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Neues von unseren Depotwerten: Symrise AG

Wer sich schon einmal die verschiedenen Sendungen von Sebastian Lege über die Tricks der Lebensmittelindustrie im ZDF angeschaut hat, weiß, dass es ohne künstliche Aromen und Duftstoffe in diesem Bereich gar nicht laufen würde. Nun können Verbraucher darüber denken wie sie wollen, aber ohne diese künstlichen Aromas und Duftstoffe würde die Welt ernährungstechnisch schlechter aussehen.

Experten haben ermittelt, dass der globale Markt für Geschmacks- und Duftstoffe einen Gesamtwert von 39 Milliarden Euro umfasst. Die Symrise AG, mit Sitz in Holzminden in der Nähe von Göttingen, gehört dabei mit einem Marktanteil von 12 Prozent zu einem der vier weltweit größten Unternehmen in diesem Bereich. Nach aktuellen Berechnungen ist Symrise damit die Nummer drei in der Welt. 

Symrise gehört neben den beiden Unternehmen Firmenich und Givaudan aus der Schweiz sowie dem US-Hersteller International Flavors & Fragrances (IFF) zu den international führenden Duft- und Aromaherstellern. Diese Konzerne kontrollieren zusammen über 60 Prozent des Marktes.

Unser Depotwert Symrise bietet Lösungen für klassische Aromen- und Duftstoffmärkte an. Das Angebot umfasst aber auch funktionale Inhaltsstoffe, welche zum Beispiel in Kosmetika und Pflegeprodukten zum Einsatz kommen. Weiterhin hat Symrise auch seine Palette für eine gesunde Ernährung Schritt für Schritt erweitert.

Insgesamt umfasst das ausbalancierte Portfolio ca. 30.000 Produkte, die in vielen von den Verbrauchern täglich verwendeten Konsumgütern vorkommen. Symrise ist mit seinen mehr als 11.000 Mitarbeitern an über 100 Standorten auf der ganzen Welt präsent. Diese beliefern alle großen Nahrungsmittel- oder Kosmetikhersteller wie Nestle oder Henkel. Duft- und Aromastoffe sorgen etwa dafür, dass Zahnpasta nach Minze oder Eis nach Vanille oder das fleischlose Gericht nach Fleisch schmeckt oder werden in Cremes und Waschmitteln eingesetzt. Verbraucher kommen 20- bis 30-mal pro Tag mit den Produkten der Hersteller in Berührung, die dazu auf Grund der massenhaften Anwendungen auch noch die Produktionskosten bei den Kunden der Duft- und Aromaherstellern senken.  

Symrise hat sich selbst eine branchenführende Wachstumsstrategie verordnet. Als Ziel wurde hierbei ein jährliches Wachstum von fünf  bis sieben Prozent bei einer EBITDA-Marge von 20 bis 23 Prozent ausgegeben.

Schaut man sich das erste Halbjahr 2023 an, so kann man erkennen, dass Symrise seinen Wachstumskurs weiter fortsetzen konnte. In den ersten sechs Monaten betrug das organische Umsatzwachstum 8,0 Prozent und auch die bereinigte EBITDA-Marge war mit 19,7 Prozent auf einem guten Niveau angesiedelt.

Im Zuge des Halbjahresberichtes hat Symrise seine Wachstums- und Profitabilitätsziele bestätigt. Des Weiteren geht das Unternehmen davon aus, schneller zu wachsen als der relevante Markt. Für das Gesamtjahr wird sowohl beim Umsatzwachstum als auch bei der EBITDA-Marge ein Ergebnis angestrebt, welches sich in dem oben genanntem Zielkorridor bewegen soll.

Blicken wir auf den Chart, so wird deutlich, dass sich das Symrise-Papier in diesem Jahr noch nicht ganz so gut behaupten konnte und aktuell schwächelt. Auf ihrem aktuellen Kursniveau von 90,60 Euro bewegt sie sich rund 11 Prozent tiefer als noch zu Jahresbeginn mit 101,95 Euro.  

Die Dividende von 1,05 Euro kann diesen Verlust leider nicht ausgleichen, bietet aber ein wenig Stabilität und Sicherheit bei weiteren Kursverlusten. 

Und hier sind sie wieder die immer wieder angeführten Gründe. Die anhaltend hohe Inflation hat auch bei unserem Depotwert zu Kostensteigerungen geführt. Und trotz eines strikten Kostenmanagements sowie Preisanhebungen konnten diese bisher nur teilweise kompensiert werden. Was sich dann tatsächlich in den oben berichteten Halbjahresergebnissen niederschlug. Diese fielen ein klein wenig schlechter aus als von den Analysten erwartet und haben so vermutlich für Verunsicherung unter den Markteinehmern gesorgt.

Aber der Kurs ging auch zurück, weil es Kartellermittlungen gegen Symrise gab. Das mögen Anleger nun wirklich nicht so gern. Kartellverfahren dauern in der Regel lange und es müssen vorsichtshalber Rückstellungen gebildet werden, die dann wo anders wiederum fehlen. Symrise und seine drei großen Wettbewerber stehen unter dem Verdacht, ihre Preispolitik koordiniert und kleinere Konkurrenten darin gehindert zu haben, bestimmte Kunden zu beliefern. Anfang März hatten die zuständigen Behörden Untersuchungen eingeleitet, dabei wurde auch der Symrise-Stammsitz im niedersächsischen Holzminden durchsucht.

Das Unternehmen wehrt sich gerichtlich gegen die laufenden Kartellermittlungen. Der DAX40-Konzern hat beim zweithöchsten europäischen Gericht in Luxemburg beantragt, die Entscheidung über die Hausdurchsuchungen für nichtig zu erklären. „Wir gehen mittlerweile fest davon aus, dass Symrise nicht das Hauptziel der eingeleiteten Untersuchungen sein kann“, sagte ein Unternehmenssprecher. Aber vor Gericht und auf See… wir kennen den Spruch und auch den anderen von den Mühlen der Justiz. Trotzdem hoffen wir weiterhin das Beste für unseren Depotwert.