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Was ist mit den Technologiewerten passiert? (2)

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Microsoft

Unser Depotwert Microsoft hatte von den hier aufgeführten Tech-Unternehmen das beste Quartalsergebnis. Die Microsoft Cloud Azure verzeichnet ein Wachstum mit 46 Prozent jährlich. Weder Lieferengpässe noch Absatzprobleme bereiten den Unternehmensmanagern große Sorgen.

Das KGV 22e von Microsoft liegt bei 24, bei einem erwarteten jährlichen Gewinnwachstum von 16 Prozent gilt das als fair bis günstig. Dennoch ist Microsoft von den hier aufgeführten Unternehmen auch nach dem Kurseinbruch um 27 Prozent seit dem Hoch noch immer am höchsten bewertet. Weder Corona noch Krieg, weder Lieferengpässe noch Inflation machen dem Unternehmen große Probleme.

Alphabet

Alphabet veröffentlichte Quartalszahlen, in denen einzig der YouTube-Werbeumsatz hinter den Erwartungen blieb. Die Ursache lokalisierte das Unternehmen in Osteuropa, dort sei die YouTube-Nutzung aufgrund des Krieges zurückgegangen. Wenn wir Osteuropa nicht nur als die Ukraine ansehen, sondern auch den Kriegsgegner Russland in die Betrachtung mit einbeziehen, dann mag das stimmen. Denn in Russland dürften die Nutzerzahlen aufgrund der Blockade westlicher Medien auch zurückgegangen sein. 

Fakt ist auch, wenn es einen Rückgang in der Konjunktur bis zur Rezession gibt, dann haben alle Werbetreibenden ein Problem, denn als Erstes werden die Werbebudgets zusammen gestrichen. Marketing ist dann zwar wichtig, aber die Leute haben kein Geld, um die teuer beworbenen Produkte und Dienstleistungen zu erwerben. Das hat also mit dem schrecklichen Krieg in der Ukraine nur wenig zu tun.

Meta

Mark Zuckerberg, CEO von Meta/Facebook stand in seinem Unternehmerleben schon mehrfach vor schier unlösbaren Problemen. Facebook musste damals vom Web aufs Smartphone wandern, ohne die lukrativen Werbeeinnahmen zu verlieren. Das galt damals als unmöglich, aber Zuckerberg und seinem Team gelang es.

Das chinesische Netzwerk TikTok stehle nun YouTube die Show, fürchteten die Analysten im vergangenen Jahr. Ihr Autor hat zwar keine Ahnung von dem Portal, aber Marktforscher haben herausgefunden, dass der Algorithmus von Zuckerberg wesentlich effizienter arbeitet als der von TikTok.

Nun hat Apple das Tracken bei Online-Werbung erschwert, oder besser gesagt abgeschaltet. Ein großes Problem für Facebook, denn Werbung ist die Haupteinnahmequelle für den Konzern. 

Doch Zuckerberg setzt jetzt alles auf das Metaversum, wird die Menschen in diese Parallelwelten hineinziehen und dort ohne die technischen Hürden von Apple wieder ungebremst Werbung verkaufen. Muss er auch, denn die Milliardeninvestitionen müssen ja irgendwie wieder eingespielt werden. 

Die Aktie der Facebook-Mutter Meta hat sich seit ihrem Hoch im vergangenen Jahr halbiert, man muss sich das vorstellen -50 Prozent, bei einem Konzern, der die Anleger bisher mit Kurszuwächsen verwöhnte. Das KGV steht bei nur 16, allerdings wird der Gewinn vorerst nur mit 8 Prozent wachsen.

Meta ist keine kurzfristige Spekulation mehr. Hier brauchen Anleger einen langen Atem und viel Geduld und müssen etwas langfristiger denken. Das Metaversum muss erst einmal geschaffen werden und die User müssen es annehmen und dann kann es Fahrt aufnehmen. Ein großes Potenzial der Aktie ist durchaus vorhanden und die Geduld wird am Ende belohnt werden.

Adobe 

Zwar gehört unser Depotwert Adobe nicht zu den Werten, die der Anleger mit den großen Techi`s in Verbindung bringt, aber es ist ein bekannter und mit einer Marktkapitalisierung von über 190 Milliarden Dollar ausgestatteter Wert. Also auch nicht gerade klein.

Trotzdem stürzte der Wert ebenfalls von knapp 500 Euro am Jahresbeginn auf 356 Euro ab.

Adobe krempelt sein Geschäftsmodell seit mehreren Jahren um. Weg vom traditionellen Softwarevertrieb, bei dem die Kunden Programme gegen Einmalgebühr auf ihren Rechnern installieren, hin zum cloudbasierten Abo-Modell. Allerdings war mit dem Umbau ein schwieriger und langwieriger Prozess verbunden, der die Umsätze zunächst einbrechen ließ. Inzwischen machen die Abo-Erlöse 70 Prozent des Adobe-Geschäfts aus. Das soll für stabilere Umsätze statt des Auf und Ab je nach Erscheinen neuer Versionen sorgen. Mit 517.000 neuen Nutzern lag das Kundenwachstum unter den Erwartungen der Analysten. Finanzchef Mark Garrett versicherte aber in einer Telefonkonferenz, dass Adobe weiter auf Kurs sei, das Ziel von 5,9 Millionen Abo-Nutzern zum Jahresende zu erreichen.

Mit seinen jüngsten Quartalszahlen hat der US-Softwarekonzern Adobe die Anleger enttäuscht. Die Aktie des „Photoshop”-Anbieters fiel um über neun Prozent.

Das Unternehmen gab zwar für das abgelaufene Quartal einen überraschend hohen Rekordumsatz von 4,26 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 3,37 Dollar je Aktie bekannt. Die für das laufende Quartal angepeilten Erlöse und Überschüsse blieben mit 4,34 Milliarden Dollar beziehungsweise 3,34 Dollar je Aktie dagegen hinter den Erwartungen zurück. Das Adobe-Management zeigte sich dennoch zuversichtlich für den Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr.