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Der Clubfonds-Ticker
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Aktien oder Aktienfonds als Altersvorsorge

Aktien oder Aktienfonds als Altersvorsorge

Viele Anleger stehen am Anfang ihrer Laufbahn als Aktionäre vor der Frage, was ist besser, der Kauf eines Einzelwertes oder doch besser einen Aktienfonds für die Altersvorsorge?

Aktien oder Aktienfonds

Mit dem Kauf der Einzelaktien werden Anleger direkte Anteilseigner einer Aktiengesellschaft, nehmen an dem Auf und Auf an der Börse direkt teil. Sie erhalten zusammen mit dem Rechenschaftsbericht die Einladung zur ordentlichen Aktionärsversammlung verbunden mit Rede- und Stimmrecht entsprechend der gezeichneten und stimmberechtigten Anteile. Und da Kleinanleger nur wertmäßig kleine Anteile am Unternehmen halten, haben sie auch nur Minimalstimmrechte, die sich auf die Geschäftspolitik des Vorstands nicht auswirken. Auch die Personalpolitik bei der Besetzung des Aufsichtsrates und des Vorstandes sowie dessen Vergütung wird durch die Großinvestoren bestimmt. Nach der Hauptversammlung wird ggf. die Dividende ins Depot gebucht, wenn die AG einen Gewinn ausschütten kann und will. Ach ja, sie erhalten ein Catering auf der Hauptversammlung, für einige Kleinaktionäre der wichtigste Grund, um sich auf der Hauptversammlung blicken zu lassen.

Aktienfonds sind diversifizierte Anlageinstrumente, die von einen Fondsmanagement durch Zielvorgaben mit entsprechenden Aktien aufgebaut und verwaltet werden. Der Käufer eines Fonds muss sich um nichts mehr kümmern, das Fondsmanagement kümmert sich beim Kauf und Verkauf um die Auswahl, die Stückzahl und den Bereich der Aktien. Dafür erhält es Gebühren, die dem Fondsvermögen entnommen werden. Durch Cash- Reserven wird der Fonds in die Lage versetzt, liquide auf Veränderungen an den Märkten zu reagieren. Der Anleger sucht sich nur den Investmentansatz aus, z.B. Aktien weltweit streuend, deutsche Wachstumsaktien, Aktien aus bestimmten Sektoren etc. Mit den Aktien hat er nichts zu tun, das erledigt das Management. Er erhält eine Abrechnung seiner Einmalzahlung oder seines regelmäßigen Sparplans, der Ausschüttung oder Thesaurierung des Fonds sowie eine Steuerbescheinigung. Die wertmäßige Entwicklung der Fonds ist im Internet zu verfolgen.

Fakt ist eins, wer sich ein langfristiges Depot aufbauen will, z.B. für die private Altersvorsorge, sollte früh damit beginnen. Egal, ob er Aktien oder Aktienfonds wählt oder beides, er sollte stets das Risiko beachten und sein Depot im Blick behalten und Fehler vermeiden.

Standardfehler von Anlegern

In der Praxis werden bei Anlegern immer wieder Standardfehler festgestellt, die sich negativ auf die Rendite auswirken.

Zu wenig Streuung

Auf die eine Karte setzen, egal ob es um Zinsanlagen Aktien, Renten oder Fonds handelt, ist eine verkehrte Strategie. Wer langfristige Ziele verfolgt, muss breit über verschiedene Anlageklassen diversifizieren. Speziell bei Altersvorsorgeprodukten ist das notwendig, weil ein fester Ausstiegszeitpunkt in der Regel feststeht und Schwankungen bei einem Einzelwert nicht mehr ausgesessen werden können. Hier können über die Bedeutung von diversifizieren lesen.

Risiko ist zu hoch

Spekulative Fonds und Einzelwerte taugen nicht für die Altersvorsorge, das Ergebnis ist ähnlich wie im Casino oder eine Wette im chinesischen Macao. Ein Aufspringen auf aktuelle Trends, wie damals beim Neuen Markt oder heute bei Bitcoins könnten einen superschnellen Gewinn verheißen, gehen aber oft schief. Meist ist dann die Zeit zu knapp und die Mittel verbraucht, um im Ernstfall noch etwas zu retten.

Hektisches Hin und Her macht Taschen leer

Anleger, die ständig Papiere an- und verkaufen, schaden der Rendite in ihren Depots mehr als sie glauben. Wer als Aktienanleger ständig kauft und verkauft, der macht nicht sich reich, sondern die Bank, die für alles Gebühren und Spesen berechnet. Das knabbert nicht nur ein wenig an der Rendite. Ein international breit anlegender Aktienfonds ist die beste Lösung für die Altersversorge, hier ist das Risiko weltweit gestreut und nur wenn sich das Risikoprofil des Fonds sich erhöht, sollten Anleger eingreifen.

Zu viele Einzelposten

Viel Depots weisen mehr als 20 bis 30 Einzelpositionen (Aktien, Fonds, Renten, Zertifikate etc.) auf und sind damit für den Anleger unübersichtlich geworden. Die Informationen zu diesen vielen Positionen zu verarbeiten und die richtigen Schlussfolgerungen daraus zu ziehen für ein Nachkaufen, Halten oder Verkaufen ist für Privatanleger so gut wie unmöglich. Einige wenige, aber bereit anlegende Aktienfonds, kombiniert mit einem Anleihe- ETF. macht erstens weniger Arbeit und bringt eine höhere Rendite für das Depot.

Börsenpsychologie beachten

Viele Anleger schrecken davor zurück schlecht laufende Werte aus dem Depot zu werfen. Es ist ein schwerer Fehler, Wertpapiere zu halten, bis sie sich eventuell aus dem roten Bereich wieder in den Plusbereich entwickeln. Sie verbauen sich damit die Chancen, einen besseren Wert zu erwerben, denn das Kapital ist ja noch gebunden. Außerdem lassen sich Verluste mit Gewinnen steuerlich verrechnen, ein kleines Trostpflaster für gebeutelte Anleger.

Fazit:

Die Altersvorsorge mit Aktien und Aktienfonds muss ein Anleger früh beginnen. Dabei sollten Anleger die wenig Zeit haben, ihren Blick auf einige international breit anlegende Aktienfonds richten, gern auch aus unserem Angebot. Wer Zeit und Gelegenheit für das Management seines Depots hat, kann durchaus mit Einzelwerten auch sehr erfolgreich sein. Bei beiden Wegen für eine sichere Altersvorsorge sollten die genannten Fehler möglichst vermieden werden.

Deflation – Auswirkungen auf Aktien- und Rentenmärkte

Deflation – Auswirkungen auf Aktien- und Rentenmärkte

Immer wieder wird in Deutschland von Inflationsgefahren gesprochen. Das hängt mit den schlimmen Erfahrungen unserer Großeltern in den Zeiten der Weltwirtschaftskrise aus dem vorigen Jahrhundert zusammen. Aber auch der umgekehrte Prozess ist in seinen Auswirkungen, auch auf die Aktien- und Rentenmärkte, nicht zu unterschätzen. Dieser Prozess heißt Deflation.

Was ist eine Deflation?

