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Neu im Clubfonds: Novo Nordisk

novo mit chart

Unser neuer Depotwert Novo Nordisk A/S (A/S = Aktieselskab, dänische Form der Aktiengesellschaft) ist ein international tätiger Hersteller von Pharmazeutika. Sitz des Unternehmens ist Bagvaerd in Dänemark.

Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1923. Es hat sich seitdem zu einem weltweit führenden Insulinhersteller entwickelt. Auch in den Bereichen Blutgerinnungsprodukte, Wachstumshormontherapie und Hormanersatztherapie ist Novo Nordisk vertreten.

Novo Nordisk selbst entstand 1989 durch den Zusammenschluss der zwei dänischen Firmen Nordisk Insulinlaboratorium und Novo Terapeutisk Laboratorium.

Alle A-Aktien der Novo Nordisk A/S gehören seit dem 31. Dezember 1999 der Novo Holdings A/S, die wiederum Eigentum der Novo-Nordisk-Stiftung ist. Diese wiederum ist eine gemeinnützige Stiftung, deren Ziel es ist, eine stabile Basis für die Unternehmen der Novo-Gruppe zur Verfügung zu stellen, sowie sich am wissenschaftlichen, humanitären und sozialen Fortschritt zu beteiligen. Die A-Aktien repräsentieren 25,5 Prozent des gesamten Stammkapitals und 68,5 Prozent der Stimmrechte. Daraus folgt, dass die Novo Holdings A/S auf der Hauptversammlung immer die Stimmenmehrheit hat.

Geführt wird das international agierende Unternehmen seit 2017 von Lars Fruergaard Jørgensen als CEO und seit 2018 von Helge Lund aus Norwegen als Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Außer dem Hauptsitz in Dänemark hat Novo Nordisk noch Produktionsstandorte in neun weiteren Ländern sowie Vertretungen oder Büros in 79 Ländern. Der Deutschlandsitz befindet sich seit August 1958 in Mainz. In der deutschen Niederlassung werden 70 Prozent aller Phase-1-Studien im Bereich Diabetes koordiniert und dokumentiert.

Der Blick in die Bücher
(Der Umrechnungssatz: 1 DKK = 0,13409 Euro)
Der Umsatz stieg 2023 um 31 Prozent auf 232,3 Milliarden Dänische Kronen. Der operative Gewinn legte dabei um 37 Prozent auf 102,6 Milliarden Kronen zu. Netto erzielte Novo Nordisk ein Plus von 51 Prozent auf 83,7 Milliarden Kronen. Insbesondere das Geschäft in den USA entwickelte sich enorm stark. Novo Nordisk hat außerdem eine Dividende von 9,40 Dänische Kronen je Aktie angekündigt. Im Vorfeld wurde hier eine Ausschüttung von 9,07 Kronen erwartet.

Und auch der Ausblick stimmt zuversichtlich. Novo Nordisk will im laufenden Jahr weiter ordentlich zulegen, auch wenn die Wachstumsraten erwartungsgemäß niedriger ausfallen werden als bisher. Der Umsatz zu konstanten Wechselkursen soll im Bereich von 18 bis 26 Prozent liegen, der operative Gewinn soll um 21 bis 29 Prozent zulegen. Geplant ist zudem ein neuer Aktienrückkauf von bis zu 20 Milliarden Dänische Kronen, so das Unternehmen.

Novo Nordisk hat sich als das wertvollste börsennotierte Unternehmen in Europa etabliert. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 595 Milliarden Dollar (Stand 19. März 2024) hat es unseren Depotwert, den französischen Luxusgüterhersteller LVMH, vom Spitzenplatz verdrängt.

Was sagen die Analysten?
Dem Portal Marktscreener liegen aktuell 25 Einschätzungen vor. Zwölf Finanzexperten kommen zum Schluss „kaufen“ und fünf „aufstocken“. Und weitere Einschätzungen enden mit einem „halten“. Dagegen sprechen sich eine Einschätzung für „reduzieren“ und weitere zwei für „verkaufen“ aus. Ohne Empfehlung endet eine weitere Analyse.

Als mittleres Kursziel aller Analysen wurden 894,2 DKK ermittelt, wobei der Korridor zwischen 1.120 DKK und 530 DKK gezogen wurde. Aktuell steht das Papier bei rund 900 DKK.

Wenn wir uns den Chart in Euro anschauen, dann sehen wir einen gleichmäßigen Anstieg über das letzte Jahr. Das 52-Wochen-Hoch wird mit 125,72 Euro markiert. Es stellt gleichzeitig das historische Allzeithoch des Wertes dar. Das 52-Wochen-Tief mit 82,44 Euro hat unser neuer Depotwert längst überwunden. Insgesamt beträgt der Zuwachs über ein Jahr rund 82 Prozent auf 120 Euro.

Fazit
„Wir freuen uns sehr über die starke Leistung im Jahr 2023, die zeigt, dass mittlerweile mehr als 40 Millionen Menschen von unseren innovativen Diabetes- und Fettleibigkeitsbehandlungen profitieren“, erklärte CEO Lars Fruergaard Jørgensen. Die Nachfrage nach den Medikamenten Wegovy und Ozempic, die beide den Wirkstoff Semaglutid enthalten, sei ungebrochen.

Und genau der Wirkstoff Semaglutid sorgt für ständige Nachfrage. Denn aktuell ist eine Dauermedikation notwendig. Wer eventuell daran denkt, diese abzusetzen wird sehr schnell die Wirkung spüren und wieder die Kilos auf der Waage wachsen sehen.

Die Ergebnisse und der Ausblick zeigen, dass Novo Nordisk weiter auf einem starken Wachstumspfad ist. Das Papier befindet sich seit März 2017 bereits mehr als 500 Prozent im Plus. Wir sehen trotzdem weiterhin Potenzial bei der Aktie. Die Rekordjagd wird weitergehen, auch wenn nach der starken Performance zuletzt durchaus auch einmal ein Rücksetzer einkalkuliert werden muss. Die Konkurrenz hat nicht geschlafen. Es gibt Konkurrenz in diesem Sektor, wie wir bei der nächsten Neuvorstellung sehen werden.

Deutschland ist im Sparen Champions League, aber als Wirtschaftsstandort Kreisliga – Gastkommentar Stefan Riße, Finanzanalyst und Börsenkorrespondent für “N-TV”

 

Gastkommentar von Stefan Riße, Finanzanalyst und Börsenkorrespondent für “N-TV”

Keines der alten Industrieländer hat eine so geringe Schuldenquote wie Deutschland und gleichzeitig wird wohl in keinem dieser Länder so intensiv über die Staatsverschuldung diskutiert wie hierzulande. Während alle größeren westlichen Industrieländer inklusive Japans von 2010 bis 2023 ihre Schuldenquote in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) ausgeweitet haben, ist Deutschland das einzige Land, wo sie zurückging: von 82 auf 66 Prozent.

Die hochgelobte USA hat in der gleichen Zeit die Staatsverschuldung von 95 auf 123 gesteigert. Glaubt eigentlich irgendjemand in der Bundesregierung ernsthaft daran, diese Haushaltsdisziplin würde sich irgendwann noch auszahlen? Das Ergebnis sehen wir ja heute schon. Von all den Ländern ist Deutschland das Schlusslicht und das einzige, das in oder nahe einer Rezession feststeckt. Selbst die bekannten Ordnungshüter unter den deutschen Ökonomen fordern mittlerweile eine Reform der Schuldenbremse.

