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Die Winde am Markt werden rauer, aber noch ist es kein Orkan

Die Winde am Markt werden rauer, aber noch ist es kein Orkan

Am 24. Oktober 2018 jährte sich der Crash des US-amerikanischen Aktienmarktes mittlerweile zum 89. Mal. Es war der 24. Oktober 1929. An diesem Tag brach der US-amerikanische Aktienmarkt zusammen. Das wird als Start der damaligen Weltwirtschaftskrise angesehen. Auch der deutsche Aktienmarkt ging in der Folge in die Knie. Damals kam es auch in Deutschland zu einer Bankenkrise. Auslöser waren zu spekulative Wertpapier- und Warengeschäfte und zu niedrige Eigenkapitalquoten. Alles erst vor kurzem gehört? Stimmt, es könnte auch heute sein. Seit dem Crash des Jahres 2008 hat sich nichts Grundlegendes an den Märkten geändert.

Wann sprechen wir von einem Crash?

Diese Antwort wurde kürzlich neu definiert. Bislang war die Standard-Definition für den Beginn eines Bärenmarkts ein Verlust von 20 Prozent. Neue Analysen lassen Wirtschafts- und Finanzwissenschaftler zu der Überzeugung kommen, dass bereits 16 Prozent für einen Crash ausreichen können.

Egal, welcher Zahl wir folgen, eine Crashsituation vernichtet immer massenhaft Kapital.

Einige Gründe für den Rückwärtsgang der Märkte und Indices

Es ist nicht nur ein Grund, der im goldenen Oktober die Herbststürme auch über die Aktienmärkte fegen lässt. Die Gründe für die Rücksetzer am Markt sind vielfältig.

Da wären die sich zuspitzenden Auseinandersetzungen zwischen Italien und der EU um den neuen Haushalt der italienischen Regierung sowie das Gebaren der EU als zahnloser Tiger.

Angesichts einer Staatsverschuldung von zurzeit etwa 134 Prozent der Wirtschaftsleistung kann man in Italien nicht mehr von Finanzstabilität sprechen. Eine Besserung der Schuldensituation im italienischen Stiefel ist nicht in Sichtweite. Zwar liegt das geplante Haushaltsdefizit der neuen Regierung für 2019 mit 2,4 Prozent unter der im Maastricht-Stabilitätsvertrag vereinbarten Obergrenze von drei Prozent. Doch versprach die Vorgängerregierung Italien bekannter weise tugendhafte 0,8 Prozent, um eine allmähliche Schuldenkonsolidierung einzuleiten. Doch das ist jetzt alles wie aufgewärmte Pasta von gestern.

Wir werden 2020 feststellen, dass das Defizit für 2019 weit oberhalb von drei Prozent lag, frei nach dem Motto, wer hätte das gedacht.  Die Rating-Agenturen trauen dem italienischen Haushaltsmenu nicht sehr viel zu. Bei Fortsetzung des Schulden-Dolce Vita werden sie die römischen Staatsanleihen eher früher als später auf die letzte Stufe vor Ramschniveau zurückstufen. Und dann ist es aus mit Bella Italia.

Nur was kann die EU tun? Den Haushalt zurückgewiesen haben sie schon, der Schriftverkehr dazu kostet nur einige Bäume das Leben, mehr nicht. Ein Strafverfahren wegen des Defizits? Auch das ist nicht dazu angetan, der populistischen Regierung in Rom die Grenzen aufzuzeigen. Aber weitere Instrumente hat die EU nicht…

Die EU setzt wahrscheinlich in der Folge auf das Prinzip Hoffnung, Hoffnung auf die Strafe durch die Märkte. Denn Staatsanleihen mit Ramschstatus wird keiner erwerben, auch nicht die derzeit noch unter italienischer Präsidentschaft stehende EZB.

Das nächste Problem stellt die Situation im Reich der Mitte dar.

Schon seit Monaten gibt es zwischen den beiden Großmächten China und USA massive Handelsstreitigkeiten. Diese zeigen nun offensichtlich doch negative Wirkung. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge zeigt die wachstumsverwöhnte Konjunktur in China langsam aber sicher Schwäche. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) habe von Juli bis September dieses Jahres nur noch um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen können. Für die Industrieländer noch ein Traumrate, aber für die chinesische Wirtschaft auf Grund der immensen Humanressourcen ein Alptraum. Hinzu kommt ein Schuldenberg von gigantischen 5,8 Billionen Dollar. Und wenn China als Lokomotive für die Schwellenländer ausfällt, dann dürfte es im Zusammenhang mit dem hohen Dollar –Verschuldung und steigender Zinsen dort auch zu extremen Schwierigkeiten kommen. Mit Steuersenkungen, wie aktuell beschlossen, wird die chinesische Regierung es nicht in den Griff bekommen. Die meisten Chinesen (Bauern Wanderarbeiter etc.) zahlen dort auf Grund ihrer geringen Einkommen keine Steuern.

Der Brexit, der sich als harter (ungeregelter) Brexit momentan zeigt, verunsichert die Märkte weiter. Das große Problem ist, dass ein eventueller Austrittsvertrag, den die schwache Premierministerin T. May unterschreibt, durch die Parlamente aller Mitgliedsstaaten sowie das britische Unterhaus ratifiziert werden muss. Auch eine ins Spiel gebrachte Verhandlungsverlängerung ist noch nicht das non- plus-ultra.

Deutschland hat seinen Dieselskandal und die dadurch folgenden Fahrverbote in immer mehr Städten sowie die Rettungsversuche der Vorteile der Autoindustrie durch die Politik einer stark geschwächten Kanzlerin. Ihr droht jeden Tag das Damoklesschwert des Platzens der Koalition und nicht vorhersehbare Neuwahlen.

Apropos Wahlen, solange die Mid- Term Wahlen in den USA nicht über die Bühne gegangen sind, wird sich der Handelsstreit zwischen den USA und China nicht wirklich entspannen und danach auch nicht gleich.

Dazu kommen die kleineren Probleme mit Wirtschaftskrisen in der Türkei und anderer Staaten. Die US Notenbank schraubt trotz des Trump`schen Donnerwetters die Zinsen immer weiter in die Höhe, während die EZB weiter auf Nullzinspolitik setzt und damit fälschlicherweise weiter die Kapitalströme gen USA lenkt.  Die Schwellenländer werden aber mit den Zinsschritten immer weiter in den Abwärtssog einer Schuldenspirale getrieben.

Fazit

Das in dieser Gemengelage die Kurse fallen, ist kein Wunder. Kleinanleger sollten vorerst warten, bis sich die Lage wieder beruhigt und nicht in eine Bullenfalle tappen. Manchmal ist die „Gewehr bei Fuß Taktik“ in solchen Situationen auch für Fonds das Beste.  Wir wissen, dass Kursrücksetzer immer die Vorboten für kommende Kursgewinne sind. Denn in den vergangenen 100 Jahren gab es keinen Kursrücksetzer, der nicht ein neues Allzeithoch nach sich zog. Und dann sind wir wieder mit dabei.