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Neues vom Clubfonds: flatexDeGiro

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Unser Depotwert flatexDEGiro (kurz: Flatex) hat sich im Laufe der Zeit wieder etwas erholt von seinen Tiefs, trotzdem ist das Papier noch weit entfernt von seinen einstigen Höchstständen. Das mag auch zum Teil daran liegen, dass der Wert im SDAX notiert ist und nun nicht gerade im Mittelpunkt steht wie die Bluechips des DAX40.

Flatex ist eng verbunden mit seinem Gründer Bernd Förtsch, eine in der Vergangenheit doch recht schillernden Persönlichkeit des Neuen Marktes.

Im fränkischen Kulmbach gründete er die Zeitschrift „Der Aktionär“, die doch eine ihm sehr geneigte Leserschaft fand und auch heute noch publiziert wird. Man sagt ihm nach, seinen Reichtum auf dem Rücken der Kleinaktionäre erworben zu haben. Als das Internet noch jung war, wurden die Begriffe Aktienpushing und Frontrunning gerne mit seinem Namen in Verbindung gebracht.

Negative Stories über ihn gibt es schon lange nicht mehr. Heute ist Bernd Förtsch eine etablierte Größe in der deutschen Finanzwelt und als Gründer von Flatex gehören ihm heute noch immer 20 Prozent der Gesellschaft.

Wenn wir CEO Frank Niehage folgen, dann lässt ihn Förtsch machen und mischt sich nicht ins aktive Geschäft ein.

Als Anleger können wir aber nun wirklich nicht behaupten, dass der Aktienkurs von Flatex uns zu Freudensprüngen hinreißen würde. Ganz im Gegenteil, das Hoch von Ende 2021 ist in weiter Ferne, obwohl sich das Geschäft, wenn wir einmal die Sondereffekte des Lockdowns herausbrechen, solide entwickelte. Das Flatex-Unternehmen ist gut für seine Mitarbeiter und für seine Kunden und somit langfristig solide aufgestellt ist. Das sollte sich langsam sich irgendwann auch im Aktienkurs widerspiegeln. Aber im Gegenteil, das Papier crashte geradezu von seinen Höchstständen bei über28 Euro (Juli 2021) auf das Tief von unter sechs Euro im Dezember 2022, auch wenn es jetzt langsam in Tippelschritten auf über elf Euro erholt hat.

Dem Gründer Förtsch dauert die Erholung zu lange. Er hat nun in einem Interview mit der Wirtschaftswoche seine Unzufriedenheit über den Aktienkurs, über den Vorstandsvorsitzenden Frank Niehage und über den Aufsichtsratsvorsitzenden Martin Kornbacher geäußert.

Es fehle ihm Innovation, so wie es bei Start up`s der Fall ist, die fraktional Aktienkäufe anbieten oder direkten Kryptohandel ermöglicht.

Eine Entlastung der beiden Führungskräfte ist von ihm auf der nächsten Hauptversammlung 04. Juni. 2024 nicht zu erwarten. Damit sind die zwei zum Abschuss freigegeben. Die Aktionäre dürfen im Falle der Ablösung gespannt sein, welche neue Führungskräfte Förtsch präsentieren wird und ob sie die notwendigen Mehrheiten erhalten.

Wir werden in den kommenden Wochen vielleicht einen Kampf um Stimmen sehen, bei dem CEO Niehage mit konkreten Vorschlägen versucht, die Stimmenmehrheit auf seine Seite zu ziehen. Die Ansicht des Lagers von Förtsch, der ja nicht allein agiert, ist mit dem Interview klar formuliert: Die agierende Mannschaft ist seiner Ansicht nach nicht innovativ genug, es braucht neue Gesichter.

Förtsch agiert wie ein aktivistischer Investor, der sich mit Anteilen ein Stimmrecht erkauft, Änderungen fordert und versucht, weitere Aktionäre auf seine Seite zu holen. Wir kennen solche Geschichten aus den USA. Aktuell sehen wir es bei Walt Disney. Unser Depotwert Disney gehört übrigens zu den am besten performenden Aktien des laufenden Jahres. So schlecht können diese Akteure nicht sein.

Es kann sich durchaus lohnen, einen oder mehrere aktivistische Investor unter den Anteilseignern zu haben. Sie bringen neuen Schwung in ein Unternehmen und lösen damit Verkrustungen auf, die sich dann im Aktienkurs deutlich stärker wiederspiegeln als bisher.

Unser Online-Broker peilt 2024 bei Umsatz und Ergebnis neue Rekordwerte an. Der Umsatz solle um fünf bis 15 Prozent zulegen nach 390,7 Mio. Euro im Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr dürften Einmalaufwendungen und negativer Bewertungseffekte wegfallen, teilte das Unternehmen mit. Der Nettogewinn des Jahres 2024 soll um 25 bis 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 71,9 Millionen Euro zulegen. Niehage hofft auf weiteres Kundenwachstum und will den Umsatz im laufenden Jahr um fünf bis 15 Prozent steigern.

Höhere Provisionen und gestiegene Zinsen hatten dem Online-Broker einen erfolgreichen Jahresendspurt beschert. Im Gesamtjahr stieg der bereinigte Umsatz um sechs Prozent. Die bereinigte operative Marge (Ebitda-Marge) blieb mit 39,5 Prozent in etwa auf Vorjahresniveau.

Ende 2023 zählte das Unternehmen mit rund 2,7 Millionen Accounts knapp 13 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Das verwahrte Kundenvermögen stieg um 31 Prozent auf 51,7 Milliarden Euro. Zudem soll auf der kommenden Hauptversammlung die Zahlung einer regelmäßigen jährlichen Dividende von 4 Cent je Aktie vorschlagen werden.

Auf jeden Fall wird es eine interessante Hauptversammlung werden und das sicher nicht wegen der Dividende. Wir bleiben dabei.