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Der Clubfonds-Ticker
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Der Dollar wackelt als Leitwährung – Wird es Zeit für etwas Neues? Teil 3

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Wie sieht es nun aus mit dem Euro als neue Leitwährung? Ist das zu empfehlen?

Der Euro vereint uns – er ist die gemeinsame Währung von rund 350 Millionen Menschen in 20 Ländern der Europäischen Union. Der Euro ist ein Stabilitätsanker und symbolisiert die Einheit Europas. Zudem zählt er zu den Währungen, die weltweit das höchste Vertrauen genießen. Hier bei der Europäischen Zentralbank arbeiten wir daran, den Wert des Euro zu wahren. So schreibt die Europäische Zentralbank auf ihrer Webseite. 

Bulgarien darf ab 01. Januar 2026 den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel einführen. Dann sind es schon 21 Länder, die den Euro als Währung haben. Als bislang letztes Land war zum 1. Januar 2023 Kroatien in den Kreis der Euro-Staaten aufgenommen worden. Wir sehen daran, dass der Euro in manchen Ländern sehr beliebt ist. Wenn er dann eingeführt ist, gibt es meistens große Probleme. Wir haben das bei uns in Deutschland gesehen und vor allem in den Geldbörsen gespürt. Alles wurde teurer, obwohl es sich nur um eine Währungsumstellung handelte und nicht um eine Währungsreform. So erinnern wir uns, dass das Kofferwort Teuro den Unmut der deutschen Bevölkerung über die gestiegenen Preise zum Ausdruck, ja sogar zum Wort des Jahres 2002 brachte. Der Preisanstieg war auch für die anderen Euro-Länder ein Schock, zuletzt in Kroatien und auch die bulgarische Bevölkerung wird diese leidvolle aber temporäre Erfahrung machen. Es dauert stets eine Weile, bis die Gesetze des Marktes alles wieder in geordnete Bahnen gelenkt haben.

Das Wort Teuro gibt es heute übrigens auch noch, allerdings für die Maßeinheit Tausend Euro (TEuro), die wir als Anleger meistens in den Bilanzen der großen Unternehmen finden.
Aber zurück zum Thema. Trump verlangt im Interesse seines „Big Beautiful Bill Act“ getauften Haushaltsgesetzes kräftige Leitzinssenkungen der US-Zentralbank. Fed Chef Powell blieb bislang standhaft, obwohl er nicht allein über die Leitzinsen entscheidet. Aber die von Trump geplante Schuldenorgie wird er nicht verhindern können.

Bislang hat Trumps Politik wohl nur deshalb nicht zu einer Kernschmelze des Weltfinanzsystems geführt, weil Investoren und Zentralbanken keine echte Alternative zum US-Dollar bei der Anlage ihrer Währungsreserven sehen. 

Leider müssen wir davon ausgehen, dass die US-Währung im Zuge der Wirtschafts- und Finanzpolitik weiter Vertrauen verlieren wird. Wir haben schon über den geheimen Plan hinter dieser Politik geschrieben. Die US-Regierung will mit einem schwachen Dollar endlich die Billionen Schulden, die sich vor ihr auftürmen, loswerden, ohne Rücksicht auf Verluste. Verluste wird es auch bei Kleinanlegern geben, wenn sie ihre Depots in Dollar halten. Die Abwertung einer Währung kann nicht durch Dividendenzahlungen, da sind unsere Techies eh knausrig, aufgefangen werden. Beim Wertpapierverkauf wird dann ein schwacher Dollar ebenfalls eine negative Rolle bei der Ermittlung der Rendite spielen.

Was bleibt, ist der Euro als Leitwährung, sollte es soweit kommen.

Allerdings, was dieser noch recht jungen Gemeinschaftswährung jedoch fehlt, ist ein ausreichend großes Angebot an sicheren Staatsanleihen. Italienische oder französische Anleihen gelten als deutlich unsicherer als deutsche. Nur mit der Ausgabe gemeinsamer europäischer Staatsanleihen, vulgo Euro-Bonds, als verzinsliche Währungsreserve für andere Zentralbanken könnte der Euro zu einem echten ökonomischen und politischen Gegengewicht zum Dollar werden.

In der Folge müssten sich Unternehmen des Euro-Raums im globalen Handel seltener gegen Wechselkursschwankungen absichern und könnten Transaktionskosten sparen. Überdies könnten sich Schuldner problemloser in einem größeren und liquideren Finanzmarkt finanzieren. Und die höhere Euro-Nachfrage würde womöglich niedrigere Zinsen und damit geringere Finanzierungskosten ermöglichen.

US-Staatsanleihen gelten nach wie vor als „sicherer Hafen“, auch wenn deren Mythos durch die Herabstufung durch die drei führenden Ratingagenturen angekratzt ist. Typisch für solche als „safe“ eingeschätzten Anleihen ist, dass Anleger in Krisen in diese Währung fliehen. Die Folge: Die Kurse der Staatsanleihen und der Wert der Währung solcher Länder steigen, während die Aktienkurse rund um den Globus nachgeben.

Nunmehr stellt sich jedoch die Frage, ob die USA und der Dollar unter Trump wirklich noch als „sicher“ gelten können. Spekulationen über das schon mehrmals angesprochene „Mar-a-Lago-Abkommen“, das auf eine gezielte Abwertung des Dollars und eine Teilenteignung der Inhaber US-amerikanischer Anleihen abzielt, hat das Weiße Haus bisher nie dementiert, was eigentlich sofort hätte passieren müssen, zumal bei einer Weltleitwährung. Die Lage bleibt sehr unsicher, dass genau der Dollar gezielt abgewertet werden soll. Eigentlich sollten alle ausländischen Unternehmen, die in den USA Niederlassungen betreiben, dieses Risiko kennen und Vorsorge betreiben (bspw. Rückverlagerung der Produktion nach Europa).

Neues vom Clubfonds: McDonald´s

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Es ist Urlaubszeit, die Zeit mit Strand und Sonne ist kostbar. Deshalb überlegen die meisten, gehen wir mal zu McDonald´s, um schnell etwas zu essen und dann zurück an das Ufer der Träume.

McDonald’s ist ein Unternehmen aus dem Sektor Nahrungs- & Genussmittel und stammt aus den USA. Gegründet wurde es im Mai 1940. Heute gibt es weltweit in über 120 Ländern ca. 39.000 Schnellrestaurants. Damit ist McDonald´s die bekannteste Fastfood-Kette weltweit. Das Jahr 1998 war bislang das erfolgreichste – hier konnten sich McDonald’s-Aktionäre über einen Kursgewinn in Höhe von +48,8 Prozent freuen. Und auch langfristig ist McDonald’s an der Börse ein Gewinner. Der Konkurrenzkampf mit den anderen Fastfood-Ketten, speziell beispielsweise Burger King, zwingt immer zu neuen Kreationen in der Systemgastronomie. 

Außerdem sehen wir: McDonald’s-Aktien haben in den vergangenen zehn Jahren per saldo 143,7 Prozent an Wert gewonnen, was einer jährlichen Performance von im Mittel 9,3 Prozent entspricht. Aus einem Investment in Höhe von 10.000 Euro wären 24.367 Euro geworden. Parallel dazu ist das Anlagerisiko als deutlich unterdurchschnittlich einzuordnen (Verlust-Ratio: 1,48). Außerdem, gegessen wird immer 😊

Im Jahr 2024 stieg der Umsatz der Kette um 1,67 Prozent auf 25,92 Milliarden Dollar. Der Umsatz pro Mitarbeiter stieg von 144.413 Euro auf 146.826 Euro. Da muss man sich ganz schön anstrengen, um auf so einen Umsatz kommen.

Im Jahr 2024 hat das Unternehmen einen Gewinn von 8.75 Milliarden Euro erwirtschaftet, eine Minderung gegenüber dem Gewinn im Jahr 2023, der 8.90 Milliarden Euro betrug.

