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Der Clubfonds-Ticker
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Der Dollar wackelt als Leitwährung – Wird es Zeit für etwas Neues? Teil 4

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Am 04. Juli 2025, dem US-amerikanischen Unabhängigkeitstag, unterzeichnete der Präsident das umstrittene „Big Beautiful Bill Act“ genannte Haushaltsgesetz. Das wird, wie schon festgestellt, eine erneute Schuldenorgie auslösen. Es könnte durch einen weiteren Sargnagel im Bestehen des US-Dollars als Weltleitwährung darstellen, den auch die beste Zinspolitik nicht mehr verhindern kann. Ihr Autor hat einmal nachgeschaut, wie hoch die Schulden der USA sind.

Die Gesamtschulden aller US-Bundesstaaten beliefen sich zum Ende des Fiskaljahres 2024 (30. September 2024| letzte verfügbare Daten) auf 3,02 Billionen US-Dollar, also exakt 3.019 Mrd. US-Dollar. Es handelt es sich hier um Daten des US-Census zum Stichtag 30.09.2024. Sie müssten jetzt weitaus höher liegen, denn obwohl die USA keine öffentlich „Schuldenuhr“ wie in Deutschland besitzen, kommen natürlich dort auch noch die Zinsen dazu, die in den USA aktuell weitaus höher liegen als bei der EZB. Die Schuldenuhr tickt also dort noch schneller. Der Schuldenstand, den die US-Regierung vor sich herschiebt, beträgt dagegen etwa 36 Billionen Dollar, das sind 125 Prozent des BIP.  Übrigens, dazu kommen die auch nicht ganz niedrigen Privatschulden. Die Gesamtschulden der privaten Haushalte in den USA stiegen im ersten Quartal 2025 um 167 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorquartal auf einen Rekordwert von 18,20 Billionen Dollar.

Der Anleihemarkt, der als Kreditmarkt für den US-Staat fungiert, zeigt bisher jedenfalls noch keine akuten Warnsignale. Führende Wirtschaftsexperten warnen dennoch vor einem möglichen Bruch. Das muss nicht unbedingt ein Staatbankrott der USA sein, sondern kann sich auch in einer Wachstums- und Investitionsbremse manifestieren. 

Europa wäre gut beraten, jetzt die Initiative zu ergreifen und mehr Verantwortung für die Stabilität des Weltfinanzsystems zu übernehmen. Wie dies gelingen könnte, hat der an der Princeton University lehrende, deutsche Ökonom Markus Brunnermeier vor geraumer Zeit skizziert: Mit „European Safe Bonds“ (ESB) könnten europäische Anleihen aufgelegt werden, ohne dass damit einer – aus verschiedenen Gründen – problematischen Vergemeinschaftung von Schulden der Mitgliedstaaten Vorschub geleistet würde.

In einem ersten Schritt würden dazu emittierte Staatsanleihen verschiedener Euro-Länder gebündelt – beispielsweise entsprechend dem Anteil ihrer Wirtschaftskraft in der Euro-Zone.

In einem folgenden zweiten Schritt würden zwei Tranchen mit unterschiedlichen Ausfallwahrscheinlichkeiten gebildet: Die beispielsweise 70 Prozent umfassende Senior-Tranche sind die „ESBies“ mit vorrangiger Bedienung; die verbleibende Junior-Tranche dient als Sicherheitspuffer; denn nur diese Papiere wären bei Problemen eines Euro-Landes ausfallgefährdet. Entsprechend höher wäre deren Rendite. Die so verbrieften Papiere könnte die EZB am Markt verkaufen und im Gegenzug weitere Staatsanleihen der Mitgliedstaaten erwerben, damit die Bilanzsumme der EZB nicht schnell absinkt.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die überwiegend von Banken gehaltenen Staatsanleihen wären diversifiziert und die Klumpen-Risiken gemindert. Die Verflechtungen zwischen Banken und Staaten würden gelockert, und der Teufelskreis aus Staatsschulden-und Bankenkrisen würde durchbrochen. Das Ganze ist übrigens nicht neu. Solch eine Option wurde bereits während der Euro-Krise (2010 bis 2012) diskutiert – und verdient es nun, angesichts der aktuellen US-Fiskalpolitik erneut näher geprüft zu werden.

 

Das Ganze hat einen gewissen Charme: Denn jetzt besteht die Möglichkeit, ohne die in einer Reihe von EU-Staaten dezidiert abgelehnte Gemeinschaftshaftung auszukommen. Dennoch würde es politisch einfacher werden, sichere Staatsanleihen der Euro-Gemeinschaft am Markt zu etablieren. Der Euro würde damit einen großen Schritt in Richtung Weltwährung tun.

Da sich Präsidenten wie Trump, oder wie auch Nachfolger heißen mögen, ohne die Stärke des Dollars ihre Eskapaden kaum erlauben könnten, sollte es die Mühen der politischen Eliten des alten Kontinents Europa wert sein, die skeptische Bevölkerung von der Notwendigkeit gemeinsamer Anleihen zu überzeugen. Erinnern wir uns daran zurück, dass die zunächst stark ausgeprägte Skepsis gegenüber dem Euro inzwischen einer hohen Zustimmung zur Gemeinschaftswährung gewichen ist. Selbst in Deutschland sprechen nur noch wenige von der Rückkehr zu alten D-Mark-Zeiten.

Die Frage ist nur, will die deutsche Bundesregierung, die als schärfster Gegner von einer Gemeinschaftshaftung auftritt, ihren Widerstand dazu aufgeben? Nun ja, so schnell konnte man gar nicht folgen, wie rasch der neue Bundeskanzler Friedrich Merz seine frühere äußerst ablehnende Position zur Schuldenbremse geräumt hat. Ebenso rasch sollte er die strikten Vorbehalte seiner Partei gegen solche neuen Formen eines gemeinsamen europäischen Schuldenmanagements überdenken. Denn sicher ist: Nur die konservativen Unionsparteien können die Deutschen von den Vorteilen solch einer unkonventionellen Reform überzeugen.

Noch etwas sollte ein Argument sein: Wer über eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik nachdenkt, der sollte nicht vor gemeinsamen europäischen Schulden zurückschrecken.
Dass der Euro die neue Weltleitwährung sein wird, ist bestimmt nicht kurzfristig in den nächsten Jahren zu erwarten, aber sicher mittel- und langfristig wäre eine solche Alternative durchaus eine Überlegung wert.

Neues vom Clubfonds: Walgreens

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Eine Übernahme muss vorbereitet werden, die Aktionäre müssen dem Deal zustimmen, zumal wenn es sich um ein kriselndes Unternehmen wie unser Depotwert Walgreens handelt.

Der Apotheken- und Drogeriemarkt in den USA steht vor einem Machtwechsel: Walgreens Boots Alliance wird bald in privater Hand landen. Während der Boots-Aufsichtsratsvorsitzende Stefano Pessina seinen Anteil massiv aufstocken will, zieht sich Großinvestor Axa fast vollständig zurück. Doch kann die milliardenschwere Übernahme den angeschlagenen Konzern retten?

