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Was ist mit unseren Technologiewerten passiert? (3)

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Nvidia
Auch am eigenen Metaversum baut unser Depotwert Nvidia und stellt damit eine direkte Konkurrenz zu Zuckerberg´s Reich dar. Und ohne die Grafikchips von Nvidia dürfte sich im Metaversum momentan nicht viel bewegen.

Nvidia-Chef Jensen Huang hat 2021 mit Visionen auf sich aufmerksam gemacht. Er will in den nächsten Jahren Milliarden und Billionen von intelligenten Geräten vernetzen. „In Verbindung mit der künstlichen Intelligenz wird dieses Internet tausend Mal größer als das heutige Internet der Menschen.“

Wir haben Nvidia wegen der Grafikelemente ins Depot genommen. Denn diese werden für das Schürfen von Bitcoins gebraucht und auch die während der Pandemie erhöhte Nachfrage nach besseren Grafikkarten (Homeoffice, PC-Spiele etc.) waren ebenfalls ein Argument für den Kauf.

Die Nvidia-Aktie hat in der 3-Jahres-Betrachtung 351,7 Prozent an Wert gewonnen. Das Jahr 2021 war bislang das erfolgreichste, denn hier konnten sich Nvidia-Aktionäre über einen Kursgewinn in Höhe von 332,9 Prozent freuen.

Nvidia-Aktien haben in den vergangenen zehn Jahren per saldo 697,7 Prozent an Wert gewonnen, was einer jährlichen Performance von im Mittel +53,1 Prozent entspricht. Aus einem Investment in Höhe von 10.000 Euro wären 707.773 Euro geworden. Aber wie bei allen Techwerten ist parallel dazu das Anlagerisiko als hoch einzuordnen, frei nach dem Motto: Wer hoch steigt, kann auch tief fallen.
Das sehen wir am Jahres-Chart. Bei 126,85 Euro im Mai vergangenen Jahr gestartet, ging es bis 307,55 Euro nach oben (Jahreshoch im November2021) und in diesem Jahr wieder zurück auf 147 Euro im Mai diesen Jahres.

Dabei waren die letzten Quartalszahlen gar nicht schlecht, im Gegenteil: Nvidia meldet im vierten Quartal 2022 einen Rekordumsatz von 7,6 Milliarden Dollar. Das Unternehmen übertraf mit diesem Ergebnis die Prognosen der Analysten. Der verwässerte Gewinn je Aktie liegt im vierten Quartal bei 1,18 Dollar. Aber das war im Februar…

Schauen wir noch kurz zum chinesischen Teil unseres Depots.

Alibaba
Vorausschicken müssen wir, das Amazon-Pendant aus dem Reich der Mitte steht wie alle chinesischen Unternehmen unter der Kontrolle der herrschenden kommunistischen Partei Chinas und muss demzufolge Regeln befolgen, die nichts mit Marktwirtschaft zu tun haben.

Die Alibaba Group Holding Limited ist ein Unternehmen mit Sitz in Hangzhou, China. Es wurde von Jack Ma im Jahr 1999 gegründet und betreibt u. a. die gleichnamige B2B-Plattform Alibaba.com sowie das Online-Auktionshaus Taobao und ist nach eigenen Angaben die größte IT-Firmengruppe Chinas. So hatte das Unternehmen durchaus berechtigte Chancen, Amazon zu überflügeln.

Seit dem 19. September 2014 ist die Alibaba-Aktie an der New York Stock Exchange notiert. Vor dem Börsengang konnten Investoren für 68 Dollar pro Aktie einsteigen. Das ging sehr lange nach oben und die Aktie erreichte ein Allzeithoch von knapp 280 Dollar. Allerdings schlug dann die Staatsmacht zu, der Börsengang der Alibaba-Finanztochter Ant wurde abgesagt und auch so regierten die chinesischen Machthaber mit immer neuen Beschränkungen immer wieder in die Geschäfte hinein. Und so kam es, wie kommen musste, der Kurs stürzte auf ca. 70 Dollar wieder ab. Ein Vergleich wie bei der Deutschen Telekom drängt sich da rein kursmäßig auf, nur das Alibaba keine Dividende zahlt.

Der Umsatz von Alibaba ist stetig gestiegen und erreichte im Geschäftsjahr 2021, welches am 31. März endete, einen Wert von rund 717 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 109 Milliarden Dollar). Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um rund 41 Prozent. Im Geschäftsjahr 2021 belief sich der Nettogewinn des chinesischen Unternehmens Alibaba auf 143,28 Milliarden Yuan (VJ: 140,35 Milliarden Yuan). Für das Jahr 2022 liegen noch keine exakten Zahlen vor.

Tencent
Zu den breitgestreuten Aktivitäten von Tencent zählen vor allem die Geschäftsfelder Sofortnachrichtendienste, soziale Netzwerke, Onlinemedien (Webportale), Internet-Mehrwertdienste (stationär und im Mobilfunk), interaktive Unterhaltung (insbesondere Mehrspieler-Onlinespiele aka MMOG, MMORPG) etc.

Auch bei diesem Wert braucht man sich nur den Chart anzuschauen. Während es in den Zeiten des ungebremsten Wachstums stetig aufwärts ging, ist seit Juni 2021 die Pandemie, aber auch das rigorose Eingreifen der chinesischen Behörden zu sehen. Oder in Zahlen ausgedrückt vom Allzeithoch mit ca. 80 Euro auf das Jahrestief auf 27,85 Euro gefallen. Aktuell ist das Papier wieder bei ca. 40 Euro.

Auch die letzten Quartalszahlen vom Mai geben wenig Anlass für Euphorie. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat Tencent in dem abgelaufenen Quartal Umsatzeinbußen von 4,55 Prozent hinnehmen müssen. Der Umsatz lag bei 20,07 Milliarden Dollar. Im Vorjahresviertel waren 21,03 Milliarden Dollar in den Büchern gestanden. Analysten hatten mit einer Umsatzsteigerung auf 21,81 Milliarden Dollar gerechnet.

Fazit:
Die Tech-Werte sind zwar im Augenblick nicht der Renner unter den favorisierten Aktien. Aber Anleger sollten durchaus dabei bleiben und die Papiere halten. Denn sie jetzt zu verkaufen, wäre zu spät und nicht sinnvoll. Alle Aktien haben das Potenzial, auch wieder ihren angestammten Platz an der Spitze der Topwerte einzunehmen. Ganz Mutige kaufen jetzt oder stocken auf.