Während sich viele Fast-Food-Ketten mit sinkenden Umsätzen herumschlagen, setzen institutionelle Investoren offenbar weiter auf McDonald’s. Doch hinter den jüngsten Käufen und leicht gestiegenen Analystenschätzungen verbergen sich anhaltende Probleme in wichtigen Märkten. Kann der Burger-Riese seine schwächelnden US-Verkäufe ausgleichen? Capital Investment Advisors LLC hat im ersten Quartal 2025 ihre McDonald’s-Position um 12,6% aufgestockt – ein klares Votum für den Fast-Food-Giganten. Mit einem zusätzlichen Kauf von 3.719 Aktien hält die Investmentfirma nun Anteile im Wert von über 10 Millionen Dollar. Diese Bewegung deutet auf wachsendes Vertrauen großer Marktteilnehmer hin, obwohl der Aktienkurs seit Februar deutlich unter Druck steht.

Besonders die rückläufigen Durchschnittsbestellwerte in den USA bereiten Sorgen – ein Zeichen, dass Kunden wegen der Inflation zu preisbewussteren Alternativen greifen. Zwar erzielte McDonald’s im letzten Quartal 2024 noch einen Nettogewinn von 2,02 Milliarden Dollar bei 6,39 Milliarden Dollar Umsatz, doch das Wachstum kommt ins Stocken.

Die Aktie notiert derzeit rund 10 Prozent unter ihrem Februar-Hoch. Ob die jüngsten institutionellen Käufe und leicht optimistischeren Analysten die Wende einleiten oder nur eine Atempause markieren, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen – besonders wenn die US-Konsumenten weiter unter Druck stehen. Nichts ist schädlicher als eine erwartete Rezession.

Die Dividende für 2024 betrug 5,93 Euro, das entspricht einer Rendite 2,37 Prozent bei einem aktuellen Kurs von 249 Euro.

Schauen wir einmal auf die neuesten Zahlen des ersten Quartals 2025. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 2,67 Dollar gegenüber den prognostizierten 2,69 Dollar. Auch der Umsatz blieb mit 5,96 Milliarden Dollar hinter der Prognose von 6,15 Milliarden Dollar zurück. McDonald’s erlebte ein herausforderndes erstes Quartal 2025, das durch einen Rückgang der globalen vergleichbaren Verkäufe um ein Prozent gekennzeichnet war. Trotz der verfehlten Gewinnerwartungen konnte das Unternehmen starke Restaurantmargen aufrechterhalten und erwirtschaftete über 3,3 Milliarden Dollar.

Die Quick-Service-Restaurantbranche verzeichnete in den meisten wichtigen Märkten Rückgänge im Kundenverkehr, insbesondere bei Verbrauchern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. McDonald’s konnte jedoch seinen Marktanteil behaupten und übertraf die Konkurrenz beim Kundenaufkommen. 

McDonald’s bekräftigte seine Finanzziele für das Gesamtjahr 2025 und äußerte vorsichtigen Optimismus hinsichtlich der Verbesserung der Gästezahlen und der Marktanteilsentwicklung. Das Unternehmen plant, sich auf Wert, Erschwinglichkeit und Menüinnovation zu konzentrieren, wobei kommende Produkteinführungen wie McCrispy Chicken Strips und die Wiedereinführung von Snack Wraps das Wachstum vorantreiben sollen.

CEO Chris Kamczynski betonte die Bedeutung der operativen Umsetzung im aktuellen Umfeld und erklärte: “In diesem Umfeld muss man seine Wettbewerber einfach besser ausführen.” CFO Ian Borden äußerte Vertrauen in die US-Geschäftsaktivitäten des Unternehmens und hob die Stärke der Wertplattformen und Menüinnovationen von McDonald’s hervor. 

Wirtschaftlicher Druck wie Inflation, Rezession oder drohender Jobverlust wird die Verbraucherausgaben negativ beeinflussen, speziell die Rückgänge im Kundenverkehr mit kleinen und mittleren Einkommen stellen eine große Herausforderung dar. Dazu kommen die potentiellen Schwankungen und bekannten geopolitischen Risiken. Die Wettbewerber, speziell durch Spezialmarken aber auch im Quick-Service stellen eine große Herausforderung dar. Es gibt immer Umsatzrisiken mit neuen Produkteinführungen und Menünovationen. Das größte Problem im Kundenverkehr besteht aber in direkten und versteckten Preiserhöhungen, die Kunden merken das und ziehen die Schlussfolgerungen. Einen Kundestreik kann McDonalds nun wirklich nicht gebrauchen.

Warten wir also das zweite Quartal ab, die Zahlen sollten durchaus besser werden.

Der Dollar wackelt als Leitwährung – Wird es Zeit für etwas Neues? Teil 2

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Nicht nur Deutschland, sondern auch Europa erlebte in den 1950er und 1960er Jahren ein „Wirtschaftswunder.“ Feste Wechselkurs-Systeme haben Vor- und Nachteile. Welche Teilnehmer in welchen Phasen welche Vor- und Nachteile (im Vergleich zu einem Regime flexibler Wechselkurse) hatten, ist auch nachträglich nicht zu beweisen.

Fakt ist jedenfalls, die USA wären in den Nachkriegsjahren auch ohne Bretton-Woods-System bezüglich ihrer Geld- und Währungspolitik ziemlich autark gewesen, da ihr Binnenmarkt bekanntlich deutlich größer war als die Märkte aller europäischen Länder zusammengenommen. Und auch heute noch so erscheint, wenn wir die aktuelle Zollpolitik in Betracht ziehen, wo jeder vor deren Folgen kuscht.

Das Währungssystem von Bretton Woods trug dazu bei, dass infolge der großen Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkrieges entstandene weltweite Währungschaos aufzulösen. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg leistete die grundlegende Neuordnung des Weltwährungssystems einen großen Beitrag zur Stabilisierung des internationalen Kapitalverkehrs und des internationalen Handels. Allerdings besaß das System einige Mängel, die im Laufe der Zeit immer deutlicher wurden und letztendlich zur Auflösung des Systems führten. Insbesondere das Fehlen von Mechanismen der Zahlungsbilanzanpassung, die Dominanz des US-Dollars, die Divergenz struktureller weltwirtschaftlicher Entwicklungen und die grundlegenden Probleme eines Systems fester Wechselkurse gehörten zu den Mängeln.

Gerade diese und weitere Mängel, ohne jetzt tiefer in die Problematik einzusteigen, führten dazu, dass das Bretton-Woods-System in die Schieflage geriet. Der wachsende Welthandel führte zu einem steigenden Bedarf an Dollar-Währungsreserven. Diese Währungsreserven konnten aber nur durch konstante Leistungsbilanzüberschüsse gegenüber den USA erwirtschaftet werden. Die USA als Reservewährungsland unterlagen dabei nicht dem Leistungsbilanzanpassungszwang anderer Länder, weil die Verschuldung in eigener Währung vom Ausland finanziert wurde, solange ausländische Staaten ein Interesse daran hatten, Währungsreserven anzulegen. Ständige US-Leistungsbilanzdefizite mussten jedoch früher oder später das Vertrauen in den Dollar untergraben. Das Vertrauen in den Dollar wurde durch die hohen Auslandsreserven belastet, obwohl – aus politischen Gründen – kein Staat den Umtausch der eigenen Dollarreserven in Gold forderte.

Im Jahre 1973 wurde schlussendlich das System offiziell trotz aller Reformansätze und -versuche außer Kraft gesetzt. Nach der Beendigung des Bretton-Woods-Abkommens wurden in den meisten Ländern die Wechselkurse freigegeben.

Was geblieben ist, der Dollar ist nach wie vor die Weltleitwährung und spielt seine dominante Rolle weiter in den meisten Volkswirtschaften dieser Welt. Aber wie lange noch?