Hinter den Kulissen tobt ein Machtpoker um die Zukunft von Walgreens. Private-Equity-Firma Sycamore Partners plant eine Übernahme im Wert von 10 Milliarden Dollar mit weitreichenden Folgen: Boots-Chef Stefano Pessina würde seinen Anteil von bisher 17 Prozent auf fast 50 Prozent erhöhen, während Sycamore die Mehrheitskontrolle übernehmen soll. Die Pläne, erstmals im März 2025 bekannt geworden, befinden sich noch in der finalen Abstimmung.

Die Übernahmepläne kommen zu einem kritischen Zeitpunkt: Walgreens kämpft seit Monaten mit rückläufigen Umsätzen, steigenden Schulden und der Schließung von Filialen im britischen Boots-Geschäft. Der Druck durch Online-Apotheken und digitale Konkurrenten setzt dem einstigen Branchenprimus weiter zu. Zwar will Sycamore die Kernmarken Walgreens und Boots erhalten – doch welche strategische Wende genau geplant ist, bleibt unklar.
Während Pessina und Sycamore zuschlagen, flüchten andere: Der Versicherungsriese Axa hat seine Walgreens-Position im vierten Quartal um satte 98,4 Prozent reduziert – von ursprünglich 1,7 Millionen auf nur noch 26.871 Aktien. Eine dramatische Abkehr, die die Skepsis vieler institutioneller Anleger widerspiegelt.

Aber wer ist Sycamore? Sycamore Partners ist eine amerikanische Private-Equity-Gesellschaft mit Sitz in New York, die sich auf Investitionen im Einzelhandel und Konsumgüterbereich spezialisiert hat. Das Unternehmen verfügt über ein gebundenes Kapital von insgesamt rund 10 Milliarden US-Dollar.

Sycamore wolle 11,45 Dollar pro Walgreens-Aktie in bar zahlen, teilte Walgreens am Donnerstag in New York mit. Zusätzlich winken unter bestimmten Voraussetzungen bis zu drei Dollar zusätzlich. Das Vorhaben kommt insgesamt auf einen Wert von 23,7 Milliarden Dollar. Walgreens Boots Alliance soll nach der Übernahme von der Börse genommen werden, um sich als privates Unternehmen vollständig seiner neuen Ausrichtung widmen zu können, wurde Konzernchef Tim Wentworth zitiert. Damit verschwindet unser NDAC–Clubfondswert von den Börsenplätzen. Die Anteilseigner, die das nicht annehmen, werden wohl im Rahmen eines Squeeze out Verfahrens (zwangsweiser Ausschluss von Minderheitsaktionären aus einer Aktiengesellschaft) aus dem Unternehmen gedrängt. Dagegen könnten diese klagen und in einem langwierigen Prozess die Ressourcen wesentlich beeinflussen. Deshalb wird Sycamore versuchen, die Minderheitsaktionäre mit einem erweiterten Angebot in bar abzufinden.

Allzu viele dürften es nicht mehr sein, denn die Aktionäre von Wallgreens haben am 11. Juli 2025 der Übernahme des Unternehmens durch Sycamore Partners mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Auf einer Hauptversammlung sprachen sich rund 96 Prozent der abgegebenen Stimmen für die Transaktion aus. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass wohl noch einige verbliebene Aktionäre ihre Aktien dem neuen Eigentümer angedient haben. Ein möglicher Prozess gegen ein Squeeze out birgt auch für die klagende Partei ein hohes Risiko, speziell in den USA. 

Wie eingangs schon erwähnt, dauert so eine Übernahme seine Zeit um in geordneten Bahnen zu erlaufen. Deshalb wird der Abschluss der Transaktion für das dritte oder vierte Quartal erwartet. Natürlich vorbehaltlich der üblichen Abschlussbedingen und behördlichen Genehmigungen.

Walgreens Boots Alliance betreibt rund 12.500 Apotheken- und Einzelhandelsstandorte in den USA, Europa und Lateinamerika und beschäftigt in acht Ländern etwa 312.000 Mitarbeiter. Mit einem Jahresumsatz von 154,6 Milliarden Dollar gehören zu den Verbrauchermarken des Unternehmens Walgreens, Boots, Duane Reade, No7 Beauty Company und Benavides. 

Das Walgreens Boots unter dem neuen Dach den Namen weiterführen wird, dürfte wohl im Interesse der neuen Eigentümer sein, denn es handelt sich bei dem Unternehmen auch um einen eingeführten Markennamen. Die Gründung erfolgte Anfang des letzten Jahrhunderts, genauer gesagt 1901.

Wenn es dem Finanzinvestor Sycamore gelingen sollte, durch Umstrukturierungen die Kette wieder profitabel zu machen, ist es durchaus möglich, dass Walgreens wieder an die Börse zurückkehren wird. Allerdings wird dann das durch den Börsengang eingenommene Kapital zum größten Teil, wie in solche Fällen üblich, erst einmal bei Sycamore verbleiben. Der Finanzinvestor trägt schließlich vorerst das Risiko allein und muss neben dem Kaufpreis und der Zinslasten auch seine bestimmt sehr hohen Restrukturierungskosten wieder einspielen. Und natürlich sollte auch ein Profit dabei herausspringen.

Aber vielleicht kommt es schon früher zu einem Börsengang. Sycamore möchte nach Abschluss wohl das Kerngeschäft von Walgreens behalten. Dieses beinhaltet das US-Retailgeschäft. Andere Teile des Konzerns könnten dagegen weiterverkauft bzw. schon früher an die Börse gebracht werden.

Der Dollar wackelt als Leitwährung – Wird es Zeit für etwas Neues? Teil 3

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Wie sieht es nun aus mit dem Euro als neue Leitwährung? Ist das zu empfehlen?

Der Euro vereint uns – er ist die gemeinsame Währung von rund 350 Millionen Menschen in 20 Ländern der Europäischen Union. Der Euro ist ein Stabilitätsanker und symbolisiert die Einheit Europas. Zudem zählt er zu den Währungen, die weltweit das höchste Vertrauen genießen. Hier bei der Europäischen Zentralbank arbeiten wir daran, den Wert des Euro zu wahren. So schreibt die Europäische Zentralbank auf ihrer Webseite. 

Bulgarien darf ab 01. Januar 2026 den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel einführen. Dann sind es schon 21 Länder, die den Euro als Währung haben. Als bislang letztes Land war zum 1. Januar 2023 Kroatien in den Kreis der Euro-Staaten aufgenommen worden. Wir sehen daran, dass der Euro in manchen Ländern sehr beliebt ist. Wenn er dann eingeführt ist, gibt es meistens große Probleme. Wir haben das bei uns in Deutschland gesehen und vor allem in den Geldbörsen gespürt. Alles wurde teurer, obwohl es sich nur um eine Währungsumstellung handelte und nicht um eine Währungsreform. So erinnern wir uns, dass das Kofferwort Teuro den Unmut der deutschen Bevölkerung über die gestiegenen Preise zum Ausdruck, ja sogar zum Wort des Jahres 2002 brachte. Der Preisanstieg war auch für die anderen Euro-Länder ein Schock, zuletzt in Kroatien und auch die bulgarische Bevölkerung wird diese leidvolle aber temporäre Erfahrung machen. Es dauert stets eine Weile, bis die Gesetze des Marktes alles wieder in geordnete Bahnen gelenkt haben.

