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Der Clubfonds-Ticker

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Münchener Rück – der Rückversicherer in unserem Depot

Münchener Rück – der Rückversicherer in unserem Depot

 

Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München (kurz Münchener Rück) ist eine deutsche Rückversicherungsgesellschaft. Allerdings tritt das Unternehmen seit 2009 unter dem Markennamen Munich Re auf, um seine internationalen Ambitionen deutlicher zu kommunizieren.

Die lt. Geschäftsbericht per 31.12.2019 39.662 Mitarbeiter, des am 03.April 1880 gegründeten Traditionskonzerns, arbeiten seit dem 27.04.2017 unter der Führung von Joachim Wenning als Vorstandsvorsitzender. Den Aufsichtsrat führt seit dem 30.04.2019 der langjährige Vorstandschef Nikolaus von Bomhard (von 2004 bis 2017).

Was tun Rückversicherungen?

Vereinfacht gesagt, bei Rückversicherungen schließen (Erst-) Versicherungsunternehmen (auch Zedent genannt) Verträge mit einem (Rück) Versicherungsunternehmen (Zessionär), um eigene Schadenlasten zu kompensieren.

Das bedeutet, das Rückversicherer in der Regel keine Privatkunden als Versicherungsnehmer annehmen. Das heißt aber nicht, dass die Rückversicherer auf das Geschäft der Erstversicherung ganz verzichten müssen.

Bei Munich Re sorgt das Tochterunternehmen Ergo Group mit wiederum verschiedenen Tochtergesellschaften (darunter die bekannten Marken D.A.S. DKV, Ergo- Reiseversicherungen etc.) für einen nicht unerheblichen Gewinnbeitrag von 2,7 Milliarden Euro (2019) zum Gesamtkonzerngewinn.

Und wenn es um´s große Geld geht, sind Vermögensverwalter immer wieder im Spiel.

Die MUNICH ERGO AssetManagement GmbH (MEAG) als Vermögensmanager von Munich Re und ERGO wurde 1999 gegründet. Die MEAG betreut weltweit Kapitalanlagen in Höhe von 264 Milliarden Euro und bietet ihre Kompetenz auch privaten und institutionellen Anlegern an.

Der Blick auf die aktuellen Zahlen

Im zweiten Quartal 2020 erzielte Munich Re einen Gewinn von 579 Millionen Euro, in den Quartalen 1 und 2 von 800 Millionen Euro. Bei einer ansonsten erfreulichen Geschäftsentwicklung war der Gewinn belastet durch Covid-19 bedingte Schäden in Höhe von rund 700 Millionen Euro, in Quartal 1 und 2 von rund 1,5 Milliarden Euro. Von diesen rund 1,5 Milliarden Euro durch Covid-19 bedingten Schäden seit Jahresbeginn entfielen ca. 1,4 Milliarden Euro auf die Schaden-/Unfall-Rückversicherung und ca. 0,1 Milliarden Euro auf die Rückversicherung Leben/Gesundheit. Im Geschäftsfeld ERGO fielen coronabedingte Schäden im niedrigen zweistelligen Millionenbereich an.

Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,7 Prozent auf 12,827 Milliarden Euro zum Halbjahr um 7,7 Prozent auf 27,112 Milliarden Euro.

Das Eigenkapital lag – trotz erfolgter Dividendenzahlung – mit 29,766 Milliarden Euro nur leicht unter dem Niveau zu Jahresbeginn (30,576 Milliarden Euro) Die Solvenz Quote blieb in Quartal 2 nahezu unverändert bei 211 Prozent (31.03.2020: 212 Prozent). Die Solvenzquote (SCR-Quote) gibt an, ob ein Versicherer auch in modellhaften worst- case- Szenarien genügend Eigenmittel hat, um seinen Verpflichtungen gegenüber Versicherten und anderen Leistungsempfängern nachkommen zu können. Nach aufsichtsrechtlichen Vorgaben sollte die Quote stets bei mindestens 100 Prozent  liegen.

