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nach Ver­ein­ba­rung

VW zurück am Anleihenmarkt

Volkswagen bietet wieder Anleihen an

Die Quartalszahlen deutlich besser als erwartet, die Einigung mit dem amerikanischen Justizministerium und nicht zuletzt Toyota als größten Autokonzern der Welt abgelöst: In diesem günstigen Umfeld platziert Volkswagen erstmals nach längerer Pause neue Anleihen. Aber dem gegenüber stehen Risiken: Wie wirkt sich der Imageschaden infolge des Abgas-Skandals aus und hat VW die passenden Antworten, um in der veränderten Automobilwelt der Zukunft an der Spitze zu stehen?

Mehrere VW-Anleihen für 2017 geplant

Nachdem der Konzern eine Zeitlang aufgrund der Dieselaffäre Zurückhaltung auf dem Kapitalmarkt geübt hatte, will VW noch im Laufe dieses Jahres mehrere Anleihen platzieren. Geplant sind unter anderem Bonds in Dollar und hybride Anleihen. Analysten stufen die neuen VW-Anleihen als klare Kaufempfehlung ein. Eine erste Bestätigung gab es bereits mit einer Anleihe für institutionelle Anleger, die Volkswagen im März 2017 herausgegeben hatte: Dem Konzern gelang damit die bisher größte Emissionen eines europäischen Unternehmens im Jahr 2017. VW nahm über 8 Milliarden ein, noch beeindruckender war die Nachfrage: Die beauftragten Banken verzeichneten Kaufaufträge von über 25 Milliarden Euro. Der Imageschaden durch den Abgas-Skandal tat der Kauflaune der Investoren keinen Abbruch. Gründe für den Erfolg dürften nicht zuletzt darin liegen, dass VW die finanziellen Folgen der Dieselaffäre inzwischen im Griff hat sowie in den hervorragenden Quartalszahlen.

Einigung mit dem amerikanischen Justizministerium

Im Januar dieses Jahres verkündete Volkswagen die Einigung mit dem US-amerikanischen Justizministerium. Demnach muss VW Bußgelder und Strafzahlungen von rund 4,1 Milliarden Euro zahlen und erkennt sich schuldig mit der Manipulation von Dieselfahrzeugen gegen die amerikanischen Gesetze verstoßen zu haben. Im Gegenzug werden diverse strafrechtliche und zivilrechtliche Verfahren beigelegt. Für weitere Entschädigungsforderungen seiner nordamerikanischen Kunden hat VW Vorsorge getroffen und über 22 Milliarden Euro an Rückforderungen verbucht. Zwar besteht nach Meinung der Analysten noch ein Restrisiko, aber durch den Vergleich hat der Konzern erheblich an Planungssicherheit gewonnen. Etwas abweichend gestaltet sich die Lage in Deutschland und Europa. Bis zu finalen Urteilssprüchen dürfte noch etwas Zeit vergehen. Allerdings sollten etwaige Strafzahlungen wegen des unterschiedlichen Rechtssystems deutlich geringer ausfallen. Angesichts der jüngst veröffentlichten Produktionszahlen sowie der glänzenden Absatz- und Ergebniszahlen dürfte das VW nicht mehr aus der Bahn werfen.

Volkswagen wieder größter Autobauer der Welt

Nachdem der große Konkurrent Toyota Ende Februar seine Absatzzahlen verkündet hatte, steht fest: Erstmals seit fünf Jahren hat VW Toyota wieder als den größten Autokonzern abgelöst. Während die Japaner im Jahr 2016 insgesamt 10,17 Millionen Fahrzeuge absetzten, brachte es der VW-Konzern mit seinen Marken Porsche und Audi auf 10,31 Millionen Verkäufe. Wie sich das Rennen der beiden Dauerrivalen in der Zukunft gestaltet, lässt sich noch nicht vorhersagen. Allerdings geht VW von weiter steigenden Verkäufen im wichtigen Markt China aus. Auch die Zahlen für das erste Quartal 2017 stimmten die Investoren zuversichtlich und übertrafen die Erwartungen der Analysten: Der vorläufige Gewinn betrug 4,3 Milliarden Euro, ein deutlicher Steigerung zum Vorjahreszeitraum. Zum guten Ergebnis trug vor allem die Kernmarke VW bei, die in den Jahren zuvor geschwächelt hatte. Die Gründe für das gute Abschneiden liegen in der Einführung neuer Modelle, vor allem des Tiguans. Darüber hinaus gelang es dem Autobauer die Fixkosten zu senken und seine Position auf den westeuropäischen Märkten auszubauen. Mit den starken Zahlen im Rücken rechnet das Unternehmen weiterhin mit einer Rendite von bis zu 7,0 Prozent für das Gesamtjahr. Mit seinem “Zukunftspakt” will Volkswagen diese Rendite dauerhaft halten.

Chancen und Risiken für die Zukunft

Mit einem von VW “Zukunftspakt” genannten Umbau- und Sparprogramm soll die Hauptmarke durch Einsparungen weiter gestärkt werden. Besonders bei den Personalkosten will VW sparen. Insgesamt sieht der Autobauer ein Einsparpotenzial von knapp 4 Milliarden Euro, allerdings gibt es Widerstände von der bei Volkswagen traditionell starken Gewerkschaft. Diese versucht allzu schmerzhafte finanzielle Einbußen für die Belegschaft zu verhindern. Der Zukunftspakt ist aber nur ein Teil des Projektes Transform 2025+. Mit diesem Projekt hat Volkswagen die Strategie für die nächsten 10 Jahre festgelegt. In drei Phasen strebt VW an, seine Führungsrolle auch in der veränderten Welt der zukünftigen Automobilität zu behalten. Wichtige Punkte, um dieses Ziel zu erreichen, sind nachhaltiges Wachstum und eine Steigerung der Rendite, aber vor allem will VW bis 2025 Marktführer bei den Elektroautos werden. Der Konzern ist dafür bereit, erhebliche Anstrengungen zu tätigen: Bis zu 4,5 Milliarden Euro pro Jahr sollen investiert werden.