Das Wort Teuro gibt es heute übrigens auch noch, allerdings für die Maßeinheit Tausend Euro (TEuro), die wir als Anleger meistens in den Bilanzen der großen Unternehmen finden.
Aber zurück zum Thema. Trump verlangt im Interesse seines „Big Beautiful Bill Act“ getauften Haushaltsgesetzes kräftige Leitzinssenkungen der US-Zentralbank. Fed Chef Powell blieb bislang standhaft, obwohl er nicht allein über die Leitzinsen entscheidet. Aber die von Trump geplante Schuldenorgie wird er nicht verhindern können.

Bislang hat Trumps Politik wohl nur deshalb nicht zu einer Kernschmelze des Weltfinanzsystems geführt, weil Investoren und Zentralbanken keine echte Alternative zum US-Dollar bei der Anlage ihrer Währungsreserven sehen. 

Leider müssen wir davon ausgehen, dass die US-Währung im Zuge der Wirtschafts- und Finanzpolitik weiter Vertrauen verlieren wird. Wir haben schon über den geheimen Plan hinter dieser Politik geschrieben. Die US-Regierung will mit einem schwachen Dollar endlich die Billionen Schulden, die sich vor ihr auftürmen, loswerden, ohne Rücksicht auf Verluste. Verluste wird es auch bei Kleinanlegern geben, wenn sie ihre Depots in Dollar halten. Die Abwertung einer Währung kann nicht durch Dividendenzahlungen, da sind unsere Techies eh knausrig, aufgefangen werden. Beim Wertpapierverkauf wird dann ein schwacher Dollar ebenfalls eine negative Rolle bei der Ermittlung der Rendite spielen.

Was bleibt, ist der Euro als Leitwährung, sollte es soweit kommen.

Allerdings, was dieser noch recht jungen Gemeinschaftswährung jedoch fehlt, ist ein ausreichend großes Angebot an sicheren Staatsanleihen. Italienische oder französische Anleihen gelten als deutlich unsicherer als deutsche. Nur mit der Ausgabe gemeinsamer europäischer Staatsanleihen, vulgo Euro-Bonds, als verzinsliche Währungsreserve für andere Zentralbanken könnte der Euro zu einem echten ökonomischen und politischen Gegengewicht zum Dollar werden.

In der Folge müssten sich Unternehmen des Euro-Raums im globalen Handel seltener gegen Wechselkursschwankungen absichern und könnten Transaktionskosten sparen. Überdies könnten sich Schuldner problemloser in einem größeren und liquideren Finanzmarkt finanzieren. Und die höhere Euro-Nachfrage würde womöglich niedrigere Zinsen und damit geringere Finanzierungskosten ermöglichen.

US-Staatsanleihen gelten nach wie vor als „sicherer Hafen“, auch wenn deren Mythos durch die Herabstufung durch die drei führenden Ratingagenturen angekratzt ist. Typisch für solche als „safe“ eingeschätzten Anleihen ist, dass Anleger in Krisen in diese Währung fliehen. Die Folge: Die Kurse der Staatsanleihen und der Wert der Währung solcher Länder steigen, während die Aktienkurse rund um den Globus nachgeben.

Nunmehr stellt sich jedoch die Frage, ob die USA und der Dollar unter Trump wirklich noch als „sicher“ gelten können. Spekulationen über das schon mehrmals angesprochene „Mar-a-Lago-Abkommen“, das auf eine gezielte Abwertung des Dollars und eine Teilenteignung der Inhaber US-amerikanischer Anleihen abzielt, hat das Weiße Haus bisher nie dementiert, was eigentlich sofort hätte passieren müssen, zumal bei einer Weltleitwährung. Die Lage bleibt sehr unsicher, dass genau der Dollar gezielt abgewertet werden soll. Eigentlich sollten alle ausländischen Unternehmen, die in den USA Niederlassungen betreiben, dieses Risiko kennen und Vorsorge betreiben (bspw. Rückverlagerung der Produktion nach Europa).

Neues vom Clubfonds: McDonald´s

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Es ist Urlaubszeit, die Zeit mit Strand und Sonne ist kostbar. Deshalb überlegen die meisten, gehen wir mal zu McDonald´s, um schnell etwas zu essen und dann zurück an das Ufer der Träume.

McDonald’s ist ein Unternehmen aus dem Sektor Nahrungs- & Genussmittel und stammt aus den USA. Gegründet wurde es im Mai 1940. Heute gibt es weltweit in über 120 Ländern ca. 39.000 Schnellrestaurants. Damit ist McDonald´s die bekannteste Fastfood-Kette weltweit. Das Jahr 1998 war bislang das erfolgreichste – hier konnten sich McDonald’s-Aktionäre über einen Kursgewinn in Höhe von +48,8 Prozent freuen. Und auch langfristig ist McDonald’s an der Börse ein Gewinner. Der Konkurrenzkampf mit den anderen Fastfood-Ketten, speziell beispielsweise Burger King, zwingt immer zu neuen Kreationen in der Systemgastronomie. 

Außerdem sehen wir: McDonald’s-Aktien haben in den vergangenen zehn Jahren per saldo 143,7 Prozent an Wert gewonnen, was einer jährlichen Performance von im Mittel 9,3 Prozent entspricht. Aus einem Investment in Höhe von 10.000 Euro wären 24.367 Euro geworden. Parallel dazu ist das Anlagerisiko als deutlich unterdurchschnittlich einzuordnen (Verlust-Ratio: 1,48). Außerdem, gegessen wird immer 😊

Im Jahr 2024 stieg der Umsatz der Kette um 1,67 Prozent auf 25,92 Milliarden Dollar. Der Umsatz pro Mitarbeiter stieg von 144.413 Euro auf 146.826 Euro. Da muss man sich ganz schön anstrengen, um auf so einen Umsatz kommen.

Im Jahr 2024 hat das Unternehmen einen Gewinn von 8.75 Milliarden Euro erwirtschaftet, eine Minderung gegenüber dem Gewinn im Jahr 2023, der 8.90 Milliarden Euro betrug.

Während sich viele Fast-Food-Ketten mit sinkenden Umsätzen herumschlagen, setzen institutionelle Investoren offenbar weiter auf McDonald’s. Doch hinter den jüngsten Käufen und leicht gestiegenen Analystenschätzungen verbergen sich anhaltende Probleme in wichtigen Märkten. Kann der Burger-Riese seine schwächelnden US-Verkäufe ausgleichen? Capital Investment Advisors LLC hat im ersten Quartal 2025 ihre McDonald’s-Position um 12,6% aufgestockt – ein klares Votum für den Fast-Food-Giganten. Mit einem zusätzlichen Kauf von 3.719 Aktien hält die Investmentfirma nun Anteile im Wert von über 10 Millionen Dollar. Diese Bewegung deutet auf wachsendes Vertrauen großer Marktteilnehmer hin, obwohl der Aktienkurs seit Februar deutlich unter Druck steht.