Ökonomen verstehen unter einer Deflation den „allgemeinen, signifikanten und anhaltenden Rückgang des Preisniveaus für Güter und Dienstleistungen.“ Wir sprechen dann davon, wenn eine länger anhaltende Absatzkrise die gesamtwirtschaftliche Nachfrage unter das gesamtwirtschaftliche Angebot drückt. Deflationstendenzen sind meistens mit Zeiten einer volkswirtschaftlichen Depression verbunden.

Wann kommt es zu einer deflationären Entwicklung?

Wenn die Nachfrage nach Waren, Gütern und Dienstleistungen sinkt, dann werden die Preise von den Anbietern gesenkt. Das wiederum führt zu einer Absenkung des Gewinns bei den Unternehmen, aber auch Konsumenten üben Kaufzurückhaltung, um die Waren in kürzester Zeit verständlicherweise noch billiger zu erhalten. Verbraucher verlagern ihre Kaufabsichten immer weiter in die Zukunft, ebenso wie die Unternehmen ihre Investitionen. Die Teufelsspirale der Deflation wird damit in Gang gesetzt, die zu einer hohen Arbeitslosigkeit führt. Denn wenn die Produktion in Unternehmen zurückgefahren wird, werden auch keine Arbeitskräfte benötigt. Dies wiederum führt zu weiterer Konsumverweigerung. Die Zeit der Großen Depression Ende der Zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts hat uns eindrucksvoll gelehrt, welche Folgen eine Deflation für die Bevölkerung hat.

Nun mag zwar mancher heute denken, es ist doch schön, wenn die Preise sinken, dann komm ich ja mit meinen Sozialleistungen prima hin. Leider ist das zu kurz gedacht, weil auf Grund der fehlenden Unternehmensgewinne und Privateinkommen auch die Steuereinnahmen und Sozialabgaben wegbrechen und der Staat als erstes die Ausgaben speziell für Sozialleistungen kürzen muss. Die automatisch weiter laufenden Schuldtitel im privaten Bereich bleiben aber in gleicher Höhe über die gesamte vereinbarte Laufzeit erhalten. Die vereinbarten Tilgungsraten demzufolge für private, aber auch für Unternehmenskredite, müssen weiter geleistet werden, die zu einer nochmaligen Beschleunigung der Deflationsspirale mit all seinen negativen Auswirkungen für die Menschen und damit zu einer verschärften Wirtschaftskrise führen. Dass dann Insolvenzen im Unternehmensbereich und privaten Sektor die Folge sind, braucht nicht extra betont werden. Die Banken schränken in der weiteren Folge die Kreditvergabe rigoros ein.

Wie in jedem Markt gibt es auch hier Gewinner. Es profitieren Inhaber von Geldvermögen, ihr Kapital hat, von Zinseffekten bereinigt, jetzt einen höheren Wert als zu Beginn der Deflationsperiode.

Wo tritt heute noch Deflation auf?

Wir brauchen gar nicht bis in die Zeiten der schon erwähnten Großen Depression zurück zu gehen. Auch in unserer Zeit sind die deflationären Entwicklungen zu finden. So verzeichnet das einst führende Industrieland Japan in der letzten Dekade des vergangenen Jahrhunderts eine Deflation, deren Folgen bis heute noch nicht richtig überwunden sind.

Die Europäer beobachten die Situation in Japan sehr genau, denn seit der Finanzkrise ab 2013/2014 ist eine deflationäre Entwicklung in einigen Ländern der Eurozone und der EU zu beobachten, trotz der Geldschwemme und der Nullzinspolitik der EZB.

Hauptsächliche Maßnahmen gegen eine Deflation.

Ist die Spirale erst einmal in Gang gekommen, werden Gegenmaßnahmen getroffen. Als erstes senkt eine Zentralbank stark die Zinsen. Es wird auch zur quantitativen Lockerung als letztes monetäres Mittel gegriffen. Das bedeutet die Zentralbank kauft Schuldtitel im großen Maßstab auf und weitet damit die Geldmenge extrem aus. Beides erleben wir aktuell in der Eurozone. In wie weit das rechtmäßig ist, werden Gerichte noch zu entscheiden haben.

Sofern der Staat in der Lage dazu ist, fährt er zusätzlich eine nachfrageorientierte Steuerpolitik (Steuersenkungen) und versucht über die Auflegung von Infrastrukturprogrammen und Beschäftigungsinitiativen die Nachfrage wieder anzukurbeln.

Auch die Auflegung von Aufkaufprogrammen von Gütern (z.B. aus der Landwirtschaft) Kreditbürgschaften, Subventionen, Kurzarbeit etc. können die Wirtschaft wieder in Gang bringen. Je früher das geschieht, umso besser lassen sich die Folgen einer Deflation abmildern. Ob sie erfolgreich verlaufen, ist dagegen ungewiss, wie wir noch immer nicht genau wissen in der Eurozone. Nicht umsonst sagen die Japaner, dass die Jahre der Deflation ein verlorenes Jahrzehnt sind, deren Folgen sie heute noch nicht überwunden haben.

Fazit:

Auch wenn sie in den Medien immer wieder verdrängt wird, die Deflation stellt eine große Gefahr für die Wirtschaft dar. Speziell Sparer werden dadurch enteignet (siehe Nullzinspolitik der EZB). Wer es sich leisten kann, sollte nach Möglichkeit keine Kredite in Anspruch nehmen. Da in solchen Phasen auch Dividenden und steigende Kursgewinne für Aktien und Fonds nicht in jedem Fall anfallen, ist verstärkt von Krediten für den Wertpapierkauf abzuraten. Ein Fonds kann deflationäre Tendenzen auf Grund der breiten Streuung besser überstehen als einzelne Wertpapiere.

Aktienfonds und MIFID II

Aktienfonds und MIFID II

MIFID. Bei dieser unscheinbaren Buchstabenkombination handelt es sich um eine Abkürzung, die für “Markets in Financial Instruments Directive” steht – zu Deutsch: “Wertpapierdienstleistungsrichtlinie“. Unter dem Aktenzeichen 2004/39/EG des Europäischen Parlaments und Rates verbirgt sich das grundlegende Werk für die Anlage in Wertpapieren. Von Investmentbankern wird MIFID deshalb auch die Bibel genannt. Zumindest hinsichtlich des Umfangs könnte das passen: Das Werk ist in seiner neusten Auflage mehr als 7.000 Seiten stark. Es regelt den Handel von allen Wertpapierklassen von der Aktie bis zum Fonds und für alle Anleger, ob privater Sparer oder große Versicherung.

