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„…but remember to come back in September“

Ihr Torsten Arends, Geschäftsführung des NDAC

Die Urlaubssaison an den Märkten ist zu Ende. Es wird wieder fleißig gekauft und verkauft. Auch unser NDAC-Clubfonds war auf Shoppingtour, hat gekauft, aufgestockt und verkauft.

Gekauft haben wir die Aktie ASML (siehe Vorstellung im zweiten Bericht unseres Newsletters). Bei aussichtsreichen Aktien haben wir aufgestockt. Tesla, Siemens Energy, RWE, Pfizer, PayPal, Nestle, Danaher sind nun stärker in unserem Depot vertreten. Getrennt haben wir uns dagegen von Mercedes Benz, Bayer, Solaredge (dafür Siemens Energy) Royal Caribbean, Norwegian Cruises und Oersted (dafür RWE).

Soweit vorerst zu den Änderungen in unserem Clubfonds. Wir werden sicher auf den einen oder anderen aufgestockten Wert im Laufe der nächsten Wochen und Monate im Rahmen unserer Updates zurückkommen.

Die Fed hat am Mittwoch der abgelaufenen Woche wie erwartet die Zinsen unverändert bei 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. Gleichzeitig wurden die Wachstumsprognosen für dieses Jahr auf 2,1 Prozent und für kommendes Jahr auf 1,5 Prozent angehoben. Entsprechend erwarten die Währungshüter eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr. Für 2024 werden nun statt vier Zinssenkungen von jeweils 0,25 Prozentpunkten nur noch zwei erwartet. Das brächte den Zins Ende 2024 auf rund 5,15 Prozent. Für 2025 werden die Leitzinsen jetzt bei 3,9 statt bei 3,4 Prozent erwartet, das liegt ebenfalls 0,5 Prozentpunkte höher. Und auch 2026 sollte der Leitzins mit 2,9 Prozent über dem neutralen Zins – bei dem der Zins nicht mehr restriktiv auf die Wirtschaft wirkt – von 2,5 Prozent liegen. Die Fed signalisiert damit klar, die Zinsen für längere Zeit hoch zu halten. So könnte sie die Zinsen bei der nächsten Sitzung Anfang November erneut anheben. „Die Inflation ist nach wie vor hoch“, betonte die Fed in ihrem Statement. Zwar zeige der Arbeitsmarkt leichte Schwächen, doch die US-Wirtschaft sei weiterhin stark. Die Folge der Äußerungen war, die restriktiven Töne von Fed-Chef Jerome Powell schickten die Märkte auf Talfahrt: Der S&P 500 gab knapp ein Prozent nach, die Renditen zweijähriger US-Staatsanleihen stiegen von 5,09 auf 5,16 Prozent. Der Euro/ Dollar-Kurs schwankte, notierte zu Tagesschluss aber kaum verändert.

Da die EZB bei ihrer letzten Sitzung, die Zinsen um 25 Basispunkte auf nunmehr 4,5 Prozent anhob, ist der Abstand zur Fed nicht mehr ganz so groß, was den Leitzins betrifft. Ob der Zinsgipfel im Euro-Raum damit erreicht ist, werden wir in den kommenden Wochen sehen. Auf jeden Fall kann sich EZB-Chefin Christine Lagarde der gesteigerten Aufmerksamkeit der Märkte sicher sein, wenn sie ihre Auftritte absolviert.

Wie immer nach den Naturkatastrophen der Vergangenheit, haben die europäischen Rückversicherer (wir haben als Vertreter Munich Re in unserem Clubfonds) ihre Prämien erhöht. Europäische Rückversicherer steigerten ihre Prämien im Juli durchschnittlich um neun Prozent, wobei die Spanne von etwa fünf Prozent bis 20 Prozent reichte. Sie profitierten unter anderem von einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Und es gibt weitere Gründe für die Prämiensteigerungen. Das weltweite Kapital der Rückversicherer (Rückversicherungskapital) lag zur Jahresmitte bei gut 600 Milliarden US-Dollar – 70 Milliarden US-Dollar weniger als 2021. Da ist eine Aufstockung dringend notwendig. Alternative, nicht spezialisierte Anbieter ziehen sich mehr und mehr vom Markt zurück, da Umweltrisiken immer schwerer kalkulierbar werden. Infolge der steigenden Zinsen müssen die Rückversicherer Fremdkapital zu teureren Konditionen aufnehmen, was das Rückversicherungskapital verknappt. Da die Zinsen vermutlich noch länger auf hohem Niveau verweilen dürften und Umweltrisiken nach wie vor schwierig zu kalkulieren sind, sollte das Kapital am Rückversicherungsmarkt auch im kommenden Jahr knapp bleiben und die Preissetzungsmacht der Rückversicherer stützen. Dazu kommen die steigenden Cybersicherheitsrisiken. Die Aktien der europäischen Versicherer sind mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9,4 bewertet. Hervorragende Aussichten auch für unseren Depotwert.

Früher standen deutsche Autobauer immer mit den japanischen Konkurrenten im Kampf um die Weltspitze der abgesetzten Autos. Heute ist es, wie nicht anders zu erwarten, China. Das Reich der Mitte wird in diesem Jahr zum größten Autoexporteur der Welt aufsteigen und Japan überholen. Die jährlichen Fahrzeugexporte haben bereits 2021 die von Südkorea und 2022 auch die von Deutschland übertroffen. Eine jahrelange unterstützende Industriepolitik und Investitionen des privaten Sektors haben die Branche in China wettbewerbsfähiger gemacht. Marktteilnehmer besorgt diese Entwicklung, weshalb Aktien der europäischen Automobilbranche mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 5,4 knapp gehandelt werden. Das sind 40 Prozent unter dem Mittel der vergangenen Jahre. Nicht umsonst haben wir unseren Wert Mercedes Benz verkauft. Ob ein Einstieg bei dem geringen KGV der europäischen Automobilwerte aktuell gerechtfertigt ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. 

Überhaupt scheint es in China wieder aufwärts zu gehen. Der Binnenkonsum nimmt dort wieder Fahrt auf: Im August waren die Einzelhandelsumsätze 4,6 Prozent höher als im Vorjahr – deutlich mehr als die 2,5 Prozent des Vormonats und auch als die erwarteten 3,0 Prozent. Offensichtlich ging der Zuwachs nicht zu Lasten des Onlinehandels. Dessen Umsatzplus von 12,1 Prozent im August verweilte auf Jahresbasis nahe dem des Vormonats von 12,5 Prozent. Im direkten Monatsvergleich legte die Dynamik sogar noch zu – von 6,3 auf 8,4 Prozent. Die übliche saisonale Schwäche des Sommerquartals blieb bisher aus.