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Neues von unseren Depotwerten: Danaher

Die Danaher Corporation ist ein diversifiziertes Technologieunternehmen und Hersteller elektronischer Testsysteme. Die Gesellschaft entwickelt, fertigt und vermarktet Produkte für den Einsatz in den Bereichen Industrie, Medizin und Handel. Das Unternehmen hält Produktionsstätten sowie Einrichtungen zur Forschung und Entwicklung auf der ganzen Welt. Im Juli 2016 spaltete Danaher die Segmente Test- und Messgeräte sowie Industrietechnologie ab. Seither agieren die Bereiche als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Fortive Corporation. Zum 31. März 2020 übernahm Danaher General Electric Healthcare Life Science für 21,4 Milliarden US-Dollar. Die Firma, welche Geräte für die pharmazeutische Forschung und die Herstellung von Arzneimitteln herstellt, wurde in Cytiva umbenannt.

Danaher ist in Deutschland vor allem durch das Aufkaufen der deutschen Unternehmen Kavo Dental und Leica Mircosystems bekannt geworden. Weltweit beschäftigen die Tochtergesellschaften der Danaher Corporation über 71.000 Mitarbeiter, davon mehr als 8.000 in Deutschland. Die Tätigkeiten des Konzerns konzentrieren sich im Bereich Business-to-Business. Zum Konzern gehören mehr als 400 Unternehmen, von denen die meisten in den USA und Europa angesiedelt sind.

Am 25.07. hat unser Depotwert seine Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Obwohl das Unternehmen die Erwartungen des Marktes beim Umsatz und Gewinn übertreffen konnte, schmiert der Titel ab. Kein Wunder, wenn wir die aktuellen Zahlen betrachten.

Im zweiten Quartal verbuchte Danaher einen Umsatzrückgang um 7,5 Prozent auf 7,16 Milliarden Dollar. Aber immerhin 40 Millionen Dollar mehr als von Analysten prognostiziert, sie hatten mit 7,12 Milliarden Dollar gerechnet. Im Vorjahresquartal wurden 7,75 Milliarden Dollar ausgewiesen.

Der Nettogewinn belief sich im Berichtszeitraum auf 1,1 Milliarden Dollar oder umgerechnet 2,05 Dollar pro Aktie. Die Prognose lag tiefer. Die Analysten schätzten 2,02 Dollar je Danaher-Aktie. Im Vorjahr hatten noch 2,76 Dollar je Aktie als Gewinn in den Büchern gestanden.

So schlecht sind die Zahlen eigentlich nicht. Ohne die Verkäufe von Covid-19-Tests, Impfstoffen und Therapeutika sowie ohne Währungsschwankungen wäre der Umsatz sogar um zwei Prozent gestiegen, so das Unternehmen, das im Jahr 2021 den mRNA-Hersteller Aldevron für satte 9,6 Milliarden Dollar übernommen hat.

Erneut zeigte sich die Biotech-Sparte des Unternehmens schwach. Hier ging der Umsatz um 17 Prozent auf 1,89 Milliarden Dollar zurück. Auch der Diagnostik-Bereich verzeichnete einen prozentual zweistelligen Umsatzrückgang um 13 Prozent auf 2,23 Milliarden Dollar. Im Segment Life Sciences wiederum stiegen die Erlöse um 5,5 Prozent, was leider nicht ausreicht, um die Rückgänge in den anderen Segmenten zu kompensieren.

Für jedes Unternehmen gehört der Ausblick für das Jahr zu den Quartalszahlen und der sieht bei unserem Depotwert leider nicht so gut aus, wie es die Börsianer eigentlich erwartet hatten.

Für das dritte Quartal 2023 rechnet die Gesellschaft mit einem Rückgang des Kernumsatzes im Basisgeschäft im niedrigen einstelligen Bereich gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr 2023 wird hingegen nun mit einem Anstieg der Kernerlöse im Basisgeschäft im niedrigen einstelligen Bereich kalkuliert. Im April stellte Danaher hingegen noch einen Zuwachs um einen mittleren einstelligen Prozentsatz in Aussicht.

Der neue leider schwächere Ausblick kommt bei den Marktteilnehmern nicht gut an. Im vorbörslichen Handel allein verliert die Danaher-Aktie gut fünf Prozent, womit die jüngst eingeleitete Erholung vorerst im Keim erstickt wurde.

Wer glaubt, dass das Danaher-Papier jetzt ein Schnäppchen ist, das zurückgekommen ist, den müssen wir leider enttäuschen. Das Unternehmen verspürt nach dem Ende der Corona-Pandemie eine nachlassende Nachfrage. Selbst auf dem derzeitigen Kursniveau ist der Dauerläufer der vergangenen Jahre aktuell kein Kauf oder nur für risikobewusste Anleger. Aber wer langfristig denkt, der sieht in dem zurückgekommenen Wert eine Chance.

Mit einer hohen Dividende, die den Kursverlust ausgleichen würde, ist leider auch nicht zu rechnen. Für das Jahr 2022 haben die Anleger eine Dividende von 1,00 Dollar erhalten, was einer Dividendenrendite von 0,39 Prozent entspricht. Auch die für 2023 geplante Ausschüttung von 1,06 Dollar (0,41 Prozent) sowie die erwartete Dividende für 2024 von 1,15 Dollar (0,45 Prozent) dürfte Anleger nicht gerade zu Beifallsstürmen animieren.

Das Jahr 2023 kann man bei Danaher also so gut wie abhaken. 2024 erwarten Analysten wieder ein Wachstum von über 9 Prozent. Umsatz und Gewinn dürften dann zwar noch nicht die Niveaus von 2022 erreichen. Das Jahr 2025 soll nach aktuellem Stand die 2022er-Levels aber wieder deutlich übertreffen. Die Aktie ist mit KGVs von 28 und 25 inzwischen wieder einigermaßen vernünftig bewertet.

Kernfrage wird sein, inwieweit der Konzern im kommenden Jahr wieder an alte Stärke anknüpfen kann. Bei Interesse empfiehlt sich ein etappenweiser Einstieg. Wir bleiben dabei und warten auf die Erholung unseres Wertes.