MIFIDII

Mithilfe von MIFID sollen Finanzkrisen wie zuletzt 2007/2008 in Zukunft vermieden werden. Der europäische Kapitalmarkt soll denselben Regeln folgen, unabhängig davon, in welchem Mitgliedsstaat das Finanzinstitut sitzt. Um das zu erreichen, setzen die Gesetzgeber auf einen Mix aus mehreren Maßnahmen:

Transparenz

  • Finanzprofis werden zu mehr Transparenz gezwungen.
  • Besonders wichtig dabei: Wer verdient wie viel mit der Anlage?

hochspekulativen Anlagen

  • Der Verkauf von hochspekulativen Anlagen wird schwerer.
  • Private Anleger bekommen mehr Informationen zu den Anlagekosten.
  • Banken müssen selbst noch mehr auf die Einhaltung aller Regeln achten. MIFID ist dabei nur ein Regelwerk unter vielen.
Nach jahrelanger Vorbereitung und Verhandlung trat MIFID II Anfang 2018 in Kraft. Anlässlich dieser großen regulatorischen Neuerung beleuchten wir für Sie das Thema ganz genau. Auf den folgenden Seiten finden Sie ein umfangreiches Nachschlagewerk rund um MIFID II: von den allgemeinen Grundlagen zur Finanzmarktregulation, über die inhaltlichen Bestandteile und den Vergleich mit der Vorgängerversion, den Konsequenzen von MIFID II auf Ihre persönliche Geldanlage bis hin zu einem Blick in die Zukunft. Die Auswirkungen auf die Handelspraxis für Sie, die Bank und den Broker bilden einen Schwerpunkt unserer Artikelreihe. Besonders interessant dabei: Funktioniert alles wie versprochen oder treten am Anfang oder im Verlauf doch noch Probleme auf? Wie gehen alle Beteiligten mit entstehenden Herausforderungen um? So viel sei bereits an dieser Stelle verraten: Trotz jahrelanger Vorbereitung vonseiten der Finanzinstitute lief nicht alles glatt. Neu ist, dass die Herausgeber von Fonds und anderen Wertpapieren in das Scheinwerferlicht rücken. Investmentbanken sollen für ihre Produkte einstehen, über die gesamte Handelsdauer hinweg. Sie sollen ihre Produkte so aufbauen, dass sie nicht nur kurzfristig selbst an ihnen verdienen, sondern ihren Kunden dienen. Denn bisher waren die fließenden Provisionen ein Buch mit sieben Siegeln. Fondsmanager bekamen von befreundeten Analysten den heißesten Tipp des Tages und nahmen diesen direkt in Ihr Portfolio. Ob der Analyst, der Fondsmanager, der Broker oder andere Tippgeber an Ihrer Anlage Geld verdient haben, bekamen Sie bisher nicht in vollem Umfang mit. Auch, ob Ihr Bankberater Ihnen womöglich nur das Produkt empfahl, bei dem die Provisionen besonders üppig waren, blieb im Dunkeln. Sie konnten zu keinem Zeitpunkt sicher sein, tatsächlich die beste Anlageentscheidung für sich zu treffen – es sei denn, sie haben sich (zeit-)intensiv in das Finanzthema eingearbeitet. Dem Wirrwarr aus Kick-backs und Anreizen soll mit MIFID II gesetzlich ein Riegel vorgeschoben werden. Vor dem Hintergrund stagnierender Nullzinsen für klassische Sparanlagen versucht der Gesetzgeber mit MIFID II ein Umfeld zu schaffen, in dem Kleinanleger weniger riskant in Wertpapiere investieren können. Neben diesem brisanten Themenblock rund um die Veränderungen in der Anlagepraxis, finden Sie hier eine messerscharfe Abgrenzung zu anderen Bankregularien wie Basel III und MaRisk – nicht nur für Banker von großem Interesse! Nehmen Sie Ihre finanzielle Zukunft und Ihren Wohlstand selbst in die Hand. Profitieren Sie von der Gemeinschaft in einem exklusiven Klub. Gemeinsam haben wir das Wissen und das Können, Ihr Depot wachsen zu lassen.

Börsenaufsicht

Börsenaufsicht – ganz ohne geht es nicht

Börsenaufsicht

Immer, wenn es gravierend anders läuft an den Börsen als vorhergesehen, gibt es den Ruf nach dem Staat. Der Börsenhandel ist zwar frei von staatlichen Einflüssen, trotzdem hat der Staat ein Auge darauf.

Welche Aufgaben hat die Börsenaufsicht?

Der Staat bedient sich der Börsenaufsicht, die den Betrieb der Börse und die an ihnen getätigten Börsengeschäfte überwacht. Diese Aufgabe wird in den meisten Ländern von einer staatlichen Behörde wahrgenommen, der jeweiligen staatlichen Börsenaufsichtsbehörde. Als Teil der übergeordneten Finanzdienstleistungsaufsicht besitzt diese Einrichtung einige in Deutschland Kernkompetenzen, wie zum Beispiel die Zulassung oder Schließung der Börsen. Auch die Überwachung des ordnungsgemäßen Ablaufes des Börsenbetriebes und der Abwicklung von Börsengeschäften gehört ebenso zu den Aufgaben wie die Sicherstellung der Einhaltung der börsenrechtlichen Regeln und Vorschriften.

Als Teil der Finanzdienstleistungsaufsicht arbeitet die Börsenaufsicht mit den anderen Institutionen eng zusammen. Andere Teile der Finanzdienstleistungsaufsicht sind die Aufsichtsbehörde über Finanzdienstleister (z.B. Bankenaufsicht, Versicherungsaufsicht etc.) und die Behörde für die Wertpapieraufsicht.

Die Börsenaufsicht in Deutschland

In Deutschland ist die Börsenaufsicht Ländersache. Das bedeutet in den Bundesländern, wo Börsenplätze existieren, sind bei den Landesregierungen die Aufsichtsbehörden etabliert. Zu ihren Aufgaben gehört nicht nur die Kontrolle des Wertpapierhandels, sondern auch die Durchsetzung der steuerrechtlichen Belange des Handels an den Börsen.

Nicht jeder kann eine Börse eröffnen, das bedarf immer der Genehmigung der Aufsichtsbehörden, die in der Regel in den jeweiligen Wirtschaftsministerien angesiedelt sind.

In Deutschland gibt es bereits neben dem Hauptbörsenplatz Frankfurt /Main auch noch die Börsenplätze in Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart mit den jeweiligen Aufsichtsbehörden. Die Börse in Berlin ist mit Tradegate Exchange behördlich bei der entsprechenden Senatsverwaltung gemeldet. Auch der Börsenplatz der European Energy Exchange in Leipzig (auch Strombörse genannt) unterliegt der Kontrolle der Sächsischen Börsenaufsicht.

Alle Aufsichtsbehörden wurden auf der Grundlage des Börsengesetzes (BörsG) und des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) gebildet und arbeiten auf der Basis dieser Gesetze und ihrer Ausführungsbestimmungen.

Ebenfalls auf der Grundlage der beiden Gesetze kontrolliert und regelt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) den Wertpapierhandel auf der Bundesebene.

Die Börsenaufsicht in den USA

Der Name der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde lautet United States Securities and Exchange Commission (SEC). Die in Washington D.C. sitzende Bundesbehörde ist nicht nur Börsianern geläufig, sorgt sie doch immer wieder mit spektakulären Ermittlungen gegen bekannte Konzernchefs (CEO) für Schlagzeilen. Im Gegensatz zur deutschen Aufsicht hat sich die SEC im Laufe der Zeit einen Ruf als Vierte Gewalt im Mutterland der Börse erworben. Sie nutzt dabei die umfangreichen legislativen, exekutiven und judikativen Mittel und Kompetenzen, die ihr der Gesetzgeber eingeräumt hat.

Keine Aktiengesellschaft entkommt ihrer Aufsicht. Alle Gesellschaften, die sich in den USA an den Börsen listen wollen, müssen sich bei der SEC registrieren lassen. Und nur dann, wenn die allmächtige Behörde ihr OK gibt, können Unternehmen an der New York Stock Exchange ein Listing vornehmen. Das gilt für inländische ebenso wie für ausländische Unternehmen.