Besonders die rückläufigen Durchschnittsbestellwerte in den USA bereiten Sorgen – ein Zeichen, dass Kunden wegen der Inflation zu preisbewussteren Alternativen greifen. Zwar erzielte McDonald’s im letzten Quartal 2024 noch einen Nettogewinn von 2,02 Milliarden Dollar bei 6,39 Milliarden Dollar Umsatz, doch das Wachstum kommt ins Stocken.

Die Aktie notiert derzeit rund 10 Prozent unter ihrem Februar-Hoch. Ob die jüngsten institutionellen Käufe und leicht optimistischeren Analysten die Wende einleiten oder nur eine Atempause markieren, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen – besonders wenn die US-Konsumenten weiter unter Druck stehen. Nichts ist schädlicher als eine erwartete Rezession.

Die Dividende für 2024 betrug 5,93 Euro, das entspricht einer Rendite 2,37 Prozent bei einem aktuellen Kurs von 249 Euro.

Schauen wir einmal auf die neuesten Zahlen des ersten Quartals 2025. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 2,67 Dollar gegenüber den prognostizierten 2,69 Dollar. Auch der Umsatz blieb mit 5,96 Milliarden Dollar hinter der Prognose von 6,15 Milliarden Dollar zurück. McDonald’s erlebte ein herausforderndes erstes Quartal 2025, das durch einen Rückgang der globalen vergleichbaren Verkäufe um ein Prozent gekennzeichnet war. Trotz der verfehlten Gewinnerwartungen konnte das Unternehmen starke Restaurantmargen aufrechterhalten und erwirtschaftete über 3,3 Milliarden Dollar.

Die Quick-Service-Restaurantbranche verzeichnete in den meisten wichtigen Märkten Rückgänge im Kundenverkehr, insbesondere bei Verbrauchern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. McDonald’s konnte jedoch seinen Marktanteil behaupten und übertraf die Konkurrenz beim Kundenaufkommen. 

McDonald’s bekräftigte seine Finanzziele für das Gesamtjahr 2025 und äußerte vorsichtigen Optimismus hinsichtlich der Verbesserung der Gästezahlen und der Marktanteilsentwicklung. Das Unternehmen plant, sich auf Wert, Erschwinglichkeit und Menüinnovation zu konzentrieren, wobei kommende Produkteinführungen wie McCrispy Chicken Strips und die Wiedereinführung von Snack Wraps das Wachstum vorantreiben sollen.

CEO Chris Kamczynski betonte die Bedeutung der operativen Umsetzung im aktuellen Umfeld und erklärte: “In diesem Umfeld muss man seine Wettbewerber einfach besser ausführen.” CFO Ian Borden äußerte Vertrauen in die US-Geschäftsaktivitäten des Unternehmens und hob die Stärke der Wertplattformen und Menüinnovationen von McDonald’s hervor. 

Wirtschaftlicher Druck wie Inflation, Rezession oder drohender Jobverlust wird die Verbraucherausgaben negativ beeinflussen, speziell die Rückgänge im Kundenverkehr mit kleinen und mittleren Einkommen stellen eine große Herausforderung dar. Dazu kommen die potentiellen Schwankungen und bekannten geopolitischen Risiken. Die Wettbewerber, speziell durch Spezialmarken aber auch im Quick-Service stellen eine große Herausforderung dar. Es gibt immer Umsatzrisiken mit neuen Produkteinführungen und Menünovationen. Das größte Problem im Kundenverkehr besteht aber in direkten und versteckten Preiserhöhungen, die Kunden merken das und ziehen die Schlussfolgerungen. Einen Kundestreik kann McDonalds nun wirklich nicht gebrauchen.

Warten wir also das zweite Quartal ab, die Zahlen sollten durchaus besser werden.

Der Dollar wackelt als Leitwährung – Wird es Zeit für etwas Neues? Teil 2

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Nicht nur Deutschland, sondern auch Europa erlebte in den 1950er und 1960er Jahren ein „Wirtschaftswunder.“ Feste Wechselkurs-Systeme haben Vor- und Nachteile. Welche Teilnehmer in welchen Phasen welche Vor- und Nachteile (im Vergleich zu einem Regime flexibler Wechselkurse) hatten, ist auch nachträglich nicht zu beweisen.

Fakt ist jedenfalls, die USA wären in den Nachkriegsjahren auch ohne Bretton-Woods-System bezüglich ihrer Geld- und Währungspolitik ziemlich autark gewesen, da ihr Binnenmarkt bekanntlich deutlich größer war als die Märkte aller europäischen Länder zusammengenommen. Und auch heute noch so erscheint, wenn wir die aktuelle Zollpolitik in Betracht ziehen, wo jeder vor deren Folgen kuscht.

Das Währungssystem von Bretton Woods trug dazu bei, dass infolge der großen Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkrieges entstandene weltweite Währungschaos aufzulösen. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg leistete die grundlegende Neuordnung des Weltwährungssystems einen großen Beitrag zur Stabilisierung des internationalen Kapitalverkehrs und des internationalen Handels. Allerdings besaß das System einige Mängel, die im Laufe der Zeit immer deutlicher wurden und letztendlich zur Auflösung des Systems führten. Insbesondere das Fehlen von Mechanismen der Zahlungsbilanzanpassung, die Dominanz des US-Dollars, die Divergenz struktureller weltwirtschaftlicher Entwicklungen und die grundlegenden Probleme eines Systems fester Wechselkurse gehörten zu den Mängeln.

Gerade diese und weitere Mängel, ohne jetzt tiefer in die Problematik einzusteigen, führten dazu, dass das Bretton-Woods-System in die Schieflage geriet. Der wachsende Welthandel führte zu einem steigenden Bedarf an Dollar-Währungsreserven. Diese Währungsreserven konnten aber nur durch konstante Leistungsbilanzüberschüsse gegenüber den USA erwirtschaftet werden. Die USA als Reservewährungsland unterlagen dabei nicht dem Leistungsbilanzanpassungszwang anderer Länder, weil die Verschuldung in eigener Währung vom Ausland finanziert wurde, solange ausländische Staaten ein Interesse daran hatten, Währungsreserven anzulegen. Ständige US-Leistungsbilanzdefizite mussten jedoch früher oder später das Vertrauen in den Dollar untergraben. Das Vertrauen in den Dollar wurde durch die hohen Auslandsreserven belastet, obwohl – aus politischen Gründen – kein Staat den Umtausch der eigenen Dollarreserven in Gold forderte.

Im Jahre 1973 wurde schlussendlich das System offiziell trotz aller Reformansätze und -versuche außer Kraft gesetzt. Nach der Beendigung des Bretton-Woods-Abkommens wurden in den meisten Ländern die Wechselkurse freigegeben.

Was geblieben ist, der Dollar ist nach wie vor die Weltleitwährung und spielt seine dominante Rolle weiter in den meisten Volkswirtschaften dieser Welt. Aber wie lange noch?