Schulden sind nicht per se gut oder schlecht
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich bin nicht der Meinung, dass unspezifische Staatsaufgaben auf Pump etwas Gutes sind. Die Formel ist sehr einfach. Werden Schulden aufgenommen, um einen konsumtiven Staatshaushalt zu finanzieren, führt das allenfalls zu einem konjunkturellen Strohfeuer und im schlimmsten Fall am Ende zu mehr Inflation. Die Schuldenberge allerdings bleiben.

Wird das Geld aber investiv ausgegeben, kann es eine Volkswirtschaft und ein Land umso stärker machen. Die Diskussion in Deutschland wird einfach falsch geführt und unser Finanzminister Christian Lindner, der sich für mich als ewigen FDP-Wähler als vollkommen fantasie- und farblos entpuppt, bedient jetzt das Narrativ, für das einst unsere „schwarze Null“ Wolfgang Schäuble stand.

Leider haut auch CDU-Chef Friedrich Merz in die gleiche Kerbe. Der spricht auf seiner Website von den Wettbewerbs- und Standortvorteilen der USA durch den Inflation Reduction Act und anderen Maßnahmen auf der anderen Seite des großen Teiches. Dabei verschweigt er aber geflissentlich, dass sich die USA derzeit mit acht Prozent neu verschulden, um diese Transformation der Wirtschaft zu finanzieren.

Und es ist eine vollkommene Illusion, zu meinen, man könne einen so gewaltigen Kraftakt bewältigen, ohne dafür die Neuverschuldung zunächst einmal hochzufahren. Sollten die Ausgaben, die notwendig für die Erneuerung des Landes sind, alle irgendwo eingespart werden, wird jede Regierung daran gnadenlos scheitern und bei der nächsten Wahl durch Populisten ersetzt. Sparmaßnahmen sind in einer Demokratie immer nur bis zu einem gewissen Maße durchsetzbar.

Doch weil das Sparen und die Haushaltsdisziplin bei Volkes Seele so gut ankommt, bedienen Lindner und März dieses Bedürfnis, anstatt den Leuten die Wahrheit zu sagen. Die FDP, in der Justizminister Marco Buschmann und Verkehrsminister Volker Wissing einen durchaus guten Job machen, wird diese Sparpolitik wahrscheinlich endgültig unter die Fünf-Prozent-Marke drücken. Robert Habeck und sein Ministerium machen viele handwerkliche Fehler, das kann man nicht bestreiten. Aber Habeck macht wenigstens etwas. Und er ist auch bereit, Fehler zu korrigieren. Lindner reduziert sich aufs Sparen.

Modernisierung aus dem Staatshaushalt nehmen
Wohltuend in die Debatte trifft momentan eine Initiative des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Dieses wies zuletzt daraufhin, dass Deutschland mit 20 Prozent seiner Staatsausgaben viel zu wenig in seine Zukunft investiere. Dazu gehören beispielsweise alle Ausgaben für Forschung, Infrastruktur und Bildung.

Um die Ausgaben zu erhöhen, fordert das ZEW, die Schuldenobergrenze zu erhöhen.  Verbunden wird das mit der Bedingung, dass die zusätzlichen Mittel in Zukunftsinvestitionen fließen müssen. Das ist eine gute Idee vor allem unter dem Gesichtspunkt der Machbarkeit.

Um die Schuldenbremse abzuschaffen, müsste man die Verfassung ändern. Dafür bräuchte man eine Zweidrittelmehrheit. Da hängt die Latte zu hoch. Die CDU will an die Macht und wird dieser Regierung keinen Haushalt genehmigen, der dieser eine gute Arbeit ermöglicht. So weit geht die Liebe für das Land leider nicht. An eine Erhöhung der Neuverschuldung unter besonderen Bedingungen sind aber nicht so hohe Hürden geknüpft.

Mit mehr Wachstum wären mehr Schulden tragbar
Würde unser Land diesen Weg bestreiten – das kreative Potenzial haben wir allemal – dann könnte Deutschland auch in Sachen Standort in ein paar Jahren wieder Champions League und nicht mehr Kreisliga spielen. Und dass etwas Mehr an Schulden ist dann durch mehr Wachstum leichter zu schultern, als eine kleine Verschuldung bei Nullwachstum. Und einen Teil der Verschuldung erledigt ohnehin die Inflation.

Das konnten wir alle 2022 beobachten, als die Schuldenstände der Staaten trotz weiterer Neuverschuldung erstmal nennenswert fielen. Noch stärker als die Schulden stieg die Inflation in dem Jahr. Und das BIP wird eben immer in den Preisen von heute gemessen. Beträgt die Inflation zehn Prozent, ist allein dadurch auch das BIP zehn Prozent höher.

Wie auch immer die Debatte ausgeht, für Anleger ist es viel weniger wichtig als für die Bürger des Landes. Sie können international investieren. Deshalb steigt unter anderem auch der Dax von Rekord zu Rekord. Denn 80 Prozent ihrer Umsätze erzielen die in ihm gelisteten Unternehmen im Ausland.

Neues vom Clubfonds: Apple

apple neu

Es scheint momentan nicht mehr so richtig zu laufen bei unserem Depotwert Apple. Der iPhone-Gigant liegt seit Jahresbeginn mit 6,9 Prozent unter Wasser, während der Nasdaq 100 seit Jahresbeginn rund 8,5 Prozent zugelegt hat. Einige Experten halten ihn bereits als nächsten Wert, der nach Tesla  die „Glory 7“ verlassen wird. Nun ja, so weit würde ihr Autor nicht gehen, aber dass es beim iPhone-Produzenten ruckelt und zuckelt ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Schauen wir es uns die Dinge einmal näher an.

Der Absatz von iPhones in China ging in den ersten sechs Wochen des neuen Jahres 2024 um 24 Prozent zurück. Der Wettbewerb ist härter geworden, denn er hat sich mit anderen Anbietern wie Huawei, Oppo, Vivo und Xiaomi sowie insbesondere dem südkoreanischen Samsung logischerweise  verschärft. Ähnlich wie beim Kampf um die Vorherrschaft bei E-Autos wird der Preis für die Kunden wichtig. Die Qualität aus China wird auch bei Smartphones besser und Samsung steht mit an der Spitze in der Welt.

Die europäische Wettbewerbsaufsicht meldet, dass man Apple eine Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro aufgebrummt hat. Der kalifornische Gigant habe seinen Nutzern des Musik-Streamingdienstes Werbung von günstigeren Anbietern vorenthalten, so das Urteil. Spotify, der Kläger, erhält seinen erlittenen Schaden in Höhe von 40 Millionen Euro erstattet. Im Verhältnis zum verursachten Schaden ist die Strafe von 1,8 Milliarden wirklich astronomisch hoch. Man wolle ein abschreckendes Exempel statuieren, so die dafür zuständige Brüsseler EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Apple wird dagegen klagen, aber bis zu einem erfolgreichen Urteil oder Vergleich stehen die 1,8 Milliarden als Rückstellung in den Bilanzen, denn das zahlt auch ein Apple-Unternehmen nicht einfach so aus der Portokasse. Der Schaden an der Reputation des Konzerns dürfte dagegen eher gering sein, denn die Strafe wird bei Kunden und Aktienkäufern schnell in Vergessenheit geraten.

Vor kurzem wurde das Auto-Projekt Titan, das an einem eigenen Apple-Auto forschte, eingestellt. Und während die Aktien der halben Technologiebranche in vollkommener Euphorie über die KI-Revolution von Hoch zu Hoch stürmen, ist die Aktie von Apple seit vergangenem Dezember um 15 Prozent gefallen, auch wenn es in den letzten Tagen wieder etwas aufwärts ging.