Die SEC sorgt dafür, dass alle unternehmensrelevanten Informationen (z.B. die finanzielle Situation eines Unternehmens) den Anlegern zugängig gemacht werden. So müssen diese Informationen stets veröffentlicht werden und zwar in vorgegebener Form. Ebenso sind die Jahres- und Quartalsergebnisse in speziellen Formularen der SEC zu veröffentlichen.

Von solchen Befugnissen können die europäischen Aufsichtsbehörden, darunter auch die deutschen, leider aktuell nur träumen.

Die europäische Börsenaufsichtsbehörde

Gegründet wurde die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA, aus dem Englischen: European Securities and Markets Authority) am 01.01.2011 mit Sitz in Paris. Anlass für die Schaffung der Aufsicht waren die Folgen der Finanzkrise aus dem Jahr 2007.

Aktuell fallen nur die Kontrolle der Ratingagenturen und Handelsregister, sowie die Koordinierung der Arbeit der nationalen Aufsichtsbehörden in den Zuständigkeitsbereich der ESMA. Im Gegensatz zur SEC ist die ESMA in ihrer Wirkung ein zahnloser Tiger, ebenso wie die nationalen Aufsichtsbehörden in Europa.

In einem neuen Gesetzentwurf würde der ESMA direkte und zusätzliche Durchgriffsrechte auf das Marktgeschehen eingeräumt werden. Die „Genehmigung bestimmter Börsenprospekte“ würde dann in den Aufgabenbereich der ESMA fallen, ebenso wie die „Genehmigung und Aufsicht der von der EU regulierten Fonds“ sowie die „Aufsicht wichtiger Benchmarks“. Auch eine Kontrolle des Euroclearing durch die ESMA wird damit angestrebt.

Das sind alles bisher nur Vorschläge aus einem Gesetzestext der EU. Es wird wohl wieder sehr viel Wasser die Seine hinabfließen, bis die ESMA ein wenig schlagkräftiger werden kann, denn die Aufsicht der einzelnen Staaten wird damit mehr und mehr nach Paris verlagert.

Die Neuordnung der europäischen Börsenaufsicht hat aber auf Grund der Schaffung eines gemeinsamen europäischen Marktes durchaus realistische Chancen.

Fazit:

Die schärfste Aufsicht über seine Börse hat die USA geschaffen. Allerdings konnten damit auch die jüngsten Turbulenzen an den Börsen nicht verhindert werden. Die Märkte sind frei und richten sich auch unter den Augen der Aufsichtsbehörden immer wieder nur nach Angebot und Nachfrage.

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Pennystocks – Billig kaufen und teuer verkaufen

Pennystocks – Billig kaufen und teuer verkaufen

Mit Pennystocks schnell zu Geld kommen

Billig kaufen und teuer verkaufen, der Traum eines jeden Anlegers. Noch billiger kaufen und reinfallen, der Alptraum, der jedem Anleger passieren kann, wenn er nicht aufpasst. So etwas geschieht mit sogenannten Pennystocks häufig.

Was sind Pennystocks?

Das Wort Pennystocks (auch die Bezeichnung Penny Stocks finden wir im Sprachgebrauch) kommt aus dem aus dem Englischen und setzt sich zusammen aus den Begriffen für Penny = Pfennig und Stocks = Aktien. Im Sprachgebrauch der Börse wird unter dem Begriff eine Aktie verstanden, deren Wert unter 1 Euro fällt. Dieser Wert gilt aber nur für den Euroraum. In den USA hat sich z.B. eine andere Wertgröße etabliert, denn hier liegt der Betrag für einen Pennystock bei unter 5 Dollar.

Warum gibt es Pennystocks?

Eine Aktie kann fallen im Wert, das wissen Börsianer. Auch unter einen Wert von einem Euro. Meistens ist ein schlechtes Management hinter dem Absacken des Unternehmenswertes dafür verantwortlich und auch die kontrollierenden Aufsichtsgremien haben großen Anteil an der wirtschaftlichen Misere. Aber meistens finden wir Pennystocks als Spekulationswerte im ungeregelten Markt der Börse.

Wer handelt Pennystocks?

Meistens greifen Spekulanten zu und kaufen Pennystocks auf Grund der hohen Volatilität, das heißt die Kurse unterliegen großen Schwankungen. Es kommt dabei nicht selten zu Schwankungen, die bei 2-stelligen Prozentsätzen und auch darüber liegen. Spekulanten können damit also Gewinne einfahren, die über 1.000 Prozent liegen. Eine Aktie kostet beispielsweise 0,001 Euro und wird verkauft für 0,010 Euro. Dann beruhen aber die 1.000 Prozent Zuwachs nicht auf der hervorragenden Leistung eines neuen Managements oder eines neuen Geschäftsmodells, sondern auf der Nachfrage des Papiers in entsprechender mengenmäßiger Höhe durch Spekulanten. Das gefährliche daran ist, das sich auch Kleinanleger durch solche Papiere und ihren Möglichkeiten blenden lassen. Sie sehen die Tabellen mit Pennystockwerten im Internet, die im positiven Bereich exorbitanten Zuwachsraten aufweisen. Und die Billigstkurse verführen wiederum zum Kauf hoher Stückzahlen. Das sorgt für zusätzliche Nachfrage und damit zu Kurssteigerungen.

Die anderen Tabellen mit den Kursverlusten gibt es aber auch, sie beinhalten spiegelbildlich die Verluste zu den Gewinnen. Auf Grund des geringen Handelsvolumens an der Börse sind es meist die Kleinanleger, die nicht alles schnell genug verkaufen können und froh sein können, wenn sie mit plus minus Null aus dem Geschäft heraus kommen. Meistens endet die Spekulation mit Pennystocks mit Verlusten.

Wo finden wir Pennystocks?

Es gab eine Zeit, da fanden wir Pennystocks in gehäufter Form am Neuen Markt. So gab es im Juli 2001 über 10 Prozent an Aktien, die im Pennystock- Bereich lagen, also um den Wert von 1 Euro schwankten.

Verschärfte Delisting-Regeln (delisting: Börsenabgang, Börsenrückzug) sorgen dafür, dass heute im regulierten Markt der DAX-Familie weitestgehend keine Pennystocks mehr zu finden sind.
Im ungeregelten Freiverkehr sind dagegen Pennystocks häufig zu finden. Der Grund liegt in den geringeren Kosten für ein Listing im Open Market. Hinzu kommt das die Veröffentlichung eines Emissionsprospektes oder gar Bilanzen in diesem Marktsegment nicht gesetzlich vorgeschrieben sind. So kommt es, dass sich hier sehr viele Pennystocks tummeln und auf gierige Käufer warten. Und wenn sich getäuschte Anleger auf den im Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) verankerten Anlegerschutz berufen, dann müssen sie die Erfahrung machen, dass für im Open Market gelistete Pennystocks das WpHG nur mit Einschränkungen Geltung besitzt.

Eine weitere Möglichkeit, wie die Pennystocks ihre Käufer finden, sind die Aktienspams. Bei dieser fragwürdigen Marketingmethode werden den Inhabern von Mailaccounts Werbemails von unbekannten Absendern gesandt, in denen Aktien beworben und die potentiellen Käufer auf die einmalige Gelegenheit für den Grundstock eines künftigen Reichtums aufmerksam gemacht werden. Wer den Versprechungen nicht vertraut und sich Informationen über die vermeintlich einmalige, günstige und exorbitant hohen Gewinn abwerfende Anlage beschaffen will, muss dann feststellen, es gibt keine weiterführenden Informationen.

