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Börsenweisheit: Aktien kaufen und Schlaftabletten nehmen

Börsenweisheit: Aktien kaufen und Schlaftabletten nehmen

Es gibt eine Reihe von Börsenweisheiten, die teilweise schon mehrere Jahrzehnte existieren, aber trotzdem von Zeit zu Zeit wieder aktuell sind. Dies trifft während der derzeitigen Coronakrise und den damit verbundenen Turbulenzen am Aktienmarkt insbesondere auf eine der bekanntesten Börsenweisheiten zu. Diese stammt vom Börsenexperten André Kostolany und lautet:

Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“

Was ist mit der Börsenweisheit gemeint?

Der Kern dieser Börsenweisheit des Börsengurus André Kostolany ist, dass Anleger Aktien kaufen und diese dann über viele Jahre hinweg nicht mehr betrachten sollten. Das Schlafmittel ist selbstverständlich nur im übertragenen Sinne gemeint. Damit möchte der Altmeister ausdrücken, dass Sie sich über einen längeren Zeitraum nicht mehr mit den im Depot befindlichen Aktien beschäftigen sollten. Schon gar nicht sollten Aktionäre auf die Idee kommen, die Wertpapiere bei zwischenzeitlichen Verlusten oder gar in Panik zu veräußern.

Diese Börsenweisheit trifft auf die aktuelle Lage deshalb sehr gut zu, weil zum Beispiel der Deutsche Aktienindex im Zuge der Coronakrise von seinem zwischenzeitlichen Allzeithoch von über 13.700 Punkten auf unter 8.500 Punkte gefallen ist. Hätten Aktionäre an diesem zwischenzeitlichen Tiefpunkt verkauft, würden sie sich heute bereits ärgern. Inzwischen notiert der Deutsche Aktienindex nämlich schon wieder bei rund 10.500 Punkten. Wer als Anleger zum Beispiel vor etwa vier Jahren DAX-Aktien gekauft hat, der ist in den meisten Fällen trotz des massiven Kurseinbruchs in den letzten Wochen nach wie vor im Plus.

Aussage von André Kostolany muss dennoch differenziert betrachtet werden

Die Börsenweisheit klingt zwar gut, sollte aber dennoch etwas differenzierter betrachtet werden. So macht es insbesondere einen Unterschied, ob Sie in einzelne Aktien investiert oder zum Beispiel Ihr Geld in einen Aktien- oder ETF-Fonds angelegt haben. Befinden sich in Ihrem Depot zum Beispiel nur zwei oder drei einzelne Aktienwerte, sollten Sie durchaus von Zeit zu Zeit überprüfen, wie sich die Kurse entwickeln. Schlaftabletten nehmen und sich über viele Jahre nicht mehr um die Aktien zu kümmern, könnte dann eine schlechte Entscheidung sein.

Anders lässt sich die Situation betrachten, wenn Sie mit einer automatisch breiten Streuung in ETFs oder aktiv gemanagte Aktienfonds investieren. Insbesondere bei den zuletzt genannten Aktienfonds kümmern sich erfahrene Fondsmanager um das Portfolio. Sie können in diesem Fall tatsächlich nach dem Motto verfahren, die Fondsanteile zu erwerben und sich dann über Jahre hinweg nicht mehr um die Entwicklung zu kümmern.

Hintergrund: André Kostolany als Börsenguru

André Kostolany ist den meisten Anlegern und insbesondere Aktionären ein Begriff. Bekannt wurde der im Jahre 1906 in Budapest geborene und leider im September 1999 in Paris verstorbenen André Bartholomäus Kostolany als Finanzexperte, Journalist und Schriftsteller. André Kostolany hatte sowohl die ungarische als auch US-amerikanische Staatsbürgerschaft und veröffentlichte zu Lebzeiten über zehn Bücher, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden und sich insgesamt über drei Millionen Mal verkauften. Unter anderem hat das bekannte deutsche Finanz- und Wirtschaftsmagazin Capital hat ihm über 400 Kolumnen zu verdanken.

Das wesentliche Fundament der Anlagephilosophie, die André Kostolany verfolgte, besteht darin, dass sich Anleger äußerst intensiv mit der ausgewählten Aktie oder dem Investment als solchem beschäftigen sollten. Dazu gehört nach Meinung von Kostolany eine Vorstellungskraft, dass zum Beispiel Aktien in der Zukunft eine positive Entwicklung nehmen könnten. Dies wiederum trifft bestens auf die aktuelle Situation zu, denn Anleger sollten jetzt nicht resignieren oder in Panik verkaufen, sondern stattdessen abwarten. Es werden aller Voraussicht nach auch wieder bessere Börsenzeiten kommen und vielleicht zwischenzeitlich nicht realisierte Verluste später in Gewinne münden.