Erste Analysten rufen angesichts dieser Tatsachen schon das Ende der Apple-Dominanz aus. Die Produkte des Konzerns seien zu teuer und würden an den Bedürfnissen der Kunden vorbei gehen. Den KI-Zug habe der Konzern aus Kalifornien verpasst. Und die Vision Pro sei viel zu teuer und verursache Kopfschmerzen, wenn man sie länger trägt. Ob daraus mal ein Massenartikel werden kann, ist ein anderes Thema. Im ersten Schritt ist das sicher nicht das Ziel des Unternehmens gewesen.

Das klingt alles nicht so schön für Anleger. Aber kampflos gibt Apple den aufstrebenden chinesischen Herstellern wie Huawei oder Oppo den Markt nicht preis. Der US-Konzern setzt dabei unter anderem auf den lokalen Einzelhandel, der mit einem neuen Apple-Store in Shanghai gestärkt werden soll. Es wird der achte Laden in der chinesischen Metropole werden und der 47. in ganz China. Der neue Apple-Store soll am 21. März eröffnet werden. Zeitgleich gab es im Januar eine großangelegte Rabattaktion – auch für die neusten iPhones. Die Aktion zum chinesischen Neujahrsfest markierte das erste Mal, dass Apple die Preise für seine neuesten iPhone-Modelle in China gesenkt hat.

Ob dies Apple davor bewahren kann, unter den großen Herstellern derjenige zu werden, der 2024 den stärksten Rückgang auf dem weltweiten Smartphone-Markt verzeichnen wird, bleibt abzuwarten. Tatsache ist, es fehlen wirklich die positiven Impulse. Die Negativ-Nachrichten bestimmen mit dem gestrichenen Apple-Car-Projekt, der Milliardenstrafe von der EU sowie der darauf erfolgten Abstufung von Goldman Sachs das triste Stimmungsbild um den iPhone-Hersteller.

Doch irgendwann kam bei Apple jeder Abverkauf zu einem Ende. Zum einen spricht dafür die mittlerweile wieder gesunkene Aktienbewertung mit einem KGV für das laufende Geschäftsjahr von 26. Zum anderen könnte die defensivere Apple-Aktie profitieren, wenn Anleger etwas Risiko bei den Tech-Highflyern herausnehmen.

Apple lässt sich nicht unterkriegen und agiert eigentlich wie immer, langsam, aber solide. Die wichtige Frage ist, ob Apple den Anschluss verliert oder aber einfach mal durchatmet und dann später mit guten Produkten wieder aufholt.

Apple bleibt das Unternehmen, das komplexe Technologien anwendungsfreundlich gestaltet. Damit wird es bald wieder Erfolge feiern. Derzeit scheint sich Apple auf die Entwicklungsabteilungen zu konzentrieren. Schon im vergangenen Jahr fiel der eigentlich jährliche Erneuerungszyklus bei den iPads aus, für die kommenden Tage werden die ersten Neuerungen bei iPads seit zwei Jahren erwartet. Und Fakt ist auch, dass die Mitarbeiter aus dem Titan-Projekt jetzt in die KI-Abteilungen umgesetzt und nicht im großen Stil entlassen wurden.

Zumindest für Neueinsteiger und Nachkäufer ist das zurück gekommene Papier eine Chance auf eine neue Rallye, die vielleicht schon bei der nächsten Produktpräsentation starten kann.

Neu im Clubfonds: Accenture

15032024

Unser neuer Depotwert ist einer der weltweit größten Dienstleister im Bereich der Unternehmens- und Strategieberatung sowie Technologie und Outsourcing.

Accenture begann als Geschäfts- und Technologieberatungsabteilung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen in den frühen 1950er Jahren, als es eine Machbarkeitsstudie für General Electric zur Installation eines Computers im Appliance Park in Louisville, Kentucky durchführte. Die Studie führte zur Installation eines UNVAC I – Computers und Druckers. 

1989 wurden Arthur Andersen und Andersen Consulting separate Einheiten der Andersen Worldwide Societe Cooperative. In den 1990er Jahren kam es zu zunehmenden Spannungen zwischen Andersen Consulting und Arthur Andersen. Im August 2000 löste Andersen Consulting infolge des Abschlusses eines Schiedsverfahrens mit der internationalen Handelskammer alle vertraglichen Bindungen mit AWSC und Arthur Andersen. Als Teil des Schiedsverfahrens zahlte Andersen Consulting 1,2 Milliarden US-Dollar an Arthur Andersen und musste seinen Namen ändern, was zur Umbenennung des Unternehmens in Accenture führte.

Das Unternehmen ging so am 01. Januar 2001 durch Namenswechsel aus der 1989 gegründeten Unternehmensberatung Andersen Consulting hervor. Der neue Name Accenture ist übrigens ein Kunstwort aus Accent on the future. Nach der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft wird Accenture seit dem 19. Juli 2001 an der NYSE unter dem Kürzel „ACN“ gelistet.

Seit dem 1. September 2009 firmiert der Konzern als Aktiengesellschaft nach irischem Recht und verlegte gleichzeitig seinen Sitz von den Bermuda-Inseln nach Dublin.

Geführt wird Accenture von Julie Smith, einer amerikanischen Juristin, Unternehmerin und Geschäftsfrau. Seit September 2019 ist sie Geschäftsführerin (CEO) des multinationalen Unternehmens. 

Rund 733.000 Mitarbeiter sind weltweit im Unternehmen beschäftigt, davon 11.700 Mitarbeiter in Deutschland. Der deutsche Hauptsitz befindet sich seit 2002 im „Campus Kronberg“ in Kronberg im Taunus bei Frankfurt am Main.

Accenture übernahm 2017 die Aktienmehrheit an der deutschen Digitalagentur SinnerSchrader. Ebenfalls wurde Ende 2018 die bis dahin siebtgrößte unabhängige Werbeagentur im deutschsprachigen Raum, Kolle Rebbe in Hamburg, übernommen. Beide Agenturen firmieren seit ihrer Übernahme unter dem neuen Namen Accenture Song.

Im Oktober 2020 wurde der IT-Dienstleister Salt Solutions aus Würzburg akquiriert.

Im Mai 2021 wurde Homburg & Partner mit Sitz in Mannheim übernommen. Im Oktober 2021 wurde Umlaut mit Sitz in Aachen übernommen. Im Jahr 2022 wurde die in Berlin ansässige Beratungsboutique Lexta übernommen und in die Accenture integriert.

Accenture hat den Start von Accenture LearnVantage bekannt gegeben. Accenture LearnVantage bietet Kunden umfassende technologische Lern- und Trainingsservices, die sie dabei unterstützen, ihre Mitarbeitenden in den Bereichen Technologie, Daten und KI zu schulen und zu qualifizieren, um ihre Organisationen neu zu erfinden und einen höheren Geschäftswert zu erzielen.

Accenture gab bekannt, dass es der Übernahme von Udacity zugestimmt hat, einem digitalen Bildungsunternehmen mit umfassender Erfahrung in der Entwicklung und Bereitstellung proprietärer Technologiekurse, die die Flexibilität des Online-Lernens mit den Vorteilen menschlichen Unterrichts kombinieren.

Der Blick in die Bücher

Als  Umsatz für das Jahre 2023 wurden 64,112 Milliarden Dollar ausgewiesen. Im Vorjahr waren es 61,594 Milliarden Dollar. Der Jahresüberschuss 2023 sank gegenüber dem Vorjahr leicht von 6,877 auf 6,872 Milliarden Dollar. Das führte zu einer reduzierten Dividendenrendite von 1,41 Prozent (VJ: 1,54 Prozent).