Auch ist in letzter Zeit zu verzeichnen, dass an den ungeregelten Markt verstärkt ausländische Firmen gelistet sind, deren Emittenten von vornherein als Pennystockaspiranten gelten. Meistens treiben Insiderkäufe oder -verkäufe die Kurse des Papiers. Eine strafrechtliche Verfolgung dieses Insiderhandles mit Hilfe des WpHG gestaltet sich auf Grund des ausländischen Geschäftssitzes der Firmen äußerst schwierig, bzw. häufig als unmöglich.

Fazit:

Natürlich können auch renommierte Firmen in Schwierigkeiten geraten und damit auch einmal in Folge einer falschen Strategie, Gewinnwarnung etc. in die Nähe des Pennystock-Bereiches geraten. Aber sie finden dann mit Hilfe eines Strategiewechsels, die den Anlegern sehr detailliert und überzeugend dargelegt wird, sehr schnell wieder in die Erfolgsspur zurück. Aber von Pennystocks, die es nur auf das Kapital der Anleger angesehen haben, sollte jeder Kleinanleger die Finger lassen. Der nachhaltige Turnaround solcher Aktien wird niemals kommen.

Genussscheine

Was sind Genussscheine

Genussscheine haben nichts mit dem auf den jährlichen Hauptversammlungen vielen Aktionären angebotenen Catering zu tun und sind kein Verzehr-Cuppon. Sie sind eine wenige bekannte Anlageform für die Finanzierung von Unternehmen und für Anleger können sie ein wirklicher Genuss sein.Genussscheine werden in der Finanzterminologie auch als Genussrechte bezeichnet. Sie zählen bei den sie emittierenden Unternehmen zum Mezzanine-Kapital (mezzo, aus dem italienischen = halb; Mischform aus Eigen- und Fremdkapital). Genussscheine stellen als Finanzinstrumente eine Mix aus Aktien und Anleihe dar. Sie fungieren dabei als Nachrangdarlehen.

Genussrechte sind keine neue Erfindung, sondern eine rechtliche Konstruktion aus dem deutschen Kaiserreich, die sich bis heute gehalten hat. Sie existieren nur in Deutschland, Österreich und in der Schweiz als Kapitalanlageform.

Beteiligt sind immer zwei Parteien, dass emittierende Unternehmen (Kapitalnehmer) und der Inhaber der Scheine (Kapitalgeber). Dabei kommen sowohl Arbeitnehmer des emittierenden Unternehmens (Form der Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmen), natürliche Personen (Privatanleger) oder institutionelle Anleger (Fonds) als Zeichner von Genussrechten in Frage. Dabei treten alle emissionsfähigen und berechtigten Unternehmen als Kapitalnehmer auf.

So hat z.B. die Bertelsmann AG ihren Mitarbeitern Genussrechte als Form der Kapitalbildung angeboten. Das geschah 1980 und seit Dezember 1983 wurden sie ins 1.Vermögensbildungsgesetz der BRD aufgenommen und damit rechtlich als Anlageform sanktioniert. Als haftendes Eigenkapital wurden sie 1984 bei Kreditinstituten und 1986 bei Versicherungskonzernen rechtlich anerkannt.

Genussscheine können mit verschiedenen Merkmalen und Rechten ausgestattet werden. Das kann u.a. eine Verlustbeteiligung, die Gewinnabhängigkeit, die Nachhaltigkeit der Kapitalüberlassung und die Nachrangabrede betreffen. Deshalb empfiehlt es sich, den Emissionsprospekt genau zu studieren und nicht nur auf die Prozente der Rendite zu schauen.

Vor- und Nachteile der Genussscheine

Die Scheine haben nur eine begrenzte Laufzeit, können aber jederzeit zum Tageskurs an der Börse verkauft werden.

Genussscheine sind mit genau fixierten Gewinnbeteiligungen ausgestattet.

Die Beteiligungen an Unternehmen mit Hilfe von Genussscheinen sind nicht nur auf Aktiengesellschaften begrenzt, sondern sind für andere Rechtsformen (GmbH, GbR etc.) zur Kapitalbeschaffung ebenso zugelassen.

Es gibt keine Mindestbeteiligung. Nur die Stückelung ist zu beachten.

Im Gegensatz zu Aktien wird die Rendite bei Vertragsabschluss festgelegt und kann nicht mehr verändert werden wie z.B. die Höhe der Dividenden der Aktien, die immer vom Beschluss der Hauptversammlung abhängig sind

Der Nachteil besteht darin, dass das Unternehmen Gewinn erwirtschaften muss, um die Zinsen den Inhaber von Genussscheinen auszuzahlen. Es kann also auch passieren, dass ein Genussschein einmal nicht bedient werden kann. Es besteht ein Nachzahlungsanspruch auf die ausgefallenen Zinsen, wenn das Unternehmen im kommenden Jahr wieder in die Gewinnzone kommt. Die genaue Regelung dazu wird bei Abschluss des Vertrages festgelegt. Allerdings sind die Zinsen dann meistens nicht doppelt so hoch, sondern es wird ein Abschlag der Zinszahlung vereinbart.

Sollte das Unternehmen bis zum Ende der Laufzeit nicht mehr den Gewinnbereich erreichen, sieht es für die Inhaber der Scheine schlecht aus. Mit Ende der Laufzeit des Scheines endet leider auch der Zinsanspruch.

Nachteilig erweist sich, wenn ein Unternehmen seinen Genussscheininhabern die Kündigung vor Ende der Laufzeit ausspricht und das Kapital im Depot wieder ohne Zinsen landet. Gegen diese einseitige Beendigung des Vertrages ist kein Widerspruch möglich.

Ganz schlimm wird es, wenn der Emittent mit seinem Unternehmen Pleite geht. Die Inhaber von Genussrechten erhalten auf Grund der Nachrangigkeit ihrer Forderungen meistens nichts mehr aus der Insolvenzmasse.

Das ein Inhaber eines Genussscheines keine Einladung zur Hauptversammlung erhält und damit auch kein Stimmrecht auf dieser hat, ist dagegen verschmerzbar.

Wo können Anleger Genussscheine erwerben?

Genussscheine werden über Filial- und Onlinebanken vertrieben. Interessenten benötigen dazu ein Depot und die Einstufung in die entsprechende Risikoklasse. Im Angebot sind auch Fonds mit unterschiedlichen Genussscheinen von Unternehmen, Verzinsungen, Laufzeiten etc. Damit wird eine bereite Streuung des Risikos erreicht.

Fazit:

Wer sich auf Grund der hohen Verzinsung (ihr Autor besaß in der Vergangenheit Genussscheine mit einer Verzinsung von 8,75% bzw. 6,75% renommierter Gesellschaften bis zum Ende der Laufzeit) für dieses Anlageinstrument interessiert, sollte sich über die wirtschaftliche Situation des Unternehmen genau informieren. Das erweist sich manchmal schwierig, da es sich dabei auch um Unternehmen handelt, die nicht mit Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnung in Hochglanzprospekten um die Aktionäre werben müssen. Sollten die leisesten Zweifel an der Wirtschaftlichkeit und Seriosität des Unternehmens aufkommen, dann sollten dessen Scheine besser nicht erworben werden. Wir erinnern uns dabei an die aggressiv beworbenen Genussscheine der Prokon- Gesellschaft aus der jüngsten Vergangenheit, die bekanntlich insolvent ging

Für seriös arbeitende Unternehmen stellt diese Art der Finanzierung eine weitere Möglichkeit an Kapital zu kommen, ohne eine Kapitalerhöhung vorzunehmen oder die Finanzierungsbedingungen der Kreditgeber o.ä. zu akzeptieren.