Jetzt ist US-Präsident Trump auf dem besten Weg, das Vertrauen in die Währung seines Landes nachhaltig zu beschädigen. Auf offener Bühne leistet er sich einen Schlagabtausch mit Jay Powell, dem Präsidenten der US-amerikanischen Zentralbank, der mächtigsten Institution im Weltfinanzsystem. Eine Absetzung des Fed-Chefs durch den US-Präsidenten kommt nicht in Frage, wir hatten das schon einmal früher festgestellt, also werden wir uns wohl weiter auf ein verbales Weichkochen einstellen müssen. Ziel dürfte es sein, die Amtszeit des Fed-Chefs auf diese Art und Weise früher zu beenden. Die reguläre Amtszeit endet erst im Mai 2026.  

 

Der wirtschaftspolitische Kurs des US-Präsidenten – sofern man überhaupt von einem Kurs sprechen kann – steht für eine bislang nicht gekannte Ausweitung der Staatsverschuldung zur Finanzierung massiver Steuersenkungen sowie für eine auf Autarkie abzielende Zoll- und Wirtschaftspolitik. Dieses Programm schwächt die weltwirtschaftliche Vormachtstellung des Dollars. Konsequenterweise entzog daraufhin Moody’s als letzte der drei großen Ratingagenturen den USA das „AAA“-Rating, stufte also die Kreditwürdigkeit herab. Damit werden die Kredite teurer, da ein Sicherheitsaufschlag von dem Schuldner USA an die jeweiligen Gläubiger gezahlt werden muss.

Die Reaktionen der Finanzmärkte lesen sich wie aus einem Volkswirtschaftslehrbuch: Der Vertrauensverlust führte zu einer Abwertung des Dollars und höheren Marktzinsen für US-Anleihen. In der Spitze verlor der US-Dollar in den vergangenen Wochen gegenüber dem Euro fast 15 Prozent an Wert und das trotz der geopolitischen Spannungen in der Welt. Noch etwas muss dabei sehen, die Leitzinsen sind in den USA doppelt so hoch sind wie im Euro-Raum. Wir sehen also, dass das probate Mittel gegen eine Abwertung einer Währung, nämlich eine Leitzinserhöhung, nicht mehr die positiven Effekte hervorbringt, wie bisher. 

Natürlich überlegen jetzt viele Ökonomen, was zu tun ist, um eine Kernschmelze des Weltfinanzsystems durch den US-Dollar zu verhindern. Das es bisher noch nicht geschehen ist, ist der Tatsache geschuldet, dass es keine echte Alternative zum US-Dollar gibt. Der Schweizer Franken ist zu unbedeutend, der chinesische Yuan politisch gesteuert, der japanische Yen zu wenig liquide, und Newcomer-Währungen wie die indische Rupie oder der Dirham der Vereinigten Arabischen Emirate gelten als nicht sicher genug für die Anlage der Währungsreserven.

Bleibt die Frage: Was ist mit dem Euro?

Neues vom Clubfonds: Visa-Card

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Die Urlaubssaison 2025 hat begonnen und wir dürfen mit Fug und Recht annehmen, dass die Urlauber jetzt noch mehr Kartenzahlungen auslösen werden, als sie es ohnehin schon tun. Eine der weit verbreiteten Kartensysteme ist unser NDAC-Clubfondswert Visa-Card. 

Visa Inc. ist eine international tätige Kreditkartenorganisation, die Kunden eine digitale Bezahlung an Stelle von Bargeld oder Schecks ermöglicht. Der Konzern hat eines der weltweit fortschrittlichsten Telekommunikations- und Computernetzwerke aufgebaut, das in der Lage ist, über 65.000 Transaktionen pro Sekunde ablaufen zu lassen und das sich durch Sicherheit, Verbraucherfreundlichkeit und Zuverlässigkeit auszeichnet. Zudem verbindet es alle Visa-Mitglieder, alle Akzeptanzstellen sowie zahlreiche Geldautomaten global miteinander. Die Visa-Karten sind dabei weltweit einsetzbar und währungsunabhängig. Darüber hinaus erhalten Bankkunden eine größere Auswahl bei Zahlvorgängen. Dementsprechend gehören verschiedene Kartentypen und Bezahlweisen zum Produktportfolio des Konzerns: Sofortzahlung bei Abbuchung (Debitkarten), vorzeitige Zahlung mit Guthaben (Prepaidkarten) oder spätere Zahlung bei Kredit (Kreditkarten). In diesem Zusammenhang ist das Unternehmen auch in der Entwicklung von neuen Technologien hinsichtlich eCommerce und mobile Zahlung aktiv, um sichere und individuelle Zahlungsarten zu erarbeiten. Alle Kartenprodukte werden dabei nicht selbst vom Unternehmen, sondern durch Mitgliedsbanken herausgegeben.

Unser Wert zählt zu den wachstumsstarken Unternehmen im Finanzsektor und konnte in den vergangenen zwei Jahren mit zweistelligem Umsatz- und Gewinnwachstum überzeugen.
Dass die Visa Card oft im Einsatz ist, beweisen auch wieder die Zahlen für das zweite Quartal.

Visa hat im zweiten Quartal erneut starke Zahlen vorgelegt: Der bereinigte Gewinn stieg auf 5,4 Milliarden Dollar bzw. 2,76 Dollar je Aktie – ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr (5,1 Milliarden Dollar bzw. 2,51 Dollar je Aktie). Getrieben wurde das Ergebnis von einem soliden Anstieg des Zahlungsvolumens um 8 Prozent, was stabile Konsumausgaben im Visa-Netzwerk widerspiegelt. Trotz wachsender Unsicherheiten durch drohende Zölle und Konjunktursorgen blieb die Verbrauchernachfrage – insbesondere in den USA – robust. Als zusätzlichen Impuls kündigte Visa ein massives Aktienrückkaufprogramm über 30 Milliarden Dollar an.

Mehrere führende Investmenthäuser, darunter Goldman Sachs und Citigroup, zeigten sich positiv gestimmt gegenüber den aktuellen Geschäftszahlen von Visa und hoben ihre Kursziele leicht an. Goldman erhöhte das Kursziel von 386 Dollar auf 390 Dollar, die Citigroup von 393 Dollar auf 396 Dollar. 

Insgesamt gesehen ist die Visa-Aktie laut dem Portal Marktscreener ein klarer Kauf. 41 Analysten haben sich das Papier angeschaut. 24 der Finanzexperten kommen zu dem Schluss die Aktie zu kaufen, dazu kommen die neun, die mit einer Empfehlung zum Aufstocken enden. Sieben sind der Auffassung, die Aktie zu halten. Und nur einer empfiehlt die Aktie zu reduzieren. Für einen totalen Verkauf gibt es keine Empfehlung. Das mittlere Kursziel wurde mit 382,40 Dollar errechnet. Der Korridor wurde dabei mit 425 Dollar als Maximalwert und der Minimalwert mit 145 Dollar gezogen. Aktuell beim Schreiben dieser Zeilen beträgt unser Wert 355 Dollar. Das bedeutet, mit der unteren Grenze hat Visa nichts mehr zu tun. Aber es könnte durchaus passieren, dass sich die Aktie an das nachstehend genannte Allzeithoch herantastet. Realistischerweise müssen wir sagen, mit dem Maximalkurs wird es wohl noch eine Weile dauern.

Innerhalb des ausgewählten Zeitraums vom 01.07.2015 bis heute hat die Visa Aktie 423,3 Prozent zugelegt, was einer jährlichen Rendite von 18 Prozent entspricht. Im Vergleich zum breiten Aktienmarkt fallen die Kursgewinne überdurchschnittlich hoch aus. Mit Kursgewinnen von 12,3 Prozent entwickelte sich die Aktie im laufenden Jahr ebenfalls gut. Ihr Allzeithoch erreichte die Visa Aktie vor 20 Tagen am 11.06.2025 bei einem Kurs von 373,31 Dollar.