Am 29. April 2020 fand die Hauptversammlung statt und beschloss die Auszahlung der Dividende mit 9,80 Euro/Aktie. Dies entspricht bezogen auf den Jahresschlusskurs 2019 einer Dividendenrendite von 3,7 Prozent.

Wenn wir uns die Entwicklung der Dividenden der letzten zwanzig Jahre anschauen, verzeichnen wir einen kontinuierlichen Anstieg der Ausschüttungen an die Aktionäre, von 1,25 Euro für das Jahr 2000 bis 9,80 Euro für das vergangene Geschäftsjahr.

Aktuell liegen13 Analystenmeinungen zu Munich Re vor. 5 Einschätzungen kommen zum Ergebnis  „buy“, 8 sagen „hold“ und keine kommt demzufolge zum Schluss „sell“. Das durchschnittliche Kursziel aller Einschätzungen beträgt 241,67 Euro. Das minimalste Kursziel wird von der amerikanischen Goldman Sachs Gruppe mit 185 Euro ausgegeben, die Berenberg Bank liegt mit 306 Euro an der oberen Grenze des Korridors. Der aktuelle Kurs liegt mit 243 Euro bereits über dem Durchschnitt der Einschätzungen der Finanzexperten.

Der Chart der Aktie zeigt an, dass Covid-19 auch nicht spurlos an diesem Unternehmen vorbei gegangen ist. Im März als Corona das ganze Ausmaß einer Pandemie angenommen hatte, erreichte der Kurs seinen 52- Wochen- Tiefpunkt mit 142 Euro. Das waren nur noch 50 Prozent vom 52- Wochen- Hoch mit 283,90 Euro. Aber seitdem geht es wieder kontinuierlich aufwärts.

Fazit

Wir halten Munich Re weiter in unserem Depot und werden mit einer hohen Dividende für eventuelle kurzfristige Kursschwankungen entschädigt.

Erstversicherer müssen sich rückversichern, denn es ermöglicht einen besseren Risikoausgleich,sowie die Erhöhung der Zeichnungskapazitäten für   Fremdkapital und einen niedrigeren Betrag für das Solvency Capital Requirement (Solvency II-Abkommen–risikobasierte Vorschriften für die Eigenmittelausstattung der Versicherungsunternehmen/-gruppen und qualitative Anforderungen an das Risikomanagement von Versicherungsunternehmen/-gruppen sowie erweiterte Publikationspflichten.

Deshalb erschrecken wir auch nicht vor den enormen Kosten, die die Pandemie in den einzelnen Ländern verursacht. (bspw. Veranstaltungsausfälle oder Verschiebungen auf die Zeit nach der Pandemie, wie Olympische Spiele, Fußball-EM, Konzerte etc.). Aber auch die verheerenden Waldbrände, die aktuell in den USA wüten, werden die Rückversicherer nicht in die dauerhafte Bredouille bringen. Denn diese Kosten kalkulieren die Rückversicherungen in die künftigen Prämienhöhen wieder ein.

Disney – ein Traum auch für Anleger

Disney – ein Traum auch für Anleger 

 

Walt Disney stand im Laufe seines Lebens oft am Rande der Pleite seiner Unternehmungen. Doch keiner war erfolgreicher darin, Unterhaltung zu einer globalen Geldmaschine zu machen. Es mag an den Haaren herbeigezogen zu sein, aber es drängt sich ein Vergleich mit Elon Musk auf. Beide sind Männer, deren Visionen größer sind als die Wirklichkeit. Die Geschichte der Walt Disney Company (WDC), umgangssprachlich meist Disney genannt, begann 1919 mit ersten Versuchen in einer Garage und ist heute ein international bekanntes und global agierendes Medienunternehmen, das seinen Sitz in der kalifornischen Großstadt Burbank hat.

 

Die offizielle Unternehmensgründung wurde 1923 vollzogen. Ganze Generationen kannten und kennen die Filme und Figuren von Disney (Micky Mouse ist und bleibt dabei die berühmteste Filmfigur). Die Möglichkeiten von Ton- und Farbfilm schufen neue Möglichkeiten auch für die WDC. Ein weiterer Meilenstein war 1935 die Produktion des ersten abendfüllenden Zeichentrickfilms „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, der nahezu sämtliche Ressourcen des Studios in Anspruch nahm. Und hier sehen wir schon die Anfänge der Geldmaschine erfolgreicher Filme. 

 

Die voraussichtlichen Einnahmen wurden auf 1 Million Dollar kalkuliert, die das Budget von letztendlich 1,75 Millionen Dollar bald sprengten. Der Film spülte bis zum Ende der ersten Laufzeit 8,5 Millionen Dollar in die Kassen der WDC. Und so folgten Pinocchio und Bambi, die ebenfalls den Ruf von der Traumfabrik festigten. Dokumentar und Abenteuerfilme kamen hinzu. Das verstärkt aufkommende Medium Fernsehen brauchte immer mehr und neuen Nachschub. 

Der erste Vergnügungspark Disneyland wurde 1955 als eine weitere Geldquelle in Anaheim / Kalifornien eröffnet. Nach vielen Höhen und Tiefen – das Filmgeschäft ist launig und wenn ein Film in den Kinos oder im TV floppt, bleibt jeder Produzent auf den Kosten sitzen – ist heute WDC dank der Kooperation mit Partnern und der Übernahme von Konkurrenten, sowie vieler Aktivitäten jenseits des Filmgeschäfts (Disneyworld, Kreuzfahrt etc.) ein weltumspannender und milliardenschwerer Medienkonzern, der auch in den neuen Online-Medien verstärkt mitmischt. 

 

Der Blick in die Bücher zeigt: Auch wenn der Börsengang in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit einem Desaster endete, fiel die Aktie vom Ausgabekurs mit 25 Dollar schnell auf 3 Dollar und der Konzern ist mit einer Bilanzsumme von rund 190 Milliarden Dollar heute ein Schwergewicht an den Märkten. Walt Disney erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 69,57 Milliarden US Dollar, dabei wurde ein Jahresüberschuss von 11,05 Milliarden Dollar ausgewiesen. Die Bilanzsumme betrug 193,98 Milliarden Dollar, wobei die Eigenkapitalquote bei 45,82 Prozent lag.

 

Zu Beginn der 30iger Jahre hatte das Unternehmen nur 40 Angestellte, im Geschäftsjahr 2019 waren rund 223.000 Mitarbeiter bei der Walt Disney Company weltweit beschäftigt. Zehn Jahre zuvor arbeiteten nur 144.000 Angestellte für Walt Disney. Das entspricht einem Anstieg von fast 50 Prozent. Wir sehen daran, wie personalintensiv das Unterhaltungsgeschäft von WDC heute ist. Fundamental ist der Wert soweit in Ordnung, auch wenn der Alptraum Covid 19 einiges in der märchenhaften Welt zerstörte. So kratzten im April 2020 Negativschlagzeilen wie „Disney bezahlt die Hälfte seiner Mitarbeiter nicht mehr“ am Image des Konzernes. Die Vorlage der Quartalszahlen II/20 Anfang August spiegelt die ganze Dramatik bei der WDC wieder. WDC erwirtschaftete im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020 (abweichendes Geschäftsjahr!) einen Konzernumsatz in Höhe von knapp 11,78 Milliarden Dollar, ein Minus von 42 Prozent zum Vorjahr. Das operative Ergebnis fiel im gleichen Zeitraum 2020 insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um rund 72 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar. Übrig blieb im dritten Quartal 2020 ein Nettoergebnis von minus 4,72 Milliarden Dollar (Vorjahr: plus 1,43 Milliarden  Dollar). Das Ergebnis je Aktie (verwässert) lag somit bei minus 2,61 Dollar (Vorjahr: plus 0,79 Dollar). Der operative Cash-Flow von Walt Disney betrug plus 1,16 Milliarden Dollar (minus 1,75 Milliarden Dollar) und der Free Cash-Flow plus 454 Mio. Dollar (minus 2,93 Milliarden Dollar). 

