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Neues von unseren Depotwerten: Deutsche Telekom

Operativ konnte unser Depotwert Deutsche Telekom zum Jahresauftakt überzeugen. So verbesserte sich der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) im 1. Quartal im Vorjahresvergleich um 7,7 Prozent auf 9,96 Milliarden Euro. Dabei hatte der Konzern milliardenschwere Investitionen in den 5G-Netzausbau zu stemmen.

Profitieren konnte der Branchenprimus einmal mehr von der starken Entwicklung seiner Konzerntochter T-Mobile US, die dank dem starken Neukundenwachstum (+1,3 Millionen Mobilfunkneukunden, +523.000 High-Speed-Internetanschlüsse) erneut maßgeblich zum besser als erwarteten Abschneiden beigetragen hatte. Aber auch auf dem Heimatmarkt konnte die Deutsche Telekom erneut, vor allem im Mobilfunksegment (+274.000 Neukunden), überzeugen. Ebenso im Kernmarkt Europa (Mobilfunknutzer +104.000, Bundle (dt. Bündel, hier Paket) – Angebote +169.000). Im Anschluss revidierte die Deutsche Telekom außerdem ihre Gewinnprognose für 2023 beim bereinigten EBITDA von 40,8 auf 40,9 Milliarden Euro leicht nach oben, während der Gewinn je Aktie in 2023 bei mindestens 1,60 Euro je Aktie erwartet wird.

Wenn aber ein anderer milliardenschwerer Konzern die Arena betritt, sei es auch nur erst mal ein Branchengerücht, dann geht es turbulent auf den Märkten zu.

Medienberichte über einen möglichen Einstieg unseres NDAC-Depotwertes Amazon (immerhin der Onlineprimus!) auf dem US-Mobilfunkmarkt haben in den vergangenen Tagen für kräftigen Abgabedruck im US-Mobilfunksektor gesorgt. Agenturberichten zufolge will der Onlinehandelsgigant Amazon wohl künftig seinen US-Kunden im Rahmen des Prime-Abos auch Mobilfunkangebote offerieren. Wie es unter Berufung aus gut informierten Kreisen heißt, sollen Prime-Kunden demnach künftig zwischen einer Mobilfunkvertragsoption, die mit 10 Dollar/Monat zu Buche schlägt und einem kostenfreien Basistarif wählen können. Entsprechend verschnupft reagierten die Investoren auf den geplanten Vorstoß von Amazon, wobei andere Telekommunikationsschwergewichte wie Verizon und AT&T am vergangenen Freitag deutliche Abschläge hinnehmen musste. Auch T-Mobile US musste zwischenzeitlich Abschläge von mehr als 8 Prozent hinnehmen. Amazon hat diese Gerüchte zwar umgehend dementiert. Trotzdem, die USA haben mit Abstand die meisten Prime-Abonnenten. Insgesamt entfallen etwa 74 Prozent aller zahlenden Amazon Prime-Konten weltweit auf die USA. Damit hat Amazon allein in den USA 148,6 Millionen Amazon-Prime-Mitglieder. Da würde sich eine Attacke auf die Konkurrenz durchaus lohnen.

Der zweitgrößte US-Mobilfunkcarrier mit seinem gut ausgebauten 5G-Mobilfunknetzwerk gilt als die Ertragsperle der Deutschen Telekom, zumal die US-Mobilfunktochter dank ihrer aggressiven Vermarktungsstrategie seinen Erzrivalen AT&T und Verizon Marktanteile abjagen kann. Erst kürzlich hatte die Deutsche Telekom ihre Beteiligung an T-Mobile US auf 50,2 Prozent aufgestockt, um stärker am dynamischen Neukundenwachstum der Nummer zwei auf dem US-Mobilfunkmarkt partizipieren zu können. Sollte Amazon seine Pläne mit der Vermarktung von Mobilfunktarifen via Amazon Prime tatsächlich umsetzen, könnte das dynamische Neukundenwachstum bei T-Mobile US ins Stocken geraten, so die Befürchtung vieler Marktteilnehmer. Viele Gerüchte wurden erst dementiert und später realisiert. Wir behalten den Amazon- Aspekt im Blick.

Da die Deutsche Telekom sowohl auf dem Heimatmarkt als auch in Europa dank seiner gut ausgebauten Netzinfrastruktur und der gezielten Vermarktung von Bundle-Angeboten sowohl bei Internetanschlüssen als auch im Mobilfunksegment weitere Marktanteile gewinnt, bleiben die Aussichten im operativen Kerngeschäft weiter vielversprechend. Auch die Perspektiven bei der Konzerntochter T-Mobile US dürften im operativen Geschäft trotz der Gefahr eines möglichen Einstiegs von Amazon auf dem US-Mobilfunkmarkt weiter positiv bleiben. Denn T-Mobile US verfügt über das mit Abstand am besten ausgebaute 5G-Netz in den USA, womit der Konzern gerade im gehobenen Preissegment gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn hat und dank “Internet-Freedom” außerdem zu den am schnellsten wachsenden Playern bei High-Speed-Internetanschlüssen für Privathaushalte und Unternehmenskunden gehört. Entsprechend geht der Analystenkonsens nach einem EPS von 1,69 Euro je Aktie in 2023 für 2024 mit einem EPS von 1,90 Euro aus, während der Gewinn je Aktie in 2025 auf 2,12 Euro anziehen dürfte. Damit würde das KGV auf Basis der Schätzungen für 2025 auf unter 10 sinken.

Bei der Telekom immer ein Problem sind die Schulden, welche aus der Vergangenheit die Bilanz immer wieder trüben. Aber auch hier tut sich langsam etwas. 

Die im Zuge des Teilverkaufes des Funkturmgeschäftes eingenommenen Mittel kamen vor allem dem Abbau der Rekordschulden zugute. Insgesamt sanken die Nettoverbindlichkeiten im ersten Quartal um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf nunmehr 133,5 Milliarden Euro. Das waren rund neun Milliarden Euro weniger als Ende 2022. Trotzdem liegt die Telekom damit noch immer über dem von ihr selbst gesteckten maximalen Zielwert, dem 2,75-fachen des bereinigten Gewinns. Finanzchef Christian Illek räumte zudem ein, dass der Schuldenstand im Laufe des Jahres wieder leicht ansteigen werde.

Da müsste der Konzern eigentlich die Dividende von 0,70 Euro zumindest teilweise kürzen, um die Schuldentilgung wegen steigender Zinslast ernsthaft anzugehen. Aber aktuell liegt damit der Bundesbestand bei 30,5 Prozent der Aktien, wovon 16,6 Prozent von der bundeseigenen KfW gehalten werden und eine Dividendenkürzung würde den sorgengeplagten Bundesfinanzminister weiter in die Bredouille reiten.

Auf der anderen Seite ist es gut, dass wir die Dividende für unseren NDAC-Clubfonds in voller Höhe vereinnahmen können und wir bleiben dabei.