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Neues von unseren Depotwerten: RWE

Die RWE AG führt einen der größten Energiekonzerne Europas, dessen Kerngeschäft seit 2020 in den Segmenten Offshore Wind und Onshore Wind/Solar (incl. Batteriespeicher – beide geleitet von RWE Renewables) sowie Wasser/ Biomasse/ Gas (Laufwasser-, Pumpspeicher-, Biomasse- und Gaskraftwerke, zwei niederländische Steinkohlekraftwerke, die zunehmend Biomasse mit verbrennen, sowie die Projektmanagement- und Ingenieurdienstleistungsfirma RWE Technology International – RWE Generation) und Energiehandel (RWE Supply & Trading) gegliedert ist. Das Segment Kohle/ Kernenergie beinhaltet das schrumpfende deutsche Stromerzeugungsgeschäft mit den Energieträgern Braunkohle, Steinkohle und Kernkraft. Die heutige Struktur resultierte aus einem Tauschgeschäft mit E.ON. Im September 2019 erhielt RWE für seine 76,8 prozentigen Anteile an innogy das erneuerbare-Energien-Geschäft von E.ON und einige Kernkraftwerksbeteiligungen. Mitte 2020 wurden dann einige innogy-Aktivitäten rechtlich auf RWE zurück übertragen.

Mit der RWE- Aktie hatten Anleger im bisherigen Jahresverlauf wenig Freude. 19 Prozent Minus stehen seit Jahresbeginn zu Buche bei dem Konzern aus Essen.

Trotzdem haben wir in unserem NDAC-Clubfonds die Papiere von RWE aufgestockt, allerdings konnten wir die Zuspitzung der Ereignisse in Nahost nicht vorausahnen. Die Angst vor einer Verknappung des Ölangebots nach dem Angriff der Hamas auf Israel sorgt für steigende Kurse. Fakt ist, es geht dabei nicht nur um eine kurzfristige Verringerung nach einer Sitzung der OPEC+ Staaten, die schon bei der nächsten Sitzung des Gremiums wieder ad acta gelegt wird und die Ölquellen wieder sprudeln lässt.

Sollten die Ölpreise deutlich zulegen, dürfte die Nachfrage nach grünen Energien steigen. Zuletzt war die Sorge, dass der Ausbau etwa bei der Offshore-Windkraft langsamer vorangeht als erwartet und die damit verbundene Aussicht auf weniger gut gefüllte Auftragsbücher die Kurse unter Druck gesetzt.

Wenn sich die Situation im Nahen Osten zuspitzt und die Ölpreise tatsächlich länger zulegen, dürfte das den Blick der Anleger aber wieder auf grüne Aktien richten. Bereits im Rahmen der Gas- und Ölkrise nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs war ein ähnliches Bild zu erkennen. Auch damals hatten Wind- und Solaraktien auf breiter Front zugelegt.

Wenn wir uns allerdings den Jahreschart unseres Depotwertes anschauen, stellen wir eindeutig einen negativen Verlauf fest, der kurzfristige Anstieg wegen des drohenden Flächenbrandes in Nahost ist wie ein kurzes Strohfeuer zu bewerten. Manch ein Investor sorgt sich in diesen Tagen um den Bereich der erneuerbaren Energien. Dies ist nach Ansicht der Experten jedoch nicht notwendig. Dennoch gefallen den Experten derzeit vor allem solche Aktien aus der Branche, die sich nicht nur auf eine Energieart fokussieren, Diversifizierung wird nicht nur in den Depots der Anleger großgeschrieben, sondern auch beim Energiemix z. B. bei RWE wie eingangs beschrieben.

Das erste Halbjahr 2023 von RWE ist stark verlaufen. Netto kommt der Versorger bereinigt auf einen Gewinn von 2,632 Milliarden Euro. Im Vorjahr lag das Plus bei 950 Millionen Euro. Vor allem der Bereich Wasser/Biomasse/Gas sorgt für das gute Ergebnis. Auch ist das Handelsergebnis gut ausgefallen.

Für das Gesamtjahr wird die kürzlich erhöhte Prognose bestätigt. Erwartet wird ein bereinigter Gewinn von 3,3 Milliarden Euro bis 3,8 Milliarden Euro (alt: 2,2 Milliarden Euro bis 2,7 Milliarden Euro). Das bereinigte EBITDA sieht der DAX-Konzern bei 7,1 Milliarden Euro bis 7,7 Milliarden Euro (alt: 5,8 Milliarden Euro bis 6,4 Milliarden Euro). Das Jahr 2023 ist dabei von außergewöhnlichen Marktentwicklungen geprägt, in den kommenden Jahren dürfte das Ergebnis niedriger ausfallen. Hier mag der Grund für die negative Kursentwicklung liegen.

Für 2023 rechnen die Finanzexpertenexperten mit einem Gewinn je Aktie von 4,77 Euro. 2024 sollen es 3,04 Euro (alt: 2,93 Euro) sein. Die Prognose für 2025 wird von 2,78 Euro auf 2,87 Euro angehoben. Die Dividende soll in diesem Zeitraum von 1,00 Euro über 1,05 Euro auf 1,10 Euro ansteigen.

Allerdings, RWE drücken 111 Milliarden Euro Nettoschulden bei einem operativen Gewinn von zuletzt 1,5 Milliarden Euro. In diesem Tempo würde RWE 73 Jahre für die Schuldentilgung brauchen. Auch der Verschuldungsgrad von 8,2 ist hier ebenso bedenklich wie bei dem anderen Energieversorger E.ON im DAX40. E.ON könnte seine Nettoschulden immerhin in knapp 15 Jahren bezahlen. Das sind allerdings nur Augenblicksberechnungen. Denn wenn die Zinsen weiter steigen und neue Unternehmensanleihen platziert werden (müssen) sowie Bankkredite benötigt werden, dürfte die Verschuldung weiter steigen. Da sind dann ein paar Milliarden Subventionen aus dem „Green Deal“ der EU sehr hilfreich, um die Investitionen in die grünen Energien zu finanzieren.

Wir setzen, wie die 12 vorliegenden Einschätzungen der Analysten auf das RWE Papier, die mit zwölfmal „buy“ enden, auf eine weitere Erholung des Wertes. Dabei kommen die Finanzexperten auf ein Kursziel von durchschnittlich 51,90 Euro. Der untere Wert liegt bei 48 Euro (UBS) und der obere Wert bei 58,50 Euro (Berenberg). Da stehen uns doch noch glänzende Zeiten mit unserem RWE-Papier bevor, denn aktuell liegt das Papier bei rund 34,30 Euro.