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5 Fehler bei der Geldanlage, die Sie vermeiden können

Steffen Koch klärt auf
Ein Kommentar von Steffen Koch, Öffentlichkeitsarbeit des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

5 Fehler bei der Geldanlage, die Sie vermeiden können 

Rund um das Thema Geldanlage machen nicht nur Anleger, sondern zum Teil auch Bankberater und sonstige Finanzdienstleister immer wieder Fehler, die sich mit etwas Achtsamkeit und dem nötigen Wissen verhindern lassen. Natürlich treten solche Fehler insbesondere bei Anlegern auf, die sich selbst um ihre Investments kümmern und nicht die ausreichenden Informationen haben, um derartige Fehler in der Praxis zu vermeiden. Wir möchten an dieser Stelle fünf der am häufigsten auftretenden Fehler im Zusammenhang mit der Geldanlage aufführen, diese erläutern und Ihnen natürlich Ratschläge geben, wie Sie solche Fehler vermeiden können.

Fehler 1: Anlageentscheidungen aus dem Bauch heraus treffen

Einer der größten Fehler im Zusammenhang mit der Geldanlage ist es, Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu fällen. Dies mag in manchen Lebensbereichen hilfreich und sinnvoll sein, nicht aber unter der Voraussetzung, dass es ums Geld bzw. um die Geldanlage geht. So lassen sich nicht wenige Anleger beispielsweise aufgrund eines medienwirksamen Auftretens von Anbietern oder besonders attraktiv klingenden Renditeversprechungen dazu verleiten, sich für eine Geldanlage zu entscheiden, die eigentlich nicht zu den eigenen Zielen und Vorstellungen passt. Auf der anderen Seite gibt es Situationen, in denen man sich ebenfalls aus dem Bauch heraus nur deshalb für ein Investment entscheidet, weil man mit diesem Anlageprodukt in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht hat. Darüber fehlt jedoch mitunter der Blick in die Gegenwart und vor allem in die Zukunft, sodass man generell sagen kann, dass Bauchentscheidungen im Anlagebereich eigentlich nichts zu suchen haben.

Vermeiden können Sie diesen Fehler relativ einfach, nämlich indem Sie vor der Geldanlage exakt festlegen, wie viel Kapital Sie für welchen Zeitraum in welches Anlageprodukt investieren möchten. Hilfreich ist zudem eine Strategie, an die Sie sich natürlich auch während der gesamten Anlagedauer halten müssen. Solche Strategien helfen dabei, dass Entscheidungen eben nicht spontan und aus dem Bauch heraus getroffen werden, sondern sie dienen als Richtlinie und Orientierungshilfe. Dies trifft natürlich insbesondere beim Handel an der Börse zu, denn gerade dann ist es wichtig, sich nicht von Panik oder sonstigen Gefühlen anstecken zu lassen, sondern stattdessen eisern auf Grundlage der ausgearbeiteten Strategie zu agieren.

Fehler 2: Kapital nicht aufteilen

Nach wie vor ist es einer der Grundsätze einer optimal strukturierten Geldanlage, dass das Kapital des Anlegers gestreut werden sollte. Zahlreiche Kunden machen jedoch in diesem Zusammenhang den Fehler, dass sie ihr Geld nicht verteilen, sondern in ein einziges Finanzprodukt investieren. Es handelt sich vor allem deshalb um einen Fehler, weil dann absolut keine Risikostreuung erfolgen kann und das Anlagerisiko dementsprechend höher ist, als es eigentlich sein müsste. Von einer fehlenden Diversifizierung (Streuung des Kapitals) muss selbst dann gesprochen werden, wenn Sie sich bewusst dafür entscheiden, Ihr gesamtes Kapital beispielsweise in eine sehr sichere Anlageform wie das Festgeld zu investieren. Zwar gehen Sie damit kein Risiko ein, aber Ihnen entgeht auf der anderen Seite ein möglicher Ertrag, der durch eine geschickte Aufteilung des Kapitals auf weitere Anlageformen sicherlich höher ausfallen könnte.

Den Fehler der nicht vorhandenen Streuung des Kapitals zu vermeiden ist sehr einfach. So sollten Sie sich vor jedem Investment überlegen, in welcher Form Sie den zur Verfügung stehenden Kapitalbetrag auf mehrere (unterschiedliche) Anlageformen verteilen können. Wie die Aufteilung Ihres Kapitals erfolgt, bleibt Ihnen selbst überlassen und sollte sich an den Zielen der Geldanlage orientieren, wie zum Beispiel eine überdurchschnittliche Rendite oder hohe Sicherheit mit schneller Verfügbarkeit des Kapitals.

Eine sinnvolle Diversifikation könnte zum Beispiel wie folgt aussehen:

·        20 Prozent des Anlagevermögens: Festgeldkonto

·        25 Prozent des Anlagevermögens: Renten- und Immobilienfonds

·        25 Prozent des Anlagevermögens: Aktienfonds

·        30 Prozent des Anlagevermögens: Sachwerte

Innerhalb der jeweiligen Rubrik können Sie natürlich noch weitere Einstellungen vornehmen, je nachdem, welche Kapitalsumme Ihnen insgesamt zur Verfügung steht.

