Welcome back und Schiff Ahoi zu einer alten Bekannten. Wir hatten die Aktie der Carnival Corporation schon einmal in unserem Clubfonds. Damals ging es darum, nach Corona einen guten Start zu haben. Heute geht es wieder um das gleiche, nur ohne die Pandemie.
Als führender internationaler Reiseveranstalter bietet das Unternehmen eine Reihe von Kreuzfahrten durch die Carnival Cruise Lines (Carnival) und Costa Cruises (Costa) sowie andere Veranstalter an. Der Premiumsektor wird von Holland America Line, der obere Premiumsektor durch Cunard Line und die Luxusklasse durch Seabourn Cruise Line und Windstar Cruises bedient. Die Flotte besteht aus insgesamt 101 Kreuzfahrtschiffen. Das Portfolio des Unternehmens setzt sich aus verschiedenen Marken, die zu den führenden Veranstaltern von Kreuzfahrten in Nordamerika und Europa zählen, zusammen. Dazu gehören: Carnival Cruise Lines, Holland America Line, Princess Cruises, Seabourn, AIDA Cruises, Costa Cruises, Cunard, P&O Cruises (Australia) and P&O Cruises (UK).
Die Carnival Corporation & PLC ist aus dem Zusammenschluss von Carnival Corporation und Carnival plc (früher P&O Princess plc) hervorgegangen.
Gegründet wurde das Unternehmen 1972, als Tochterfirma der AITS mit Sitz in Boston als Carnival Cruise Lines. Gründer Ted Arison kaufte 1974 dann diese Gesellschaft für einen Dollar, jedoch mit der Verpflichtung einen Schuldenberg von immerhin fünf Millionen Dollar zu begleichen. Der Expansionskurs begann 1987, als Ted Arison 20 Prozent seiner Anteile an die Börse brachte und somit liquide Mittel für weitere Akquisitionen schuf. Im Zuge der Corona-Krise wurde 2020 eine Optimierung der Schiffsflotte in Gang gesetzt, die den Verkauf von Schiffen einschloss.
Das Unternehmen hat zwei Hauptsitze. Der eine Sitz der Carnival Corporation befindet sich in Miami / USA und der andere Sitz Carnival. plc firmiert im britischen Southampton.
Wir haben es hier mit einer DLC zu tun, also einer Dual-listed Company, einer Unternehmensstruktur, die mit zwei registrierten Gesellschaften und verschiedenen Aktionären gelistet ist, die gemeinsam ihr operatives Geschäft betreiben. Die Aktien der Carnival Corporation werden an der New Yorker Börse und der Carnival. plc an der Londoner Börse gehandelt. Da die Carnival Corporation in Panama registriert ist, sind die Papiere als Auslandsaktien mit dem Länderkürzel PA für Panama notiert.
Der Konzern steht unter der Leitung von Präsident und CEO Arnold Donald und Chairman Micky Arison.
Der größte Teil der Aktien befindet sich im Streubesitz.
Der Blick in die Bücher
Das Unternehmen erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 21,593 Milliarden Dollar (VJ: 12,168 Milliarden Dollar). Dabei wurde ein Verlust von 75 Millionen Dollar eingefahren. Nicht so schlimm, denn 2022 wurde noch ein Verlust von 6,093 Milliarden Dollar ausgewiesen. Verständlich, dass es aktuell noch keine Dividende gibt.
Wenn Anleger vor einem Jahr 100 Dollar in das Carnival-Papier investiert hätten, hätten sie nun 9,058 Aktien im Portfolio. Da sich der letzte Schlusskurs der Carnival-Aktie auf 14,71 Dollar belief, wäre das ursprüngliche Investment nun 133,24 Dollar wert. Damit wäre die Investition um 33,24 Prozent gestiegen. Und das trotz der roten Zahlen. Aber das Carnival-Papiere durch die Pandemie durchgeschüttelt wurden, zeigt die Tatsache, dass die Aktie innerhalb von drei Jahren einen Verlust von 42,17 auswies. Auf zehn Jahre gerechnet betrug der Verlust rund 62 Prozent.
Was sagen die Analysten?
Insgesamt 33 Finanzexperten haben sich mit unserem Papier beschäftigt. Überwiegend positiv sind sie für unseren Depotwert gestimmt. Laut dem Portal Marktscreener sind 16 für „kaufen“, sechs „aufstocken“ und sieben sind für „halten“. Vier kommen zu dem Schluss „verkaufen“.
Das mittlere Kursziel wurde mit 20,97 Dollar errechnet. Wobei der Korridor mit 27,50 Dollar am oberen Ende und 13 Dollar gezogen wurde.
In Euro gerechnet weist der Chart zuletzt eine aufsteigende Tendenz auf. Trotzdem liegt der Verlust seit Jahresbeginn bei rund 7 Prozent oder 1,15 Euro.
Fazit
Während die Carnival-Aktie weiterhin nach einem Halt, beziehungsweise Trendwende aufwärts sucht, plant der Kreuzfahrten-Konzern neue Investitionen. Auf einer Privatinsel in den Bahamas werden für rund 100 Millionen Dollar neue Liegeplätze errichtet. Zudem hat die Carnival-Tochter Aida die Weltreise 2025/26 zur Buchung freigegeben.
In einer positiven Entwicklung für die Kreuzfahrtindustrie haben die deutsche MEYER WERFT aus Papenburg und die Carnival Corporation, die Fortführung ihrer erfolgreichen Partnerschaft mit der Unterzeichnung eines Vertrags zum Bau eines neuen, hochmodernen Kreuzfahrtschiffes bekanntgegeben. Dieses Schiff, ein Schwesterschiff der im Jahr 2023 fertiggestellten Carnival Jubilee, ist für die Lieferung im Jahr 2027 vorgesehen und markiert einen weiteren Meilenstein in der langjährigen Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen. Mit einer Länge von rund 344 Metern und einer Bruttoraumzahl (BRZ) von etwa 180.000 wird das Kreuzfahrtschiff über die Kapazität verfügen, mehr als 6.400 Gäste zu beherbergen. Wie seine Vorgänger wird auch dieses Schiff mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben, was den Ausstoß von Schadstoffen signifikant reduziert und einen nachhaltigeren Betrieb ermöglicht.
Wir sehen ein gutes Investment und vielleicht können wir dadurch in den nächsten Jahren auch eine Kreuzfahrt buchen.