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Der Clubfonds-Ticker
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MINT ist nicht nur ein Farbton

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Die MINT-Berufe sind in Deutschland unterrepräsentiert und das ist noch ganz vorsichtig ausgedrückt. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) stellt in einer neuen Studie fest, dass „unter Berücksichtigung des qualifikatorischen Mismatches für April 2023 eine, über sämtliche 36 MINT-Berufskategorien aggregierte, Arbeitskräftelücke in Höhe von 308.400 Personen resultiert.

Ihr Autor gibt selbstkritisch zu, dass MINT nicht unbedingt die Lieblingsfächer in der Schulzeit waren und damit ist er vermutlich nicht allein. Und auch in Zukunft werden die MINT-Fächer bei der Qualität unseres Schulsystems zu den Sorgenkindern im Berufsalltag gehören. Nun könnte man das ganze wieder ad acta legen nach dem Motto, wir haben wieder einmal wieder darüber gesprochen und bis zur nächsten internationalen Studie an den deutschen Schulen ist alles wieder vergessen.

Aber so einfach ist das leider nicht. „Differenziert man die Lücke nach MINT-Bereichen, so zeigen sich die größten Engpässe in den Energie-/Elektroberufen mit 88.600, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 56.600 und in den IT-Berufen mit 50.600. An vierter Stelle folgen die Bauberufe mit 40.000. Im Vorjahresvergleich zeigt sich dabei eine deutlich unterschiedliche Entwicklung: während die Lücke in den Energie-/ Elektroberufen um 6.100 und in den Berufen der technischen Forschung und Produktionssteuerung um 5.900 auf 16.300 gestiegen ist, nahm sie in den IT-Berufen ausgehend von coronabedingten Rekordwerten um 10.000 und in den Bauberufen um 3.900 ab. Besonders hoch war der Rückgang auch in den Berufen der Metallverarbeitung um 4.800 von 43.500 auf 38.700“ heißt es in der Studie. Und die Babyboomer verlassen in den nächsten Jahren verstärkt den Arbeitsmarkt. Und von den vielen Facharbeitern und Nichtfacharbeitern aus anderen Berufen, die künftig ohne eine Neubesetzung ihrer Stelle ausscheiden, ganz zu schweigen. 

So viele qualifizierte Arbeitskräfte kann die deutsche Wirtschaft im Ausland gar nicht anwerben. Dazu sind die Bedingungen in Deutschland für ausländische Arbeitskräfte trotz des geplanten neuen Zuwanderungsgesetzes einfach nicht gut genug. Und wir stehen im internationalen Konkurrenzkampf mit vielen anderen Staaten, die das gleiche Problem mit weniger Aufwand lösen.

Was bleibt den deutschen Konzernen anderes übrig, als in Zukunft dahin zu gehen, wo die Fachkräfte zur Verfügung stehen und nebenbei auch noch das gesamte Umfeld stimmt (Steuern und Abgaben, Infrastruktur, Energiekosten, Bürokratie,  Fördermittel etc.)?

Aber leider drängt sich der Eindruck auf, dass die Ampelparteien sich aktuell neben ihren täglichen Streitereien nur noch um die Umsetzung der Energiewende kümmern und nicht um die Bedürfnisse der deutschen Wirtschaft. Die sind nämlich viel größer. 

Ein neues und modernes Einwanderungsrecht soll es nun richten. Warten wir ab, wenn es erst einmal den Bundestag erreicht…

Wir sind jetzt in der letzten Dekade des Monats Mai und in den USA ist noch keine Lösung des Schuldenstreites in Sicht. Nun könnte man darüber lächeln und sagen, das ist eben die USA. Und das bisher immer eine Lösung in letzter Minute oder auch kurz danach auf dem Tisch lag. 

Aber je länger es dauert, um so mehr droht ein echtes Horrorszenario, das die US-Wirtschaft und die Märkte in schwere Turbulenzen stürzen könnte. Bisher gehen die Finanzmärkte zwar noch nicht von diesem „Worst- Case”- Szenario aus; doch je länger sich eine Einigung hinzieht, desto größer sind die Folgen für die internationalen Märkte.

Fakt ist: Kurz davor standen die USA schon einige Male, eingetreten ist die Staatspleite aber noch nie. Dennoch sind die Sorgen an den Finanzmärkten diesmal groß, denn die Wirtschaft in den USA ist ohnehin angeschlagen.

Den Aktienmarkt hat es bisher noch nicht so stark getroffen, aber die Anleihemärkte werden immer nervöser. Hoffen wir also, dass Republikaner und  Demokraten ihren Streit um die Schuldengrenze bald beigelegt haben. Das wird dann wieder eine Turbozündung für die internationalen Börsen sein. 

Der deutsche Leitindex hat in den letzten Tagen ein neues Allzeithoch bei 16.331 Punkten markiert. Und das, obwohl derzeit eher eine nervöse Stimmung an der Börse vorherrscht. Aber gemach, bevor wir die Sektflasche öffnen, müssen wir wieder einmal auf die Besonderheit beim DAX hinweisen. Der DAX ist ein Performanceindex. Das heißt, alle Dividendenzahlungen seiner Mitglieder sind in diesem Kurs enthalten. Der reine Kursindex liegt um die 6.300 Punkte. Da lassen wir den Sekt lieber erst einmal im Kühler, denn 10.000 Punkte sind nur den Dividendenzahlungen zu verdanken. Irgendwie sollte die Deutsche Börse noch einmal überlegen, ob sie den Anlegern weiterhin ein solch verzerrtes Bild zeichnen will. Übrigens sind alle großen internationalen Indizes an den reinen Kurs gebunden. Also taugt der DAX auch mit 40 Titeln nicht zum Vergleich mit anderen Börsenbarometern.   

Ja, und dann ist Deutschland auch noch in eine Rezession geschlittert, nachdem die Statistiker ihren Schätzungen genaue Zahlen folgen ließen. Zwei Quartale hintereinander Negativzahlen zum Bruttoinlandsprodukt. Auch kein Grund zum Jubeln, leider. Aber es geht wieder aufwärts mit der deutschen Wirtschaft. Schuld an den Zahlen ist der private Konsum. Die Verbraucher halten das Geld zusammen. Man weiß ja nie, was für Anschläge aus dem Habeck-Ministerium auf das Vermögen der Bürger noch geplant werden.

Wer trotzdem Party machen will, kann das mit der EZB tun, die in diesen Tagen ihr 25jähriges Jubiläum feiert, obwohl die Bilanz doch sehr gemischt ausfällt, als Stichwort nur Inflationsbekämpfung.

Und dann haben wir das Jubiläum der SPD zu feiern, 160 Jahre ist die aktuelle Regierungspartei nun alt und stellte vier Bundeskanzler in unserem Land, auch wenn sie nur drei Kanzler würdigt. Sie hat in ihrer langen Geschichte einiges falsch aber auch viel richtig gemacht, darum Happy Birthday!!!