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Megatrend Grüne Energie Teil 1

Megatrend Grüne Aktien

Teil 1 – Der Druck auf die Unternehmen nimmt zu

Die grüne Energie boomt! Der globale Klimawandel zwingt Regierungen
und Unternehmen zum Umdenken. Die Bundesrepublik Deutschland geht als
eine der ersten Länder voran und investiert stolze 9 Milliarden Euro in
diesen Bereich, um Deutschland zum Weltmarktführer rund um das Thema
Wasserstoff zu machen.

Wir sehen die Grüne Energie als einen neuen Megatrend für die kommenden Jahre und werden uns in den nächsten Wochen ausführlich mit diesem Segment beschäftigen und einzelne Branchen und Unternehmen analysieren. Im ersten Teil beginnen wir mit der Solarenergie.

Wussten Sie, dass allein die Zementherstellung 7 Prozent der weltweit von Menschen verursachten CO2-Emissionen verursacht? Damit würde diese Industrie allein schon
Platz 3 gleich hinter den USA und China belegen, wenn sie ein Land wäre.

Nun
wissen wir, die USA pfeifen derzeit auf den Klimaschutz, doch China merkt immer mehr, wie wichtig der Klimaschutz für das Land und unseren Planeten ist. Es könnte also durchaus passieren, dass die Zementindustrie China bald überholt, was den Ausstoß von Kohlendioxid
angeht.

Daher ist auch kein Wunder, dass die Fondsindustrie die großen börsennotierten Zementkonzerne, wie die deutsche HeidelbergCement, aufgefordert hat, die Kohlendioxidemissionen bis 2050 auf null Prozent zu reduzieren. Gleichlautente Schreiben erhielten auch die anderen großen Player am Markt, wie LarfargeHlcim, Saint Gobain und CRH. Nun könnten die Konzernlenker gelassen bleiben und die Sache ihren Public Relation Abteilungen, mit der Maßgabe eine entsprechende wohlgefällige Antwort zu formulieren, übergeben.

Machen sie aber höchstwahrscheinlich nicht, denn die Unterzeichner verwalten zusammen immerhin mehr als zwei Billionen Dollar. Außerdem gehören sie dem Netzwerks Climate Action 100+ an, in dem sich die Manager von insgesamt 33 Billionen Dollar schweren Portfolios zusammengeschlossen haben. Ein schweres Kaliber also, was vor einem Jahr abgeschossen wurde und jetzt mit dem Green Deal der EU noch einmal Beschleunigung erfahren hat. Es wird zwar nicht so direkt in dem Brief angesprochen, aber Fakt ist, wenn die Unternehmen die Investoren ignorieren und sich nicht in die richtige Richtung bewegen, dann kann es durchaus passieren, dass der Zugang zum Kapitalmarkt blockiert oder zumindest erschwert wird.

ESG heißt nicht nur der Druck von den Straßen auch wenn man ihn jetzt, (Friday for Future) in Zeiten von Covid 19 nicht mehr so wahrnimmt. ESG (Environment, Social, Governance) kommt aus dem Englischen. Die deutsche Bedeutung wird mit Umwelt, Soziales und Führung übersetzt. Sie beziehen sich auf die drei zentralen Faktoren bei der Messung der Nachhaltigkeit und der gesellschaftlichen Auswirkungen einer Investition in ein Unternehmen oder in eine Firma. Diese Kriterien helfen, die zukünftige finanzielle Leistung von Unternehmen besser zu bestimmen.

Die Investoren werden selbst getrieben, aber nicht von ihrem plötzlich entdeckten ökologischen Gewissen, sondern vor der Angst, dass sich umfangreiche und teure Klimaschutzauflagen negativ auf das Geschäft auswirken können. Dass diese plötzlich und unerwartet beschlossen werden können, haben wir bei uns in Deutschland gesehen. Erinnern Sie sich noch an den 11. März 2011, als die Reaktorkatastrophe von Fukushima eine ganz Region in Japan zerstörte? Im Zuge dieses GAU wurde in Deutschland der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Und das, obwohl kurz vorher die Bundesregierung einer Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke zugestimmt hatte. Die Versorger wurden dabei kalt erwischt auch wenn die Folgekosten und die damit verbundenen Risiken für den Atomausstieg weitestgehend beim Steuerzahler gelandet sind.

Solche Risiken wollen institutionelle Investoren aus ihren Portfolios eliminieren, selbst wenn sie den Umweltschutz sonst eher als notwendigen, aber üblen Kostenfaktor und damit schädlich für die Rendite ihres Investments betrachten. Deshalb sollten auch private Kleinanleger ihr Depot einem Klimacheck unterziehen. Der ökologische Wandel in der Wirtschaft zwingt ganz einfach dazu. Und wenn wir damit auch noch Geld verdienen können, dann haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Ökologie und Ökonomie. Was für das eine Unternehmen Kosten verursacht, bringt dem anderen Unternehmen eine ordentliche Rendite ein. Auch für die Haushaltkasse wird es zum Teil teuer, denn letztendlich bezahlt es der Verbraucher.

Schauen wir uns im Folgenden den Wechsel zu nachhaltigen und grünen Aktien an.

Fossile  Energieträger

Während die Politik immer noch um praktikable Lösungen (solche, die keinem wehtun) ringt, haben große Investoren schon längst begonnen zu handeln.

Bereits im Juni 2019 gab die britische Fondsgesellschaft Legal & General Investment (LGIM) bekannt, Exxon- Aktien im Wert von 300 Millionen Euro verkauft zu haben. LGIM gehörte zuvor zu den 20 größten Aktionären des Ölkonzerns. Eine verbliebene Position wolle man nutzen, um gegen die Vertragsverlängerung des CEO zu stimmen. 15 Jahre lang habe man mit Exxon über den Klimawandel geredet, ohne dass der Energieriese sich um seine Klimarisiken gekümmert habe. Dann reichte es dem Vermögensverwalter. Er hat die Konsequenzen gezogen.

Die französische Großbank BNP Paribas will bis 2030 in der EU keine Kohleprojekte mehr finanzieren und bis 2040 sollen alle Kohleinvestments abgestoßen werden. Gleichzeitig will die Bank ihre Finanzierung Erneuerbarer Energien deutlich ausweiten.

Auch der norwegische Staatsfonds wird Aktien von Öl- und Gasunternehmen im Wert von sechs Milliarden Euro schrittweise verkaufen. Kohle steht bei Fondsmanager Slyngstad schon länger auf der schwarzen Liste.  Aber auch AXA- CEO Thomas Buberl und Aegon- Chef Alex Wynaendts haben diese Aktien auf die besagte schwarze Liste gesetzt. In Deutschland halten die Versicherungskonzerne Allianz und Munich Re solche Aktien mittlerweile auch für zu riskant diese weiter im Portfolio zu halten.

Fakt ist, die Aktien von fossilen Energieträgern werden durch den Verkauf an Wert verlieren, denn wir sprechen hier von Milliarden- Positionen, die mit einem Sell- Vermerk versehen werden. 

Wir halten in unserem Fonds noch eine kleine Position von Aktien aus dem Bereich fossile Energieträger, das österreichische Unternehmen OMV. Es wäre sicher falsch, die Position gerade jetzt aufzulösen, aber wir werden sicher eine Entscheidung treffen müssen.