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Spreads

Spreads – die Spanne zwischen dem Geld – und den Briefkurs beim Finanzprodukt

Allgemein wird in der Ökonomie als Spread der Abstand bzw. die Spanne zweier vergleichbarer, einheitsgleicher Größen verstanden. Speziell im Wertpapierhandel wird als Spread die Spanne zwischen dem Geld- und dem Briefkurs einer Aktie, einer Option oder eines Zertifikates verstanden. Der Geldkurs bezeichnet dabei denjenigen Kurs, zu dem Marktteilnehmer bereits sind, ein Finanzprodukt zu kaufen (Nachfrage, Rücknahmekurs), als Briefkurs somit derjenige Kurs, zu dem Marktteilnehmer ein Finanzprodukt verkaufen (Angebot, Verkaufskurs). Spreads werden daher häufig auch als Geld-Brief-Spanne bzw. Bid-Ask-Spreads bezeichnet.

Arten von Spreads

Unterscheiden lassen sich kursbezogene, zinsbezogene, termingeschäftsbezogene Spreads sowie Spreads im Handel mit Optionen.

Kursbezogene Spreads und deren Bedeutung

Kursbezogene Spreads finden sich an der Börse bei Aktien und Anleihen, Optionsscheinen, Zertifikaten, Devisen, Edelmetallen oder Waren. Der Spread erhöht die Kosten der Anleger, da bei einem gleichzeitigen Kauf und Verkauf z.B. einer Aktie zum höheren Briefkurs gekauft und zum niedrigeren Geldkurs wiederverkauft werden müsste. Der Marktteilnehmer „verliert“ damit den Spread.

Auf der Gegenseite ist der Spread die Brutto-Gewinnmarge derjenigen Marktteilnehmer, die Kurse stellen, z.B. Emittenten im Zertifikathandel, da diese zum höheren Briefkurs verkaufen und gleichzeitig zum niedrigeren Geldkurs kaufen.

Aussagekraft des kursbezogenen Spreads

Als absoluter Spread wird die Differenz zwischen dem Geld- und dem Briefkurs bezeichnet und durch Subtraktion des Geldkurses vom Briefkurs errechnet. Dessen Aussagekraft ist allerdings nur begrenzt. Um die Aussagekraft des Spread zu erhöhen, muss dieser in Bezug zu einer Basisgröße gesetzt werden. In der Praxis, besonders im Zertifikathandel, erfolgt dies häufig über den Briefkurs. Dadurch kann der Anleger ermitteln, um wie viel Prozent sein Papier steigen muss, damit er den „Spread verdient“ und somit den Break-Even seiner Anlage erreicht.

Je kleiner der prozentuale Spread, desto geringer sind für den Anleger die Kosten und desto schneller ist der Anleger mit seinem Investment im Plus. Gleichzeitig signalisiert ein prozentual enger Spread auch eine große Nachfrage bzw. hohe Liquidität für ein Finanzprodukt.

Besonders im aktuell boomenden Zertifikathandel ist der Spread häufig die Marge der Emittenten, da für den Anleger sonst keine zusätzlichen Transaktionskosten anfallen. Angesichts der Vielzahl der Anbieter ist der Spread gleichzeitig ein Marketinginstrument zur Kundengewinnung.

Für Anleger liefern Spreads wichtige Informationen bezüglich der Risikoeinschätzung und Risikoentwicklung von Einzelwerten. Geht der Spread weit auseinander, erwarten die Marktteilnehmer eine höhere Volatilität. So ist z.B. häufig zu beobachten, dass im Vorfeld von wichtigen Wirtschaftsdaten, Wahlen oder relevanten Unternehmensmeldungen die Spreads betroffener Finanzprodukte deutlich größer werden.

Außerdem werden Spreads häufig auch genutzt, um die Risikoeinschätzung der Investoren bei bestimmten Einzelwerten zu vergleichen.

Strategien mit Spreads

Neben seiner Funktion als Liquiditätsmaßstab sowie als Mittel für Emittenten, um aus der Geld-Brief-Spanne Gewinne zu erzielen, wird der Spread auch für Handelsstrategien genutzt.

Als Spread bzw. Straddle wird im Futureshandel eine Position bezeichnet, bei der eine Kaufposition und gleichzeitig eine Verkaufsposition von Terminkontrakten eröffnet wird und die verwendeten Kontrakte verschiedenen Laufzeiten und verschiedene Basiswerte haben. Ziel ist es dabei, von Änderungen in der Preisdifferenz zwischen erworbenem und veräußertem Termingeschäft zu profitieren.

Im Optionshandel gibt es die Strategien Long-Straddle und Short-Straddle. Beim Long-Straddle werden gleichzeitig eine Call- und eine Put-Option des gleichen Basiswertes gekauft. Beim Short-Straddle dagegen verkauft man Call- und Put-Option.