Gudesstraße 3- 5

29525 Uelzen

0581 / 973 696 00

Der Clubfonds-Ticker
Gudesstraße 3- 5

29525 Uelzen

0581 / 973 696 00

Termine

nach Ver­ein­ba­rung

Kutzers Standpunkt: Aktien gehen im Konjunkturstrudel nicht unter

Kommentar von Hermann Kutzer, ehem. Börsenkorrespondent für das Handelsblatt und “N-TV”

Der Ifo-Index sinkt erneut. Keine Überraschung. Trotzdem hätte man heute eine spontane Börsenreaktion erwarten können. Denn auch andere Indikatoren der Wirtschaft zeigen, dass sich die Konjunktur im Abwärtsstrudel befindet. Der Dax hat sich vor den Notenbank-Entscheidungen kaum vom Fleck bewegt. Profis begründen zumindest mit dem Hinweis, dass die Märkte dann nicht besonders reagieren, wenn eine (auch schlechte) Nachricht so schon vorher erwartet wurde. Dazu haben viele Anleger schon seit Wochen die Sorge, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Also macht man lieber nix. Und die aktuellen Unternehmensberichte sind uneinheitlich, Dax-Konzerne liefern derzeit Positives und Negatives.

Fundamentalanalysten bleiben (bisher) ziemlich gelassen, so auch Christoph Swonke, Konjunkturexperte der DZ Bank: Die Unternehmen beurteilen vor allem ihre aktuelle Lage schlechter. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate gehen dagegen nur leicht zurück. Der Pessimismus in den Chefetagen der deutschen Unternehmen ist keine Überraschung. Außenwirtschaftliche Impulse bleiben weiter aus. Die US-Konjunktur schwächelt und die erhofften Nachfrageimpulse aus China nach dem Ende der Null-Covid-Politik fehlen bislang. Zudem dämpfen die Zinswende und die immer noch hohe Inflation. Fazit: „Mit einer deutlichen Belebung der schwachen Konjunktur nach der Rezession im vergangenen Winterhalbjahr ist daher auch in der zweiten Jahreshälfte nicht zu rechnen.“

Vorsicht, geschätzte Anleger! Widerstandsfähige Kurse trotz schlechter Stimmung muss kein Dauerzustand sein. Es gibt gravierende wirtschaftliche und politische Risiken bei uns und international. Wenn die Zentralbanken in dieser Woche zinspolitisch darauf eingehen und die Inflationsraten sich weiter normalisieren, könnte das den Börsen anhaltenden Rückhalt bieten. Andererseits können Märkte erfahrungsgemäß eine stark negative Eigendynamik entwickeln, wenn der Herdentrieb die Richtung bestimmt. Ich bleibe dabei: Langfristig planende Anleger sollten Ihre Strategie (mein Vorschlag: Aktien & Gold) nicht ändern, kurzfristige, aber ausgesprochen vorsichtige Anleger sollten Urlaub von der Börse machen und sich bis auf Weiteres zurückhalten.