Als Einstieg in die Problematik ist auch hier ein Fonds die bessere Alternative.

zu Fonds

Feindliche Übernahme und Abwehrstrategien

Feindliche Firmenübernahme und Abwehrstrategien

Nicht jede Firmenübernahme geht im gegenseitigen Einvernehmen (freundliche Übernahme) der Vorstände und Aufsichtsgremien beider Seiten über die Bühne. Wenn sich ein Investor oder eine Investorengruppe an die Eigentümer eines anderen Unternehmens wendet, ohne vorher die Zustimmung des Management und des Aufsichtsrates des geplanten Übernahmeunternehmens einzuholen, dann liegt nach gängiger Definition ein feindlicher Übernahmeversuch bzw. beim Gelingen eine feindliche Firmenübernahme vor. In Fachkreisen wird auch von einer unkoordinierten Übernahme eines Unternehmens gesprochen, aber im Alltag hat sich der Begriff feindliche Übernahme als Gegenpol zu einer freundlichen Übernahme eingebürgert.

Abwehrstrategien gegen die feindliche Firmenübernahmen

Wird ein Übernahmeversuch vom Management des Übernahmekandidaten als feindlich eingestuft, dann hat es die Möglichkeit diesen abzuwehren, denn auch eine feindliche Übernahme geschieht nicht von heute auf morgen. Dazu gibt es verschiedene Strategien.

Giftpillen gegen die Firmenübernahme

Diese Strategie wird bei einem unzureichenden Angebot der Gegenseite sowie beim Vorliegen Schutzbedürftigkeit der Anleger nach Ansicht des Managements angewandt. Es geschieht, wenn eine Offerte trotz Warnungen erfolgreich sein könnte. Ziel dieser Maßnahme ist es dabei, die Attraktivität des Unternehmens für den Bieter zu schmälern. Das Unternehmen sorgt dafür, dass die günstige Börsenbewertung nicht uneingeschränkt genutzt werden kann. Dazu haben sich drei Wege herauskristallisiert.

Veräußerung von Unternehmensteilen

Bei einer Firmenübernhame kann es sein, dass nicht der gesamte Konzern übernommen werden soll, sondern nur einen Bereich oder mehrere spezielle Teile. Um die Attraktivität zu vermindern, werden diese Unternehmensteile einfach verkauft. Wenn der verbliebene Rest nicht zur Geschäftsstrategie des bietenden Unternehmens passt und sogar nach dem Deal veräußert werden soll, dann kann diese Giftpille wirken und der Bieter gibt seine Pläne auf.

Gut gefüllte Kasse leeren

Stellt sich heraus, ein Unternehmen wird nur wegen seines Cash als Übernahmekandidat gehandelt, dann erweist es sich als hilfreich, dieses Geld auszugeben. Das kann durch den Zukauf eines teuren Unternehmens geschehen, wenn die Aktionäre damit einverstanden sind.

Was meistens geht, ist der Weg des Aktienrückkaufs. Dann ist die Kasse leer und das Unternehmen hat für die Aktionäre ein wertvolleres Unternehmen geschaffen.

Kapitalerhöhung gegen Firmenübernahme

Am erfolgreichsten hat sich der Weg über eine Kapitalerhöhung den interessierten Bieter abzuschrecken. Durch die Ausgabe neuer Aktien verteuert sich die Übernahme so sehr, dass es sich für den Feind nicht mehr rentiert.

Generell lässt sich in der Praxis feststellen, dass es meistens ausreicht, mit einer der drei Giftpillen nur zu drohen. Es kommt dann zu Nachverhandlungen und mit einem höheren Preis, so dass alle Aktionäre einen Mehrwert erzielen.

Pac- Man Strategie

Inhalt dieser Strategie ist der Wandel des Gejagten zum Jäger. Was aus einem Computerspiel hervorging (daher auch der Name), bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Strategie.

Es kommt dabei nicht immer auf die Größe des Unternehmens an, sondern wer das meiste Geld für eine Übernahme zusammen bekommt, also auf die Finanzstärke. Groß übernimmt klein, dieser allgemein geltende Grundsatz wird bei der Pac- Man Strategie mit einem Gegenangebot ausgehebelt. Voraussetzung dabei ist, dass der Gejagte sehr schnell Finanzinvestoren für ein Gegenangebot gewinnen kann. In der Regel wird er es nicht aus eigener Kraft schaffen, denn meistens sind die größeren Unternehmen auch die finanzstärkere Seite.

Aber wie die Geschichte der Übernahmen in der Vergangenheit zeigt, kann so ein Deal durch funktionieren.

Das nur die Androhung Pac- Man Strategie Wirkung zeigt, ist auch in der Praxis hinlänglich bewiesen. So gab bspw. der australische größere Konzern BHP Billliton nach einer angedrohten Gegenofferte des Konkurrenten Rio Tinto seine Pläne für eine feindliche Übernahme auf.

Aber es gibt im anglo- amerikanischen Raum wesentliche mehr Freiheiten, Übernahmen abzuwehren als wie im streng regulierten Deutschland. Der Baukonzern Hochtief weiß zum Beispiel das aus eigener Erfahrung, als der ACS Konzern mit einer feindlichen Übernahmeofferte erfolgreich war und er wegen der Gesetzeslage stillhalten musste.

Weißer Ritter gegen die Firmenübernahme

In Europa ist aber die Rettung durch einen sogenannten Weißen Ritter erlaubt. Als weißer Ritter wird ein Unternehmen bezeichnet, das einem von einer feindlichen Übernahme bedrohten Unternehmen erfolgreich zur Seite steht. Das kann in Form eines finanziellen Gegenangebotes bis zu einer Übernahme des bedrohten Unternehmens gehen. Vielleicht erinnern sich noch einige an die Porsche – VW- Geschichte aus dem vergangenen Jahrzehnt. Porsche trat als Weißer Ritter auf, um zusammen mit dem Land Niedersachsen die Übernahme der Volkswagen AG durch Hedgefonds zu verhindern.

Übrigens, der übernehmende Konzern wird als Schwarzer Ritter bezeichnet.

Egal, welche Abwehrstrategie zum Einsatz kommt, die großen Übernahmen bewegen die Märkte und treiben die Kurse. So kann auch ein Kleinanleger an feindlichen Übernahmen verdienen, vorausgesetzt, er besitzt die entsprechenden Aktien in seinem Depot. Oder er hat den Weg über einen Fonds gewählt.

Termingeschäftsbezogene Spreads

Termingeschäftsbezogene Spreads

Termingeschäftsbezogene Spreads erhalten auch oft die Bezeichnung Straddle und stehen für die Differenz zwischen zwei gleichzeitig abgeschlossenen Termingeschäften. Börsenhändler versuchen durch den gleichzeitigen Kauf und Verkauf von verschiedenen Termingeschäften unterschiedlicher Laufzeiten, oder unterschiedlicher Underlyings, eine Differenz zu erzielen – den Spread. Ein Underlying (Basiswert) kann aus bestimmten Aktien oder festverzinslichen Wertpapieren, Rohstoffen oder Edelmetallen bestehen.

