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Der Clubfonds-Ticker

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Neues vom Clubfonds: Microsoft

Im nächsten Jahr, genauer am 04. April 2025, feiert unser Depotwert seinen 50. Geburtstag. Andere Unternehmen aus der Gründerzeit von Hard- und Software sind schon lange Geschichte. Entweder sie wurden aufgekauft, fusioniert oder existieren nicht mehr. Oder sie sind nicht mit der Zeit gegangen und warten jetzt auf einen Retter, der sie übernimmt.

Das kann Microsoft nicht passieren, denn die Hard-und Softwareentwickler aus Redmond beweisen stets Innovationskraft und sind damit immer auf der Höhe der Zeit. 

Um im Megamarkt für KI-Applikationen weiter ganz vorne mitmischen zu können, forciert Microsoft den Ausbau seiner Cloud- und Rechenzentrumskapazitäten. Bei der Erweiterung seiner Cloudkapazitäten setzt Microsoft neben milliardenschweren Investitionen auch auf Kooperationen mit weiteren Branchengrößen wie Oracle, holt sich aber auch andere Partner ins Boot. So wurde Mitte September eine Partnerschaft mit Blackrock geschlossen, wobei man gemeinsam mit anderen Partnern in den kommenden Jahren rund 100 Milliarden Dollar in den Ausbau neuer Cloudcenterkapazitäten investieren will. Nachdem man hier im 1. Quartal ohne die Berücksichtigung von Leasingkosten bereits knapp 15 Milliarden Dollar in den Ausbau seiner konzerneigenen Cloud- und Rechenzentrumskapazitäten gesteckt hatte, rechnet der Redmonder Technologie-Gigant für das laufende 2. Quartal sogar mit einem sequenziellen Anstieg, was bei einigen Investoren für Verstimmung gesorgt hatte. Etwas ernüchternd fiel auch der Ausblick für das laufende Q2 aus. So rechnet man im Azure Cloud-Segment mit einem bereinigten Umsatzwachstum in der Spanne von 31 bis 32 Prozent, während sich hier einige Marktteilnehmer wohl etwas mehr erhofft hatten. Entsprechend kam Microsoft zuletzt nach der Vorlage der Q1-Zahlen trotz insgesamt besser als erwarteter Ergebnisse etwas deutlicher unter Druck.

Mittelfristig sollten sich die milliardenschweren Investitionen von Microsoft in den Megamarkt KI jedoch auszahlen, denn Microsoft versteht es geschickt, gemeinsam mit der KI-Schmiede OpenAI entwickelte KI-Applikationen wie ChatGPT mit passenden, speziell für Unternehmenskunden zugeschnittenen Angeboten zu monetarisieren. So verzeichnet man bei Copilot Pro und Copilot for Microsoft 365, die für 20 bzw. 30 Dollar pro Nutzer und Monat angeboten werden, seit geraumer Zeit kräftig steigende Nutzerzahlen. Dank der kostenpflichtigen KI-Tools erhalten Microsoft-Nutzer u. a. Zugriff auf die KI-Assistenten GPT-4 und GPT-4 Turbo von OpenAI, die auch in Spitzenzeiten bei hohem Nutzeraufkommen einwandfrei funktionieren. Eine ähnliche Erfolgsstory verspricht der bereits Ende 2023 vorgestellte GitHub Copilot Individual Version, der für Nutzer mit zehn Dollar im Monat zu Buche schlägt. Das gemeinsam mit OpenAI entwickelte KI-Coding-Tool leistet Entwicklern wertvolle Dienste, wobei der KI-Coding-Assistent in der Lage ist, Codes selbständig zu vervollständigen, was das Coding erheblich vereinfacht. Da Unternehmen durch die Integration von Generativer KI in weit verbreitete Produkte wie Microsoft 365 (einschließlich Word, Excel, PowerPoint und Outlook) Produktivität und Effizienz erheblich steigern können und sich gleichzeitig auch erhebliche Einsparungen realisieren lassen, dürfte die Nachfrage bei kostenpflichtigen KI-Tools weiter hoch bleiben.

Mit dem neuen kostenpflichtigen KI-Angebot stößt Microsoft bei Unternehmenskunden auf große Resonanz. Wie CEO Satya Nadella im Conference Call im Anschluss an die jüngsten Q1-Zahlen ausführte, nutzen rund 70 Prozent der Fortune-500-Unternehmen Microsoft 365 Copilot, während sich die Nutzerzahlen bei Azure OpenAI Service im vergangenen Quartal mehr als verdoppelt haben.

Ähnlich positiv fällt die Bilanz bei der auf der Azure-Cloud-Plattform verfügbaren KI-Suite Microsoft Azure OpenAI aus, die Zugang zu fortschrittlichen KI-Modellen wie GPT-3, Codex und DALL·E bieten. Diese lassen sich mit den in der Azure-Cloud verfügbaren Enterprise-Funktionen kombinieren, wobei integrierte Cybersecurity-Tools und rollenbasierte Zugriffssteuerung maximale Sicherheit garantieren. Da immer mehr Developer bei Entwicklung und Training neuer KI-Tools auf die Azure Cloud setzen, verzeichnete Microsoft zuletzt auch bei Multi-Model-Datenbankservice-Angeboten wie Azure Cosmos DB oder Azure SQL DB deutliche Zuwächse. Im abgelaufenen Q1 konnte man dabei mit Air India, Novo Nordisk, Telefonica, Toyota North America, Uniper u. v. m. einige hochkarätige Neukundengewinne vorweisen. Als ähnlich erfolgreich erweist sich das KI-Plattform-Angebot Microsoft Fabric, mit dem Unternehmen ihre Daten cloudübergreifend vereinheitlichen können und das schon jetzt über weltweit rund 16.000 zahlende Nutzer verfügt. Entsprechend dürfte der Jahresumsatz im KI-Segment laut Microsoft-CEO Nadella bereits im laufenden Quartal die Marke von 10 Mrd. USD knacken, womit das KI-Segment zum mit Abstand am schnellsten wachsenden Geschäftsbereich in der 50 jährigen Unternehmensgeschichte von Microsoft avanciert.

Da Unternehmen ihre Abläufe durch den Einsatz von Generativer KI optimieren und dabei gleichzeitig ihre Kosten senken, dürfte sich das Wachstum im KI-Segment auch in den kommenden Quartalen weiter beschleunigen. Auch in den übrigen Kerngeschäftsfeldern bleiben die Aussichten für Microsoft weiter vielversprechend. Da sich die PC-Nachfrage nach der jüngsten Wachstumsdelle langsam wieder erholt, dürfte sich auch das positive Absatzmomentum bei den Windowsabsätzen sowie im Office-Segment weiter fortsetzen, während man im Hardware-Segment dank der neuen KI-Surface-Laptop-Serie von steigenden Unternehmensinvestitionen profitieren dürfte. Entsprechend erwartet der Analystenkonsens für das laufende Fiskaljahr einen EPS-Anstieg von 11,80 auf 12,99 Dollar, während für das darauffolgende Fiskaljahr bereits ein EPS von 15,01 USD erwartet wird. Entsprechend sinkt das KGV auf Basis der Schätzungen für das Fiskaljahr 2026 auf 26,6, was nicht teuer erscheint.

Wir bleiben dabei und hoffen auf große Innovationen 2025, müssen ja nicht gleich alle zum Jubiläum im April nächsten Jahres sein