Das Personal stieg auf 733.000 Mitarbeiter (VJ:721.000 Mitarbeiter).

In wenigen Tagen wird das Unternehmen die neusten Quartalszahlen für das zweite Quartal 2024 veröffentlichen (abweichendes Geschäftsjahr!).  Die Analysten prognostizieren, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal leicht  auf 14,49 Mrd. EUR zurückgehen wird. Auch der Gewinn wird voraussichtlich um -1,1 Prozent auf 1,38 Mrd. EUR sinken. Wir werden sehen.

Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt 252,05 Milliarden Dollar.

Was sagen die Analysten?

Laut dem Portal Marktscreener liegen 28 Einschätzungen vor. 13 Analysten kommen zum Ergebnis „kaufen“, fünf sind der Meinung „aufstocken“ und neun empfehlen „halten“. Nur eine Einschätzung endet mit „reduzieren“. Einer hat keine Meinung.

Das mittlere Kursziel wurde mit 378 Dollar ermittelt. Die Analysten bewegen sich bei ihren Kurszielen in einem Korridor von 271 Dollar bis 440 Dollar. Aktuell liegt unser neuer Depotwert bei rund 379 Dollar.

In Euro gerechnet, hat die Aktie seit Jahresbeginn um 9,3 Prozent auf aktuell 345,60 Euro zugelegt. Das Jahreshoch liegt bei 355,60 Euro, mit dem Jahrestief von 230,90 Euro hat der Wert nichts mehr zu tun.

Fazit

Die neue Investition von Accenture in Höhe von einer Milliarde Dollar in die auf künstlicher Intelligenz basierende technische Ausbildung zeigt, wie dieser schnell wachsende Bereich Mitarbeitern beim Erlernen neuer Fähigkeiten helfen kann.

Eine High School in Indien bringt die Idee der KI im Klassenzimmer auf eine neue Ebene. Die Schule in Kerala hat einen KI-Lehrer ernannt, der generative KI nutzt, um den Schülern eine personalisierte Ausbildung zu bieten. Der KI-Lehrer, welcher drei Sprachen spricht, kann komplizierte Fragen beantworten.

Das ist die Zukunft, auch wenn Deutschland das noch nicht so schnell beherrschen wird. Unternehmen wie Accenture sind auf dem richtigen Weg, um die KI zu beherrschen und für den Menschen nutzbringend einzusetzen.


Was bedeutet eine Wiederwahl Trumps? – Gastkommentar Stefan Riße, Finanzanalyst und Börsenkorrespondent für “N-TV”

 

Gastkommentar von Stefan Riße, Finanzanalyst und Börsenkorrespondent für “N-TV”

Was bedeutet eine Wiederwahl Trumps?
2024 ist ein Superwahljahr mit über 70 Wahlen, bei denen fast die Hälfte der Weltbevölkerung an die Urnen gerufen wird. Dazu gehört auch die Wahl des Europäischen Parlaments im Juni, aber die wichtigste Wahl ist zweifellos die Präsidentschaftswahl in den USA am 5. November.

Nachdem Donald Trump als klarer Sieger aus allen Vorwahlen hervorgegangen ist, sieht alles nach einer Neuauflage des Duells der alten Männer Biden gegen Trump im Jahr 2020 aus. Das Einzige, was Trump noch zu Fall bringen könnte, wäre eine Verurteilung in einem der zahlreichen Strafverfahren, die gegen ihn laufen.

Sie reichen von Kreditbetrug über Behinderung der Justiz, Verstoß gegen das Spionagegesetz, Vertuschung von Wahlbeeinflussung bis hin zu Wahlmanipulation. Das Strafmaß für die einzelnen Delikte beträgt bis zu 20 Jahre. Nach derzeitigem Stand sieht es jedoch nicht danach aus, als dass es in einem der Verfahren vor dem Wahltermin zu einem Urteil kommen wird.

Die Strategie von Trumps Anwälten ist es, die Verfahren in die Länge zu ziehen, und man geht davon aus, dass er sich als Präsident dann selbst begnadigen könnte. In den Umfragen liegt Donald Trump derzeit sogar leicht vor Biden, man muss sich also auf eine zweite Amtszeit von ihm einstellen.

Für die Aktienmärkte ist der ehemalige Immobilienunternehmer längst kein Schreckgespenst mehr, wie er es bei der Wahl 2016 noch war. Während seiner Amtszeit hat er die Unternehmenssteuern massiv gesenkt und der S&P 500 ist um 70 Prozent gestiegen. Um die USA und ihre Unternehmen muss man sich wohl am wenigsten Sorgen machen, wenn Trump wiedergewählt wird.

Auch wenn seine Einstellung zur Demokratie problematisch ist, sind die US-Institutionen stark genug, um auch diese Präsidentschaft zu überstehen. Was die Europäer eher beunruhigen sollte, ist Trumps grundlegend andere Einstellung zur NATO als die des Amtsinhabers.

Was würde die Wahl Trumps im Einzelnen bedeuten?
Grundsätzlich ist die Politik Trumps deutlich schwerer vorherzusagen als die seines Gegenkandidaten oder die früheren Präsidenten, denn Trump handelt impulsiv und ist nur bedingt berechenbar.

Die geopolitische Situation würde sich deutlich verändern. Trump hat jüngst das Beistandsgebot der NATO offen infrage gestellt. Europa, das nur bedingt wehrhaft ist, und hier insbesondere Deutschland, würde unter Umständen seinen Schutzschirm verlieren, was vor dem Hintergrund der russischen Aggression in der Ukraine den Wirtschaftsstandort Europa schwächen würde.

Zudem würden unter Donald Trump die Hilfen für die Ukraine wahrscheinlich mehr oder weniger eingestellt. Er würde wahrscheinlich versuchen, die Ukraine zu einem Kompromiss zu bewegen, um den Krieg zu beenden. Die Frage wäre, was dann Putins nächstes geopolitisches Ziel wäre.

Grundsätzlich hat Trump eher Angst vor militärischen Auseinandersetzungen. Unter ihm könnte der Konflikt zwischen den USA und China in der Taiwan-Frage vielleicht entschärft werden, weil Trump das militärische Beistandsversprechen gegenüber Taiwan aufheben könnte. Damit käme China dem Ziel einer Wiedervereinigung mit Taiwan näher.

An der Unterstützung Israels würde Trump sicherlich festhalten und möglicherweise die Gangart gegenüber dem Iran wieder verschärfen, eine offene militärische Konfrontation mit dem Iran ist aber auch hier aus den oben genannten Gründen unwahrscheinlich.

Trump scheut militärische Kriege, Handelskriege aber sind seine Sache
Trump hat keine Angst vor Handelskriegen, wie er in seiner ersten Amtszeit gezeigt hat. Während Biden die Zölle weitgehend aufrechterhalten hat, dürfte Trump die Daumenschrauben weiter anziehen.

Derzeit geht man davon aus, dass er Importe in die USA generell mit einem Zoll von 10 Prozent belegen wird. Gegenüber China hat er sogar schon von Zöllen in Höhe von 60 Prozent gesprochen.

Ein genereller Importzoll würde die Europäer und die deutsche Exportwirtschaft hart treffen. Eine deutliche Anhebung der Zölle dürfte die Inflation in den USA wieder anheizen. Nach wie vor importieren die USA in großem Umfang Waren aus China.

Jeder Prozentpunkt Zollerhöhung würde diese Produkte verteuern. Dies hätte Auswirkungen auf die Geldpolitik. Die Federal Reserve (Fed) könnte dann gezwungen sein, die Zinsen wieder anzuheben. Das wären schlechte Nachrichten für die Börsen.