Die Entwicklung der Termingeschäfte bestimmt die Höhe der Spreads

Um das Konzept von termingeschäftsbezogene Spreads zu verstehen, muss zunächst das Termingeschäft klar sein. Termingeschäfte kennzeichnen sich dadurch, dass die Vertragserfüllung nicht zeitgleich mit dem Abschluss des Geschäfts erfolgt, wie bei einem Kassageschäft. Die Vertragspartner vereinbaren eine Zahlung und Auslieferung des Gegenwertes zu einem bestimmten, in der Zukunft liegenden, Zeitpunkt. Dabei können entweder beide Parteien eine Verpflichtung eingehen (unbedingte Termingeschäfte), oder nur einer der Parteien (bedingte Termingeschäfte).
Unbedingte Termingeschäfte wie Futures und Forwards beinhalten die Vereinbarung, dass der eine Partner einen bestimmten Basiswert, das Underlying, zu einem bestimmten Preis liefert. Der Vertragspartner verpflichtet sich zur Zahlung des fixierten Preises. Der Termin ist ebenfalls bereits zum Vertragsabschluss transparent. Futures werden an der Börse gehandelt und Future-Kontrakte verfallen zu bestimmten Laufzeiten. Die bekanntesten Futures sind Bund-Futures. Ihr Underlying besteht aus Bundesanleihen. Forwards unterscheiden sich von Futures nur dahin gehend, dass sie nicht an der Börse gehandelt werden.

Die Entstehung von termingeldbezogenen Spreads

Wie entstehen bei Termingeschäften Spreads? Da es sich bei Spreads um die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufsgeschäften handelt, geht der Händler eine Long- und eine Shortposition gleichzeitig ein.
Der Händler kauft und verkauft gleichzeitig einen Future mit unterschiedlichen Laufzeiten. Er kauft etwa einen Januar Kontrakt eines Futures und verkauft gleichzeitig einen März Kontrakt. Die Preisfestsetzung und Lieferung für den Kauf findet Ende des Monats Januar statt. Die Preisfestsetzung Lieferung für den Verkauf drei Monate später im Ende März. Damit findet ein Handel mit Termingeschäften unterschiedlicher Laufzeiten statt.

Die ökonomische Erwartung des Händlers ist, dass der Preis für die langfristigen Kontrakte stärker ansteigt, als der Preis für den bald fälligen Kontrakt. Hier spielen die Erwartungen der weiteren Marktteilnehmer eine große Rolle. Entwickelt sich der Preis des März Kontrakt also stärker nach oben, als der Januar Kontrakt, generiert dieses Geschäft einen Preisunterschied und somit einen Spread. Der Händler hofft auch noch nicht eingepreiste Informationen, die bei Bekanntgabe zu einem Preisanstieg in den länger laufenden Kontrakten führen.

Eine weitere Möglichkeit Spreads zu generieren besteht über den Handel von Termingeschäften, die unterschiedliche Basiswerte aufweisen. Erwartet ein Händler beispielsweise einen Goldpreis, der stärker ansteigt, als ein Silberpreis, kauft er Silber und verkauft gleichzeitig Gold. Der Händler generiert einen Spread, wenn sich der Goldpreis gemäß seinen Erwartungen besser entwickelt als der Silberpreis.
Arbitragegeschäfte laufen nach demselben Prinzip über unterschiedliche Börsenplätze. Händler kaufen beispielsweise einen Future auf dem einen Börsenplatz (Düsseldorf) und verkaufen einen gleichen, zeitgleich auf einem anderen Börsenplatz (Frankfurt). Die Futures weisen den identischen Basiswert und die gleiche Fälligkeit auf. Auf diese Weise können die Händler risikolos von Preisunterschieden, die ebenfalls unter den Begriff Spreads fallen, profitieren.

Optionen als bedingte Termingeschäfte

Bedingte Termingeschäften unterschieden sich von unbedingten Termingeschäften dahin gehend, dass ein Handelspartner dem anderen ein Wahlrecht (Option) eingeräumt. Er kann den Handel innerhalb einer bestimmten Frist abwickeln, oder auf das Geschäft verzichten. Auch mit Optionen können Händler Spread generierende Geschäfte tätigen, indem sie gleichzeitig gegenläufige Positionen einnehmen (Call- und Put-Optionen).

Zinsbezogene Spreads

Zinsbezogene Spreads – Differenzen

Der Vergleich verschiedener Geldanlagen findet am schnellsten über Zinsspreads statt. Zinsbezogene Spreads stehen für die Differenzen zwischen verschiedenen Geldanlagen. Üblicherweise werden Zinsspreads im Vergleich zu einem Referenzzins angegeben. Die Einheit der Spreads sind Basispunkte. Beträgt der Referenzzins zwei Prozent und der Zins des betrachteten Anlageprodukts drei Prozent, beträgt der Zinsspread 100 Basispunkte (einen Prozentpunkt).In der Finanzwelt sprechen die Beteiligten von Zinsspreads, wenn sie sich über unterschiedliche Zinssätze austauschen möchten. Zinsspreads geben eindeutige Aussagen zu Zinssätzen und Zinsunterschieden wieder. Wer von Zinsspreads spricht, muss angeben, welche Zinsen er miteinander vergleicht. Im Prinzip lassen sich damit sämtliche verfügbare Zinssätze vergleichen, auch der Spread zwischen Tagesgeldkonten und Sparbüchern. Folgende Aufzählung zeigt eine Liste an Zinsspreads, deren Vergleich sich etabliert hat:

Zinsstrukturkurve – Spread zwischen kurzen und langfristigen Zinssätzen

Zinsspreads stehen für die Differenzen zwischen langfristigen Kapitalmarkt- und kurzfristigen Geldmarktzinssätzen. Üblicherweise gibt dieser Zinsspread den Unterschied zwischen zehnjährigen Bundesanleihen und dem drei-Monats Euribor (Euro Interbank Offered Rate) wieder. Der Abstand zwischen langfristig laufenden Zinsprodukten und kurzfristig laufenden Zinsen gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Gerade für die Arbeit von Banken sind die Zinsspreads zwischen kurzfristigen Geldmarktanalagen und langfristigen Kapitalmarktkrediten von Bedeutung. Eine wichtige Funktion von Banken ist die Fristentransformation. Sie nehmen kurzfristige Kredite auf und legen sie langfristig an. Sie transformieren somit kurzfristige Gelder in langfristige Kredite, die sie an ihre Kunden weitergeben. Der Zinsspread bestimmt ihre Gewinnmarge. Je höher der Zinsspread ist, desto größer sind die Einnahmen der Banken für diese Fristenumwandlung.

Es kommt jedoch der Fall vor bei dem die Zinsspreads negativ sind. Das heißt die Zinsen für kurzfristige Geldaufnahmen liegen höher als die Zinsen für langfristige Geldaufnahmen. Die unterschiedlichen Ausprägungsformen der Zinsspreads stellt die Zinsstrukturkurve visuell dar. Sie vereint die verschiedenen Zinssätze nach ihrer Laufzeit grafisch in einer Funktion und gewährt einen Überblick über die verschiedenen Zinsspreads nach Laufzeitenvergleich. Es gibt verschiedene Arten von Zinsstrukturkurven. Die gängigste Zinsstrukturkurve gibt die Zinsspreads zwischen zehnjährigen Kapitalmarktsätzen und dreimonatigen Geldmarktsätzen im Zeitablauf wieder. Die Steilheit und Höhe der Zinsstrukturkurve gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Lage eines Landes.

