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Unser (Ex-) Depotwert Drägerwerk

Unser (Ex-) Depotwert Drägerwerk

Nicht jeder Aktien-Erwerb kann ein Erfolg werden, deshalb wollen wir einmal ein Unternehmen anschauen, dass wir als Corona-Gewinner betrachtet hatten und wo es dann doch nicht so lief.
 
Das Drägerwerk, lt. Handelsregister Drägerwerk AG & Co. KGaA, produziert und vertreibt Geräte und Systeme in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik (einschließlich der Tauchtechnik) und kann, wie viele deutsche Familienunternehmen, auf eine lange und erfolgreiche Firmenhistorie zurückblicken.
 
Am 1. Januar 1889 wurde das Unternehmen von Johann Heinrich Dräger und Carl Adolf Gerling als Firma Dräger & Gerling gegründet. Damals wie heute hat das Drägerwerk seinen Stammsitz im schleswig-holsteinischen Lübeck.
 
Vorstandsvorsitzender ist heute Stefan Dräger, der das traditionsreiche Unternehmen seit 01.07.2005 bereits in 5. Generation führt. Der Vorsitz des Aufsichtsrates hat aktuell Stefan Lauer inne, der dem Aufsichtsrat seit 2013 angehört.
 
Der Konzern ist unterteilt in zwei Hauptsparten mit weltweit über 100 Tochtergesellschaften: Medizintechnik und Sicherheitstechnik.
 
Die Medizintechnik macht ca. zwei Drittel des Umsatzes von Drägerwerk aus und firmierte vor der Verschmelzung mit der Muttergesellschaft 2015 eigenständig als Dräger Medical AG & Co. In dieser Sparte bietet Dräger unter anderem Anästhesie-Arbeitsplätze, Beatmungsgeräte für die Intensiv- und Notfallmedizin, Patientenmonitoring und Geräte für die medizinische Versorgung von Früh- und Neugeborenen in der Perinatalmedizin (bereits 1975 entstand das Kleinkinder- Beatmungsgerät Babylog) an. Deckenversorgungseinheiten, IT-Lösungen für den OP und Gasmanagementsysteme gehören zu den weiteren Produkten für das Krankenhaus. Ab 1985 brachte Dräger seine Evita-Reihe mit weiterentwickelter Bildschirm- und Computertechnik und damit einhergehender erweiterter Annäherung der maschinellen Beatmung an die Spontanatmung auf den Markt.
 
Im Bereich Sicherheitstechnik gilt der Konzern als einer der weltweit führenden Hersteller von Personenschutzausrüstungen und Gasmesstechnik sowie Systemanbieter von Sicherheitsdienstleistungen in der Industrie, im Brandschutz, im Bergbau, im militärischen Bereich und in anderen Branchen. Das Fertigungsprogramm der Sicherheitstechnik umfasst Atemschutzausrüstungen, stationäre und mobile Gasmesssysteme, professionelle Tauchtechnik sowie Alkohol- und Drogenmessgeräte. Dräger entwickelt aber auch gemeinsam mit Kunden komplette Brandübungsanlagen, Trainingskonzepte und Schulungen.

 

 

Der Blick in die Bücher
Im Jahr 2020 erzielte das Unternehmen Umsatzerlöse von 3,406 Milliarden Euro und damit 22,49 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wurde ein Bruttoergebnis von 1,556 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,119 Milliarden Euro) erzielt. Die Drägerwerke beschäftigten in 2020 15.657 Mitarbeiter (Vorjahr: 14.845 Mitarbeiter).

Die Dividende blieb mit nur 0,19 Euro unverändert. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,03 Milliarden Euro. Das KGV mit 4,33 lädt fast zum Nachkauf ein.

Im dritten Quartal ging der Umsatz währungsbereinigt zwar um 11,8 Prozent zurück, aber in den ersten drei Quartalen stieg der Umsatz auf 3,032 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,237 Milliarden Euro). Im gleichen Zeitraum stieg das Bruttoergebnis um 75,8 Millionen Euro auf 1,163 Milliarden Euro (9 Monate 2020: 1,087 Milliarden Euro).

Das klang zunächst einmal noch hoffnungsvoll, aber die folgenden Fakten weniger.
Im vierten Quartal dürfte es bei Drägerwerk Wertberichtigungen über 30 Millionen Euro geben. Hier spielen Investitionen in die Produktion von FFP-Masken eine Rolle. Das hat auch Auswirkungen auf die Prognose. Die EBIT-Marge soll nur das untere Ende der kommunizierten Spanne von 8 Prozent bis 11 Prozent schaffen. Der Umsatz soll, hieran ändert sich nichts, währungsbereinigt um 2 Prozent bis 6 Prozent sinken. 2020 stieg der Umsatz um 25,7 Prozent an, die Marge lag bei 11,6 Prozent. Für 2021 prognostiziert Drägerwerk einen Umsatz von 3,0 Milliarden Euro bis 3,1 Milliarden Euro (2020: 3,406 Milliarden Euro). Die EBIT-Marge soll zwischen 1 und 4 Prozent liegen. Der Konsens beläuft sich auf 3,13 Milliarden Euro bzw. 6,4 Prozent. Hier sind also Anpassungen auch nicht ausgeschlossen.

Fazit
Wir haben das Papier mit einem Kaufkurs von 75,06 Euro für unseren Clubfonds erworben, das bedeutet aktuell ein Minus von ca. 31 Prozent.

Wir hatten dabei auf die Medizintechniksparte, die Beatmungsgeräte für die Intensivstationen entwickelt und produziert, gesetzt. Die coronabedingte Sonderkonjunktur für den Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern läuft aber jetzt aus. Intensivbetten werden aktuell zwar immer noch gebraucht. Aber die Kliniken verlegen ihre Patienten, die ein Intensivbett benötigen, in andere Kliniken. Je mehr Impffortschritte es gibt, umso weniger Plätze werden zukünftig in der Intensivbehandlung gebraucht. Außerdem ist es ja nicht nur mit der Gerätemedizin getan, hier für braucht man ausgebildetes Personal und das ist auf den Intensivstationen leider sehr knapp, also ist hier auch keine große Aufstockung in den Plänen der Kliniken zu erwarten.

Ob das Papier noch einmal die Höhe des Kaufkurses oder mehr in der nächsten Zeit erreichen wird, glauben wir in unserem NDAC-Team nicht. Die Dividende ist auch nicht gerade so hoch, dass wir sie als Ausgleich für den Kursverlust ansehen können.

Wir haben das Papier letzte Woche verkauft.