Laut aktuellem Stand von Juli schüttete Visa innerhalb der letzten 12 Dividenden in Höhe von insgesamt 1,95 Euro pro Aktie aus. Beim aktuellen Kurs von 302,94 Euro entspricht das einer Dividendenrendite von jämmerlichen 0,64 Prozent, da geht sicher noch etwas.

Die Zahlungsriesen setzen auf Expansion – und das zahlt sich für Visa aus. Während viele Tech-Aktien schwächeln, kann der Kreditkarten-Konzern mit strategischen Allianzen punkten. Zwei aktuelle Kooperationen zeigen: Das Geschäftsmodell funktioniert auch in schwierigen Zeiten. Die jüngste Partnerschaft mit dem Fintech-Unternehmen FIS dürfte besonders interessant werden. Kleinere und mittelgroße Banken erhalten nun Zugang zu Visa-Services, die bisher vor allem Großbanken vorbehalten waren. Das erschließt neue Umsatzquellen in einem Marktsegment, das oft übersehen wird.

Noch spannender entwickelt sich das Geschäft in Südostasien. In Vietnam ging Visa Flex Credential an den Start – eine Innovation, die Bankkunden erlaubt, zwischen Debit- und Kreditfunktionen ihrer Karte zu wechseln. Die Asia Commercial Bank (ACB) ist die erste Bank in der Region, die diesen Service anbietet. Das Timing könnte nicht besser sein. In Vietnam dominieren noch Debitkarten, während der Kreditkartenmarkt enormes Potenzial hat. Unser NDAC-Clubfondswert positioniert sich hier als Technologieführer, bevor die Konkurrenz nachzieht.

Visa baut seine Marktstellung durch maßgeschneiderte Lösungen aus, statt nur auf das klassische Transaktionsgeschäft zu setzen. Für Anleger bedeutet die diversifizierten Einnahmequellen – ein wichtiger Stabilisator in unsicheren Zeiten. Wir bleiben dabei.

Der Dollar wackelt als Leitwährung – Wird es Zeit für etwas Neues? Teil 1

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Als Leitwährung (oder auch Ankerwährung genannt) bezeichnen wir eine Währung, die in der Weltwirtschaft und im internationalen Zahlungsverkehr über Währungsräume hinweg in bedeutendem Umfang als Transaktions- und Reservewährung genutzt wird, obwohl eine Zahlung in der Inlandswährung möglich wäre. 

Im engeren Sinne ist die Währung eines Staates, zu der andere, mit ihm wirtschaftlich stark verflochtene Länder ihre eigenen Währungen durch eine gemeinsame Währungspolitik in einem stabilen Austauschverhältnis halten, als Leitwährung zu bezeichnen. Beispielsweise ist das Britische Pfund Leitwährung der Länder des Commonwealth of Nations (außer Kanada).

Eine Ankerwährung ist gewöhnlich die Währung des Staates, der den Handel  innerhalb eines Wirtschaftsraumes dominiert: Im nordamerikanischen Raum (USA, Kanada und Mexiko) ist der  US-Dollar, in Europa der Euro, im asiatisch-pazifischen Raum der Yen bzw. aktuell zunehmend der chinesische Yuan. Während des Bretton-Woods-System (von 1945 bis 1973) war der an den Goldstandard gebundene US-Dollar weltweite Ankerwährung. Die Deutsche Mark fungierte im Europäischen Währungssystem (EWS) de facto – nicht de jure – bis zur Einführung des Euro im Januar 1999 als Ankerwährung.

Eine Leitwährung muss nicht für immer feststehen, wie wir jetzt gesehen haben. Wenn wir in die Vergangenheit schauen, dann finden wir Leitwährungen, die heute die wenigstens noch kennen.

Als Beispiel sollten hier gelten chinesische Liang, die griechische Drachme (5. Jahrhundert vor Christus), indische Silbermünzen (englisch „Punch marked coins“; 4. Jahrhundert), der römische Denarius, der byzantinische Solidus, der islamische Dinar (Mittelalter), der Rheinische Gulden (Mittelalter), der venezianische Dukat (oder Dukaten – Renaissance), der Niederländische Gulden und in jüngerer Zeit das Britische Pfund.

Derzeit ist der US-Dollar die weltweit wichtigste Leitwährung; manche Ökonomen bezeichnen ihn auch als Weltwährung oder als Weltleitwährung.

Dass diese Weltleitwährung nicht in Stein gemeißelt ist, sehen wir an den Leitwährungen, die es schon in der Historie gab. Außerdem gilt der US-Dollar nicht als einzige, aber als wichtigste Leitwährung in dieser Welt. Vor Einführung des Euro (als Buchwährung 1999; Bargeld seit Januar 2002) waren neben dem US-Dollar auch das Britische Pfund und der Yen Leitwährungen von weltweiter Bedeutung. Der Euro wurde zweite Leitwährung hinter dem US-Dollar; Britisches Pfund und Yen konkurrieren um den „dritten Platz.“ Nachdem die chinesische Regierung den freien Handel des Renminbi (ugs. als Yuan bezeichnet) ermöglicht hat, gehört dieser seit dem 1. Oktober 2016 zum Währungskorb des Internationalen Währungsfonds und macht dem britischen Pfund und dem Japanischen Yen den dritten Platz streitig.

Der US-Dollar wurde durch das Abkommen von Bretton Woods im Sommer 1944 zur Weltwährung erklärt. Auch nach dem Zusammenbruch dieses Festkurssystems im Jahre 1973 behielt der US-Dollar seine geopolitische Vorrangstellung – bis heute.

Benannt wurde das System nach dem Ort Bretton Woods im US-Bundesstaat New Hampshire, wo die Finanzminister und Notenbankgouverneure bzw. -präsidenten von 44 Staaten der späteren Siegermächte vom 1. bis zum 22. Juli 1944 zur Konferenz von Bretton Woods zusammenkamen und zum Abschluss das Bretton-Woods-Abkommen unterzeichneten. Zur Kontrolle und Durchsetzung des Abkommens wurden in der Folge die noch aktiven Institutionen Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) als Organisationen der UN geschaffen.

Ziel war es, die Grundlagen des kapitalistischen Wirtschaftssystems zu reformieren und eine neue globale Wirtschaftsordnung zu schaffen, um auf Dauer die Katastrophen zu verhindern, die zum wirtschaftlichen Nationalismus, dem Zusammenbruch des internationalen Handels- und Finanzsystems in der Weltwirtschaftskrise und zum Aufstieg des Faschismus geführt hatten.

Das Abkommen von Bretton Woods verfolgte dafür vor allem ein Ziel: Die Wechselkurse zwischen den Währungen sollten stabilisiert werden, sodass der Welthandel ohne Probleme und Handelsbarrieren vonstattengehen konnte und es keine Schwierigkeiten bei Zahlungsvorgängen gab. Dies wiederum sollte die Wirtschaft so weit stimulieren, dass es vermehrt zu Handel und Investitionen kommen konnte.

Es sollte vor allem verhindert werden, dass es zu einem Abwertungswettlauf zwischen den Nationen kam wie in der Phase zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges stellte sich erneut die Frage nach der Zukunft des internationalen Finanzsystems. Das Bretton-Woods-System basierte auf zwei Faktoren:

Alle teilnehmenden Länder vereinbarten feste Wechselkurse  zum US-Dollar und die US-Notenbank verpflichtete sich im Gegenzug, Zentralbanken aller Teilnehmerländer Dollar gegen Gold zu einem festen Kurs von 35 US-Dollar pro Feinunze zu tauschen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) wurde geschaffen, um das Funktionieren des Systems zu gewährleisten. Durch die vereinbarten Maßnahmen konnte der US-Dollar seine Stellung in der Welt festigen und wurde zur neuen Weltleitwährung. 