Inflation Reduction Act (IRA) stünde womöglich vor einer Reform
Trump zweifelt am Klimawandel. Der Inflation Reduction Act (IRA), der Investitionen in den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft steuerlich fördert, könnte unter Trump stark verändert werden und auch die steuerliche Förderung von Investitionen in die Gewinnung fossiler Brennstoffe beinhalten.

Am Chips Act und am Infrastrukturprogramm würde er wahrscheinlich nichts ändern. Es ist unwahrscheinlich, dass Trump die Steuersenkungen aus seiner ersten Amtszeit wiederholen und die Unternehmenssteuern weiter senken wird. Die Haushaltslage der USA lässt dies kaum zu, das Defizit liegt in diesem Fiskaljahr bei rund acht Prozent. Insofern wird es keinen zweiten Turbo für die Aktienmärkte geben.

 

Neu im Clubfonds: Carnival

carni

Welcome back und Schiff Ahoi zu einer alten Bekannten. Wir hatten die Aktie der Carnival Corporation schon einmal in unserem Clubfonds. Damals ging es darum, nach Corona einen guten Start zu haben. Heute geht es wieder um das gleiche, nur ohne die Pandemie.

Als führender internationaler Reiseveranstalter bietet das Unternehmen eine Reihe von Kreuzfahrten durch die Carnival Cruise Lines (Carnival) und Costa Cruises (Costa) sowie andere Veranstalter an. Der Premiumsektor wird von Holland America Line, der obere Premiumsektor durch Cunard Line und die Luxusklasse durch Seabourn Cruise Line und Windstar Cruises bedient. Die Flotte besteht aus insgesamt 101 Kreuzfahrtschiffen. Das Portfolio des Unternehmens setzt sich aus verschiedenen Marken, die zu den führenden Veranstaltern von Kreuzfahrten in Nordamerika und Europa zählen, zusammen. Dazu gehören: Carnival Cruise Lines, Holland America Line, Princess Cruises, Seabourn, AIDA Cruises, Costa Cruises, Cunard, P&O Cruises (Australia) and P&O Cruises (UK).

Die Carnival Corporation & PLC ist aus dem Zusammenschluss von Carnival Corporation und Carnival plc (früher P&O Princess plc) hervorgegangen.

Gegründet wurde das Unternehmen 1972, als Tochterfirma der AITS mit Sitz in Boston als Carnival Cruise Lines. Gründer Ted Arison kaufte 1974 dann diese Gesellschaft für einen Dollar, jedoch mit der Verpflichtung einen Schuldenberg von immerhin fünf Millionen Dollar zu begleichen. Der Expansionskurs begann 1987, als Ted Arison  20 Prozent seiner Anteile an die Börse brachte und somit liquide Mittel für weitere Akquisitionen schuf. Im Zuge der Corona-Krise wurde 2020 eine Optimierung der Schiffsflotte in Gang gesetzt, die den Verkauf von Schiffen einschloss.

Das Unternehmen hat zwei Hauptsitze. Der eine Sitz der Carnival Corporation befindet sich in Miami / USA und der andere Sitz Carnival. plc firmiert im britischen Southampton.

Wir haben es hier mit einer DLC zu tun, also einer Dual-listed Company, einer Unternehmensstruktur, die mit zwei registrierten Gesellschaften und verschiedenen Aktionären gelistet ist, die gemeinsam ihr operatives Geschäft betreiben. Die Aktien der Carnival Corporation werden an der New Yorker Börse und der Carnival. plc an der Londoner Börse gehandelt. Da die Carnival Corporation in Panama registriert ist, sind die Papiere als Auslandsaktien mit dem Länderkürzel PA für Panama notiert.

Der Konzern steht unter der Leitung von Präsident und CEO Arnold Donald und Chairman Micky Arison.

Der größte Teil der Aktien befindet sich im Streubesitz.

Der Blick in die Bücher
Das Unternehmen erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 21,593 Milliarden Dollar (VJ: 12,168 Milliarden Dollar). Dabei wurde ein Verlust von 75 Millionen Dollar eingefahren. Nicht so schlimm, denn 2022 wurde noch ein Verlust von 6,093 Milliarden Dollar ausgewiesen. Verständlich, dass es aktuell noch keine Dividende gibt.

Wenn  Anleger vor einem Jahr 100 Dollar in das Carnival-Papier investiert hätten, hätten sie nun 9,058 Aktien im Portfolio. Da sich der letzte Schlusskurs der Carnival-Aktie auf 14,71 Dollar belief, wäre das ursprüngliche Investment nun 133,24 Dollar wert. Damit wäre die Investition um 33,24 Prozent gestiegen. Und das trotz der roten Zahlen. Aber das Carnival-Papiere durch die Pandemie durchgeschüttelt wurden, zeigt die Tatsache, dass die Aktie innerhalb von drei Jahren einen Verlust von 42,17 auswies. Auf zehn Jahre gerechnet betrug der Verlust rund 62 Prozent.

Was sagen die Analysten?
Insgesamt 33 Finanzexperten haben sich mit unserem Papier beschäftigt. Überwiegend positiv sind sie für unseren Depotwert gestimmt. Laut dem Portal Marktscreener sind 16 für „kaufen“, sechs „aufstocken“ und sieben sind für „halten“. Vier kommen zu dem Schluss „verkaufen“.

Das mittlere Kursziel wurde mit 20,97 Dollar errechnet. Wobei der Korridor mit 27,50 Dollar am oberen Ende und 13 Dollar gezogen wurde.

In Euro gerechnet weist der Chart zuletzt eine aufsteigende Tendenz auf. Trotzdem liegt der Verlust seit Jahresbeginn bei rund 7 Prozent oder 1,15 Euro.

Fazit
Während die Carnival-Aktie weiterhin nach einem Halt, beziehungsweise Trendwende aufwärts sucht, plant der Kreuzfahrten-Konzern neue Investitionen. Auf einer Privatinsel in den Bahamas werden für rund 100 Millionen Dollar neue Liegeplätze errichtet. Zudem hat die Carnival-Tochter Aida die Weltreise 2025/26 zur Buchung freigegeben.

In einer positiven Entwicklung für die Kreuzfahrtindustrie haben die deutsche MEYER WERFT aus Papenburg und die Carnival Corporation, die Fortführung ihrer erfolgreichen Partnerschaft mit der Unterzeichnung eines Vertrags zum Bau eines neuen, hochmodernen Kreuzfahrtschiffes bekanntgegeben. Dieses Schiff, ein Schwesterschiff der im Jahr 2023 fertiggestellten Carnival Jubilee, ist für die Lieferung im Jahr 2027 vorgesehen und markiert einen weiteren Meilenstein in der langjährigen Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen. Mit einer Länge von rund 344 Metern und einer Bruttoraumzahl (BRZ) von etwa 180.000 wird das Kreuzfahrtschiff über die Kapazität verfügen, mehr als 6.400 Gäste zu beherbergen. Wie seine Vorgänger wird auch dieses Schiff mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben, was den Ausstoß von Schadstoffen signifikant reduziert und einen nachhaltigeren Betrieb ermöglicht.

Wir sehen ein gutes Investment und vielleicht können wir dadurch in den nächsten Jahren auch eine Kreuzfahrt buchen.

Einmalige Kaufchance!

Einmalige Kaufchance!

