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Wir haben aufgestockt: Paypal

Die Rezession muss man einfach nutzen, um Einzelwerte genauer zu betrachten und gegebenenfalls die Position nachzukaufen. Und wie immer, wenn wir in einer Rezessionsphase sind, sind die Zahlen naturgemäß nicht so gut, aber betrachten wir den vorsichtigen, sprich konservativen Ausblick, dann fällt die Entscheidung schon leichter. Aber der Reihe nach.

PayPal (englisch, wörtlich Bezahlfreund) ist ein börsennotierter Betreiber eines Online Bezahldienstes, der zur Begleichung von Mittel- und Kleinbeträgen zum Beispiel beim Ein- und Verkauf im Online-Handel genutzt werden kann. Nach eigenen Angaben hat PayPal mehr als 277 Millionen aktive Nutzer in über 200 Märkten mit der Möglichkeit von Zahlungen in über 100 Währungen. Der Sitz des Unternehmens ist das kalifornische San Jose, das europäische Tochterunternehmen ist PayPal (Europe) S.à r.l. & Cie, S.C.A. mit Sitz in Luxemburg.

Paypal war sehr eng verbunden mit dem Mutterkonzern eBay. Seit 2015 werden die Aktien an der NASDAQ gehandelt. Das Unternehmen ist Bestandteil des S&P 500 und ersetzte den ehemaligen Mutterkonzern eBay im anderen Index S&P 100.

Schlecht sehen die jüngst veröffentlichten Zahlen wirklich nicht aus. Und Umsatz und Gewinn für das dritte Quartal konnten schließlich die Erwartungen übertreffen: Der Umsatz stieg etwas stärker als erwartet und legte in den drei Monaten von Juli bis September um elf Prozent auf 6,85 Milliarden Dollar zu. Der bereinigte Gewinn je Aktie ist nur leicht gesunken, von 1,11 auf 1,08 Dollar. Analysten hatten hier nur einen Gewinn von 96 Cent pro Aktie erwartet. Im laufenden Geschäftsjahr soll der bereinigte Gewinn je Aktie jetzt zwischen 4,07 und 4,09 Dollar liegen, man profitiere von anhaltenden Produktivitätsinitiativen, heißt es vom Unternehmen. Vorher war man von 3,87 bis 3,97 Dollar je Aktie ausgegangen. Und selbst die gesenkte Umsatzprognose für das Gesamtjahr würde immer noch ein Wachstum von etwa 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeuten.

Paypal ist ein Zahlungsabwickler, der stark konjunkturabhängig ist. Das Weihnachtsgeschäft wird schwach, hatte Amazon bereits gewarnt. Eine Rezession droht sowohl in Deutschland als auch in den USA. Die hohe Inflationsrate verunsichert die Menschen. Konsumenten werden in den kommenden Monaten wohl eher zurückhaltend agieren. Entsprechend konservativ fiel der Ausblick von Paypal aus.

Doch die Phase der Trennung von eBay, die dem Umsatz und Gewinn von Paypal in den vergangenen Quartalen stark zugesetzt hat, ist vorüber. Nun laufen neue Partnerschaften an: Sowohl Amazon als auch Apple werden Paypal als Zahlungsoption stärker einbinden bzw. in ihre kontaktlosen Zahlungswege einfügen.

Für die kommenden fünf Jahre gehen Analysten von einem jährlichen Gewinnwachstum von 13 Prozent aus. Für das kommende Jahr 2023 steht der Enterprise Value / EBITDA Gewinn bei gerade einmal 12. Sollte Paypal die konservativen Prognosen übertreffen, dann dürfte die Aktie weiter nach oben laufen. Als Zahlungsabwickler pendelt Paypal zwischen zwei Welten: Moderne FinTechs sind bei Anlegern nicht mehr beliebt. Aber Unternehmen mit kontinuierlichen Einnahmen und hohem Cashflow sind in Zeiten der Inflation wiederum begehrt. Paypal entwickelt sich so zu einer Art Versorger, ohne gleich von einem Witwen- und- Waisen-Papier zu sprechen, wie es beispielsweise bei den Energieversorgungsunternehmen die übliche Meinung unter Börsianer war bzw. ist.

Digitale Zahlungsdienstleistungen bleiben ein Wachstumsmarkt. Der relative Anteil digitaler Zahlungen im globalen Zahlungsverkehr bietet noch die Option, dass weitere Zuwächse möglich sind. Für das Gesamtjahr 2022 sieht das Management Zuwächse von ca. 10 Prozent und das währungsbereinigt. Das zeigt, dass sowohl Markt als auch Gesamtkonzern weiterhin wachsen.

Hinter der PayPal-Aktie steckt außerdem ein solides System. Wenn wir in die jüngsten Quartalszahlen schauen, so liegt die Nutzerbasis bei 432 Millionen. Zudem wickelt dieser Nutzerkreis innerhalb eines einzigen viertel Jahres inzwischen 337 Millionen Dollar an Zahlungsvolumen ab. Pro Geschäftsjahr beläuft sich der Wert auf einen einstelligen Billionen-Dollar-Betrag.

Die Marktkapitalisierung von PayPal beträgt aktuell 102,04 Milliarden Dollar.

PayPal ist kein unbekanntes Unternehmen mehr. Aber auch das ist ein Vorteil, den wir anführen können. Millionen Verbraucher rund um den Globus vertrauen auf diesen Namen, wenn sie digitale Zahlungsvarianten auswählen wollen. Das heißt, dass die Marke für Vertrauen, Käuferschutz und einen sicheren Prozess steht. Viele, auch deutsche Kunden, wissen dies zu schätzen.

Das Jahrestief dürfte mit 64,90 Euro der Vergangenheit angehören. Bis zum ursprünglichen Jahreshoch von 192,10 Euro liegt zwar noch eine gewaltige Spanne, aktuell ist das Papier erst bei 88,17 Euro angekommen, aber wir denken, dass wir die Strecke gemeinsam zurücklegen werden.

Auch wenn die Aktie im letzten Jahr um 52 Prozent gen Süden gelaufen ist, haben wir die Chance genutzt, das Papier in unserem NDAC-Portfolio billig aufzustocken. Wir rechnen trotz des konservativen Ausblicks durch das Management mit weiteren Kurssteigerungen.