Die L’Oréal S.A. (Societe Anonyme ist eine Rechtsform für Aktiengesellschaften in Frankreich) ist ein französischer Konsumgüterkonzern mit Hauptsitz in Paris und derzeit der größte Kosmetikhersteller der Welt ist.
Auch wenn die Erzeugnisse in unserem Land sehr bekannt sind, der einzige Produktionsort für eine reine deutsche Herstellung liegt in Karlsruhe. Der Deutschlandsitz befindet sich dagegen in Düsseldorf.
L´Oréal-Produkte gab es gefühlt schon immer, denn das Unternehmen gibt es seit 1909. Im Jahr 1907 begann in Paris der Chemiker Eugene Schueller mit der kleingewerblichen Produktion von Haarfärbetinkturen. Er nannte eines dieser Mittel Auréole („Glorienschein“). Der Name des am 30. Juli. 1909 gegründeten Unternehmens stammt wahrscheinlich aus dieser Bezeichnung, er hat aber in dieser Form keine Bedeutung. Das Unternehmen erweiterte seine Produktion und stellte bald alle möglichen Arten von Schönheitsprodukten her. Mit einem Portfolio von 28 internationalen Marken und tausenden Einzelprodukten stieg L’Oréal zum Weltmarktführer in Kosmetik auf. Heute ist L´Oréal in über 130 Ländern präsent.
Seit den 1990er Jahren beruht das Konzernwachstum hauptsächlich auf der Expansion in Schwellenländer wie China, Indien und Südafrika. Zudem leitete der Konzern eine aggressive Akquisitionsstrategie ein; erworben wurden unter anderem 1991 Dralle, 1995 Jade, 1996 Maybelline, 1998 Soft Sheen, 2000 Kiehl`s, Carson Products, 2001 Bio-Medic und Colorama, 2003 shu uemura, 2003 Mininurse, 2004 Yue-Sai, 2005 SkinCeuticals, 2006 Sanoflore und SkinEthic, 2007 Canan, Beauty Alliance, PureOlogy und Maly’s West, 2008 Columbia Beauty Supply, 2011 Clarisonic, 2014 NYX Cosmetics und Urban Decay etc.
Im Februar 2002 gründeten L’Oréal und unser Depotwert Nestlé ein Joint Venture namens Laboratoires innéov, das sich auf kosmetische Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert hat. L’Oréal unterhält übrigens 19 Forschungszentren weltweit.
Seit 01. Mai.2021 leitet Nicolas Hieronimus “Hiero” als CEO den weltgrößten Kosmetikhersteller. Er ist übrigens seit 1909 erst der sechste Chef, was für eine Kontinuität in Besetzung der Führung spricht.
Der Konzern besitzt, wie bereits erwähnt, 28 internationale Marken, welche in vier Divisionen aufgeteilt sind:
Zu den Consumer Products gehören L’Oréal Paris, Garnier und Maybelline Jade, Essie, Softsheen Carson, NYX Cosmetics.
Professionelle Produkte, die nur in Friseursalons und über Friseurbedarf-Onlineshops vertrieben werden, sind Kérastase, Redken, Matrix, Shu Uemura Art of Hair, Decléor, Carita und L’Oréal Professionnel.
Marken der Luxusprodukte sind Lancome, Biotherm, Helena Rubinstein,Kiehl`s , Giorgio Armani (Parfüm), Ralph Lauren (Lizenz für Parfüm), Cacharel (Parfüm), Viktor & Rolf (Parfüm) und Yves Saint Laurant Beauté, Clarisonic, Diesel, Maison Martin Margiela, Urban Decay, Shu Uemura, Yue Sai, Guy Laroche, Paloma Picasso
Marken der Apothekenkosmetik sind Vichy, La Roche-Posay, Cerave und SkinCeuticals. Zudem gehört zur L’Oréal-Gruppe die Naturkosmetik-Marken Laboratoire Sanoflore und Sante.
Der Blick in die Bücher
Im Jahr 2022 erzielte das Unternehmen Umsätze in Höhe von rund 38,3 Milliarden Euro und einen Gewinn von rund 5,7 Milliarden Euro. Der französische Konsumgüterkonzern L´Oréal bleibt damit vor Unilever und Estée Lauder der größte Kosmetikhersteller der Welt.
Allerdings, die Dividende trägt nicht gerade den Duft des großen Geldes. L´Oréal zahlte für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 6,00 Euro je Aktie, die im April nach der Hauptversammlung ausgeschüttet wurde. Bei einem Kurs von 441,95 Euro am 08.12.2023 beträgt die aktuelle Dividendenrendite 1,36 Prozent.
L’Oréal steigerte im dritten Quartal 2023 seinen Umsatz von 9,58 Milliarden Euro auf exakt 10,00 Milliarden Euro. Laut Angabe des Unternehmens betrug das Umsatzwachstum auf flächenbereinigter Basis stolze 11,1 Prozent. Hervorragend entwickelte sich das Geschäft mit dermatologischen Schönheitsprodukten. Der Umsatz in diesem Produktsegment legte um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Aber auch das Geschäft mit klassischen Beauty-Produkten, wie beispielsweise der Marken Garnier und Maybelline, wuchs um 13 Prozent im Jahresvergleich. Weltweit konnte L’Oréal seinen Umsatz in allen Verkaufsregionen steigern. Nur in China schwächelte das Geschäft aufgrund der schwierigen konjunkturellen Lage. Für 2023 erwartet der Kosmetikriese ein weiteres Umsatz- und Gewinnwachstum.
Was sagen die Analysten?
Von den 25 vorliegenden Einschätzungen enden sechs mit „kaufen“, vier mit aufstocken, elf empfehlen „halten“, ein Analyst ist für „reduzieren“ und drei sind für „verkaufen“. Das mittlere Kursziel wurde mit 422,48 Euro ermittelt, es wird begrenzt von 500 Euro am oberen und 320 Euro am unteren Rand.
Charttechnisch zeigt die Richtung eindeutig gen Norden. Mit dem Jahrestief von 330,95 Euro hat unser Depotwert nichts mehr zu tun. Im Gegenteil, mit aktuell 444,90 Euro steht er kurz vor einem neuen Jahreshoch (bisher 447,40 Euro).
Fazit
Die L’Oréal-Aktie gehört seit Jahren zu denjenigen Wertpapieren mit der solidesten Börsenperformance. In den letzten 15 Jahren sorgten die Franzosen fast jedes Jahr für Kursgewinne. Der Kurs der L’Oréal-Aktie hat sich in diesem Zeitraum mehr als verfünffacht. Die Aktie ist angesichts der exzellenten Positionierung und der damit einhergehenden starken Markt- und Preissetzungsmacht eine gute Wahl.