Der Blick über die Märkte: die PIGS speziell am Beispiel Spaniens Teil 4

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Einen Konzern aus Spanien kennen wir bereits schon, die weltweit tätige Grupo ACS, eines der größten Bauunternehmen Europas, der uns als Mehrheitseigner an unseren Depotwert HOCHTIEF bekannt ist. Im Jahr 2024 erzielte die Grupo ACS einen Umsatz in Höhe von rund 42 Milliarden Euro, 16,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit einem KGV von 15 ist die Aktie eine Investition auf die glorreiche Zukunft der Infrastruktur in Europa.

Eine weitere sehr bekannte Aktie aus dem sonnigen Süden ist die Telefónica. Das führende spanische Telekommunikationsunternehmen ist auch in Deutschland aktiv, profitiert aber viel mehr auf Grund der sprachlichen Gemeinsamkeiten vom Telekommunikationsmarkt in Lateinamerika. Telefónica steigerte den Umsatz auf 41,315 Milliarden Euro im Jahr 2024 und erreicht alle Finanzziele, die deutsche Tochter O2 steuerte übrigens 8,5 Milliarden Euro Umsatz bei. Dabei wurde weltweit ein Gewinn 2,304 Milliarden Euro erwirtschaftet. In diesem Monat wird Telefónica wieder 0,30 Euro/Aktie an Dividende auszahlen. Das entspricht einer stattlichen Dividendenrendite von immerhin 6,4 Prozent. 

Das Telefónica nicht allein auf weiter Flur agiert, sehen wir u. a. daran, dass sich mit Cellnex Telecom ein weiterer Telekommunikationsdienstleister etabliert hat. Dieser betreibt Mobilfunknetze in zwölf europäischen Ländern.

Wen wir uns den Bankensektor in Spanien anschauen, dann geraten drei Banken in den Fokus. Die bekannteste Bank ist die 1857 gegründete Universalbank Banco Santander. Die Bank profitiert ebenso wie die anderen global aufgestellten spanischen Unternehmen von der sprachlichen Gemeinsamkeit mit Lateinamerika. Im Jahr 2024 wurde der Umsatz auf 62,72 Milliarden Euro gesteigert (VJ: 57,81 Milliarden Euro). Mit knapp 12,6 Milliarden Euro verdiente das Unternehmen als 14 Prozent mehr als im Vorjahr.

Aber auch die beiden anderen erfolgreich agierenden Banken möchten wir noch erwähnen. Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) zweitgrößte Bank in Spanien, eine der größten Banken in Lateinamerika und die Caixabank drittgrößte spanische Privatkundenbank mit 20 Millionen Privatkunden.

Natürlich wird auch Spanien von den Chancen des europäischen Infrastrukturausbaus weiter profitieren. Ebenso wie die eingangs erwähnte Grupo ACS wird auch Acciona ein Mischkonzern, im Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau sowie auf dem Immobiliensektor tätig, mitmischen.

Wir hatten ja auch den Ausbau von Erneuerbaren Energien als Voraussetzung von für die Ansiedlung von US-amerikanischen Tech-Riesen erwähnt. Acciona Energías Renewables ist im Sektor Planung, Bau und Verwaltung von erneuerbarer Energietechnik tätig.

Im selben Bereich ist auch die Solaria Energía y Medio Ambiente tätig. Sie verantwortet Entwicklung, Herstellung, Vermarktung und Installation von Anlagen für erneuerbare Energien. Und auch das 2007 gegründete portugiesische Energieunternehmen EDP Renováveis mit dem Schwerpunkt Windenergie hat seinen Hauptsitz in Madrid.

Nachdem Erdgas jetzt in der EU zu den positiven Energieformen gezählt wird, lohnt sich auch ein Blick auf Naturgy Energy. Die Gesellschaft ist auf Verarbeitung, Transport und Verteilung von Erdgas spezialisiert.

Repsol ist einer der größten Öl- und Gaskonzerne in Spanien und spielt in der europäischen Liga der Energieversorgungsunternehmen eine wichtige Rolle.

Nicht zu verwechseln mit dem deutschen Personaldienstleister Amadeus Fire ist die spanische Amadeus IT Group, dem Entwickler und Betreiber des Flugreservierungssystems Amadeus.

Und ähnlich wie Fraport in Deutschland gibt es Spanien ein Pendant, Aena ist Betreiber inländischer und ausländischer Flughäfen.

Und die vielen Touristen und Geschäftsreisenden müssen ja irgendwo untergebracht werden. Ein führender Hotelbetreiber in Spanien sind die Meliá Hotels.

Bekannter dagegen dürfte das Stromerzeugungs- und –Vertriebsunternehmen Iberdrola mit Sitz in Bilbao sein.

Wir sehen an der Aufzählung der Unternehmen, dass Spanien wirklich mehr zu bieten hat als Sonne, Sommer und Urlaubsspaß. Das gilt natürlich auch für die anderen Länder der PIGS-Staaten. Vielleicht haben wir später noch einmal die Gelegenheit, uns mit Unternehmen aus den anderen Ländern dieser Gruppe zu beschäftigen.
Eins müssen wir noch hinzufügen, jeder Kleinanleger sollte darauf achten, sich mit den Bilanzen und Prognosen seines möglichen Portfolios vorher zu beschäftigen.

FAZIT:
Spanien hat wie Deutschland ein demografisches Problem. Während in Europa – und insbesondere auch in Deutschland – hitzig über die Möglichkeiten von Abschiebungen ausländischer Menschen diskutiert wird, versucht man in Spanien einen anderen Weg. Dort wurde erst im April 2024 eine Initiative auf den Weg gebracht, die die außerordentliche Legalisierung von bis zu 500.000 Zuwanderern vorsieht, die vor 2021 ins Land gekommen sind. Der Initiative wurde parteiübergreifend zugestimmt, also von rechts wie von links. Dass das in Spanien geht, ist vor allem auch eine wirtschaftliche Frage. Regierungschef Pedro Sánchez erklärte, dass die Zuwanderung nötig ist, um dem Fachkräftemangel und dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Sein mittlerweile berühmtes Zitat dazu lautet: „Spanien muss sich entscheiden, ob es künftig reich und offen oder arm und verschlossen sein will.“ Warum muss ihr Autor nur dabei immer an Deutschland denken?!

Der Blick über die Märkte: die PIGS speziell am Beispiel Spaniens Teil 3

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Gibt es schon ein deutsches Silicon Valley? Ihr Autor würde sagen nein, nicht einmal in der Entwicklung gibt es hierzulande so etwas. In Spanien dagegen schon und das heißt Aragonien. Neben der Energieerzeugung ist Aragonien vor allem auch wegen seiner geografischen Lage interessant. Als nördliche Region in Spanien sind die Wege nach Frankreich und Deutschland relativ kurz. Die Region ist zudem gut an das europäische Straßensystem angebunden. Unter diesem Aspekt hat Aragonien vor den anderen Regionen in Spanien, die sich bei der Erzeugung von regenerativen Energien hervortun, einen strategischen Vorteil. Einige Beobachter bezeichnen Aragonien auch schon als „europäisches Silicon Valley“, da sich hier immer mehr Industrie- und Technologiefirmen niederlassen. Sowohl Amazon als auch Microsoft haben sich für Aragonien als Rechenzentrums-Hub für Südeuropa entschieden. Im vergangenen Mai kündigte etwa Amazons Cloud-Computing-Sparte AWS an, bis 2033 rund 16 Milliarden Euro in Rechenzentren in Aragonien zu investieren. Aragonien soll zu einem Drehkreuz für internationale Rechenzentren werden, große Gruppen von vernetzten Computerservern, die für große Unternehmen, die auf digitale Daten angewiesen sind, unerlässlich sind, da sie für die Fernspeicherung, -verarbeitung oder -verteilung großer Datenmengen verwendet werden.

