinsinvestment erhalten Sie einen fest vereinbarten Zins auf das eingezahlte Geld. Dafür sind Sie an die Einhaltung des Anlagezeitraums gebunden. Lediglich ein Tagesgeld ist täglich verfügbar. Dennoch verbinden Sie bei einem mittel- bis langfristigen Anlagezeitraum mit einer Kombination aus Aktien und Festzinsinvestments die Vorteile einer vernünftigen Rendite bei hoher Sicherheit.

Streuen Streuen Streuen

Anlagestrategie: Streuen Streuen Streuen

So minimieren Sie Ihr Verlustrisiko

Er ist einer der häufigsten Ratschläge, den Einsteiger ebenso wie erfahrene Investoren regelmäßig von Finanzexperten hören: Auf die Risikostreuung kommt es an. Wie Sie Ihr Investment aufteilen, ist ganz und gar Ihnen überlassen. Bei der Aufteilung des investierten Geldes sollten Sie natürlich auch auf Ihre Anlageziele und auf Ihre Risikobereitschaft achten. Unabhängig davon, ob Sie sehr sicherheitsorientiert anlegen oder äußerst risikobereit investieren wollen, verteilen Sie Renditen und Wertverluste bei einer Streuung auf mehrere Investments immer auf mehrere Unternehmen und Märkte. Im Ergebnis erzielen Sie dadurch vor allem bei einem mittel- bis langfristigen Anlagezeitraum attraktive Renditen bei einem überschaubaren Risiko. Die wichtigste Strategie: Streuen streuen streuen.

Gestreutes Risiko ist halbes Risiko

Vereinfacht gesagt liegt das Geheimnis eines vielversprechenden Portfolios fast immer in der Streuung von Renditen und Risiken auf mehrere Wertpapiere. Dabei ist es letztlich unerheblich, ob Sie in mehrere Festgelder, in verschiedene Aktien, in mehrere Fonds oder in unterschiedliche Anleihen investieren oder ob Sie die einzelnen Assetklassen sogar noch miteinander kombinieren. Diese Anlagestrategie basiert darauf, dass Sie in jedes einzelne Investment nur eine kleinere Summe einbringen und dass Sie den Investitionszeitraum variieren. So verteilen Sie das Risiko von Verlusten durch Wertschwankungen auf verschiedene Unternehmen. Untersuchungen der Finanzmärkte zeigen, dass auch in wirtschaftlichen Krisen selten alle Wertpapierkurse am Markt am Boden liegen, so dass alle Papiere keine Rendite mehr erwirtschaften. Vielmehr kann man ein antizyklisches Verhalten beobachten. Wenn beispielsweise der europäische Markt außerordentlich hohe Renditen bringt, schwanken die Kurse in den USA oder in Asien etwas stärker. Sind Investments in China gerade sehr angesagt und steigen die Kurse, sind die Renditen in Europa eher im niedrigen Bereich. Wenn Sie dieses Risiko durch Investments in unterschiedlichen Regionen, in verschiedensten Märkten und in mehreren Assetklassen verteilen, reduzieren Sie dadurch im Ergebnis die Gefahr von erheblichen Wertverlusten. Gleichzeitig erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, mit einem Teil der Investments solide Renditen zu erwirtschaften.

So sieht die Risikostreuung in der Praxis aus

Als privater Anleger stellen Sie sich vermutlich die Frage, wie die Aufteilung von angelegten Geldern in der Praxis aussieht. Der Kauf von einzelnen Aktien, von Anleihen oder Fonds aus unterschiedlichen Märkten und Regionen kann sich als relativ aufwändig herausstellen, wenn Sie die Entwicklungen der Kurse ständig im Auge behalten wollen. Es gibt aber einige etablierte deutsche Banken, die ihren Kunden die Möglichkeit anbieten, ihr Depot mit Hilfe des Onlinebankings selbst zu verwalten. Dazu müssen Sie meist nur ein Depot eröffnen. Über dieses Depot kaufen und verkaufen Sie Aktien, Sie erwerben Fondsanteile, und Sie investieren in Optionen und Anleihen. Mit einem umfangreichen Angebot an Informationen rund um das Börsen- und Marktgeschehen unterstützen diese Banken ihre Kunden dabei, das Portfolio für den privaten Vermögensaufbau selbst zu steuern und zu managen. In der Regel genügen schon wenige Eingaben, um einen Fonds zu eröffnen, um Aktien zu kaufen oder um den Verkauf anzustoßen. Und auch hier gilt: Streuen Streuen Streuen. Interessant ist auch der Abschluss von Sparplänen. Mit einem Sparplan legen Sie monatlich eine bestimmte Summe an. Sie investieren beispielsweise in Fonds oder Rentenpapiere unterschiedlichster Art. Einmal abgeschlossen, lassen Sie Ihr Investment laufen und müssen sich nicht mehr um den Kauf oder Verkauf der Wertpapiere kümmern. Ein Fondssparplan bietet sich im Grunde für jeden privaten Anleger an, der sein Risiko auf mehrere Unternehmen verteilen will und der selbst nur einen minimalen Aufwand bei der Abwicklung des Kaufs haben will. Wenn Sie bei der Wahl Ihrer Depotbank oder Ihres Onlinebrokers auf die Auswahl an Assets achten und zusätzlich ein Blick auf die Kosten halten, verteilen Sie das Verlustrisiko auf mehrere Standbeine und erhöhen gleichzeitig Ihre Renditechancen bei sehr akzeptablen Kosten. So ist der professionelle Aufbau eines durchdachten und renditestarken Portfolios auch für private Anleger möglich.