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Die Wahlen in den USA – Gut für die Märkte

Die Wahlen in den USA – Gut für die Märkte

Es kam, wie es vorausgesagt wurde. Die Demoskopen haben sich dieses Mal also nicht so sehr getäuscht wie bei der US-Präsidentenwahl 2016. Im Repräsentantenhaus haben die oppositionellen Demokraten die Mehrheit, und im Senat verteidigten die Trump’schen Republikaner ihre Mehrheit.

Was wird sich ändern?

Dass Präsident Donald Trump seine politische Agenda ändert, dürfte wohl mit Recht in das Reich der Fake News verwiesen werden. Die Demokraten werden also weiter versuchen, ihn daran zu hindern, die USA noch mehr in die Isolation zu treiben. Bald werden die Abgeordneten auch wieder vor der Frage stehen, wie lange die Mittel im Haushalt noch ausreichen werden. Die Neuverschuldung muss bald wieder angehoben werden, und das geht nur mit der Zustimmung der Demokraten. Und dann haben wir es erneut mit dem üblichen Mikado-Spiel zu tun. Die Redenschreiber des Präsidenten lassen ihn zumindest sagen, dass er auf eine Zusammenarbeit mit der erstarkten Opposition setzt. Ob die Demokraten aber darauf eingehen werden, ist nicht die Frage, sondern was sie für ihre Zustimmung an eigenen Vorstellungen aushandeln können. Damit steht US-Präsident Donald Trump nun der Situation gegenüber, die so ziemlich jeder US-Präsident nach zwei Jahren Amtszeit durchmacht: Gridlock gleich Stillstand, da jegliche Gesetzesinitiativen von der Opposition im Repräsentantenhaus blockiert werden können.

Das betrifft dann auch solche Projekte wie die Migrationsfrage, weitere Steuerreformen etc. Die Mauer zwischen den USA und Mexiko dürfte sich dann auch in Schall und Rauch auflösen.

Dass sie Präsident Trump mithilfe eines Impeachment-Verfahrens aus dem Amt kegeln, dürfte wohl auch nach der Wahl schwierig werden. So werden wir uns also weiter mit den präsidialen Dekreten aus dem Weißen Haus beschäftigen (müssen).

Beide Parteien konnten ihre Anhänger mobilisieren, und wenn wir dachten, die Demokraten wären aktiver gewesen, so täuschte das wieder einmal nur darüber hinweg, wie gespalten das Land ist. Auch die Republikaner haben ihre Anhängerschaft massenweise erfolgreich an die Wahlurnen gerufen. So ist es nicht verwunderlich, dass der amtierende Präsident eine nächste Amtszeit anstrebt. Die Welt sollte sich folglich weiter auf den selbst ernannten „Gröpaz“ Donald Trump einstellen.

Was bedeutet der Wahlausgang für die Börse?

Gridlock, also Stillstand im politischen Leben, ist gut für die Börsen, denn nichts hassen Anleger mehr als einen unberechenbaren Politikstil in Washington. Trump hat mit seinen brachialen Initiativen zwei Jahre lang für Chaos in Washington gesorgt. Von nun an wird das Chaos jedoch verwaltet, und neue Baustellen dürften seltener werden, sind aber auch nicht auszuschließen.

Allerdings löst sich damit auch das versprochene und für die Wirtschaft wichtige Infrastrukturprojekt im Umfang von 1 Billion Dollar in Wohlgefallen auf – es sei denn, der Dealmaker im Weißen Haus kann die Abgeordneten und Senatoren später davon überzeugen, dass damit in einer Krise am Arbeitsmarkt die erforderlichen Arbeitsplätze geschaffen werden. Von einer Beschäftigungskrise sind die USA derzeit jedoch weit entfernt.

Völlig unbeeinflusst vom Wahlausgang sind die anderen Krisenherde, die sich auf die Märkte auswirken: vier weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank, der drohende ungeregelte Brexit und Italiens Finanzmarktstabilität.

Die Konjunkturentwicklung wird durch den Wahlausgang ebenfalls nicht beeinflusst. Der Wachstumsimpuls durch die US-Unternehmenssteuerreform von Ende 2017 feiert ihren ersten Jahrestag und verliert damit an Bedeutung, denn die Vergleichsbasis der künftigen Konjunkturdaten wird diesen Effekt bereits widerspiegeln. Eine neue Reform dürften sich die Demokraten nur mit erheblichen Zugeständnissen im sozialen Bereich (zum Beispiel eine Form von Obama-Care) abhandeln lassen.

Das zyklische Wirtschaftswachstum hat den Zenit überschritten: Sowohl in den USA als auch in Europa werden die Prognosen derzeit gesenkt. Anleger werden sich also demzufolge den nicht zyklischen Aktien zuwenden.

Die nun festgeschriebene Wachstumsverlangsamung wird Anleger verstärkt dazu veranlassen, nach bekannten Unternehmen zu schauen, die unabhängig von der Konjunktur wachsen. Und da landen wir wieder bei den Technologieaktien, die wir schon teilweise für unseren NDAC-Fonds erworben haben.

Facebook, Amazon, Netflix und Google (FANG) sind die Profiteure, aber auch Cloud-Aktien wie Adobe, Salesforce, ServiceNow, Workday und Splunk gehören dazu sowie Cybersecurity aus dem Bereich der Internetsicherheit, FireEye und Palo Alto Networks oder Hardwarespezialisten wie Nvidia, Skyworks und Broadcom (5G-Standard). Biotech- und Pharmaaktien werden übrigens von Republikanern und Demokraten gleichermaßen geliebt und gefördert. Hier sind wir mit unserem Wert BB Biotech sehr gut und politisch unabhängig aufgestellt.

Einzelhandelskonzerne wie zum Beispiel Amazon dürften speziell zum Jahresendgeschäft vom praktisch leergefegten amerikanischen und deutschen Arbeitsmarkt profitieren.

Fazit

Wir müssen wohl den amerikanischen Präsidenten und seine Politik für die nächsten Jahre weiter akzeptieren. Aber für die Märkte und die Anleger ist er trotz seiner Art und Weise Politik zu machen, nicht unbedingt der schlechteste Präsident, wie an den Börsen abzulesen ist.