Gastkommentar von Stefan Riße, Finanzjournalist, Börsenkorrespondent für “n-tv”

Viele Anleger haben den Aktienaufschwung im vergangenen Jahr verpasst. Die wirtschaftliche Lage erschien ihnen 2019 inmitten des Handelskrieges, des ungeklärten Brexit und geopolitischer Unwägbarkeiten so unsicher, dass sie sich nach dem schlechten Aktienjahr 2018 nicht vorstellen konnten, dass die Kurse ein Jahr später schon wieder neue Rekorde erklimmen würden. So wurde die Hausse im vergangenen Jahr wohl zur unbeliebtesten aller Zeiten.

Alle Argumente für Aktien sind nach wie vor in Kraft

Doch warum war 2019 denn so ein gutes Aktienjahr trotz all der politischen Unsicherheit, die angeblich 2018 die Kurse nach unten gedrückt hatte? Die Argumente sind ganz eindeutige. Die Kurse fielen 2018 nicht in erster Linie wegen der Politik aus dem Weißen Haus, sondern wegen der Politik der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (FED). Sie hatte 2018 einen restriktiveren Kurs gefahren. Diesen Kurs verließ sie Anfang 2019 und schaltete auf expansiv um. Damit war der Grundstein für den nächsten Aktienaufschwung gelegt. Dass insbesondere in den USA die Aktien am historischen Kurs/Gewinn-Verhältnis gemessen nicht mehr gerade günstig waren, ist richtig. Doch entscheidend waren und sind die Alternativen. Und die gibt es schlicht nicht mehr. Selbst in den USA ist der zehnjährige Zins zuletzt auf unter ein Prozent gefallen. Das macht den großen Unterschied aus zu Zeiten mit normalen Zinsen um die drei bis fünf Prozent bei langlaufenden Anleihen. Und es lässt noch viel Spielraum für weiter steigende Aktienkurse. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn eine Aktie mit einer Dividendenrendite von drei Prozent wie beispielsweise eine Nestlé um weitere 50 Prozent steigen würde, dann läge die Dividendenrendite bei zwei Prozent, was aber immer noch weitaus attraktiver wäre als Bundesanleihen mit ihren Minuszinsen, selbst noch als italienische oder eben amerikanische Staatsanleihen mit rund ein Prozent Verzinsung.

Das Coronavirus wird am Ende eine Episode in der bewegten Geschichte der Finanzmärkte sein

Wer aktuell glaubt, dass sich durch den Ausbruch des Coronavirus dieses positive Bild für Aktien komplett geändert hat, der muss von einer neuen Finanzkrise oder einer langanhaltenden Rezession ausgehen, in der die Gewinne der Unternehmen derart einbrechen, dass die Dividenden, die die Aktien heute im Vergleich zu Anleihen günstig aussehen lassen, nicht mehr gezahlt werden. Dieses Szenario erscheint uns jedoch unrealistisch. Ohne Frage, durch die globalisierten Lieferketten und den heute großen Einfluss Chinas auf das Wachstum der Weltwirtschaft ist diese Pandemie in seinen Auswirkungen schärfer als vorherige. Am Ende wird aber auch diese vorübergehen. In China haben die Aktienkurse bereits wieder den Stand vor dem Ausbruch der Corona-Krise erreicht. Das könnte auch das Vorbild für die restlichen Börsen sein. Die Wirtschaft folgt dann mit hoher Wahrscheinlichkeit im zweiten und dritten Quartal mit Nachholeffekten beim Wachstum. Was am Ende bleibt, sind die Lockerungsmaßnahmen der Notenbanken. Längerfristig werden diese wahrscheinlich dafür sorgen, dass die Aktienkurse sogar stärker steigen als sie es ohne die Corona-Krise und den daraufhin folgenden geldpolitischen Maßnahmen wären. Denn seit den 1980er Jahren laufen die Börsen nach diesem Muster. Eine Krise kommt und die Notenbanken bekämpfen sie mit billigerem Geld und Liquidität. Die wirtschaftliche Erholung folgt und ein Teil der Liquidität landet an den Finanzmärkten und sorgt für Vermögenspreisinflation in allen Anlageklassen.

Wer den Aktienaufschwung 2019 bis Anfang 2020 verpasst hat, der hat jetzt die einmalige Chance, doch noch mal tiefer in die Aktien hinein zu kommen. Wer sie nicht nutzt, ist selbst schuld und wird dann möglicherweise wieder in den Tisch beißen, wenn er gezwungen ist, den steigenden Kursen zuzuschauen, weil er sich zu stark hat verunsichern lassen.

Infineon – Kauf für unseren Clubfonds NDACinvest!

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Infineon – Eine Investition für die Zukunft

Wir hatten darüber berichtet, dass der Kauf von Infineon-Aktien eine Investition in die Zukunft ist. Aber das bestimmte Produkte schon während der Corona-Krise einen steigenden Absatz aufweisen, ist ein weiteres Argument für den Kauf.

Dass Halbleiterchips in einer Vielzahl von Geräten erst das Funktionieren derselben ermöglicht, dürfte jedem bekannt sein.

Wir kennen es aus dem eigenen Haushalt, der IT, den großen Industrieanlagen etc.

Bewusst wird es uns auch, wenn wir jeden Tag die Bilder aus den Krankenhäusern weltweit sehen. Die Beatmungsgeräte arbeiten mit Halbleitern, wahrscheinlich auch mit solchen der Infineon AG mit Sitz in Neubiberg im Landkreis München. 

Während andere Unternehmen sich auf immer mehr Kurzarbeit einstellen oder Arbeitnehmer entlassen, kann das Unternehmen einen Großauftrag an Land ziehen.

Bei dem Großauftrag zur Lieferung von Teilen für Beatmungsgeräte geht es um 38 Millionen Leistungshalbleiter zur Steuerung von Elektromotoren, die in den nächsten drei bis sechs Monaten geliefert werden sollen. Das Volumen liegt dem Vernehmen nach im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

„Wir erleben derzeit eine Hinwendung hin zu medizintechnischen Geräten”, ließ sich Infineon-Vorstandsmitglied Helmut Gassel zitieren. „Zahlreiche Hersteller erweitern oder verändern ihren Produktfokus und fragen bei uns die notwendigen Komponenten an, um schnell der besonderen Nachfrage nachzukommen.”

Infineon – Weltmarktführer bei Leistungshalbleitern

Der Name Infineon setzt sich aus infinity (englisch für Grenzenlosigkeit) und aeon (griechisch für Leben, Ewigkeit, Unendlichkeit) zusammen.

Infineon bietet Halbleiter – und Systemlösungen mit Schwerpunkt auf den Themen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit. Das Unternehmen gliedert sich in die Geschäftsbereiche Automotive, Industrial Power Control, Power Management & Multimarket sowie Digital Security Solutions.

Das 1999 aus der Halbleitersparte des Siemens- Konzern hervorgegangene Unternehmen beschäftigt rund 41.400 Mitarbeiter und sieht sich als Weltmarktführer bei Leistungshalbleitern.

Dem Geschäftsbericht für 2019 (das Geschäftsjahr läuft vom 01.10. bis 30.09.) zufolge wurden 8,029 Milliarden Euro in allen Segmenten erwirtschaftet. Das entspricht einer Steigerung von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Konzernüberschuss (EBIT) wird mit 1,119 Milliarden ausgewiesen Die Dividende beträgt für das abgelaufene Geschäftsjahr 0,27 Euro/Aktie, was einer Rendite 1,63 Prozent entspricht.

Prognosen für 2020 gekippt

Das Jahr 2019 war für Infineon schon mit Problemen behaftet. Die Halbleiterindustrie ist sehr von der Konjunktur abhängig. Auch wenn das die Börsen sehr lange ausblendeten, gab es im vergangenen Jahr eine Konjunktureintrübung und Deutschlands Wirtschaft schlitterte beinahe in eine Rezession. Und natürlich merkt das auch das Management von Infineon als erstes und machte bereits frühzeitig auf die Konjunkturprobleme aufmerksam.