Jetzt ist US-Präsident Trump auf dem besten Weg, das Vertrauen in die Währung seines Landes nachhaltig zu beschädigen. Auf offener Bühne leistet er sich einen Schlagabtausch mit Jay Powell, dem Präsidenten der US-amerikanischen Zentralbank, der mächtigsten Institution im Weltfinanzsystem. Eine Absetzung des Fed-Chefs durch den US-Präsidenten kommt nicht in Frage, wir hatten das schon einmal früher festgestellt, also werden wir uns wohl weiter auf ein verbales Weichkochen einstellen müssen. Ziel dürfte es sein, die Amtszeit des Fed-Chefs auf diese Art und Weise früher zu beenden. Die reguläre Amtszeit endet erst im Mai 2026.  

 

Der wirtschaftspolitische Kurs des US-Präsidenten – sofern man überhaupt von einem Kurs sprechen kann – steht für eine bislang nicht gekannte Ausweitung der Staatsverschuldung zur Finanzierung massiver Steuersenkungen sowie für eine auf Autarkie abzielende Zoll- und Wirtschaftspolitik. Dieses Programm schwächt die weltwirtschaftliche Vormachtstellung des Dollars. Konsequenterweise entzog daraufhin Moody’s als letzte der drei großen Ratingagenturen den USA das „AAA“-Rating, stufte also die Kreditwürdigkeit herab. Damit werden die Kredite teurer, da ein Sicherheitsaufschlag von dem Schuldner USA an die jeweiligen Gläubiger gezahlt werden muss.

Die Reaktionen der Finanzmärkte lesen sich wie aus einem Volkswirtschaftslehrbuch: Der Vertrauensverlust führte zu einer Abwertung des Dollars und höheren Marktzinsen für US-Anleihen. In der Spitze verlor der US-Dollar in den vergangenen Wochen gegenüber dem Euro fast 15 Prozent an Wert und das trotz der geopolitischen Spannungen in der Welt. Noch etwas muss dabei sehen, die Leitzinsen sind in den USA doppelt so hoch sind wie im Euro-Raum. Wir sehen also, dass das probate Mittel gegen eine Abwertung einer Währung, nämlich eine Leitzinserhöhung, nicht mehr die positiven Effekte hervorbringt, wie bisher. 

Natürlich überlegen jetzt viele Ökonomen, was zu tun ist, um eine Kernschmelze des Weltfinanzsystems durch den US-Dollar zu verhindern. Das es bisher noch nicht geschehen ist, ist der Tatsache geschuldet, dass es keine echte Alternative zum US-Dollar gibt. Der Schweizer Franken ist zu unbedeutend, der chinesische Yuan politisch gesteuert, der japanische Yen zu wenig liquide, und Newcomer-Währungen wie die indische Rupie oder der Dirham der Vereinigten Arabischen Emirate gelten als nicht sicher genug für die Anlage der Währungsreserven.

Bleibt die Frage: Was ist mit dem Euro?

Neues vom Clubfonds: Visa-Card

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Die Urlaubssaison 2025 hat begonnen und wir dürfen mit Fug und Recht annehmen, dass die Urlauber jetzt noch mehr Kartenzahlungen auslösen werden, als sie es ohnehin schon tun. Eine der weit verbreiteten Kartensysteme ist unser NDAC-Clubfondswert Visa-Card. 

Visa Inc. ist eine international tätige Kreditkartenorganisation, die Kunden eine digitale Bezahlung an Stelle von Bargeld oder Schecks ermöglicht. Der Konzern hat eines der weltweit fortschrittlichsten Telekommunikations- und Computernetzwerke aufgebaut, das in der Lage ist, über 65.000 Transaktionen pro Sekunde ablaufen zu lassen und das sich durch Sicherheit, Verbraucherfreundlichkeit und Zuverlässigkeit auszeichnet. Zudem verbindet es alle Visa-Mitglieder, alle Akzeptanzstellen sowie zahlreiche Geldautomaten global miteinander. Die Visa-Karten sind dabei weltweit einsetzbar und währungsunabhängig. Darüber hinaus erhalten Bankkunden eine größere Auswahl bei Zahlvorgängen. Dementsprechend gehören verschiedene Kartentypen und Bezahlweisen zum Produktportfolio des Konzerns: Sofortzahlung bei Abbuchung (Debitkarten), vorzeitige Zahlung mit Guthaben (Prepaidkarten) oder spätere Zahlung bei Kredit (Kreditkarten). In diesem Zusammenhang ist das Unternehmen auch in der Entwicklung von neuen Technologien hinsichtlich eCommerce und mobile Zahlung aktiv, um sichere und individuelle Zahlungsarten zu erarbeiten. Alle Kartenprodukte werden dabei nicht selbst vom Unternehmen, sondern durch Mitgliedsbanken herausgegeben.

Unser Wert zählt zu den wachstumsstarken Unternehmen im Finanzsektor und konnte in den vergangenen zwei Jahren mit zweistelligem Umsatz- und Gewinnwachstum überzeugen.
Dass die Visa Card oft im Einsatz ist, beweisen auch wieder die Zahlen für das zweite Quartal.

Visa hat im zweiten Quartal erneut starke Zahlen vorgelegt: Der bereinigte Gewinn stieg auf 5,4 Milliarden Dollar bzw. 2,76 Dollar je Aktie – ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr (5,1 Milliarden Dollar bzw. 2,51 Dollar je Aktie). Getrieben wurde das Ergebnis von einem soliden Anstieg des Zahlungsvolumens um 8 Prozent, was stabile Konsumausgaben im Visa-Netzwerk widerspiegelt. Trotz wachsender Unsicherheiten durch drohende Zölle und Konjunktursorgen blieb die Verbrauchernachfrage – insbesondere in den USA – robust. Als zusätzlichen Impuls kündigte Visa ein massives Aktienrückkaufprogramm über 30 Milliarden Dollar an.

Mehrere führende Investmenthäuser, darunter Goldman Sachs und Citigroup, zeigten sich positiv gestimmt gegenüber den aktuellen Geschäftszahlen von Visa und hoben ihre Kursziele leicht an. Goldman erhöhte das Kursziel von 386 Dollar auf 390 Dollar, die Citigroup von 393 Dollar auf 396 Dollar. 

Insgesamt gesehen ist die Visa-Aktie laut dem Portal Marktscreener ein klarer Kauf. 41 Analysten haben sich das Papier angeschaut. 24 der Finanzexperten kommen zu dem Schluss die Aktie zu kaufen, dazu kommen die neun, die mit einer Empfehlung zum Aufstocken enden. Sieben sind der Auffassung, die Aktie zu halten. Und nur einer empfiehlt die Aktie zu reduzieren. Für einen totalen Verkauf gibt es keine Empfehlung. Das mittlere Kursziel wurde mit 382,40 Dollar errechnet. Der Korridor wurde dabei mit 425 Dollar als Maximalwert und der Minimalwert mit 145 Dollar gezogen. Aktuell beim Schreiben dieser Zeilen beträgt unser Wert 355 Dollar. Das bedeutet, mit der unteren Grenze hat Visa nichts mehr zu tun. Aber es könnte durchaus passieren, dass sich die Aktie an das nachstehend genannte Allzeithoch herantastet. Realistischerweise müssen wir sagen, mit dem Maximalkurs wird es wohl noch eine Weile dauern.

