Um das zu beurteilen, müssen wir uns die kritischen Anmerkungen an den jeweiligen Aktien anschauen. Denn die Rallye, die im Oktober vor einem Jahr startete, endete abrupt im Frühjahr. Seither konsolidiert der Aktienmarkt. Es steht eine Fortsetzung der pausierten Rallye als Jahresendrallye zur Diskussion und die Wahrscheinlichkeit ist als groß einzuschätzen, dass Anleger ohne diese sieben Aktien erneut schlechter abschneiden werden als der Gesamtmarkt.
Vor Alphabet wird seit Monaten gewarnt, weil das Unternehmen zwei Kartellverfahren bezüglich einer möglichen Monopolstellung bei der Online-Suche sowie bei der IT für Online-Werbebuchungen am Laufen hat. Kartellstrafen würden einhergehen mit der Notwendigkeit, Unternehmensteile auszugliedern. Kritiker reden dann schnell von einer möglichen Zerschlagung des Konzerns, was Anleger nicht so gern sehen. Aber wir hatten schon öfters darauf hingewiesen, dass die Einzelteile des Konzerns höchstwahrscheinlich nach dem ersten Schock höher bewertet werden als der Gesamtkonzern. Eventuelle Kartellstrafen sind auch nicht das Problem bei einem Umsatz von rund 76,4 Milliarden Dollar der Google Services und der Google Cloud allein im dritten Quartal 2023.
Der weltgrößte Online-Versandhandel Amazon hat zu Corona-Zeiten einen zusätzlichen Personalbestand von über einer Million Mitarbeiter aufgebaut. Nach Pandemieende befürchten Kritiker nun, dass die Kosten für die hohe Mitarbeiterzahl auf den Gewinn schlagen. Massenentlassungen bei Amazon sind ausgeblieben, stattdessen baut der Konzern seine Lieferflotte aus und lehrt damit den Paketdiensten das Fürchten. Auch die immer wieder beschworenen Rezessionsängste führen bei Preisvergleichen dazu, dass die Kunden immer öfter beim Versandriesen Amazon landen. Apple werden Schwierigkeiten im Chinageschäft angelastet (Verkaufsverbote, nachlassende Dynamik in der chinesischen Wirtschaft könnten zum sinkenden Absatz führen etc.). Trotzdem bleibt der iPhone-Absatz in China sehr groß, vor den Apple-Läden gibt es lange Schlangen und selbst wenn beispielsweise ein Lockdown in China zu Umsatzeinbußen führte, konnte dies anderswo in der Welt kompensiert werden. Nun heißt es, dass iPhone 15 sei nur eine kleine Weiterentwicklung und werde die Begeisterung für iPhones nicht aufrechterhalten. Warum gibt es dann Wartezeiten bei der Bestellung des neuen Modells? Und selbst die alten sowie Auslaufmodelle gibt es nur sehr selten zu günstigen Preisen. Die Vormachtstellung des iPhones ist also weiter ungebrochen.