Und dann kam die Corona- Krise zu Beginn des Jahres, deren wirtschaftliche  Auswirkungen bis jetzt noch nicht einmal ansatzweise in allen Unternehmen abgeschätzt werden können, auch nicht von Infineon.

Obwohl es, wie wir eingangs schrieben, es auch Geschäftsfelder von Infineon gibt, die sich in den aktuellen Marktturbulenzen vergleichsweise gut halten. Insgesamt leidet der Konzern aber unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie, ebenso wie die Mehrheit der Unternehmen weltweit.

Der Chiphersteller hat in der vergangenen Woche daher seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr zurückgezogen. Die konkreten negativen Effekte sind aktuell nicht verlässlich zu quantifizieren, heißt es in der Mitteilung des Konzerns. Langfristige Wachstumstreiber wie Elektromobilität, Internet der Dinge oder Erneuerbare Energien bleiben aber intakt.

Der Chart – Ausdruck der hohen Volatilität

Wer seine Nerven schonen will, schaut sich den Chartverlauf besser nicht an, denn die Infineon-Aktie zeigte sich in der abgelaufenen Woche besonders volatil. Kein Wunder, Aktien aus der Chipbranche gelten in der Regel als sehr schwankungsanfällig. In Phasen rascher und hoher Kursverluste trennen sich Anleger bevorzugt von solchen volatilen Titeln, um die Risiken im Portfolio zu minimieren. Das 52- Wochen- Hoch betrug 23,06 Euro (14.02.20), der entsprechende Tiefpunkt wurde mit 10,16 Euro markiert (19.03 .20), ist noch gar nicht so lange her. Aber es muss auch gesagt werden, entsprechend hoch fallen dann die Kursgewinne in Phasen der Erholung aus, und genauso wird es bei der Infineon- Aktie werden.

Fazit

Wir haben das Wertpapier für unseren Fonds erworben, weil sie erstens ein großes Wachstumspotential aufweist. Es werden immer wieder neue und leistungsfähigere Chips in Zukunft benötigt. Zweitens ist der DAX-Wert sehr weit, mehr als 50 Prozent vom Höchstwert, zurückgekommen. ob sie den Boden bereits gefunden hat, wissen wir auch nicht. Damit hat sie ein starkes Aufwärtspotential, wenn die Konjunktur wieder anspringt.

Durch den Großauftrag könnte eine Erholung des Wertpapiers einsetzen, noch dazu, wenn weitere Bestellungen im Zuge der Corona-Pandemie erfolgen.

Für das Jahr 2021 erwarten wir optimistisch einen Aufschwung zu neuen Höchstwerten.

 

 

Quartalsberichterstattung startet!

Vergleiche mit 1929 sind dumm!

Gastkommentar von Stefan Riße, Finanzjournalist, Börsenkorrespondent für “n-tv”

So langsam wird immer deutlicher sichtbar, dass der wirtschaftliche Einbruch in den Industrieländern aufgrund der Corona-Krise stärker ausfallen wird als infolge der Finanzkrise und der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008. Deshalb suchen Kommentatoren und Ökonomen nach neuen Vergleichsmaßstäben. Und was liegt da näher als die Mutter aller Wirtschaftskrisen heranzuziehen: die Depression der 1930er Jahre, die mit dem schwarzen Freitag am 25. Oktober 1929 begann. Wer dies tut, zeigt damit allerdings, dass er sich mit der Krise von einst offenbar nicht wirklich auseinandergesetzt hat und von Ökonomie und Währungsfragen nicht allzu viel versteht.

Wie so oft stand am Anfang eine geplatzte Blase

Der Startpunkt der großen Depression der 1930er Jahre war der oben erwähnte Börsenkrach. Die Aktien hatten eine lange Aufwärtsbewegung hinter sich, man träumte von unbegrenztem Wachstum durch die Fließbandproduktion, und Aktienspekulationen zu 90 Prozent auf Kredit waren ein beliebtes Betätigungsfeld der Amerikaner. Es kam, wie es kommen musste, bei jeder Blase: Sie platzte und mit ihr gingen Kaufkraftillusionen den Bach hinunter. Schnell hatten große und kleine Spekulanten höhere Kreditverpflichtungen als ihre Aktien noch wert waren. Es kam zu vielen Suiziden und Banken gerieten in Not. Die Kontraktion der Wirtschaft war ein zwangsläufiges Resultat. Soweit gleicht 1929 durchaus anderen geplatzten Blasen, wie wir sie im Jahr 2000 bei den Technologiewerten erlebten oder eben 2008 am US Immobilienmarkt und einigen europäischen Immobilienmärkten.

Nicht der wirtschaftliche Schock, sondern die verabreichte Medizin machte es so schlimm

Dass auf den Aktiencrash 1929 eine Depression folgte, die aus einer schweren Rezession und Deflation bestand und in deren Folge das nominale Bruttoinlandsprodukt der USA um 50 Prozent schrumpfte, lag jedoch nicht an den schwerwiegenden Auswirkungen der geplatzten Aktienblase. Es war die falsche Geldpolitik, mit der auf die Krise reagiert wurde. Denn statt wie in allen kleinen und großen Krisen der vergangenen rund 35 Jahre wurde die Geldmenge damals nicht erhöht, sondern in der Krise weiter verknappt. Erst diese Tatsache führte dazu, dass die Depression immer schlimmer wurde und die Menschen am Ende verhungerten und erfroren. Dabei folgte die Politik damals nicht per se einem falschen Credo. Es war das Währungssystem, das sie zu dieser prozyklischen Verschärfung der Krise zwang.

Der Goldstandard macht den Unterschied zu heute

Da die Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren von den USA ausging, war sie dort auch schwerer als in Europa. In der Folge gab es eine Flucht aus dem US-Dollar vorwiegend in das britische Pfund, die damals neben dem US-Dollar wichtigste Währung. Gleiches sehen wir auch aktuell wieder, nur umgekehrt aus den Währungen der Emerging Markets zurück in Richtung US-Dollar. In der Folge werten die Währungen dann ab. Genau dies war aber damals nicht möglich, da das Goldstandard- Währungssystem bestand. Sehr kurz erklärt funktionierte dieses System so: Die Währungen standen in einem festen Tauschverhältnis zueinander, schwankten also nicht. Und die Geldmenge musste von der jeweiligen nationalen Notenbank oder Regierung mit Gold unterlegt werden. Neigte die eigene Währung zur Schwäche, musste sie die Notenbank mit den Goldreserven aufkaufen, um sie zu stützen. Dieses System führte dazu, dass ein Land, dass sich in einer Krise befand, inmitten dieser die Geldmenge verknappte und die Krise damit noch schlimmer wurde. So war es eben auch 1929 in den USA.

Erst als Präsident Franklin D. Roosevelt den Goldstandard für den US-Dollar aufgab, konnte man die Geldmenge erhöhen, die Banken rekapitalisieren und die Krise war beendet. Aus dieser Geschichte haben die Amerikaner gelernt. Deshalb pumpen sie beherzt Geld ins Finanzsystem, sobald es beginnt zu wackeln und gehen auch mit dem Staatsbudget in die Vollen. Vielleicht wird irgendwann eine höhere Inflation Folge dieser Politik sein, aber zunächst einmal ist dies kein Thema, sondern es geht jetzt um die übliche Krisenbekämpfung. Sie wird, ist die Pandemie erst einmal durchgezogen und der Shut Down beendet, zu einer schnellen Wirtschaftserholung führen.

