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Der Zusammenhang zwischen Aktien- und Rentenmarkt

Der Zusammenhang zwischen Aktien- und Rentenmarkt

Der nächste Crash steht am Rentenmarkt bevor, dort hat sich eine große Blase gebildet, die das Finanzsystem nachhaltig beeinflussen wird. Das Problem ist, die meisten Finanzexperten wissen und sehen es auf sich zukommen und keiner tut etwas dagegen. Aber wir sind doch Aktionäre, unsere Aktien sind erstens durch reale Werte besicherte Finanzprodukte und zweitens ein ganz anderes Feld, ein seit Jahren boomender Aktienmarkt, das antworten die vielen (Klein-) Aktionäre auf solche Bedenken. Sind solche Bedenken berechtigt? Hängen der Aktienmarkt und Rentenmarkt vielleicht doch enger zusammen?

Definition Anleihe auch Rentenpapier

Zum besseren Verständnis rufen wir uns noch einmal ins Gedächtnis, was eine Anleihe ist. In Wikipedia finden wir diese Definition: „Eine Anleihe (auch festverzinsliches Wertpapier, Rentenpapier, Schuldverschreibung oder Obligation, englisch bond oder debenture bond) ist ein zinstragendes Wertpapier. Es handelt sich um ein Wertpapier, das dem Gläubiger das Recht auf Rückzahlung sowie auf Zahlung vereinbarter Zinsen einräumt.“

Bei Rentenpapieren unterscheiden wir mehrere Kategorien von Zinspapieren, z. B. Staatsanleihen, regionale Anleihen (einzelne Bundesländer, große Städte etc.), Unternehmensanleihen, Mittelstandsanleihen etc. Die meisten sind mit einem aussagekräftigen Rating versehen, um den einzelnen Anleger schnell und unkompliziert über die Bonität des Emittenten zu unterrichten.

Nun wird der weltweite Anleihemarkt nicht gleich zusammenbrechen, wenn eine oder mehrere Unternehmensanleihen aus dem deutschen Mittelstandsbereich ausfallen. Das sind von der Größenordnung her die sprichwörtlichen Peanuts.

Die Staatsverschuldungen sind es

Entscheidend sind die einzelnen Staatsverschuldungen, die die Staaten in exorbitanten Größenordnungen ausweisen. Das war einerseits der Überwindung der Folgen der weltweiten Finanzkrise, die 2008 begann, geschuldet. Aber andererseits waren die Industrienationen der Verführung des großen Geldzuflusses, welche die eingeschlagene Nullzinspolitik mit sich brachte, erlegen. Frei dem Motto, was kostet die Welt, blähten die Staaten ihre Schuldenhaushalte immer weiter auf. Die Nullzinspolitik kam ihnen dazu wie gerufen. Dieselben Politiker sind meistens nicht mehr im Amt, wenn die Folgen ihres unverantwortlichen Handelns eintreten bzw. können ja auch nicht in Haftung dafür genommen werden.

Und so wurde eine Gesamtweltverschuldung von 250 Billionen Dollar erreicht. Die Zahl in Ziffern ausgeschrieben, 250.000.000.000.000, lässt erahnen, welches Potential für einen Crash allein im Anleihemarkt schlummert. Den Löwenanteil der Anleihen halten die Industrienationen.

Die Fed in den USA hat die Zinswende vor einigen Monaten bereits eingeleitet. Eine Folge davon war, dass der Kongress die rechtlich zulässige Schuldengrenze für den Haushalt wieder anheben musste, sonst wären die USA als Staat zahlungsunfähig geworden. Weitere Zinsschritte hat die aus ihrem Amt geschiedene Notenbankchefin Janet Yellen bereits angekündigt. Ihr Nachfolger Jerome Powell wird es vielleicht etwas langsamer angehen lassen, da die Zinsen auf den Rentenmarkt durchschlagen und entscheidend die Zinsen und Kurse der neuen amerikanischen Staatsanleihen beeinflussen.

Während die USA wenigsten keine Nullzinspolitik mehr haben, ist im Bereich der EZB immer noch die Negativzinspolitik bis mindestens 2019 angesagt. Das Problem hier ist, dass einige Volkswirtschaften noch keine Erhöhung auf absehbare Zeit und die vollständige Einstellung des Anleihekaufprogramms durch die EZB verkraften werden. Gesagt werden muss aber auch, dass die Politik in den einzelnen Ländern es versäumt hat, mit Strukturreformen die Voraussetzungen für solides Wirtschaften und damit für Zinsschritte zu legen. Das wird sich leider auch in Europa rächen.

Und was hat das mit dem Aktienmarkt zu tun?

Wenn es zu einem Crash am Rentenmarkt kommt, wird es u.a. für die Staaten sehr schwer, neue Staatanleihen zu emittieren und Investoren dafür zu finden. Das bedeutet in der Folge, die Staaten können kein Geld mehr wie gewohnt sich am Anleihemarkt besorgen. Nur Strukturreformen, Sparen und Einnahmeverbesserungen z. B. durch Steuererhöhungen helfen dann noch. Das heißt aber auch, dass der Staat als Hauptauftraggeber für viele Industriezweige mittel- bis längerfristig ausfällt. Subventionskürzungen betreffen dann wiederum sehr viele Industrieunternehmen, die dann auch, wie der Staat, in allen Bereichen Personal abbauen müssen. Dazu kommt in der Folge, dass der Personalabbau zu einem Einbruch in der konsumtiven Nachfrage führt. Und all das wird sich leider auf den Aktienmarkt auswirken. Nicht sofort, aber mit Verzögerung.

Die Crux dabei besteht dabei darin, dass die Notenbanken nicht mehr helfen können, die haben ihr Pulver verschossen. Hier ist die Politik in den einzelnen Ländern gefragt. Deutschland hat mit der Einführung der Schuldenbremse einen ersten richtigen Schritt dafür getan. Weitere Schritte sind zu erwarten. Die große Schwierigkeit dabei ist, dass die Schritte international gegangen werden müssen, um Wirkung zu zeigen und eine erneute globale Finanzkrise zu verhindern.

Ein weiteres Problem stellt die Kreditblase in der weltgrößten Volkswirtschaft in China dar. Wenn hier durch die gefährliche Kombination von Kredit- und Immobilienblase Probleme entstehen, dann hat das globale Auswirkungen auf die gesamten Finanzmärkte. Die chinesische Führung hat das Problem erkannt und steuert seit kurzer Zeit dagegen.

Fazit:

Wir sehen, dass die internationalen Anleihemärkte die Aktienmärkte weltweit beeinflussen können. Deshalb sollte jeder Kleinanleger immer auch die Rentenmärkte im Blick behalten und auf erfolgreiche Strukturmaßnahmen sowie Schuldenabbau in den einzelnen Staaten achten.