Innerhalb des ausgewählten Zeitraums vom 01.07.2015 bis heute hat die Visa Aktie 423,3 Prozent zugelegt, was einer jährlichen Rendite von 18 Prozent entspricht. Im Vergleich zum breiten Aktienmarkt fallen die Kursgewinne überdurchschnittlich hoch aus. Mit Kursgewinnen von 12,3 Prozent entwickelte sich die Aktie im laufenden Jahr ebenfalls gut. Ihr Allzeithoch erreichte die Visa Aktie vor 20 Tagen am 11.06.2025 bei einem Kurs von 373,31 Dollar.

Laut aktuellem Stand von Juli schüttete Visa innerhalb der letzten 12 Dividenden in Höhe von insgesamt 1,95 Euro pro Aktie aus. Beim aktuellen Kurs von 302,94 Euro entspricht das einer Dividendenrendite von jämmerlichen 0,64 Prozent, da geht sicher noch etwas.

Die Zahlungsriesen setzen auf Expansion – und das zahlt sich für Visa aus. Während viele Tech-Aktien schwächeln, kann der Kreditkarten-Konzern mit strategischen Allianzen punkten. Zwei aktuelle Kooperationen zeigen: Das Geschäftsmodell funktioniert auch in schwierigen Zeiten. Die jüngste Partnerschaft mit dem Fintech-Unternehmen FIS dürfte besonders interessant werden. Kleinere und mittelgroße Banken erhalten nun Zugang zu Visa-Services, die bisher vor allem Großbanken vorbehalten waren. Das erschließt neue Umsatzquellen in einem Marktsegment, das oft übersehen wird.

Noch spannender entwickelt sich das Geschäft in Südostasien. In Vietnam ging Visa Flex Credential an den Start – eine Innovation, die Bankkunden erlaubt, zwischen Debit- und Kreditfunktionen ihrer Karte zu wechseln. Die Asia Commercial Bank (ACB) ist die erste Bank in der Region, die diesen Service anbietet. Das Timing könnte nicht besser sein. In Vietnam dominieren noch Debitkarten, während der Kreditkartenmarkt enormes Potenzial hat. Unser NDAC-Clubfondswert positioniert sich hier als Technologieführer, bevor die Konkurrenz nachzieht.

Visa baut seine Marktstellung durch maßgeschneiderte Lösungen aus, statt nur auf das klassische Transaktionsgeschäft zu setzen. Für Anleger bedeutet die diversifizierten Einnahmequellen – ein wichtiger Stabilisator in unsicheren Zeiten. Wir bleiben dabei.

Der Dollar wackelt als Leitwährung – Wird es Zeit für etwas Neues? Teil 1

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Als Leitwährung (oder auch Ankerwährung genannt) bezeichnen wir eine Währung, die in der Weltwirtschaft und im internationalen Zahlungsverkehr über Währungsräume hinweg in bedeutendem Umfang als Transaktions- und Reservewährung genutzt wird, obwohl eine Zahlung in der Inlandswährung möglich wäre. 

Im engeren Sinne ist die Währung eines Staates, zu der andere, mit ihm wirtschaftlich stark verflochtene Länder ihre eigenen Währungen durch eine gemeinsame Währungspolitik in einem stabilen Austauschverhältnis halten, als Leitwährung zu bezeichnen. Beispielsweise ist das Britische Pfund Leitwährung der Länder des Commonwealth of Nations (außer Kanada).

Eine Ankerwährung ist gewöhnlich die Währung des Staates, der den Handel  innerhalb eines Wirtschaftsraumes dominiert: Im nordamerikanischen Raum (USA, Kanada und Mexiko) ist der  US-Dollar, in Europa der Euro, im asiatisch-pazifischen Raum der Yen bzw. aktuell zunehmend der chinesische Yuan. Während des Bretton-Woods-System (von 1945 bis 1973) war der an den Goldstandard gebundene US-Dollar weltweite Ankerwährung. Die Deutsche Mark fungierte im Europäischen Währungssystem (EWS) de facto – nicht de jure – bis zur Einführung des Euro im Januar 1999 als Ankerwährung.

Eine Leitwährung muss nicht für immer feststehen, wie wir jetzt gesehen haben. Wenn wir in die Vergangenheit schauen, dann finden wir Leitwährungen, die heute die wenigstens noch kennen.

Als Beispiel sollten hier gelten chinesische Liang, die griechische Drachme (5. Jahrhundert vor Christus), indische Silbermünzen (englisch „Punch marked coins“; 4. Jahrhundert), der römische Denarius, der byzantinische Solidus, der islamische Dinar (Mittelalter), der Rheinische Gulden (Mittelalter), der venezianische Dukat (oder Dukaten – Renaissance), der Niederländische Gulden und in jüngerer Zeit das Britische Pfund.

Derzeit ist der US-Dollar die weltweit wichtigste Leitwährung; manche Ökonomen bezeichnen ihn auch als Weltwährung oder als Weltleitwährung.

Dass diese Weltleitwährung nicht in Stein gemeißelt ist, sehen wir an den Leitwährungen, die es schon in der Historie gab. Außerdem gilt der US-Dollar nicht als einzige, aber als wichtigste Leitwährung in dieser Welt. Vor Einführung des Euro (als Buchwährung 1999; Bargeld seit Januar 2002) waren neben dem US-Dollar auch das Britische Pfund und der Yen Leitwährungen von weltweiter Bedeutung. Der Euro wurde zweite Leitwährung hinter dem US-Dollar; Britisches Pfund und Yen konkurrieren um den „dritten Platz.“ Nachdem die chinesische Regierung den freien Handel des Renminbi (ugs. als Yuan bezeichnet) ermöglicht hat, gehört dieser seit dem 1. Oktober 2016 zum Währungskorb des Internationalen Währungsfonds und macht dem britischen Pfund und dem Japanischen Yen den dritten Platz streitig.

Der US-Dollar wurde durch das Abkommen von Bretton Woods im Sommer 1944 zur Weltwährung erklärt. Auch nach dem Zusammenbruch dieses Festkurssystems im Jahre 1973 behielt der US-Dollar seine geopolitische Vorrangstellung – bis heute.

Benannt wurde das System nach dem Ort Bretton Woods im US-Bundesstaat New Hampshire, wo die Finanzminister und Notenbankgouverneure bzw. -präsidenten von 44 Staaten der späteren Siegermächte vom 1. bis zum 22. Juli 1944 zur Konferenz von Bretton Woods zusammenkamen und zum Abschluss das Bretton-Woods-Abkommen unterzeichneten. Zur Kontrolle und Durchsetzung des Abkommens wurden in der Folge die noch aktiven Institutionen Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) als Organisationen der UN geschaffen.

