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Lock down oder nicht lock down…?

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Lock down oder nicht lock down…?

…das ist hier frei nach Shakespeares Hamlet die Frage. Oder besser gesagt, nach Ostern (wie in Österreich geplant) oder länger wie in Deutschland und anderen Ländern bereits angedacht und von Gesundheitsexperten empfohlen.

Kurz vor Ostern haben die Wirtschaftsweisen in ihrem Wirtschaftsgutachten auf die Risiken einer Rezession hingewiesen und dabei drei Szenarien für die weitere wirtschaftliche Entwicklung skizziert. Egal, ob die Zahlen so eintreten oder nicht, zeigt es doch die Versäumnisse der Vergangenheit und ihre Auswirkungen, deren Auslöser COVID 19 (wohlgemerkt nicht der Verursacher!) war, auf.

Demzufolge schlittert Deutschland in allen 3 Szenarien in eine Rezession, was angesichts der vielen Gewinnwarnungen der Aktiengesellschaften bzw. dem Canceln der Prognosen für das laufende Jahr kein Wunder ist. Leider müssen wir davon ausgehen, dass Unternehmen (GmbH, Kleinunternehmen etc.), die nicht zu gesetzlichen ad hoc Mitteilungen verpflichtet sind, ebenfalls mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die vielen milliardenschweren Schutzsysteme aus Krediten und Zuschüssen des Bundes und der einzelnen Bundesländer beweisen, dass die Politik sich der Schwere des Problems durchaus bewusst ist.

Dazu kommen die Hilfen für die Euro- Staaten. Sie fordern immer wieder vehement Corona- Bonds, eine Form von Eurobonds, nur mit anderem Namen. Wir können nur hoffen, dass die Bundesregierung jetzt standhaft bleibt, denn solche Bonds würden auf  Grund der Herabstufung der Bonität und damit steigenden Refinanzierungskosten, sprich Zinsen zu einer schweren Hypothek für die reichen Länder in der Eurozone führen, so das z. B. Deutschland, Österreich, die Niederlande, Finnland oder Luxemburg dann auch nicht mehr in der Lage sind, den ärmeren Ländern die notwendige Unterstützung zu gewähren. Das kann und darf nicht der Sinn der Sache sein. Zumal die Instrumente der Geldbeschaffung, die die Euro-Staaten nach der Finanzkrise 2008/09 für diese Szenarien geschaffen haben, noch nicht einmal annähernd in der jetzigen Pandemie-Krise ausgeschöpft sind.

Wenn man dem Gutachten der Wirtschaftsweisen vertrauen kann, wird es im kommenden Jahr einen starken  Aufschwung geben, der nicht allen wirtschaftlichen Schaden, aber zumindest den größten Teil, wieder wettmachen kann. Das klingt doch schon einmal sehr optimistisch. Und die Börsen, an denen die Zukunft gehandelt wird, scheinen im Augenblick den Optimismus zu teilen.

In diesem Sinne sollte die Eingangsfrage doch so beantwortet werden, den lock down lieber etwas länger zu gestalten und erst einmal auf sinkende Zahlen bei den Neuinfektionen zu warten und danach einen ungefährdeten Neustart zu wagen.

In diesem Sinne wünschen wir unseren Lesern trotzdem alledem „Frohe Ostern“ und bleiben Sie gesund!