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Von Kandidaten dies- und jenseits des Atlantiks

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Die SPD hat entschieden, Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz wird Kanzlerkandidat im nächsten Jahr. Scholz, war da nicht noch was? Ach ja, der Wirecard-Skandal. Wenn Scholz den übersteht, könnte er Chancen haben wieder Vizekanzler mit einer vielleicht dann knapp 20-Prozent- SPD zu werden.

Für Wirecard wird die Zugehörigkeit zum DAX eine Episode bleiben. Wie erwartet wird die Dax-Familie künftig bei insolventen Unternehmen neu zusammengesetzt und das Ganze nur innerhalb von zwei Tagen. So wollen es die neuen Regeln. Am 19. August wird institutionell darüber entschieden, dass im ersten konkreten Anwendungsfall der neuen Regelung Wirecard aus dem Dax 30 weichen muss. Am 21. August dann wird dieser Beschluss umgesetzt, am 24. August würde der Index neu berechnet werden.

Der heiße Aufstiegskandidat und Corona-Gewinner, der  Berliner Essenslieferdienst Delivery Hero, ersetzt außerplanmäßig Wirecard im Dax. Das gab die Deutsche Börse am späten Mittwochabend bekannt – wenn auch nur indirekt und zunächst nur über eine Änderung ihrer Regeln, meldet das Handelsblatt.

In den USA ist die Runde der vier Gladiatoren für den Wahltag am 03. November jetzt auch komplett. Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence gegen Herausforderer Joe Biden und Kamala Harris. Wobei die Sympathien der Europäer, speziell der Deutschen, auf Seiten des Teams Biden / Harris liegen. Wie der Ex-Sicherheitsberater von Trump, John Bolton, in der abgelaufenen Woche enthüllte, stehen die Strafzölle für deutsche Autos immer noch ganz oben auf der Agenda des amtierenden Präsidenten. Auch eine erneute Verschärfung des Handelskrieges mit China steht zu befürchten und gegen die Fertigstellung der Ostseepipeline hat Trump schon immer scharf mit Sanktionen geschossen. Aber Trump liegt nicht nur knapp, sondern sehr weit hinter Biden, so wird es in den Umfragen immer wieder kolportiert. Dabei muss man aber auch konstatieren, dass der US- Präsident in seiner Amtszeit einen für die US- Wirtschaft bis zum Ausbruch von Corona ordentlichen Job gemacht hat. Das haben nicht nur die Amerikaner durch die niedrigen Arbeitslosenzahlen und die steigenden Börsenkurse gesehen (in den USA wird die Altersvorsorge schon immer mit Hilfe von Aktien abgesichert!). Fakt ist, auch wir haben mit unseren NDAC-Fonds davon profitiert.

Im Ergebnis der Trump`schen Wirtschaftspolitik verzeichnen die Statistiker eine 23 Monate andauernde, stabile Phase eines Wirtschaftsaufschwungs ohne ein Minuszeichen vor den Zahlen. Die große Steuerreform „Tax Cuts and Jobs Acts“ setzte Anfang 2018 sehr viele finanzielle Mittel frei für die Unternehmen, aber eben auch für die privaten Haushalte, die damit die wichtige Binnenkonjunktur in den USA ankurbelten. Zentrales Element war dabei die Absenkung der Bundessteuern auf Gewinne der Unternehmen von 35 auf 21 Prozent (mit Steuer einzelner Bundestaaten durchschnittliche Steuerlast 26 Prozent). Damit wurden die Unternehmen wieder steuermäßig wettbewerbsfähiger bspw. gegenüber Deutschland mit 15,825 Prozent (incl. Soli.).

Die gigantische Summe von 600 Milliarden Euro in den 10 Jahren nach der Steuerreform bedeutet das Entlastung für die Unternehmen (man mag gar nicht daran denken, wie hoch die Summe wäre, wenn die nächste US-Regierung auf die Idee käme, die Bundesteuern auf 15 Prozent wie in Deutschland zu senken!).

Wir müssen aber bei den Steuern berücksichtigen, dass die einzelnen Bundestaaten natürlich noch eigenen Steuern und Abgaben erheben können, wie z.B. in Deutschland die kommunal unterschiedliche Gewerbesteuer.

Steuerreform, durch Strafzölle generierte Einnahmen von 18 Milliarden Dollar (lt. einer Studie vom November 2018) und die Neuverhandlung von internationalen Handelsabkommen, steht in der Bilanz auf der Habenseite des Präsidenten. Inwieweit sie nachhaltig sind, wird die Zukunft zeigen.

Die Unternehmen nutzten das zusätzliche Kapital allerdings hauptsächlich für die Realisierung von Aktienrückkaufprogrammen, was die Kurse an den Märkten neben den guten Unternehmenszahlen zusätzlich nach oben trieb.

So startete unser Depotwert Microsoft im Januar 2018 mit ca. 73 Euro, um trotz Corona jetzt bei 176 Euro zu stehen. Unser Wert Amazon lag bei Trumps Amtseinführung bei ca. 1.016 Euro und steht heute bei 2.700 Euro. Auch für Apple gab`s kein Halten mehr, er startete 2018 mit ca. 145 Euro, um dann auf 384 Euro zu klettern. Nicht ganz so gut lief es bei Facebook, das aber trotz diverser Datenskandale ein Wachstum von 154 Euro auf 220 Euro verzeichnen konnte. Auch bei Alphabet lief es nicht ganz so rasant nach oben, denn mit 922 Euro gestartet liegt der Wert jetzt aber auch deutlich im Plus bei 1.270 Euro.  Nicht ganz so gut lief es für Altmeister Warren Buffet mit Berkshire Hathaway, die sich als internationale Beteiligungsgesellschaft der Corona-Krise nicht entziehen konnte, aber mit 165 Euro 2018 startete und jetzt mit 180 Euro immerhin nicht im Minus liegt.

An den Zahlen sehen wir, dass das Duo Trump / Pence doch einige Wahlversprechen eingelöst hat. Dazu kommen die nahezu erreichte Vollbeschäftigung (3,5 Prozent vor Corona) und der Abbau des Handelsdefizits. Dass diese Erfolge für die Zukunft der USA sehr fragwürdig sind, (vergleiche die Reaganomics!) steht erst einmal für die Wahlen im November auf einem anderen Blatt. Die Wahl ist aber noch nicht entschieden.