Ziel war es, die Grundlagen des kapitalistischen Wirtschaftssystems zu reformieren und eine neue globale Wirtschaftsordnung zu schaffen, um auf Dauer die Katastrophen zu verhindern, die zum wirtschaftlichen Nationalismus, dem Zusammenbruch des internationalen Handels- und Finanzsystems in der Weltwirtschaftskrise und zum Aufstieg des Faschismus geführt hatten.

Das Abkommen von Bretton Woods verfolgte dafür vor allem ein Ziel: Die Wechselkurse zwischen den Währungen sollten stabilisiert werden, sodass der Welthandel ohne Probleme und Handelsbarrieren vonstattengehen konnte und es keine Schwierigkeiten bei Zahlungsvorgängen gab. Dies wiederum sollte die Wirtschaft so weit stimulieren, dass es vermehrt zu Handel und Investitionen kommen konnte.

Es sollte vor allem verhindert werden, dass es zu einem Abwertungswettlauf zwischen den Nationen kam wie in der Phase zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges stellte sich erneut die Frage nach der Zukunft des internationalen Finanzsystems. Das Bretton-Woods-System basierte auf zwei Faktoren:

Alle teilnehmenden Länder vereinbarten feste Wechselkurse  zum US-Dollar und die US-Notenbank verpflichtete sich im Gegenzug, Zentralbanken aller Teilnehmerländer Dollar gegen Gold zu einem festen Kurs von 35 US-Dollar pro Feinunze zu tauschen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) wurde geschaffen, um das Funktionieren des Systems zu gewährleisten. Durch die vereinbarten Maßnahmen konnte der US-Dollar seine Stellung in der Welt festigen und wurde zur neuen Weltleitwährung. 

Der Blick über die Märkte: die PIGS speziell am Beispiel Spaniens Teil 4

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Einen Konzern aus Spanien kennen wir bereits schon, die weltweit tätige Grupo ACS, eines der größten Bauunternehmen Europas, der uns als Mehrheitseigner an unseren Depotwert HOCHTIEF bekannt ist. Im Jahr 2024 erzielte die Grupo ACS einen Umsatz in Höhe von rund 42 Milliarden Euro, 16,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit einem KGV von 15 ist die Aktie eine Investition auf die glorreiche Zukunft der Infrastruktur in Europa.

Eine weitere sehr bekannte Aktie aus dem sonnigen Süden ist die Telefónica. Das führende spanische Telekommunikationsunternehmen ist auch in Deutschland aktiv, profitiert aber viel mehr auf Grund der sprachlichen Gemeinsamkeiten vom Telekommunikationsmarkt in Lateinamerika. Telefónica steigerte den Umsatz auf 41,315 Milliarden Euro im Jahr 2024 und erreicht alle Finanzziele, die deutsche Tochter O2 steuerte übrigens 8,5 Milliarden Euro Umsatz bei. Dabei wurde weltweit ein Gewinn 2,304 Milliarden Euro erwirtschaftet. In diesem Monat wird Telefónica wieder 0,30 Euro/Aktie an Dividende auszahlen. Das entspricht einer stattlichen Dividendenrendite von immerhin 6,4 Prozent. 

Das Telefónica nicht allein auf weiter Flur agiert, sehen wir u. a. daran, dass sich mit Cellnex Telecom ein weiterer Telekommunikationsdienstleister etabliert hat. Dieser betreibt Mobilfunknetze in zwölf europäischen Ländern.

Wen wir uns den Bankensektor in Spanien anschauen, dann geraten drei Banken in den Fokus. Die bekannteste Bank ist die 1857 gegründete Universalbank Banco Santander. Die Bank profitiert ebenso wie die anderen global aufgestellten spanischen Unternehmen von der sprachlichen Gemeinsamkeit mit Lateinamerika. Im Jahr 2024 wurde der Umsatz auf 62,72 Milliarden Euro gesteigert (VJ: 57,81 Milliarden Euro). Mit knapp 12,6 Milliarden Euro verdiente das Unternehmen als 14 Prozent mehr als im Vorjahr.

Aber auch die beiden anderen erfolgreich agierenden Banken möchten wir noch erwähnen. Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) zweitgrößte Bank in Spanien, eine der größten Banken in Lateinamerika und die Caixabank drittgrößte spanische Privatkundenbank mit 20 Millionen Privatkunden.

Natürlich wird auch Spanien von den Chancen des europäischen Infrastrukturausbaus weiter profitieren. Ebenso wie die eingangs erwähnte Grupo ACS wird auch Acciona ein Mischkonzern, im Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau sowie auf dem Immobiliensektor tätig, mitmischen.

Wir hatten ja auch den Ausbau von Erneuerbaren Energien als Voraussetzung von für die Ansiedlung von US-amerikanischen Tech-Riesen erwähnt. Acciona Energías Renewables ist im Sektor Planung, Bau und Verwaltung von erneuerbarer Energietechnik tätig.

Im selben Bereich ist auch die Solaria Energía y Medio Ambiente tätig. Sie verantwortet Entwicklung, Herstellung, Vermarktung und Installation von Anlagen für erneuerbare Energien. Und auch das 2007 gegründete portugiesische Energieunternehmen EDP Renováveis mit dem Schwerpunkt Windenergie hat seinen Hauptsitz in Madrid.

Nachdem Erdgas jetzt in der EU zu den positiven Energieformen gezählt wird, lohnt sich auch ein Blick auf Naturgy Energy. Die Gesellschaft ist auf Verarbeitung, Transport und Verteilung von Erdgas spezialisiert.

Repsol ist einer der größten Öl- und Gaskonzerne in Spanien und spielt in der europäischen Liga der Energieversorgungsunternehmen eine wichtige Rolle.

Nicht zu verwechseln mit dem deutschen Personaldienstleister Amadeus Fire ist die spanische Amadeus IT Group, dem Entwickler und Betreiber des Flugreservierungssystems Amadeus.

Und ähnlich wie Fraport in Deutschland gibt es Spanien ein Pendant, Aena ist Betreiber inländischer und ausländischer Flughäfen.

Und die vielen Touristen und Geschäftsreisenden müssen ja irgendwo untergebracht werden. Ein führender Hotelbetreiber in Spanien sind die Meliá Hotels.

Bekannter dagegen dürfte das Stromerzeugungs- und –Vertriebsunternehmen Iberdrola mit Sitz in Bilbao sein.

Wir sehen an der Aufzählung der Unternehmen, dass Spanien wirklich mehr zu bieten hat als Sonne, Sommer und Urlaubsspaß. Das gilt natürlich auch für die anderen Länder der PIGS-Staaten. Vielleicht haben wir später noch einmal die Gelegenheit, uns mit Unternehmen aus den anderen Ländern dieser Gruppe zu beschäftigen.
Eins müssen wir noch hinzufügen, jeder Kleinanleger sollte darauf achten, sich mit den Bilanzen und Prognosen seines möglichen Portfolios vorher zu beschäftigen.

