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Der Clubfonds-Ticker
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Neues von unseren Depotwerten: Adobe

Microsoft, Meta, Amazon, Apple, Nvidia etc. All unsere Depot-Technologiewerte haben in den zurückliegenden Monaten ein regelrechtes Kursfeuerwerk abgebrannt und sich im Eiltempo aus den Tiefs befreit, die sie noch im Sommer und Herbst des vergangenen Jahres erreicht hatten. Es sind die prominentesten Beispiele einer US-Tech-Rally auf Etappen, die seit Ende 2022 laufen. Die Gründe haben wir schon des Öfteren aufgezeigt. Die Rahmenbedingungen für Wachstumsaktien an der Börse haben sich seither deutlich aufgebessert. Sinkende Inflationsraten und deutlich langsamer ansteigende Leitzinsen haben Investoren beruhigt und wieder mutiger werden lassen. Hinzu kommt der Wachstumsphantasietreiber KI, der Anleger neu für den Tech-Sektor begeistert hat.

Bei Adobe, seit langem bekannt vor allem für Acrobat und seine Grafikdesign-Software, darunter Photoshop, Lightroom oder InDesign, dümpelte der Kurs zuletzt nur vor sich hin. Die Rallys der Aktien von Nvidia, oder zuvor Netflix und Meta haben die Kalifornier verpasst. Mitte Mai allerdings ist Bewegung in den Kurs gekommen und seit einigen Wochen geht es auch für Adobe an der Börse steil bergauf. Diese Entwicklung passt ins Bild der vergangenen Monate. Es scheint so, als würden Investoren eine tief gefallene Tech-Aktie nach der anderen zurück in den Rallyemodus holen. Wer dabei die richtigen Einstiegszeitpunkte erwischt hat und womöglich nach den kräftigen Anstiegen abverkauft hat, der konnte in diesem Jahr schon schnelle und hohe Gewinne einfahren.

Aber natürlich bedarf es für den Beginn einer Rallye einen bestimmten Anlass. Bei Adobe ist es nun eine Erhöhung der Prognose für das Gesamtjahr, die Anleger zurück in das Papier treibt. Von Mitte Mai bis Mitte Juni haben die Titel 44 Prozent an Wert zugelegt. Damit kostet das Adobe-Papier nun wieder fast 500 Dollar. Von November 2021 bis November 2022 hatten sie sich noch mehr als halbiert und waren auf 274 Dollar gefallen. Das Rekordhoch liegt bei knapp unter 700 Dollar. Aktuell liegt der Kurs bei 490 Dollar.

Adobe ist an der Börse nun endlich zurück in der Spur. Mit Netflix, Meta, Nvidia etc. hat der Softwarehersteller zudem gemein: realwirtschaftlich war es nie wirklich schlecht gelaufen, die hohen Kursabschläge im vergangenen Jahr waren schlicht die Folge überhöhter Erwartungen in einem aufgrund schnell steigender Zinsen in einem unsicheren Marktumfeld. Das Geschäftsmodell von Adobe steht auf sicheren Pfeilern. Dazu gehören wiederkehrende Einnahmen durch Abo-Modelle für die Softwareangebote und eine starke Marktposition der oben genannten Produkte.

Das zahlte und zahlt sich über einen längeren Zeitraum betrachtet seit Jahren aus. Adobe hat in den vergangenen fünf Jahren nie die eigene Prognose verfehlt, sondern in den meisten Fällen sogar übertroffen. So auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres. Von April bis Mai stiegen die Umsätze um zehn Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar, der Nettogewinn kletterte ebenfalls um zehn Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Für das laufende dritte Quartal erwartet Adobe noch bessere Zahlen. Der Umsatz soll in einer Spanne von 4,83 bis 4,87 Milliarden Dollar liegen, der Gewinn je Aktie mindestens 3,95, vielleicht sogar 4 US-Dollar erreichen. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern, der an der Börse aktuell über 235 Milliarden Dollar wert ist, mit einem Umsatz von 19,3 Milliarden Dollar und einem Gewinn je Aktie von 15,75 Dollar. Das ist deutlich mehr, als bislang erwartet. Beim Gewinn je Aktie wurden auch die Erwartungen der Analysten weitgehend übertroffen.

Adobe ist im Bereich KI mit GenAI und Firefly bereits mit der entsprechenden Software auf dem Markt und forscht intensiv. Experten zufolge ist im Grafikdesign großes Wachstumspotenzial durch KI-gestützte Software vorhanden. Auch Adobe selbst äußerte sich diesbezüglich optimistisch und sprach von einer zunehmenden Wachstumsdynamik im Kreativbereich.

Wachstum durch Übernahmen davon versteht auch Adobe etwas. Unser Depotwert plant aktuell für 20 Milliarden Dollar die Übernahme von Figma. Auch eine Frist für eine vorläufige Untersuchung wurde festgelegt. Die Europäische Kommission will vorläufig bis zum 7. August entscheiden, ob die Übernahme der Webdesign-Plattform Figma eingehenden Untersuchung bedarf oder nicht. Sollte sich die Kartellbehörde dagegen entscheiden, gibt es von EU-Seite keinerlei Einwände gegen das Milliardengeschäft. Neben der europäischen Kommission ist auch die britische Wettbewerbsbehörde dabei, die Übernahme kritisch zu überprüfen, und auch dem US-Justizministerium liegen bereits die Unterlagen vor, von denen Figma und Adobe hoffen, dass sie zu einer Genehmigung des Mega-Deals führen werden.

Die Wachstumsfantasie, wie andere Technologiewerte, wird Adobe wohl kaum entfachen können, aber die Geschäfte entwickeln sich gut und die Umsätze steigen konstant. Das würde eine Rückkehr zu alter Stärke, sprich in Richtung des Rekordhochs von knapp 700 US-Dollar, zumindest einmal rechtfertigen.