Zinsspreads als Risikoaufschlag

Der Begriff Zinsspread taucht zudem im Zusammenhang mit Risikoaufschlägen für risikobehaftete Anlagen auf. Ein anderer Begriff hierfür ist der Creditspread. Dieser Zinsspread steht im Zusammenhang mit dem risikolosen Zins für sichere Geldanlagen. Die Finanzmarktheorie erklärt in ihrem Capital Asset Pricing Model das Prinzip der risikolosen Anlage wie folgt: Anlagen sind risikofrei, wenn der Schuldner eine sehr gute Bonität aufweist, beispielsweise der deutsche Bund. Wer sein Geld jemandem überlässt der höhere Ausfallrisiken aufweist, kann für dieses zusätzlich übernommene Ausfallrisiko einen Risikoaufschlag verlangen. Dieser Risikoaufschlag entspricht dem Zinsspread. Der risikolose Zins steht für den Referenzzinssatz. Hierhinter steht die Überlegung, dass Risiken bezahlt werden müssen. Die Höhe des Zinsspreads variiert daher je nach Bonität und nach Laufzeit des Kredits.

Vergleich des Spreads zwischen Staatsanleihen

Zinsspreads im Vergleich verschiedener europäischer Staatsanleihen geben Aufschluss darüber, wie die Welt die Bonität der jeweiligen Staaten wahrnimmt. Bedeutende Unterschiede in den Zinsspreads zwischen europäischen Staatsanleihen werten Volkswirte negativ für eine gesund aufgestellte Europäische Union. Deutschland fungiert mit seiner stabilen Wirtschaft und Zahlungsfähigkeit als risikofreier Referenzzins. Der Zinsspread für europäische Staatsanleihen gibt daher den Zinsunterschied zwischen den jeweiligen Ländern und Deutschland wieder.

Spreads im Handel mit Optionen – aus dem Aktien Lexikon

Spreads im Handel mit Optionen – die Spanne nutzen

Als Spread wird allgemein die Differenz zwischen zwei einheitsgleichen zu vergleichenden ökonomischen Größen bezeichnet.

Spread

Das Wort Spread kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Spanne oder Spreizung. Wichtig ist er für die Investoren also die Käufer von Wertpapieren, in diesem Fall Optionen oder Optionsscheinen. Die Emittenten, in der Regel sind es Banken, stellen für die von ihnen herausgegebenen Produkte ständig die Kurse. Ein Investor kann damit auch vor und nach den offiziellen Börsenzeiten mit diesen Optionsscheinen handeln. Der Anleger sieht diese Preise stets als Geld und Briefkurs. Der Geldkurs ist dabei der Ankaufkurs des Optionsscheines und der Briefkurs ist der Kurs, zu welchem der Optionsschein vom Emissionshaus angeboten wird. Die Differenz zwischen dem Geld- und Briefkurs wird in der Fachsprache Spread genannt.

Option

Mit einer Option erwirbt der Inhaber das Recht, eine bestimmte Sache, z.B. Aktien, Rohstoffe, Währungen etc., zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Optionen sind bedingte Termingeschäfte und werden in die Kategorie der Derivate eingeordnet. Bei den Optionsgeschäften handelt es sich ausdrücklich um ein Recht und nicht um eine Pflicht zu kaufen oder zu verkaufen. Der Inhaber eines solchen Rechtes, der die Option zu einem bestimmten Preis, dieser wird in der Fachsprache Prämie genannt, vom Optionsverkäufer, dem sogenannten Stillhalter gekauft hat, entscheidet einseitig für sich, ob er die Option gegen den Stillhalter ausüben möchte oder sie verfallen lässt, das heißt, er kann nicht zu einem Kauf oder Verkauf juristisch gezwungen werden.

Zusammenhang zwischen Optionen und Spread

Wir unterscheiden bei den Spreads zwei Arten, den Bull- Spread und den Bear- Spread, entsprechend den beiden Leittieren der Börse Bulle und Bär.

Ein Hausse-Spread (englisch bull spread und bullish vertical spread) umfasst eine Optionsstrategie, mit der ein Anleger auf ein Steigen des Preises des Basiswertes spekuliert. Der Basiswert ist häufig ein Index, wie z.B. der DAX, Dow Jons, EUROSTOXX etc. Der Anleger kann aber auch jeden anderen beliebigen Basiswert für seine Spekulation auswählen.

Im Gegensatz dazu steht der Baisse-Spread (englisch bear spread und bearish vertical spread). Hierbei handelt es sich um die Optionsstrategie, mit welcher der Anleger auf ein Fallen des Preises des Basiswertes spekuliert. Auch hier kann jeder beliebige Basiswert genau wie bei der Hausse- Spekulation für die Platzierung an der Börse gewählt werden.

Der Bull-Spread, aber auch der Bear-Spread, können mit Call-Optionen als auch mit Put-Optionen gebildet werden. Darum spricht der Börsenexperte je nach der ausgewählten Art von Bull Call Spread, das ist die Bildung mit Calls, bzw. von Bull Put Spread, der Bildung mit Puts. Die bärische Spekulation wird dann folgerichtig als Bear Call Spread (Bildung mit Calls) und Bear Put Spreads (Bildung mit Puts) bezeichnet.

Wozu dienen diese Spekulationsobjekte?

Natürlich ist es für den Großteil der Kleinanleger am Anfang ein Problem, aus der Vielzahl der Spekulationsmöglichkeiten bei dem derivativen Instrumente, die richtige für sich auszuwählen und richtig anzuwenden.

Für Banken, Versicherungen, Großunternehmen usw. sind diese Instrumente eine Möglichkeit sich gegen Schwankungen der Märkte abzusichern. Denn nur so kann z.B. eine Fluggesellschaft sich gegen Preisschwankungen bei Treibstoffkäufen langfristig absichern und damit eine Basis für eine stabile Kalkulation der Flugtarife finden.

Fonds mit vielen verschiedenen Werten sichern sich auch mit solchen Sicherungsgeschäften gegen Schwankungen in dem Depot ab.

Aber auch Kleinanleger haben hier eine Möglichkeit eine Depotversicherung für ihre Werte zu erhalten, wen sie davon ausgehen, dass z. B. ein Wert sich nicht den Vorstellungen entsprechend entwickeln könnte, dann nimmt der Kleinanleger Put- oder ggf. Callscheine in das Depot.

Das lohnt nur, wenn der Anleger ein wertmäßig hohes Wertpapierdepot besitzt.

Die Spreads stellen auch ein Marketinginstrument im Wettbewerb um den Kunden dar.

Fazit:

Die Spreads werden von den Emittenten der Scheine gestellt und können sich für Kleinanleger zum Verlustgeschäft entwickeln, da sehr viele Faktoren in die Berechnung und Erstellung der Spreads hineinspielen.

Wer aber mit den Mechanismen der Derivate vertraut ist, kann auch die Spanne bei Optionsscheinen, Optionen u.a. derivativen Instrumenten nutzen. Die Gewinnmöglichkeiten sind mit kleinem Einsatz höher als mit den Basiswerten allein, aber das Risiko leider auch.