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Neu im NDAC-Clubfonds: Roche Holding AG

Wir haben einen neuen Wert in unserem NDAC-Depot, die Roche Holding AG (auch Roche-Gruppe oder kurz Roche genannt). Roche ist mit – umgerechnet – ca. 69 Milliarden Dollar nach Umsatz eines der größten Pharmaunternehmen der Welt (das größte ist unser Depotwert Pfizer). Sitz der Roche-Gruppe ist in Basel.

Neben Pharmazeutika werden außerdem Reagenzien und Geräte zur medizinischen Untersuchung hergestellt. Aktuell forscht Roche besonders auf den Gebieten Onkologie, Virologie, Neurologie und Augenerkrankungen.

Das Schweizer Unternehmen hat nebenbei bemerkt auch ein paar deutsche Wurzeln und geht auf den Schweizer Unternehmer Fritz Hoffmann zurück, der 1894 in München mit einem Apotheker aus München die Gesellschaft Hoffmann, Traub & Co zum „Handel und der Herstellung von pharmazeutischen und chemischen Produkte“ gründete. 1895 heiratete Fritz Hoffmann Adele La Roche und die Firma hieß von nun an F. Hoffmann-La Roche & Co.

Seitdem die Aktienmehrheit durch Paul Sacher (1906–1999), dem damaligen Hauptaktionär der heutigen Roche Holding, nach dem Krieg gesichert wurde, spielte die Gründerfamilie Hoffmann eine führende Rolle bei der Ausrichtung des Konzerns. Sacher stand 60 Jahre an der Spitze von Roche.

Heute steht das Unternehmen unter der Führung von Thomas Schinecker als CEO und Severin Schwan als Präsident des Verwaltungsrates, der das Unternehmen von 2008 bis März 2023 als CEO selbst managte.

Bedingt durch die Präsenz in den Medien zählt Tamiflu (Influenza- Präparat) zu den bekanntesten Medikamenten des Herstellers. Im Weiteren ist Roche sehr stark auf dem Gebiet der Krebsmedikamente sowie der Medikamente gegen Virus- und Stoffwechselerkrankungen und Multiple Sklerose vertreten. Im September 2017 konnte Roche mehrere EU-Zulassungen für Medikamente erhalten: Tecentriq wurde für die Immuntherapie von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und für die Behandlung von metastasierenden Blasenkrebsarten freigegeben. Actembra erhielt die EU-Zulassung für die Behandlung der Riesenzellarteritis.

Die Diagnostika umfassen eine breite Palette an Instrumenten und Tests zur Diagnose von Erkrankungen sowie zur Therapiekontrolle. Am Anfang der Covid19-Pandemie in Europa und den USA im März 2020 konnte Roche einen automatisierten Serientest auf das Virus entwickeln. Ende 2021 wurde durch die amerikanische Zulassungsbehörde FDA eine Notfallzulassung für einen Corona-Selbsttest von Roche erteilt, der Ergebnisse für alle bis dahin bekannten Varianten des Virus innerhalb von 20 Minuten liefern könne.

Die Geräte der Roche Applied Science werden hauptsächlich auf den Gebieten der Genomik und Proteomik genutzt.

Der Blick in die Bücher 

Vorab der Umrechnungssatz: 1 CHF = 1,02 Euro.

Roche erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 63,28 Milliarden Schweizer Franken (2021: 62,801 CHF), dabei wurde ein Jahresüberschuss von 12,42 Milliarden CHF (2021:13,930 CHF) ausgewiesen.

Die Bilanzsumme betrug 88,15 Milliarden CHF wobei die Eigenkapitalquote bei 31,75 Prozent lag (2021:73,47 Milliarden CHF).

Roche beschäftigte Ende 2022 103.613 Mitarbeiter und gab Personal-Aufwände in Höhe von 16 Milliarden CHF an. Der Umsatz je Mitarbeiter betrug demnach 610.744 CHF.

Roche hat die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr von 9,30 auf 9,50 Franken je Aktie erhöht. Dies entspricht einer Anhebung um 2,2 Prozent. Damit steigert Roche die Dividende das 36. Jahr in ununterbrochener Folge.

Und auch die Zahlen für das erste Quartal 2023 zeigen, dass die Roche auf dem richtigen Weg ist. Mit 11,7 Milliarden CHF liegt der Umsatz im Bereich Pharmazeutika um fast 5 Prozent über jenem der ersten drei Monate letzten Jahres. Dabei wurden selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen. Experten erklären sich das starke Abschneiden mit der erfreulichen Absatzentwicklung bei Medikamenten wie Ocrevus, Perjeta oder Actemra. Ein Lichtblick war insbesondere auch das Augenmittel Vabysmo. Als eher etwas enttäuschend werden die Umsätze bei Lucentis und Tecentriq beurteilt. Mit einem Umsatzrückgang im Diagnostikgeschäft um mehr als 30 Prozent ist der Einbruch dagegen nach der Pandemie sehr auffällig.  

Was sagen die Analysten?

Uns liegen acht Einschätzungen für Roche aus diesem Jahr vor. Drei enden auf kaufen, drei auf halten und zwei auf verkaufen. Ein ziemlich ausgewogenes Ergebnis. Der Kurs am oberen Ende wird mit 380 CHF von der Credit Suisse erwartet und der unterste Wert liegt bei 250 CHF von der Deutschen Bank. Das Kursziel der Analysten beläuft sich durchschnittlich auf 323,80 CHF. Allerdings wurden die guten Quartalszahlen in den Einstufungen noch nicht berücksichtigt. Der aktuelle Kurs liegt bei rund 302 CHF.

Fazit

Roche spürte im letzten Jahr die nachlassende Covid19-Pandemie in den Sparten Pharma und Diagnostik. Roche erwartet für das Jahr 2023 einen Rückgang der Umsätze im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Wird der Rückgang bei Covid19-Produkten ausgeklammert, erwartet Roche ein solides Wachstum in beiden Divisionen Pharma und Diagnostik. Roche plant für das laufende Jahr wieder eine Anhebung der Dividende.

Der schweizerische Pharmakonzern Roche hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für eine Krebskombinationstherapie mit dem Mittel Polivy nun erhalten, wie das Ärzteblatt berichtete. Die Therapie kommt für die Behandlung von Patienten mit bisher unbehandeltem diffusem großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) zum Einsatz.

Es ist schwer für Pharmakonzerne neue Produkte aus der Pipeline zu zaubern. Die Biotechnologie liefert aus bekannten Gründen auch nicht immer schnelle Ergebnisse, die ein Pharmakonzern schnell verwerten kann. Und es laufen auch diesem Jahr wieder einige Patente aus.