Die Kurse bleiben uneinheitlich – ein gutes Zeichen

Die Angst des deutschen Steuerzahlers ist unbegründet                                         

Gastkommentar von Stefan Riße, Finanzjournalist, Börsenkorrespondent für “n-tv”

Hart wird man ringen um das Hilfspaket über 750 Milliarden Euro, das die Europäische Union im Kampf gegen die Corona-Krise auf den Weg bringen will. Die Frontlinie zeichnet sich schon wieder deutlich ab. Sie verläuft genau da, wo sie auch in der Eurokrise stets verlief. Da ist auf der einen Seite die Europeripherie, die mehr Solidarität fordert und Frankreich auf ihrer Seite hat. Hier will man mehr Europa und europäische Schulden machen, während auf der anderen Seite die Nordländer, allen voran Deutschland, eine Vergemeinschaftung von Schulden ablehnen.

Die Angst des deutschen Steuerzahlers ist unbegründet

Hierzulande geht immer wieder die Angst um, der deutsche Steuerzahler müsse am Ende für die klammen Griechen, Italiener, Portugiesen usw. die Zeche zahlen. Denn es heißt ja auch, ab 2027 müssten die Mitgliedsländer beginnen, diese zu tilgen, gäbe es diese europäische Vergemeinschaftung der Schulden als Teil dieses Hilfspaketes. Aber wer will denn glauben, dass es jemals wirklich dazu kommt. Natürlich werden die Anleihen, die für diesen Zweck ausgegeben würden, alle zurückgezahlt. Ganz sicher dürfte dies aber nicht aus den Steuereinnahmen der Mitgliedsstaaten passieren. Dafür müssten diese die Steuern viel zu stark erhöhen und würden ihre Konjunktur zu sehr belasten. Es wird ganz einfach durch die Ausgabe neuer Anleihen geschehen. Man löst ganz einfach alte Schulden durch neue ab und fertig. Bei einem Zins von Null oder nahe Null belasten sie nicht einmal die Staatshaushalte.

Am Ende zahlt die Europäische Zentralbank

Mit dem massenhaften Aufkauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Eurozone längst zur Monetarisierung neuer Schulden übergegangen. Verzweifelt versucht man in Deutschland mit dem jüngsten Urteil des Verfassungsgerichtes, dies noch auszubremsen. Die Erfolgsaussichten allerdings sind gleich null, denn das deutsche Verfassungsgericht ist nicht für die EZB zuständig. Es hat ihr nichts zu sagen, zum Glück!

Geld ist nur bedrucktes Papier

Wenn nun der deutsche Steuerzahler nicht zur Kasse gebeten wird, sondern die EZB dies durch frisch gedrucktes Geld regelt, dann müssen aber doch die Hyperinflation und der ultimative Crash folgen, so die These derer, die sich vor dieser Politik und den europäischen Schulden fürchten. Doch auch diese Furcht ist unberechtigt. Sie rührt aus einem falschen Verständnis von dem, was Geld eigentlich ist. Da wir seit der Währungsreform nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine stabile Währung hatten, hat sich ein Missverständnis diesbezüglich entwickelt, was Geld eigentlich ist. Die Menschen glauben mittlerweile, dass es an sich einen Wert besitzt. Aber dies ist nicht so. Es ist banales bedrucktes Papier. Und man kann es vermehren, wann immer man will, seit die Unterlegung der Währungen mit Gold mit der Abschaffung des Bretton-Woods-Systems im Jahr 1973 erledigt ist. Wer es bisher noch immer nicht geglaubt haben sollte, der dürfte es spätestens jetzt, wo die Notenbanken quasi unbegrenzt Staatsanleihen kaufen, kaum mehr leugnen können. Doch es ist eben nicht das Geld an sich, das einen Wert hat, sondern das, womit es unterlegt ist. Und das ist heute nicht mehr das Gold, sondern es ist die Wertschöpfung des Landes oder Währungsraums, in der eben diese Währung das Zahlungsmittel ist.

Die Wirtschaft, nicht die Notenbankpolitik ist entscheidend für den Wohlstand

Weil viele dem Irrtum aufsitzen, dass Geld an sich einen Wert hat, gehen sie auch fälschlicherweise davon aus, dass die Stabilität einer Währung, die Stärke einer Wirtschaft und der Wohlstand eines Landes vor allem von der Notenbank abhängen. Insbesondere Deutschland, das die zwei großen Inflationen erlebte, ist geprägt von diesem Irrglauben. Tatsächlich aber ist nur eines entscheidend:

Die Erwerbstätigen eines Landes müssen morgens aufstehen und ihrer Arbeit nachgehen, Produkte produzieren und Dienstleistungen erbringen. Solange dies passiert, ist die Welt in Ordnung.

Das Orchester spielt die Musik, nicht der Dirigent

Man kann das Zusammenspiel von Wirtschaft, Geld und Notenbank mit dem eines Orchesters, des Musikstücks und dem Dirigenten vergleichen. Das Orchester ist die Wirtschaft, die Noten des Musikstücks sind das Geld, und die Notenbanken sind die Dirigenten. Auch der beste Dirigent mit dem schönsten Musikstück wird nichts zu Stande bringen, wenn die Musiker ihr Instrument nicht beherrschen. Beherrschen diese aber ihre Kunst, werden sie selbst bei einem schlechten Dirigenten und einem mittelmäßigen Musikstück noch irgendetwas brauchbares abliefern. Geldpolitik hat also nur einen Auftrag: Sie muss den Prozess der Wertschöpfung aufrechthalten. Geld hat in diesem Prozess nur die Aufgabe des Tauschmittels und der Finanzierung von Investition und Konsum.

Die Geldpolitik neuen Stils muss uns keine Angst machen

Fraglos sind die Maßnahmen der Notenbanken schon seit Jahren und nun in der Corona-Krise noch verstärkt als sehr unorthodox zu bezeichnen. Aber sie versuchen eben, den Produktionsprozess aufrecht zu erhalten. Der durch die Corona-Maßnahmen diktierte Shutdown ist eine große Herausforderung. Würde die Geldpolitik nicht in der Weise gegensteuern, wie sie dies momentan tut, wäre die Situation noch viel dramatischer. Man muss bedenken, die Zentralbanken und auch die Staaten mit ihren fiskalischen Hilfspaketen ersetzen ja nur entfallene Nachfrage und erschaffen keine zusätzliche.

Risiken und Nebenwirkungen sind unausweichlich

Wie jede Medizin hat auch die von den Notenbanken verabreichte ihre Risiken und Nebenwirkungen. Und doch nehmen wir Medikamente ein, weil die positive Wirkung überwiegt. Eine Nebenwirkung der aktuellen Politik wird sicher ein auf Jahre zementierter Null- oder Negativzins sein. Und ein Risiko ist eine anziehende Inflation – zumindest längerfristig. Das führt zu einem immer größeren Minuszeichen beim Realzins und zur Vernichtung von Sparanlagen durch die schleichende Geldentwertung. Doch wie bei den Nebenwirkungen von Medikamenten trifft es nicht alle. Wer statt festverzinslicher Sparanlagen in Sachanlagen wie Aktien, Immobilien und vielleicht auch ein wenig in Gold investiert, der wird keine negativen Nebenwirkungen spüren.

Vor diesem Hintergrund sind diese verkraftbar. Ein Zusammenbruch der Wirtschaft um den Preis absoluter Geldwertstabilität und eines positiven Realzinses auf dem Sparbuch würde einen katastrophalen Schaden anrichten und den sozialen Frieden und die politische Stabilität in hohem Maße gefährden.