FAZIT:
Spanien hat wie Deutschland ein demografisches Problem. Während in Europa – und insbesondere auch in Deutschland – hitzig über die Möglichkeiten von Abschiebungen ausländischer Menschen diskutiert wird, versucht man in Spanien einen anderen Weg. Dort wurde erst im April 2024 eine Initiative auf den Weg gebracht, die die außerordentliche Legalisierung von bis zu 500.000 Zuwanderern vorsieht, die vor 2021 ins Land gekommen sind. Der Initiative wurde parteiübergreifend zugestimmt, also von rechts wie von links. Dass das in Spanien geht, ist vor allem auch eine wirtschaftliche Frage. Regierungschef Pedro Sánchez erklärte, dass die Zuwanderung nötig ist, um dem Fachkräftemangel und dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Sein mittlerweile berühmtes Zitat dazu lautet: „Spanien muss sich entscheiden, ob es künftig reich und offen oder arm und verschlossen sein will.“ Warum muss ihr Autor nur dabei immer an Deutschland denken?!

Der Blick über die Märkte: die PIGS speziell am Beispiel Spaniens Teil 3

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Gibt es schon ein deutsches Silicon Valley? Ihr Autor würde sagen nein, nicht einmal in der Entwicklung gibt es hierzulande so etwas. In Spanien dagegen schon und das heißt Aragonien. Neben der Energieerzeugung ist Aragonien vor allem auch wegen seiner geografischen Lage interessant. Als nördliche Region in Spanien sind die Wege nach Frankreich und Deutschland relativ kurz. Die Region ist zudem gut an das europäische Straßensystem angebunden. Unter diesem Aspekt hat Aragonien vor den anderen Regionen in Spanien, die sich bei der Erzeugung von regenerativen Energien hervortun, einen strategischen Vorteil. Einige Beobachter bezeichnen Aragonien auch schon als „europäisches Silicon Valley“, da sich hier immer mehr Industrie- und Technologiefirmen niederlassen. Sowohl Amazon als auch Microsoft haben sich für Aragonien als Rechenzentrums-Hub für Südeuropa entschieden. Im vergangenen Mai kündigte etwa Amazons Cloud-Computing-Sparte AWS an, bis 2033 rund 16 Milliarden Euro in Rechenzentren in Aragonien zu investieren. Aragonien soll zu einem Drehkreuz für internationale Rechenzentren werden, große Gruppen von vernetzten Computerservern, die für große Unternehmen, die auf digitale Daten angewiesen sind, unerlässlich sind, da sie für die Fernspeicherung, -verarbeitung oder -verteilung großer Datenmengen verwendet werden.

Ein weiterer Standortvorteil für die Unternehmen ist der Grüne Wasserstoff. Der hohe Anteil regenerativer Energien am spanischen Strom-Mix, der noch weiter ausgebaut werden soll, macht Spanien für die Herstellung von „grünem Wasserstoff“ interessant, der keine schädlichen Treibhausgase freisetzt (wir haben in der Vergangenheit über die verschiedenen Methoden der Wasserstoffgewinnung bereits ausführlich gesprochen). In der spanischen Provinz Kastilien steht südlich von Madrid bereits Europas größte Produktionsanlage für grünen Wasserstoff. Für rund 10 Milliarden Euro entstehen derzeit zwei weitere Zentren in La Coruña in Galizien und in der Bucht von Algeciras. Als Zielmarke hat die Regierung eine Elektrolyseleistung von 12 Gigawatt bis zum Jahr 2030 in ihren nationalen Energie- und Klimaplänen festgeschrieben. Der grüne Wasserstoff wird derzeit noch per Schiff transportiert, soll aber künftig über Pipelines in andere europäische Länder gelangen. Zentral ist hier das „H2med-Projekt“, eine länderübergreifende Initiative, um die Wasserstoffnetze der Iberischen mit Nordwesteuropa zu verbinden. Damit soll Europa bis 2030 mit grünem Wasserstoff zu tragbaren Preisen versorgt werden. Die Initiative wurde von Frankreich, Spanien und Portugal mit starker Unterstützung Deutschlands ins Leben gerufen und wird von den Fernleitungsnetzbetreibern dieser Länder gefördert. Das würde uns eine gewisse Unabhängigkeit von Erdgas und anderen fossilen Rohstoffen und vielleicht auch von Kernkraft bescheren. Warten wir es ab, wie weit die Entwicklung in fünf Jahren fortgeschritten ist.

Kommen wir zurück zu den Reformen, denn klimafreundliche und günstige Energie ist nicht alles, was in Spanien das Wachstum angekurbelt hat. Reformen haben dazu beigetragen, dass die Wirtschaft in Spanien in den zurückliegenden Jahren an Flexibilität gewonnen hat. Hier hat maßgeblich der Reformdruck aus Brüssel geholfen. Vor allem die Reformen des Arbeitsmarkts und des Finanzsystems könnten der Wirtschaft geholfen haben, wieder auf die Beine zu kommen.

Anlass für die Reformen war die Finanzkrise, die im Jahr 2007 begann. In der Folge kletterte die Arbeitslosenquote auf mehr als 25 Prozent, und Finanzinstitute mussten mithilfe staatlicher Gelder gerettet werden. So kam es unter anderem zu einer Reform des Arbeitsrechts, die vor allem eine flexiblere Gestaltung der Beschäftigungsverhältnisse zum Ziel hatte. So wurde die Möglichkeit geschaffen, tarifliche Abschlüsse temporär zu umgehen. Das hat auch die Arbeitslosenquote nach unten gedrückt, aktuell liegt sie bei rund 10 Prozent. Ja, das ist immer noch zu hoch, aber die Integration vor 15 Prozent der Menschen ohne Beschäftigung zurück in den Arbeitsmarkt ist schon eine sehr anspruchsvolle Leistung. Zumal Spanien ja augenscheinlich kein demografisches Problem aufweist und der Zustrom und die Integration von Menschen aus Lateinamerika ebenfalls eine Herausforderung darstellt.

Allerdings wird die Reform von einigen Experten kritisch gesehen. Denn die Flexibilisierung hat auch zu einem Anstieg etwa von Zeitverträgen geführt. Bei einem durchaus möglichen Wirtschaftsabschwung kann das die Arbeitslosenquote wieder schnell ansteigen lassen. Gerade der wichtige Tourismusbereich bietet häufig nur saisonale Beschäftigungsverhältnisse an. Wer so arbeiten muss, so Beobachter, schränkt seinen Konsum vielleicht ein. Das trägt nicht unbedingt zu einem stetigen Wirtschaftswachstum bei. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die unter anderem auf ein nicht so dual praxisorientiert ausgerichtetes Bildungssystem wie in Deutschland zurückzuführen ist. Es gibt also trotz großer Fortschritte noch viel zu tun.

Von „Eviva España“ können wir also nicht unbedingt in jedem Fall sprechen. Denn die Probleme bleiben für die spanischen Regierungen also weiter bestehen. 

Im letzten Teil werden wir einige Aktien vorstellen, die uns aussichtsreich erscheinen, um uns am gegenwärtigen spanischen Aufschwung teilhaben zu lassen.