Ein weiterer Standortvorteil für die Unternehmen ist der Grüne Wasserstoff. Der hohe Anteil regenerativer Energien am spanischen Strom-Mix, der noch weiter ausgebaut werden soll, macht Spanien für die Herstellung von „grünem Wasserstoff“ interessant, der keine schädlichen Treibhausgase freisetzt (wir haben in der Vergangenheit über die verschiedenen Methoden der Wasserstoffgewinnung bereits ausführlich gesprochen). In der spanischen Provinz Kastilien steht südlich von Madrid bereits Europas größte Produktionsanlage für grünen Wasserstoff. Für rund 10 Milliarden Euro entstehen derzeit zwei weitere Zentren in La Coruña in Galizien und in der Bucht von Algeciras. Als Zielmarke hat die Regierung eine Elektrolyseleistung von 12 Gigawatt bis zum Jahr 2030 in ihren nationalen Energie- und Klimaplänen festgeschrieben. Der grüne Wasserstoff wird derzeit noch per Schiff transportiert, soll aber künftig über Pipelines in andere europäische Länder gelangen. Zentral ist hier das „H2med-Projekt“, eine länderübergreifende Initiative, um die Wasserstoffnetze der Iberischen mit Nordwesteuropa zu verbinden. Damit soll Europa bis 2030 mit grünem Wasserstoff zu tragbaren Preisen versorgt werden. Die Initiative wurde von Frankreich, Spanien und Portugal mit starker Unterstützung Deutschlands ins Leben gerufen und wird von den Fernleitungsnetzbetreibern dieser Länder gefördert. Das würde uns eine gewisse Unabhängigkeit von Erdgas und anderen fossilen Rohstoffen und vielleicht auch von Kernkraft bescheren. Warten wir es ab, wie weit die Entwicklung in fünf Jahren fortgeschritten ist.

Kommen wir zurück zu den Reformen, denn klimafreundliche und günstige Energie ist nicht alles, was in Spanien das Wachstum angekurbelt hat. Reformen haben dazu beigetragen, dass die Wirtschaft in Spanien in den zurückliegenden Jahren an Flexibilität gewonnen hat. Hier hat maßgeblich der Reformdruck aus Brüssel geholfen. Vor allem die Reformen des Arbeitsmarkts und des Finanzsystems könnten der Wirtschaft geholfen haben, wieder auf die Beine zu kommen.

Anlass für die Reformen war die Finanzkrise, die im Jahr 2007 begann. In der Folge kletterte die Arbeitslosenquote auf mehr als 25 Prozent, und Finanzinstitute mussten mithilfe staatlicher Gelder gerettet werden. So kam es unter anderem zu einer Reform des Arbeitsrechts, die vor allem eine flexiblere Gestaltung der Beschäftigungsverhältnisse zum Ziel hatte. So wurde die Möglichkeit geschaffen, tarifliche Abschlüsse temporär zu umgehen. Das hat auch die Arbeitslosenquote nach unten gedrückt, aktuell liegt sie bei rund 10 Prozent. Ja, das ist immer noch zu hoch, aber die Integration vor 15 Prozent der Menschen ohne Beschäftigung zurück in den Arbeitsmarkt ist schon eine sehr anspruchsvolle Leistung. Zumal Spanien ja augenscheinlich kein demografisches Problem aufweist und der Zustrom und die Integration von Menschen aus Lateinamerika ebenfalls eine Herausforderung darstellt.

Allerdings wird die Reform von einigen Experten kritisch gesehen. Denn die Flexibilisierung hat auch zu einem Anstieg etwa von Zeitverträgen geführt. Bei einem durchaus möglichen Wirtschaftsabschwung kann das die Arbeitslosenquote wieder schnell ansteigen lassen. Gerade der wichtige Tourismusbereich bietet häufig nur saisonale Beschäftigungsverhältnisse an. Wer so arbeiten muss, so Beobachter, schränkt seinen Konsum vielleicht ein. Das trägt nicht unbedingt zu einem stetigen Wirtschaftswachstum bei. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die unter anderem auf ein nicht so dual praxisorientiert ausgerichtetes Bildungssystem wie in Deutschland zurückzuführen ist. Es gibt also trotz großer Fortschritte noch viel zu tun.

Von „Eviva España“ können wir also nicht unbedingt in jedem Fall sprechen. Denn die Probleme bleiben für die spanischen Regierungen also weiter bestehen. 

Im letzten Teil werden wir einige Aktien vorstellen, die uns aussichtsreich erscheinen, um uns am gegenwärtigen spanischen Aufschwung teilhaben zu lassen.

Neues vom Clubfonds: Oracle

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In der Mitte des Monats Juni legte unser NDAC-Wert Oracle einen Kurssprung auf das ansonsten sehr glatte Börsenparkett. Die Börsen honorieren nicht gleich jedes Zahlenwerk mit Kurssteigerungen, wie wir wissen. Der US-amerikanische Datenspezialist sorgte im gestrigen Handel für einen markanten Kurssprung. Auslöser waren vom Markt positiv aufgenommene Quartalsergebnisse, die das Unternehmen am Mittwoch, den 11.06.2025 nach Börsenschluss präsentierte.

Der Gewinn je Aktie konnte im Vergleich zum Vorjahr um +25,9 Prozent gesteigert werden. Der Umsatz belief sich auf 15,9 Milliarden Dollar und lag damit um +11,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Erwartungen der Analysten wurden somit übertroffen. Das Oracle–Papier legte deutlich zu und beendete den Handelstag mit einem Plus von über 13 Prozent.

Insgesamt wurden am Tag der Veröffentlichung der Daten im Handel an der Wall Street über 50 Millionen Oracle-Aktien gehandelt – ein außergewöhnlich hohes Volumen, da waren nicht hur Kleinanleger am Kaufen, sondern das deutet darauf hin, dass sich hier auch institutionelle Investoren positioniert haben könnten. Gleichzeitig markierte die Aktie ein neues Allzeithoch mit 187,74 Euro und bestätigt damit den positiven chart-technischen Trend der letzten Wochen. Im April lag die Aktie noch bei einem Tiefpunkt von 107 Euro. 

Unser Clubfondswert überrascht die Märkte mit einem fulminanten Cloud-Wachstum und die Aktie reagiert mit der stärksten Woche seit 24 Jahren. Hinter den beeindruckenden Zahlen steckt eine klare Strategie, die gerade im KI-Zeitalter Früchte trägt. Doch wie nachhaltig ist dieser Hype, der jetzt nach 24 Jahren ausgelöst wurde?

Fakt ist, dass Cloud-Geschäft explodiert und sorgt für hohe Aufmerksamkeit der Börsianer. Der Tech-Konzern hat im vierten Quartal 2025 mit seinem Cloud-Geschäft alle Erwartungen übertroffen. Besonders die Infrastruktursparte (IaaS) legte spektakuläre 52 Prozent auf drei Milliarden Dollar zu. Insgesamt kletterten die Cloud-Umsätze um 27 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar. Es ist ein klares Signal, dass Oracle im harten Wettbewerb mit den anderen bekannten Platzhirschen AWS, Microsoft und Google mithalten kann. 

Die wichtigsten Treiber werden im Quartalsbericht aufgeführt: IaaS-Wachstum wies ein Wachstum von 52 Prozent auf, Cloud@Customer-Umsätze haben sich verdoppelt und der Auftragsbestand (RPO) ist um 41 Prozent auf 138 Milliarden Dollar gestiegen. 

Oracle wird im Cloud- und KI-Rennen wieder als ernsthafter Wettbewerber wahrgenommen, so dass sich Anleger fragen müssen, wie geht es in der Zukunft weiter? Und auch hier gibt sich das Unternehmen extrem optimistisch und ein Gesamtumsatz von mehr als 67 Milliarden Dollar soll erreicht werden. 

