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Aktie des Monats – Fraport

Aktie des Monats – Fraport

Fraport – ein „fallen angel“ steigt auf

 

Vor kurzem haben wir uns mit den Kreuzfahrtgesellschaften beschäftigt. Drei börsennotierte Gesellschaften haben wir erfolgreich in unser NDAC–Depot in Folge von Covid19 aufgenommen.

Aber nicht nur auf hoher See und im Hafen sind wir mit unseren „fallen angel“ erfolgreich, sondern auch in der Luft oder besser gesagt im Flughafengeschäft, dass in unserem Depot mit der Aktie von Fraport repräsentiert wird. War es eine gute Entscheidung? Es ist an der Zeit, sich einmal mit dieser Aktie zu beschäftigen.
Vorausschicken müssen wir, dass die Fraport AG ganz eng mit dem Schicksal der Fluglinien verbunden ist. Nicht umsonst bezeichnet man den Flughafen Frankfurt am Main als Heimatflughafen der deutschen Kranich-Airline, wobei natürlich klar ist, dass andere Linien ihre Flieger auch dort parken.
Es mag seltsam anmuten, dass im Süden des Frankfurter Flughafens das Terminal 3 unbeirrt weitergebaut wird. Bis zu 19 Millionen Passagiere werden oder könnten dort einmal auf 3 Flugsteigen abgefertigt werden. Wohlgemerkt könnten, denn die Passagierzahlen sind 2020 um mehr als 70 Prozent eingebrochen. Und zu 89 Prozent ist der internationale Flugverkehr eingebrochen. Für 2021 ist eine weitere Erhöhung des Flugaufkommens möglich. So sind für die aktuelle Kalenderwoche 01/2021 weltweit Starts von 409.388 Linienflugzeugen geplant. Genau ein Jahr zuvor waren es noch 721.525 Starts. Das entspricht einem Minus von rund 43 Prozent.
Gut, die Touristen sind sehr schnell wieder da, wenn die Impfungen sich als erfolgreich erweisen und die erwartete Massen-Immunisierung wirklich kommt. Die Umfragen zur Impfbereitschaft sprechen zunächst eine andere Sprache, denn da muss noch viel Überzeugungsarbeit von den Verantwortlichen geleistet werden.
Aber nicht nur Touristen fliegen in alle Herren Länder, sondern auch Geschäftsreisende bevölkern die Flughäfen und lassen die Umsätze steigen, meistens in der Business-Class oder Spitzenmanager in First-Class. Werden die wiederkommen und die VIP-Lounges in Flughäfen bevölkern? Daran darf man getrost Zweifel haben. Geschäftsreisende haben gelernt, dass nicht jede kleine Powerpoint- Präsentation eine nervende und kostspielige Reise rechtfertigt und nicht jede Verhandlung persönlichen Kontakte erfordert.
Die Kunden üben sich in Enthaltsamkeit. Und es gibt viele Unternehmen, die die Reisebudgets als eine erste Möglichkeit sehen, um zu sparen, denn allein in Deutschland haben im Vor-Corona-Jahr 2019 ca.13 Millionen Geschäftsreisende Kosten in Höhe von 55,3 Milliarden Euro verursacht. Auch wenn Jeff Bezoes wahrscheinlich meistens mit seinem Privatjet reist, hat unser Depotwert Amazon allein in den ersten 9 Monaten des abgelaufenen Jahres 1 Milliarde Dollar an Reisekosten gespart, ohne dass die Umsätze einbrachen, im Gegenteil.
Und was Amazon kann, können deutsche Unternehmen auch. 60 Prozent gehen davon aus, dass künftig 30 Prozent weniger Geschäftsreisen absolviert werden. Nicht falsch verstehen, dem persönlichen Kontakt wird auch künftig noch höchste Priorität eingeräumt werden, aber eben reduziert. Ehe man sich mit Sozialplänen und protestierenden Mitarbeitern und Gewerkschaften am Image kratzen lässt, werden als erstes die Reisebudgets in Größenordnungen überprüft. Das ist wesentlicher unauffälliger.
Aber es gibt auch noch Fluggesellschaften, die, was ein Wunder, fliegen und das sogar erfolgreich. Und auch in den zur Fraport AG gehörenden Flughäfen dürfte man sie gesehen haben. Qatar Airways sammelte die fast auch noch verschwundenen Reste des internationalen Flugmarktes auf. Im I/20 entwickelte sich die stets im Schatten ihrer arabischen Konkurrenten (Emirates und Ethihad) stehende Golf-Fluglinie zur weltweit größten Fluglinie auf internationalen Strecken. Der Marktanteil betrug immerhin 18 Prozent. Es gab noch eine zweite Linie, die wenn auch nicht ganz so erfolgreich, sich mit 5,2 Prozent Marktanteil den zweiten Rang sicherte. Neben Sonder-Charterflügen mit Seeleuten, Studenten und Gastarbeitern boten diese auch Fracht-Flüge an. Der Markt bestimmte die Preise, 80-100 Prozent über Normalpreis.
Vielleicht hätte sich das hochbezahlte Management von Lufthansa gemeinsam mit Fraport zusammensetzen müssen, um ein ähnliches Konzept zu entwickeln. Aber Carsten Spohr rief lieber nach Staatshilfen und akzeptierte dafür eine Staatskranichairline.
Übrigens, bei unserem anderen Depotwert TUI lief es auch nicht besser. Auch hier wurde der Staat über eine Beteiligung in das Unternehmen gelassen.

Stellt sich abschließend die Frage, wann es wieder aufwärts geht. Das hängt von dem weiteren Verlauf der Pandemie sowie der komplikationsfreien Massenimmunisierung ab. Trotzdem werden die Fluggesellschaften nicht gleich wieder hochfahren. Lufthansa geht zunächst von 20 bis 30 Prozent des Vorjahresangebotes aus. Umso überraschender ist der Buchungsansturm im Dezember. Hygienekonzepte sind vorhanden, die Menschen wollen wieder in den Urlaub fliegen. Bilder von Strand, Sonne und Meer bei ca. 30 Grad, wie derzeit in Griechenland, tun ein Übriges.
 

Fazit
Wir habe die Fraport-Aktie für unser Depot zum Preis von 35,93 Euro erworben, aktuell steht die Aktie bei 46,00 Euro, ein Anstieg um 28 Prozent. Nun muss nur noch die Pandemie so schlagartig aufhören, wie sie über die Welt hereingebrochen ist. An der Börse wird die Zukunft gehandelt und sagt, dass diese Zukunft doch schon mal nicht schlecht aussieht.