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Neues von unseren Depotwerten: Regeneron Pharmaceuticals

Unser Depotwert aus dem Bereich Biotech / Pharma läuft immer etwas unter dem Radar der Anleger. Vielleicht, weil wir uns in Europa und damit auch in Deutschland in der Vergangenheit zu sehr mit den Auswirkungen von Covid19 und aktuell mit den zu erwartenden Medikamentenengpässen für die diesjährige Erkältungssaison beschäftigen (müssen). 

Regeneron ist ein globales Biotechnologieunternehmen, das lebensverändernde Medikamente für Menschen mit schweren Krankheiten entwickelt. Es wurde 1988 gegründet und steht seitdem unter der Leitung der Ärzte und Wissenschaftler Len Schleifer, MD, PhD und George Yancopoulos, MD, Phd.

Also wagen wir einmal einen Blick auf die vorliegenden Geschäftszahlen unseres milliardenschweren Pharmariesen und die sehen gar nicht schlecht aus.

Regeneron Pharmaceuticals Inc. meldete die Ergebnisse für das zweite Quartal und die ersten sechs Monate bis zum 30. Juni 2023. Für das zweite Quartal meldete das Unternehmen einen Umsatz von 3,158 Milliarden Dollar, verglichen mit 2,857 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Der Nettogewinn belief sich auf 968,4 Millionen Dollar gegenüber 852,1 Millionen Dollar vor einem Jahr. Der unverwässerte Gewinn pro Aktie aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen betrug 9,05 Dollar gegenüber 7,90 Dollar im Vorjahr. Der verwässerte Gewinn pro Aktie aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen belief sich auf 8,50 Dollar gegenüber 7,47 Dollar vor einem Jahr.

Das Halbjahresergebnis betrug beim Umsatz 6,320 Milliarden Dollar gegenüber 5,822 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Der Nettogewinn betrug 1,786 Milliarden Dollar gegenüber 1,826 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Der unverwässerte Gewinn pro Aktie aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen belief sich auf 16,69 Dollar gegenüber 17,01 Dollar vor einem Jahr. Der verwässerte Gewinn pro Aktie aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen belief sich auf 15,68 Dollar gegenüber 16,07 Dollar vor einem Jahr.

Mag sein, dass dem Unternehmen, das übrigens in einer Partnerschaft mit unserem ehemaligen Depotwert Bayer kooperiert, vielleicht das Desaster mit seinem Augenmedikament Eylea auf die Füße gefallen ist. Die US-Arzneimittelaufsicht FDA lehnte überraschend die Zulassung für eine hoch dosierte Variante des Mittels vorerst ab. Die Behörde hatte dies mit Problemen bei einem Abfüller begründet. Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments sind nicht beanstandet worden, auch müssen keine weiteren klinischen Tests durchgeführt werden, so das Unternehmen. Aber mittlerweile dürften die Abfüllprobleme wohl beseitigt sein, denn nach 60 Tagen muss die FDA auf eine Wiedervorlage des Antrags reagieren. Es handelt sich dabei lediglich um die 8-Milligramm-Dosierung zur Anwendung bei einer feuchten altersbedingten Makuladegeneration (nAMD) und dem diabetischen Makulaödem (DMÖ).

Dafür gefällt uns die Meldung über eine Übernahme durch Regeneron im vergangenen Monat wesentlich besser. 

Zur Erweiterung des Pipeline-Portfolios im Bereich der Gentherapie übernimmt der amerikanische Antikörperspezialist Regeneron Pharmaceuticals das Biotech-Unternehmen Decibel Therapeutics für 109 Millionen Dollar. Decibels Medikamente dienen der Therapie von Hörverlust. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits seit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung im Jahr 2017 zusammen, die 2021 verlängert wurde. Sie entwickeln drei Gentherapieprogramme, die auf verschiedene Formen der angeborenen Schwerhörigkeit abzielen.

Der Markt dafür ist riesig. Für angeborene Schwerhörigkeit gibt es keine zugelassenen medizinischen Therapien. Etwa 1,7 von 1.000 in den USA geborenen Kindern sind davon betroffen und wenn wir Europa und den Rest der Welt betrachten, werden die Absatzchancen sehr hoch sein. Denn während Hörverluste, die durch Mutationen des Otoferlin-Gens verursacht werden, selten sind, sind die meisten Fälle von dauerhaftem, angeborenem Hörverlust, die in den Industrieländern diagnostiziert werden, sensorineural und resultieren aus einem einzigen Gendefekt, was sie zu attraktiven Zielen für Gentherapie macht. Hörgeräte und Cochlea-Implantate können zwar auch Vorteile bieten, reichen aber nicht wirklich aus, um die normale Hörfunktion wiederherzustellen. Und wer weiß, vielleicht hilft es auch bei durch andere Ursachen wie Alter, zu starke Beschallung (wodurch auch immer) etc. verursachte Hörverluste. Zumindest ist die Basis dafür geschaffen. Das wäre angesichts der wachsenden Schwerhörigkeit in den Industrieländern der Durchbruch.

Das Papier hat im Chart-Bild eine aufsteigende Tendenz, die natürlich durch die Übernahme von Decibel Therapeutics einen gewaltigen Schub erfuhr. Mit einem aktuellen Wert von 768 Euro liegt das Jahreshoch von 782 Euro aus dem vergangenen Monat wieder in greifbarer Nähe. Allerdings muss man bei Biotech Firmen immer wieder mit Rückschlägen rechnen. Das haben wir auch am Jahrestief von 630 Euro gesehen, was erst im Juni markiert wurde.

Eine Dividende zahlt Regeneron leider nicht, aber trotzdem haben wir einen ordentlichen buchmäßigen Gewinn eingefahren. Wir haben das Papier zum Preis von 690,07 Euro erworben und freuen uns jetzt über einen Anstieg auf die schon erwähnten 768 Euro.