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Hoffnungsvolle Zeichen

Ihr Torsten Arends, Geschäftsführung des NDAC

Die jüngsten Zahlen zur deutschen Konjunktur fielen deutlich besser aus als befürchtet. Demnach ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal nur um 0,1 Prozent geschrumpft. Experten hatten im Schnitt mit einem Rückgang von 0,2 bis 0,3 Prozent gerechnet, es gab auch besonders pessimistische Stimmen, die von einem halben Prozentpunkt ausgingen.

Nichts davon ist eigetreten. Und damit nicht genug: Die Werte der Vorquartale wurden nachträglich angepasst, womit die deutsche Volkswirtschaft definitionsgemäß doch nicht in einer Rezession steckte. Zusammen mit dem Ifo-Index in der Vorwoche gibt es also leichte Hoffnung auf eine Bodenbildung der wirtschaftlichen Entwicklung. Da wird sich die Bundesregierung aber auf die Brust klopfen.

Gleichzeitig ist die Inflation auf dem Rückmarsch. Während der Verbraucherpreisanstieg im Oktober in Deutschland noch bei 3,8 Prozent gelegen hatte – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 4,5 Prozent im September – ging die Inflation in der Eurozone im Oktober sogar auf 2,9 Prozent zurück. Das ist gleichbedeutend mit dem niedrigsten Stand seit August 2021.

Doch sind die Preise für Dienstleistungen nur geringfügig von 4,7 Prozent auf 4,6 Prozent zurückgegangen. Zudem stiegen die Nahrungsmittelpreise immer noch um 7,5 Prozent, was insbesondere für einkommensschwache Haushalte eine erhebliche Belastung darstellt.

Das muss die EZB noch in den Griff bekommen, allerdings hätte sie da in der letzten Woche keine Zinspause einlegen dürfen.

Aber ganz offensichtlich gab es Absprachen mit der Fed, die die Zinsen von vielen erwartet den zweiten Monat unverändert ließ, wie die US-Notenbank bekannt gab. An dieser Front gab es also nichts Neues.

Spannender für die Märkte waren jedoch Hinweise auf die zukünftige Gestaltung der Geldpolitik. Jerome Powell wies erneut darauf hin, dass der spürbare Anstieg der Renditen langlaufender Staatsanleihen die Wirtschaft dämpfen werde. Zum Erreichen des Inflationsziels seien zunächst ein geringeres Wachstum und ein schwächerer Arbeitsmarkt notwendig. Powell betonte, dass die Fed sich die Möglichkeit weiterer Zinsschritte offenhielte, obgleich sie dem Ende des Zinserhöhungszyklus definitiv nahe sei. Über etwaige zukünftige Zinssenkungen sei nicht einmal im Ansatz diskutiert worden. Die Finanzmärkte lasen aus Powells Bemerkungen heraus, dass die Fed nun vorsichtiger agieren wird.  An den Terminmärkten wurde mit einer noch höheren Wahrscheinlichkeit als zuvor eingepreist, dass der Zinsgipfel erreicht ist. Besonders wichtig für uns Aktionäre, die Renditen der US-Staatsanleihen fielen auf ihre Tagestiefs, wohingegen die Aktienindizes Rückenwind erhielten – besonders die zinssensitiven Indizes der NASDAQ. Der Dollar gab nur moderat nach. Etwas anderes wäre wohl auch angesichts der Krisen in der Welt seltsam, schließlich gilt der Dollar, trotz aller Bemühungen aus dem Reich der Mitte, das zu ändern, immer noch als Leitwährung Nr. 1 und damit auch als wichtigste Fluchtwährung für die internationalen Währungsmärkte.

Allerdings dürfen wir bei allem Jubel über die Zinspausen nicht vergessen, der Zinshammer kommt mit Verzögerung in der Wirtschaft an. Es ist wirklich bemerkenswert, wie wenig Schaden der steilste Zinsanstieg seit Jahrzehnten bisher in der breiten Wirtschaft und beim Verbraucher angerichtet hat. Die Finanzmärkte haben zwar schnell auf die neuen Bedingungen reagiert, an der Basis in den Werkhallen und Bürotürmen ist aber noch wenig passiert. Die Ausfallquoten bei den Hochzinsanleihen sind noch vergleichbar niedrig. Die Konsumentinnen und Konsumenten, besonders in den schuldenverliebten USA, lassen sich von den hohen Zinsen die Stimmung nicht verderben. Diese vermeintliche Resilienz hat einen ganz einfachen Grund: Die höheren Zinsen tangieren nur die neuen Schulden und Kredite mit variablem Zinssatz. Wer sich aber beispielsweise vor zwei Jahren für zehn Jahre zu einem fixen Zins finanziert hat, spürt vom Zinsschock vorerst wenig.

Einen den es aktuell erwischt hat, ist der österreichische Immobilieninvestor René Benko, dessen Investmentkonstrukt Signa in Schieflage ist und dringend frisches Kapital braucht und / oder Assets verscherbeln muss. Wir werden sehen, ob und wie er da wieder herauskommt. Bekannt ist sein Signa-Holding-Konstrukt in Deutschland durch die Übernahme der Warenhauskette Galeria-Karstadt Kaufhof und auch durch den Hamburger Elbtower: All das gehört zu Signa Holding, einem Unternehmen bei dem Benko größter Anteilseigner ist und noch viel mehr wie beispielsweise das berühmte Chrysler-Building im New Yorker Stadtteil Manhattan etc.

In der abgelaufenen Woche hatten wir nicht nur den Weltspartag, den Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen sondern für die meisten besonders wichtig auch Halloween mit viel Süßigkeiten. Süßigkeiten sind in den USA aktuell laut Inflationsstatistik 7,5 Prozent teurer als im vergangenen Jahr. Davon lassen sich die US-Amerikaner jedoch nicht ihre Halloween-Feierlaune vermiesen. Einer jüngsten Umfrage des Einzelhandelsverbands NRF werden sie insgesamt 3,6 Milliarden Dollar für Naschereien ausgeben – eine halbe Milliarde mehr als im vergangenen Jahr. Die Gesamtausgaben für Halloween werden auf 12,2 Milliarden Dollar geschätzt – dies wäre ein Rekord und 15 Prozent mehr als 2022. Damit zeigt sich der Konsum im Gruselsektor immer noch verblüffend robust. Und wir sind ja mit unseren Werten Nestle und Südzucker auch gut dabei. Nun brauchen wir noch einen Wert für unseren Clubfonds, der von der Behandlung der weltweit gesundheitlichen Folgen des stetig wachsenden Süßigkeitswahns (Karies, Diabetes, etc.) profitiert.