Nach „Down Under“, genauer gesagt in das australische Perth, führt uns ein weiterer neuer Depotwert, Fortescue Metal Group Ltd. oder abgekürzt FMG. Es handelt sich dabei um ein Unternehmen, das vorwiegend Eisenerz abbaut und das zum viertgrößten Eisenerzproduzenten der Welt aufgestiegen ist.
Hauptabnehmer des gewonnenen Eisenerzes ist China, aber auch andere Länder des asiatischen Raumes gehören zu den Abnehmern.
FMG wurde 2003 gegründet. Es wird geführt von Andrew Forrest als Chairman und Elizabeth Gaines als CEO.
2006 projektierte Fortescue seine Verladeanlagen im Herb Elliot Port am Port Hedland, die Fortescue Railway und die Ausrichtung der Tagebaue des Chichester Hubs. Zwei Jahre später begann die Produktion von Eisenerz in der Cloud Break Mine und 2009 in der Chrismas Creek Mine. 2014 nahmen die Tagebaue Firetail Mine und Kings Mine die Produktion auf, die zusammen den Salomon Hub bilden. Die Ausrichtung dieser Gruben kostete den Konzern 8,4 Milliarden australische Dollar.
Fortescue ist Landeigentümer über ein Gebiet von 88.000 km², das der doppelten Größe der Schweiz entspricht. Rio Tinto über 11.000 km² und BHP Billiton über 7.000 km². Die 88.000 km² Landeigentum in der Pilbara-Region (Western Australia) von Fortescue machen dieses Unternehmen zur Eigentümerin eines weltbedeutenden Eisenerzvorkommens von 2 Milliarden Tonnen.
Durch die Gründung von Fortescue Futures Industries wird FMG zu einem der größten Produzenten von grünem Wasserstoff.
Im Januar 2022 unterzeichneten die FMG-Tochtergesellschaft Fortescue Future Industries (FFI) und der deutsche Chemiekonzern Covestro eine Absichtserklärung, beginnend im Jahr 2024 bis zu 100.000 Tonnen klimaneutral erzeugten, also grünen Wasserstoff (äquivalent Ammoniak) an Covestro zu liefern.
Im März 2022 unterzeichneten FFI und der deutsche Energiekonzern E.ON ebenso eine Absichtserklärung, beginnend im Jahr 2024 bis 2030 bis zu fünf Millionen Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr in Form von Ammoniak nach Europa zu liefern.
Um die Dekarbonisierung der Luftfahrt voranzutreiben, hat Airbus mit der FMG ein Memorandum of Understanding (MoU) oder auf Deutsch eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet. Gemeinsam untersuche man die Nutzung von Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen in der Luftfahrt und wolle so den Kohlendioxid-Ausstoß in der Branche reduzieren. Gemäß dem Deal werde Fortescue Future Industries (FFI), die grüne Energie-Tochter der Fortescue Metals Group, technisches Know-how für die Schaffung einer grünen Wasserstoff-Infrastruktur bereitstellen.
Wir sehen also, dass FMG auch für die grüne Wasserstoffzukunft große Pläne entwickelt.
Der Blick in die Bücher
Die FMG erzielte 2021 Umsatzerlöse von 29,873 Milliarden AUD (1 Australischer Dollar = 0,673 Euro). Das entspricht einer Steigerung von zum Vorjahr von 56,21 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern wurde von 7,063 Milliarden AUD (2020) auf 13,801 Milliarden AUD gesteigert. Das entspricht einer Steigerung von 95,4 Prozent. Und das, obwohl die Mitarbeiterzahl von 14.000 auf 10.164 Beschäftigte sank.
Die Dividende stieg 2021 von 1,76 AUD im Vorjahr auf 3,58 AUD.
Die FMG arbeitet in seinem Kerngeschäft höchst profitabel. Während die Förderkosten im Weltmaßstab bei durchschnittlich 104 US Dollar/ DMT liegen, fallen bei FMG nur 16-18 US-Dollar/ DMT an (DMT = Dry Metric Ton Unit = Trocken- Metrische- Tonnen- Einheit; 1 DMTU entspricht einer metrischen Tonne Erz ohne Wasseranteil mit einem Metallgehalt von einem Prozent, was einem Metallgewicht von 10 Kilogramm entspricht).
Was sagen die Analysten?
Sehr überzeugt scheinen unsere 19 Finanzexperten von dem Papier nicht zu sein. Nur einer ist für „kaufen“, 11 empfehlen „halten“, 5 sagen „reduzieren“ und 2 sind für „verkaufen“.
Das mittlere Kursziel beträgt 12,10 US-Dollar, das untere Kursziel wurde mit 9,48 Dollar und das obere Kursziel mit 17,04 Dollar angegeben.
Der Chart der letzten 5 Jahre spiegelt die Boomjahre des Eisenerzgiganten wider, allerdings im Jahreschart wird die Coronaproblematik des Hauptabnehmers China deutlich. Das Jahrestief liegt bei 8,83 Euro im September 2021, das Jahreshoch wurde 16,62 Euro im Juli 2021 erreicht. Aktuell liegt das Papier bei 11,40 Euro.
Fazit
Wir haben für unseren NDAC-Clubfonds 10.000 Stück FMG Aktien erworben.
Natürlich ist es ein Problem, den grünen Wasserstoff in einem Containerschiff nach Deutschland zu exportieren, da es noch keine wasserstoffbetriebenen Containerschiffe gibt. Außerdem würden die Transportkosten den Wasserstoff teuer machen. Aber warten wir ab, wie sich die Dinge entwickeln.
Und da FMG seine Aktivitäten im Rahmen der Kupfergewinnung in Peru ausdehnen möchte (notwendiges Metall für die E-Mobilität), dürfte wohl auch die Zukunft der Gruppe auf der Einhaltung der ESG-Kriterien liegen.
Die Zukunftsvisionen von FMG scheinen durchaus erreichbar, da das „Brot und Buttergeschäft“ (Eisenerz) die Projekte „Grüner Wasserstoff“ und „Kupferübernahmen“ sehr gut finanzieren dürfte.