Dropbox ist eigentlich (englisch to drop = fallen lassen; box = Schachtel) ein eingeführter Filehosting-Dienst (auch Cloud Storage genannt) des Unternehmens Dropbox Inc. mit Sitz im kalifornischen San Francisco. Legt man Dateien in einen speziellen Ordner (die Dropbox), so wird dieser Ordner im Hintergrund mit einem auf dem Server eingerichteten Ordner repliziert. Sobald man sich mit einem weiteren Computer mit demselben Dropbox-Konto anmeldet, wird ebenso automatisch im Hintergrund der Server-Ordner mit dem entsprechenden Ordner auf dem anderen PC abgeglichen.
Das Unternehmen wurde von 2007 von den beiden Studenten Andrew Houston, der auch seitdem als CEO fungiert, und Arash Ferdowski gegründet. Ihr Ziel war es, einen Dienst zu entwickeln, der den Austausch großer Dateien per E-Mail oder USB-Sticks unnötig machen und die damit verbundenen Probleme lösen sollte.
Das so ein Projekt nicht allein auf die Beine gestellt werden kann, ist wohl jedem klar. Der Dienst wurde in der Startphase durch das kalifornische Gründerzentrum Y Combinator gefördert und erhielt noch im Gründungsjahr eine Finanzierung von der Risikokapitalgesellschaft Sequoia Capital, die später mehrfach aufgestockt wurde. Hinzu kamen im Januar 2014 mehr als 250 Millionen Dollar, ein Großteil davon vom Finanzinvestor BlackRock.
Der angestrebte Börsengang des Unternehmens erfolgte im Jahr 2018 und Dropbox wurde eine Aktiengesellschaft. Dropbox repräsentierte im Juni 2023 einen Marktwert von 9 Milliarden Dollar. Das Unternehmen beschäftigt rund 3.100 Mitarbeiter.
Der Blick in die Bücher
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 wurden Erlöse in Höhe von 2,325 Milliarden Dollar ausgewiesen, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 7,74 Prozent entspricht. Dabei wurde ein Bruttoergebnis von 1,88 Milliarden Dollar erzielt, eine Steigerung von 9,74 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern betrug im Vorjahr 553,2 Millionen Dollar, was immerhin einer Steigerung von 64,74 Prozent entspricht. Der Gewinn je Aktie 1,53 Dollar und ist somit 76,96 Prozent gestiegen. Auch die Zahl der Mitarbeiter wuchs von 2.667 auf immerhin 3.118 Beschäftigte oder um 16,91 Prozent.
Trotz all der guten Zahlen zeigt die Bilanz auch Schwächen. Die rasant wachsenden Gesamtverbindlichkeiten von 3,494 Milliarden Dollar und ein negatives Eigenkapital von immerhin -309 Millionen zeigen auch hier wieder, warum es sich trotz aller Erfolge immer noch um ein Wachstumsunternehmen handelt. Trotzdem sollte auch ein Wachstumsunternehmen die steigenden Zinsen im Blick behalten.
Eine Dividende wird verständlicherweise nicht gezahlt.
Dropbox präsentierte in der am 03.11.2023 stattfindenden Finanzkonferenz das Zahlenwerk zum jüngsten Quartal, welches am 30.09.2023 endete. Der Umsatz für das abgelaufene Quartal wurde bei 633 Millionen Dollar vermeldet – das entspricht einem Plus von 7,11 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem 591 Millionen Dollar in den Büchern standen. Das EPS belief sich auf 0,56 Dollar gegenüber 0,43 Dollar je Aktie im Vorjahresquartal.
Was sagen die Analysten?
Zu Dropbox haben sich 13 Finanzexperten geäußert. Davon empfehlen fünf „buy“, sieben „hold“ und einer ist für „underwight“. Das mittlere Kursziel von immerhin neun Analysten wurde mit 30,078 Dollar ermittelt. Das höchste Kursziel liegt bei 34 Dollar und das niedrigste Kursziel 25 Dollar. Aktuell liegt die Dropbox-Aktie bei 28,08 Dollar oder 25,53 Euro.
Der Chart zeigt zuletzt wieder eine aufsteigende Tendenz. Mit dem Jahrestief von 18 Euro aus dem Mai 2023 hat der Wert nichts mehr zu tun, dagegen ist das Jahreshoch von 26,89 Euro wieder in Sichtweite.
Fazit
Die Wachstumsfantasie beim Cloudcomputing-Unternehmen Dropbox bleibt weiterhin bestehen. Derzeit werden die Aktien der möglichen Profiteure der KI-Ära verstärkt gesucht. Dropbox hat die Chance, mit KI-Tool die Arbeitswelt zu verändern und seine große Kundenbasis von mehr als 700 Millionen registrierten Nutzern endlich besser zu monetarisieren. Bisher hat das Unternehmen nämlich „nur“ knapp 18 Millionen zahlende Kunden. Dafür kündigte das Unternehmen jetzt einen weiteren wichtigen Schritt mit unseren Depotwert Nvidia an: Dropbox will NVIDIAs AI Foundry nutzen, um individuelle Modelle zu erstellen und die KI-gestützte Wissensarbeit mit Dropbox Dash Universal Search Tool und Dropbox AI zu verbessern. Dropbox Dash ist eine universelle Suche, die Apps, Tools und Inhalte in einer einzigen Suchleiste verbinden, um Kunden zu helfen, das zu finden, was sie brauchen. Hinter Dropbox AI verbirgt sich ein Tool, das es Kunden ermöglicht, Fragen zu stellen und Zusammenfassungen zu großen Dateien in ihrer gesamten Dropbox zu erhalten. Das Unternehmen hatte am 10. Oktober auf seiner „Work in Progress“-Benutzerkonferenz Dropbox Dash in der offenen Betaphase angekündigt. Dropbox AI wurde im Juni zunächst mit einer Dateivorschau eingeführt.
Wir sehen in Dropbox hauptsächlich einen Wachstumswert für unseren Clubfonds und vielleicht auch als einen Übernahmekandidaten, denn das Unternehmen wurde in der Vergangenheit öfter einmal als Übernahmekandidat gehandelt (Microsoft, Alphabet, Adobe etc.).