CEO Safra Catz gab für das kommende Geschäftsjahr weitere ambitionierte Ziele bekannt. Sie prognostiziert für 2026: Das Cloud-Wachstum von aktuell 24 Prozent auf über 40 Prozent ansteigen, der IaaS-Boom auf 70 Prozent. Oracle hat sich im Markt für Cloud-Infrastruktur erfolgreich positioniert, obwohl es als Spätstarter gilt. Das Unternehmen bedient nun Kunden wie Meta und OpenAI, die auf die neueste Technologie angewiesen sind. Im alten Geschäftsjahr 2025 liegt Oracles Investitionsaufwand bei gut 21 Milliarden Dollar, also über 18 Milliarden Euro. Der Konzern wolle seine Investition im Jahr 2026 weiter erhöhen, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.

Doch die entscheidende Frage bleibt: Kann Oracle diese ambitionierten Ziele angesichts des erbitterten Wettbewerbs mit den big playern im Geschäft wirklich erreichen – oder steht die Aktie nach der Rekordrally vor einer Konsolidierung? Die massiven Investitionen in neue Rechenzentren zeigen zumindest, dass der Konzern bereit ist, im Cloud-Krieg weiter aufzurüsten.  

Oracle hat seinen Sitz in Austin im US-Bundesstaat Texas. Die Deutschland-Zentrale liegt in München, daneben unterhält Oracle hierzulande Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Weinstadt. Also wird wahrscheinlich sich auch in Deutschland etwas tun bezüglich der Investitionen, vorausgesetzt die Standortbedingungen werden hier schnell verbessert (Stichwort: Industriestrompreis, die geplanten Turboabschreibungen etc.).

Und auch sonst schaut die Zukunft Oracles rosig aus, im Geschäftsjahr 2029, was zwar noch etwas hin ist, aber dennoch, erwartet Oracle erstmalig die Schallmauer von 100 Milliarden Dollar zu knacken. 

Dazu dürften auch die jüngst geschlossenen Partnerschaften beitragen, z. B. mit der Cleveland Clinic und G42, der Holdinggesellschaft für KI der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die eine KI-Plattform für das Gesundheitswesen gemeinsam mit Oracle entwickeln soll.  

Darüber hinaus hat Oracle Cloud- und Beratungszusagen mit IBM in petto, SoftBank bekannt gegeben, dass es das von Oracle unterstützte Chip-Design-Startup Ampere für 6,5 Milliarden Dollar übernehmen werde und der chinesische Online-Händler Temu verlagert seine Infrastruktur in die Cloud von Oracle.

Einer wird sich bestimmt über den Kursprung freuen, der Gründer von Oracle Larry Ellison. Laut Angaben von „Forbes“ besitzt er ein Vermögen von 258,8 Milliarden Dollar, also rund 225 Milliarden Euro. Damit liegt Ellison im Ranking der Superreichen etwas hinter Tesla-CEO Elon Musk und Amazon-Mastermind Jeff Bezos. 

Auch wenn wir nicht so reich werden, bleiben wir dabei und freuen uns über den Kursgewinn und die glänzenden Aussichten für unseren Depotwert. 

Der Blick über die Märkte: die PIGS speziell am Beispiel Spaniens Teil 2

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Gründe für das starke Abschneiden gibt es viele. Vor allem die steigenden öffentlichen und privaten Konsumausgaben und die Zunahme der Investitionen, die durch die Europäische Union tatkräftig gefördert werden, sind die Hauptgründe für den Aufschwung.

Für Zuversicht beim Vorort-Experten sorgen auch die vielen Ausrüstungsinvestitionen. Hier rechnet man mit einem Zuwachs von 4,2 Prozent. Die verfügbaren Mittel für Ausrüstungsinvestitionen sind gestiegen, viele spanische Unternehmen haben zuletzt positive Jahresabschlüsse für 2024 vermeldet, mit höheren Umsätzen was ganz wichtig ist mit Gewinnen, die jetzt problemlos investiert werden können. Betriebswirtschaftlich gesehen zählen zu den Ausrüstungsinvestitionen insbesondere Ausgaben für Maschinen und Werkzeuge, die in der Industrieproduktion und bei Dienstleistungen eingesetzt werden. Steigende Ausrüstungsinvestitionen können ein Indiz dafür sein, dass sich die Wirtschaft auf einen Aufschwung vorbereitet oder zumindest von einem längeren signifikanten Wachstum ausgeht. Auch hier ein Vergleich zu Deutschland: hierzulande in Deutschland sinken seit Jahren die Ausrüstungsinvestitionen und tendieren aktuell um die Nullmarke. Zudem ist seit einigen Jahren die Bruttowertschöpfung der Produktion in Spanien im Wachsen begriffen. Experten sehen das als Hinweis, dass sich die spanische Wirtschaft moderner und dienstleistungsorientierter aufstellt. Um das zu verstehen, was beide – Produktion und Bruttowertschöpfung – müssen wir wieder einen kurzen Ausflug in die Volkswirtschaftslehre unternehmen. Die Bruttowertschöpfung erfasst nicht nur den Ausstoß von Waren, sondern auch Ausgaben, die eher im Bereich der Dienstleistungen anzusiedeln sind, wie etwa den Handel von Waren sowie Forschung und Entwicklung. Eine hochentwickelte Volkswirtschaft muss nicht alle Waren selbst herstellen, um erfolgreich zu sein. Die Unternehmen können auch ihr Wissen, ihr Know-how, zur Verfügung stellen, um eine Produktion im Ausland anzukurbeln und die dort hergestellten Waren dann weiter zu exportieren und zu verkaufen. Die Produktion hingegen erfasst genau diesen Aspekt nicht. Driften beide auseinander, zeigt das ein Erstarken der Dienstleistungen im Bereich des verarbeitenden Gewerbes an. Die spanische Wirtschaft ist im Umbruch, könnte man auch formulieren. Weg von der Herstellung einfacher Waren, hin zu komplexen Dienstleistungen. Klar dabei geholfen haben auch die Finanzspritzen des Aufbauplans „Next Generation“ der EU.

Der Wiederaufbaufonds ist ein Konjunkturpaket der Europäischen Union, um die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie in den Mitgliedstaaten zu mildern. Spanien wurden daraus fast 80 Milliarden Euro zugesprochen, das Land hat aber erst knapp 50 Milliarden Euro abgerufen. Die weiteren rund 30 Milliarden Euro stehen über die kommenden Jahre noch zur Verfügung. Demzufolge ist in Spanien noch einiges mehr möglich.

 

Wie das konkret aussehen kann, sollen zwei aktuelle Beispiele zeigen. Zum einen gaben die beiden Autohersteller Stellantis aus Frankreich und Leapmotor aus China eine gemeinsame Investition von rund 200 Millionen Euro in ein Werk nahe der nordspanischen Stadt Saragossa bekannt. Zuvor waren auch Standorte in Deutschland und der Slowakei geprüft worden, nun ist es Spanien. Dort wollen beide Unternehmen einen Elektro-Crossover bauen, der 2026 auf dem europäischen Markt eingeführt werden soll. Zum anderen haben Stellantis und Chinas Batteriebauer CATL ein Joint Venture gegründet, das in eine große europäische Lithium- Eisen-Phosphat-(LFP)-Batterieanlage (ebenfalls in Saragossa) rund 4 Milliarden Euro investieren. Wir dürfen davon ausgehen, dass die Planung und Genehmigungsverfahren in Spanien nicht so lange dauern, bis die Investoren aufgeben.

