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Hoffnungen auf einen Corona- Impfstoff, Brexit und US-Duelle

Hoffnungen auf einen Corona-Impfstoff, Brexit und US- Duelle

Der September ist geprägt von der Unsicherheit der Anleger. Die Infektionen mit Covid 19 steigen weltweit und zum des Monats wurden über eine Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Einen Impfstoff gibt es in Russland. Der dort zugelassene Impfstoff heißt Sputnik V und durchläuft aktuell die entscheidende Phase III der Erprobung am Menschen. Er wurde im Gegensatz zu dem Biontech–Impfstoff, der sich ebenfalls in Phase III befinden soll, bereits zugelassen. Mit den Ergebnissen zu Sputnik V ist Ende Oktober zu rechnen. Bei den Tests für die Sicherheit und Wirksamkeit von Sputnik V würden alle Anforderungen erfüllt, so der Chef des russischen Gamaleya-Instituts, Alexander Gintsburg. Wie Ende September gemeldet wurde, interessieren sich bereits über 100 Ärzte und Experten des Maimonides-Medizinzentrums aus den USA (führende US-Zentrum im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie) für Sputnik V. Sollte das russische Serum alle Anforderungen erfüllen, dann werden zwar die Aktienkurse der anderen börsennotierten Pharmakonzerne leicht schwanken, aber letztendlich ist damit zu rechnen, dass auch die westlichen Konkurrenzunternehmen ihren Wirkstoff vervollkommnen und ebenfalls auf den Markt bringen werden. Dann geht es nur noch um die Qualität, den Preis, die zu erzielende Rendite, die Kosten für die Krankenkasse und leider ganz zum Schluss um die vielen Millionen Menschen in der Welt, die keine Krankenversicherung haben und sich die Impfung nicht leisten können.

Während unsere führenden Politiker mit allen medialen Kanonen (Nawalny, Nordstream II, etc.) gegen Russland schießen, braut sich ein neues starkes Unwetter an der westlichen Wirtschaftsfront zusammen. Im abgelaufenen Quartal haben sich wieder einmal die Unterhändler von EU und Großbritannien zu den Verhandlungen über ein Abkommen über die Beziehungen beider Seiten, ab dem 01.01.2021, also nach dem der Austritt der mittlerweile kleinen Insel aus dem Binnenmarkt, getroffen. Viel Zeit ist nicht mehr, die Johnson-Regierung hat eine durch die EU angebotenen Verlängerung der Vertragsverhandlungen abgelehnt. Es läuft also alles auf einen harten Brexit hinaus. Trotz aller Warnungen hat das britische Unterhaus mit deutlicher Mehrheit auch für das umstrittene Binnenmarktgesetz votiert, das Teile des bereits geschlossenen Brexit-Deals zwischen beiden Seiten wieder aushebelt. Das werden unruhige Zeiten für die Märkte. Die Unternehmen sind gut beraten die „worst case“-Pläne über gestörte Lieferketten und auftretende Handelshürden aus den Schubladen spätestens jetzt wieder hervorzuholen. Und Anleger sollten ihre Depots abklopfen nach möglichen Verlierern des Brexit und handeln, sofern sie es nicht schon getan haben.

Steigende Infektionszahlen und eine wachsende Unsicherheit angesichts der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl haben bereits an den Aktienmärkten Spuren hinterlassen. Das auf niedrigstem Niveau geführte Duell der beiden alten Männer brachte nach Ansicht ihres Autors keinen eindeutigen Sieger hervor, höchstens leichte Vorteile für den älteren der beiden Kontrahenten, Joe Biden. Natürlich sind die Duelle für die Märkte interessant, aber letztendlich ist die Entwicklung von Covid19 der US-Wirtschaft als Ganzes wichtiger. Am Aktienmarkt wird derweil gespannt darauf gewartet, ob sich Demokraten und Republikaner doch noch vor den Wahlen auf ein weiteres Fiskalpaket sprich Konjunkturpaket einigen können. Aussagen der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, dass sie dies für gut möglich halte, stützten bereits die etwas in Straucheln geratenen Kurse an den Börsen. 

Als gäbe es kein Corona mehr, so müssen sich die Betrachter der Automobilmesse in Peking vorkommen. Keine Regeln scheinen hier mehr zu gelten. Aber egal: Auch wenn zuletzt die Autoverkäufe zurückgingen, China ist nach wie vor der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Autobauer – und so ist es kein Wunder, dass auch auf der aktuellen “Auto China” wieder alles mit Rang und Namen vertreten ist. Alternative Antriebe sind das beherrschende Thema auf der Messe. Und machen wir uns nichts vor, China ist der Vorreiter, nicht zuletzt dank der Subventionen der chinesischen Regierung. Die deutschen Autokonzerne haben aufgeholt, trotzdem werden sie wohl noch sehr viel mehr Geld in die Hand nehmen müssen. Schließlich kämpfen sie schon an der Heimatfront mit dem amerikanischen Konkurrenten Tesla.

Im letzten Quartal stieg auch der Ifo- Geschäftsklimaindex. Das bedeutet die Mehrheit der Unternehmen sieht ihre eigene wirtschaftliche Lage wieder besser. Das ist gut so, an den Börsen hat sich das in steigenden Kursen niedergeschlagen, auch wenn es immer wieder Rückschläge gab. Leider sind die Corona-Zahlen um uns herum, aber auch in Deutschland, signifikant gestiegen. Einen zweiten Lock-down können und wollen wir uns nicht leisten, denn das würde im letzten Quartal die Jahresschlussbilanzen der meisten Unternehmen noch schlimmer aussehen lassen, als sie jetzt schon sind.