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Der ewige Kampf Value vs. Growth

Der ewige Kampf Value vs. Growth

Der fast schon episch zu nennende Kampf zwischen den beiden Investmentstilen Value und Growth wird auch weiterhin die Börsenwelt beherrschen. Nur was ist der Unterschied zwischen beiden?
Für Börsenneulinge mag es vielleicht nicht so entscheidend sein, welchen Stil man bevorzugt. Anfänger an den Börsen kaufen nach einem Aktientipp, den sie von einem Freund oder Kollegen bekommen oder in einem der vielen Börsenratgeber im Internet gelesen haben. Und sie stoßen die Papiere in der Regel schnell wieder ab, wenn sie nicht die gewünschten Ergebnisse, Kurssteigerungen und Dividenden bringen. Oder sie halten solange bis die Ziele erreicht werden. Das ist in der Regel nicht grundlegend falsch für Neueinsteiger.
Erst wenn Anleger länger an den Börsen agieren, werden sie herausfinden, welchen Stil, das heißt, welche Aktien sie bevorzugen und diesen Stil eine Weile in ihren Anlageverhalten demonstrieren. Und diese beiden grundsätzlichen Investmentstrategien, die die Depotanalysen stets dokumentieren, sind Growth und Value. 

Was ist der Unterschied zwischen Growth und Value?

Die Value-Strategie (englisch value = Wert) geht davon aus, dass an der Börse Unternehmen zu finden sind, deren wahre Werte gegenwärtig noch im Verborgenen schlummern. Demzufolge  versucht der Value-Investor, werthaltige Unternehmen aufzuspüren. Solche Unternehmen sind  meist durch eine gute Marktposition, überdurchschnittliche Profitabilität und eine stabile Gewinnentwicklung gekennzeichnet.
In einem zweiten Schritt werden dann durch den Investor diese Aktien gecheckt und mit anderen ähnlichen Unternehmen an den Börsen verglichen. Das Ziel dabei ist, Unternehmen zu finden, die nach Meinung des Investors unterbewertet sind und die Aktien dieser Unternehmen zu erwerben. Der Value-Investor spekuliert also in Zukunft darauf, dass der Markt die Werthaltigkeit der Aktiengesellschaft – aus welchem Grund auch immer – verkennt und in nächster Zeit zu besserer Einsicht gelangt. 
Das klingt zunächst einmal einfach, ist es aber weitem nicht, denn beide Analyseschritte klingen zwar einfach, erfordern aber sehr viel Erfahrung und Recherche, denn Value bedeutet bewährte Geschäftsmodelle zu erkennen und auch die Titel langfristig zu halten. 
Das beste Beispiel ist unser Depotwert Berkshire Hathaway. Diese von Value-Investoren-Legende Warren Buffet gemanagte Beteiligungsgesellschaft beschäftigt heute einen ganzen Stab von Mitarbeitern für das Research. Aber Warren Buffet hat auch einmal klein angefangen ohne den Mitarbeiterstab. Dabei hat er das Gespür entwickelt, dass seine Berkshire Hathaway Aktie im Laufe der Jahrzehnte zu einer der besten Aktien der Welt werden ließen.
Die Growth-Strategie (englisch: Growth = Wachstum) konzentriert sich weniger auf die Analyse von Einzelunternehmen, als auf die Betrachtung ganzer Branchen. Der Growth-Investor versucht frühzeitig zukünftige Wachstumsmärkte zu erkennen und dann die Unternehmen mit der höchsten Wachstumsdynamik auszuwählen.
Das sind in der Regel die Gesellschaften, die sich schon früh größere Anteile an einem boomenden Markt sichern konnten und von ihrer relativen Größe profitieren. Da der Growth-Investor aber möglichst zeitig solche Potenziale zu erkennen versucht, beruhen seine Entscheidungen hauptsächlich auf Erwartungen und weniger auf bereits bewährten Geschäftsmodellen. So werden bei der Growth-Strategie oft Gewinne mit Aktien erzielt, deren Unternehmen noch gar keine schwarzen Zahlen schreiben. Umso wichtiger ist es für einen erfolgreichen Growth-Investor, eine Aktie systematisch abzustoßen, sobald das Unternehmen seine Wachstumshoffnungen enttäuscht.
Beispiele für erfolgreiche Growth-Werte in unserem NDAC-Depot sind Facebook, BB Biotech, Amazon, Nvidia etc.

Wer hat die Nase vorn?

Wenn wir die letzten zwanzig Jahre betrachten, dann lassen sich zwei längerfristige Trends bei der Wertentwicklung von Growth- zu Value-Aktien erkennen. 
Von Beginn des Jahres 2000 bis Mai 2007 war Value der erfolgreichere Anlagestil, seitdem hat sich aber das Blatt zugunsten von Growth gewendet. Eine derart langanhaltende und bessere Wertentwicklung eines Anlagestils hat es in der Vergangenheit noch nicht gegeben, immerhin schon 13 Jahre. Und es scheint immer noch weiter zu gehen, auch wenn einige Finanzexperten derzeit einen Wechsel zu Value-Titeln sehen.
Es zeigt sich, dass die Gewinne und Gewinnerwartungen für die beiden wichtigen Growth-Sektoren Technologie und Gesundheit in den vergangenen 10 Jahren fast stetig angestiegen sind. Selbst der Corona-bedingte Konjunktureinbruch in diesem Jahr geht an beiden Branchen fast unbemerkt vorbei, wie wir bei einem Blick auf unsere Depotwerte leicht erkennen können.
Und ein zweiter wesentlicher Grund liegt in der auf Jahre festzementierten Nullzinspolitik begründet. Um dieser zu entkommen setzen Anleger auf Wachstumswerte, auch wenn sie zum Teil keine Dividenden zahlen. Sie setzen auf Wachstumsaktien, weil diese schnelleren Erfolg versprechen als werthaltige Value-Aktien, die langsamer wachsen.

Fazit
In unserem Fondsdepot vereinen sich sowohl Value- als auch Growth-Titel und sorgen damit für Ausgewogenheit, Stabilität und Erträge.
In der Praxis sind die Grenzen zwischen Value- und Growth-Titeln übrigens fließend. So kann ein Wachstumswert durch Verstetigung seiner Gewinne durchaus zum Value-Titel werden oder ein bewährtes Value- Geschäftsmodell durch neue Kombinationen einen neuen Wachstumsschub auslösen.
Untersuchungen haben übrigens ergeben, dass sich die Erfolge der beiden Anlagestrategien auf ganz lange Sicht etwa die Waage halten und wir setzen auch weiterhin auf beide Strategien.