Fehler 3: Zu wenig oder gar nicht über die Anlage informieren

Der dritte Fehler bei der Geldanlage tritt in der Praxis relativ häufig ein, nämlich dass sich Anleger nicht ausreichend oder gar nicht über die Geldanlage informieren, in die ihr Kapital fließt. Zum Teil liegt dies daran, dass dem Bank- oder Vermögensberater blind vertraut wird. Zum anderen haben manche Anleger, selbst wenn sie sich selbst um ihre Investments kümmern, schlichtweg nicht die Zeit oder die Lust, sich intensiver mit der Anlageform zu beschäftigen. Stattdessen wird Werbung oder Prospekten vertraut, in denen die jeweilige Anlageform natürlich fast immer überdurchschnittlich positiv dargestellt wird, während auf Risiken oder Kosten kaum oder gar nicht eingegangen wird.

Dieser häufige Fehler bei der Geldanlage lässt sich dadurch vermeiden, dass Sie sich tatsächlich zunächst ausführlich über die infrage kommende Anlageform informieren und erst dann tätig werden, wenn Sie das Finanzprodukt möglichst vollständig verstanden haben. Daher sind es zu mindestens die folgenden Informationen, diese zu der jeweiligen Geldanlage unbedingt einholen und verstehen sollten:

·        Risiko der Anlage

·        Verfügbarkeit des Kapitals

·        Kalkulierte oder garantierte Rendite

·        Kosten der Anlage

·        Eventuelle Verpflichtungen

Wenn Sie sich nur an diesen fünf Punkten orientieren, können Sie bereits sicher sein, die wichtigsten Punkte im Zusammenhang mit der jeweiligen Geldanlage zu kennen.

Fehler 4: Auf Renditeversprechungen hereinfallen

Ein ganz typischer Fehler bei der Geldanlage, der insbesondere Anfängern passiert, besteht darin, äußerst attraktiven, und eigentlich viel zu hohen Renditeversprechungen, Glauben zu schenken. Natürlich ist man zunächst dazu geneigt in eine Anlageform zu investieren, bei der hohe Sicherheit und Rendite von beispielsweise elf Prozent jährlich versprochen werden. An dieser Stelle müssen Sie Ihre Emotionen allerdings am besten ausschalten und sich überlegen, dass es im Grunde keine Kapitalanlage gibt, die einerseits mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vor Verlusten schützt und zum anderen Renditen im zweistelligen Prozentbereich verbriefen kann. Es besteht immer eine Art Missverhältnis zwischen Sicherheit und Rendite. Umso höher der mögliche Ertrag ist, desto höher ist fast immer das Risiko, das Sie mit dem Investment eingehen.

Diesen Anlagefehler können Sie am besten dadurch vermeiden, dass Sie mit einer gesunden Skepsis an jede Geldanlage herantreten. Es ist einfach absolut unwahrscheinlich, dass Sie bei hoher Sicherheit in der aktuellen Niedrigzinsphase Renditen von fünf und mehr Prozent erzielen können. Natürlich sind solche Erträge möglich, aber dann gehen Sie auch fast immer ein höheres Risiko ein, als wenn Sie sich beispielsweise für eine Fest- oder Tagesgeldanlage entscheiden. Sie sollten vor allem Prioritäten setzen, was Ihnen wichtiger ist: hohe Sicherheit oder die Chance auf einen überdurchschnittlichen Ertrag, bei dem Sie dann aber auch in Kauf nehmen müssen, dass das Anlagerisiko erhöht ist.

Fehler 5: Die eigenen Fähigkeiten überschätzen

Nicht wenige Anleger möchten sich selbst um ihre Geldanlage kümmern, überschätzen in dem Zusammenhang jedoch die eigenen Fähigkeiten. Zwar gibt es in den Medien immer wieder Kritik an der Qualifikation oder dem Handeln von Bank- und Vermögensberatern, aber dennoch handelt es sich natürlich nach wie vor um Experten, die meistens viele Jahre intensiv mit dem Thema Geldanlage zu tun haben. Es ist schlichtweg eine Utopie, dass Sie sich als Anleger innerhalb weniger Monate oder gar Wochen so viel Wissen aneignen könnten, dass Sie auch nur ansatzweise auf dem Niveau eines fachlich ausgebildeten Bank- oder Vermögensberaters agieren würden.

Diesen Fehler bei der Geldanlage können Sie dadurch vermeiden, dass Sie entweder umfangreiche Informationen zu einem Anlageprodukt selbst einholen und immer wieder Ihr eigenes Handeln kritisch hinterfragen. Alternativ besteht natürlich eine gute Möglichkeit, sich bei der Bank beraten zu lassen oder sich für einen Vermögensberater zu entscheiden. Eine immer öfter gewählte Option ist in dem Zusammenhang auch ein sogenannter Robo-Advisor, der eine Online-Vermögensverwaltung zur Verfügung stellt. In diesem Fall vertrauen Sie ebenfalls Experten Ihr Kapital an und müssen sich nicht selbst um die Geldanlage kümmern, sodass das Risiko von Fehlern verringert werden kann.