Dass in beiden Fällen die Wahl auf Spanien gefallen ist und zuvor ausdrücklich andere Standorte ausgeschlossen wurden, ist bemerkenswert und sollte uns in Deutschland zu denken geben. Spanien gilt in den Augen der Industrie mittlerweile als begehrter Standort, der vergleichsweise niedrige Arbeitskosten aufweist und durch Förderprogramme seitens des Staates vorangetrieben wird. Zudem wird der Industrie günstiger, häufig durch regenerative Energien hergestellter Strom zur Verfügung gestellt. Im Schnitt mussten Unternehmen mit einem Jahresverbrauch zwischen 20 und 500 Megawattstunden im zurückliegenden Jahr knapp 14 Cent je Kilowattstunde zahlen, in Deutschland waren es im Schnitt über 23 Cent. Übrigens liegt der spanische Strompreis auch unter dem EU-Durchschnitt (die Kilowattstunde Strom kostete im 1. Halbjahr 2024 in Europa im Schnitt 28,9 Cent).

Da muss Deutschland verdammt schnell in die Puschen kommen, damit Investoren sich hier wieder ansiedeln. Auch niedrigere Mindestlöhne mit 8,32 Euro werden für Spanien ausgewiesen. Dass ist ein weiterer Standortvorteil für die dortige Volkswirtschaft.

Selbst die US-Konzerne sind nun auf Europatour in Spanien gelandet (und nicht in Deutschland und anderen europäischen Ländern!). So planen Amazon, Meta und Microsoft, ihre Standbeine durch den Bau von Rechenzentren in Spanien zu stärken. Dass dabei die Region Aragonien mit der Hauptstadt Saragossa im Besonderen in den Blickpunkt rückt, liegt daran, dass hier große Mengen an erneuerbaren Energien produziert werden, vor allem Windenergie. Der fast stetige Wind, der über die Hügel von Aragonien weht, macht die Region besonders energiesicher. Zugleich ist Windenergie die von allen Arten der Energieerzeugung preislich günstige Variante.

Zins & Sicherheit (Euro): Die ruhige Lösung für Kapital, das nicht ruhen soll

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Es gibt viele Wege, Geld anzulegen. Aber es gibt nur wenige, die gleichzeitig einfach, solide, transparent und täglich verfügbar sind – und dabei auch noch eine erkennbare Rendite bieten. Genau das suchen derzeit viele Anleger. Und genau hier setzt der Fonds „Zins & Sicherheit (Euro)“ an.

Immer mehr Menschen stellen sich die Frage: Was tun mit dem Ersparten, wenn die Zinsen auf dem Konto nicht mehr ausreichen, um die Inflation auszugleichen? Gleichzeitig ist die Bereitschaft, in Aktien oder riskantere Fonds zu investieren, gering. Die Erinnerungen an Kurseinbrüche, hektische Marktbewegungen und unverständliche Finanzprodukte sitzen bei vielen tief. Also bleibt das Geld liegen. Auf dem Tagesgeldkonto. Auf dem Sparbuch. Im schlimmsten Fall auf dem Girokonto. Und das hat Folgen.

Denn was viele unterschätzen: Auch Stillstand ist eine Form des Rückschritts. Während das Geld scheinbar sicher auf dem Konto liegt, sinkt seine Kaufkraft stetig. Die Preise steigen – leise, aber konsequent. Das bedeutet: Wer nicht handelt, verliert. Nicht abrupt, sondern langsam. Aber sicher.

Genau für diese Menschen, die weder spekulieren noch zusehen wollen, wurde der Fonds „Zins & Sicherheit (Euro)“ konzipiert. Er ist keine Modeerscheinung, kein Trendprodukt, kein Renditeversprechen mit Risiken auf der Rückseite. Sondern eine bewusst konservative Lösung für alle, die ihr Geld arbeiten lassen möchten – ohne Angst vor Schwankungen, ohne Gebührenfallen und ohne lange Bindung.

Der Fonds investiert ausschließlich in europäische Geldmarktfonds, die wiederum in sehr kurzfristige, hochliquide und bonitätsstarke Geldmarktinstrumente anlegen. Diese Struktur ist keine Erfindung der letzten Monate, sondern basiert auf einem bewährten Prinzip: Wer Kapital liquide halten möchte, ohne auf Zinserträge zu verzichten, nutzt genau solche Instrumente. Viele große Vermögensverwalter und Institutionen machen das seit Jahren – jetzt steht diese Möglichkeit auch privaten Anlegern offen.

Wichtig zu verstehen: Der Fonds enthält keine Aktien, keine Derivate, keine Hochzinsanleihen. Das Ziel ist nicht, möglichst viel Rendite zu erzielen. Sondern möglichst wenig Risiko einzugehen – bei einem angemessenen, konstanten Ertrag. Und das funktioniert. Die Volatilität, also die Kursschwankung, liegt derzeit bei unter 0,2 % – ein Wert, den kaum ein anderes Fondsprodukt erreicht. Die laufende Verzinsung lag zuletzt bei rund 2,3 % pro Jahr (Stand: Mai 2025). Das ist deutlich mehr als klassische Tagesgeldangebote und nahe an der Inflationsrate. So bleibt die Kaufkraft des Kapitals erhalten – ohne Risiko, ohne Aufwand.

Ein weiterer Vorteil: Die hohe Flexibilität. Anleger können ihre Anteile jederzeit zurückgeben, der Fonds ist täglich handelbar. Es gibt keine Mindestlaufzeiten, keine Kündigungsfristen, keine Ausgabeaufschläge. Wer heute investiert und morgen Liquidität benötigt, kann frei über sein Geld verfügen. Das unterscheidet diesen Fonds deutlich von Festgeld oder Anleihen mit Laufzeitbindung – und macht ihn besonders attraktiv für Anleger, die flexibel bleiben möchten.

Und noch ein Punkt ist wichtig: die Regulierung. Der Fonds unterliegt den Regeln der sogenannten OGAW-Richtlinie (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren). Das bedeutet: Das Fondsvermögen ist rechtlich vom Vermögen der Fondsgesellschaft getrennt und als Sondervermögen geschützt. Selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz des Anbieters bleibt das Anlegervermögen unangetastet. Zusätzlich gilt die EU-Geldmarktfondsverordnung – ein besonders strenges Regelwerk, das unter anderem die Laufzeiten, die Bonitätsanforderungen und die Liquidität der enthaltenen Wertpapiere regelt. Wer auf „Zins & Sicherheit (Euro)“ setzt, investiert also in ein streng überwachtes, transparentes System.

Was sich in Zahlen ausdrückt, spiegelt sich auch in der Resonanz wider: Innerhalb eines Jahres hat der Fonds mehr als 140 Millionen Euro Kapital aufgenommen – ein klares Zeichen dafür, dass viele Anleger gerade in unsicheren Zeiten nach genau dieser Art von Lösung suchen.

Natürlich ist dieser Fonds nicht für jeden gedacht. Wer auf hohe Kursgewinne spekuliert, wer aktiv traden oder spekulieren möchte, wird hier nicht glücklich. Aber wer 50.000 Euro oder mehr zur Verfügung hat und eine Möglichkeit sucht, dieses Kapital sicher, flexibel und mit stabiler Verzinsung zu parken, der ist bei „Zins & Sicherheit (Euro)“ gut aufgehoben.

Es geht nicht darum, blind zu investieren. Sondern darum, klug zu handeln. Wer sein Geld heute einfach auf dem Konto lässt, entscheidet sich aktiv gegen Wertentwicklung. „Zins & Sicherheit (Euro)“ bietet eine Alternative – für Menschen, die ihre Finanzen ernst nehmen, aber nicht ständig überwachen wollen. Eine einfache Lösung für ein komplexes Problem. Eine ruhige Anlage für ein bewegtes Umfeld. Und eine klare Antwort auf die Frage: Was macht mein Geld eigentlich, wenn ich nichts tue?

Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, es in Bewegung zu bringen. Ohne Stress. Aber mit Substanz.