 

Aber wie in jedem guten Disney-Film gibt es auch hier Lichtblicke. Der Streaming Dienst Disney+ hat über 100 Millionen Kunden mit Abos weltweit gewonnen. Aktuell liegen nur 3 Analystenmeinungen vor.  Das durchschnittliche Disney-Kursziel liegt aktuell bei 140,00 Dollar. Der Korridor liegt dabei zwischen 114 Dollar (UBS) und 160 Dollar (JP Morgan), der aktuelle Kurs liegt aktuell bei ca. 133 Dollar an der Wallstreet. Die Aktie wird auch in Euro gehandelt. Der Tiefpunkt der letzten 12 Monaten mit 73,33 Euro ist überschritten, aber bis zum 12-Monats-Hoch mit 139,26 Euro ist es noch ein langer Weg, wenn die Pandemie weiter anhält. Aktuell schwankt der Wert um die 115 Euro. Fazit: Laut Berechnungen von Statista wird der weltweite Umsatz im Video-Streaming-Sektor bis 2025 auf 76 Milliarden Dollar steigen. In diesem Jahr sollen es 46 Milliarden Dollar sein. 

 

Gute Chancen, überdurchschnittlich vom Boom zu profitieren, hat Disney. Der Konzern verfügt über einen immensen Film- und Seriencontent und hält außerdem die Rechte an etlichen Figuren mit Blockbuster-Potenzial. Deshalb haben wir die Aktie für unseren Fonds erworben.

 

Nvidia – Unser Depotwert aus dem Bereich Megatrend Internet und künstliche Intelligenz – Aktuelle Zahlen

Nvidia – Ein Wachstumspapier aus dem IT- Sektor

In Vorbereitung des Beitrags hat sich Ihr Autor einmal die Schlagzeilen in den letzten Tagen zu unserem erfolgreichen Depotwert Nvidia angeschaut. Da stand u.a. zu lesen: „Nvidia- Aktie lohnt sich der Einstieg jetzt?“, „Nvidia Aktie mit Kursverlusten 0,6 Prozent“ respektive „0,8 Prozent“ oder einfach nur „Nvidia- leichter“.

Abgesehen davon, dass Anleger auch einmal einen Verkauf in Erwägung ziehen sollten, zumal nach immerhin 195,1 Prozent Kursgewinn in den letzten 12 Monaten und damit aus den Kursgewinnen Cash zu generieren, sehen wir keinen Anlass für eine grundlegende Verkaufswelle bei dem Wertpapier.

Die Nvidia Coperation

Die Nvidia Corporation (Eigenschreibweise: NVIDIA Corporation) ist einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Computer und Spielkonsolen. Der Unternehmenssitz der 1993 gegründeten Firma befindet sich im kalifornischen Santa Clara.

Mitgründer und CEO ist der taiwanesisch-amerikanische Manager Jen-Hsun Huang, der das Unternehmen seit dem Jahr 1993 auf die Erfolgsspur führte. Die beiden anderen Gründer waren Curtis Priem und Chris Malachowsky.

Bemerkenswert ist, dass Nvidia wie sehr viele andere Unternehmen im Chipsektor nach dem Fabless- Prinzip geführt wird. Als fabless (Englisch: fabricationless „fabriklos“, „ohne Herstellung“) bezeichnet man Unternehmen ohne eigene Herstellung, besonders aber Halbleiterhersteller, die über keine eigenen Fertigungsstätten verfügen und auf Foundries (Auftragsfertiger) angewiesen sind. Im Chipbereich wären das z.B. Semiconductor, Samsung etc.

Die 13.775 Nvidia-Mitarbeiter (2020) beschäftigen sich demzufolge nicht mit der Herstellung der Chips und der Entwicklung der dazu notwendigen Prozesse. Die Kosten dafür sind sehr hoch und belasten nur die Gewinnmarge.

Nvidia entwirft, entwickelt und vermarktet Grafik- und Medienkommunikationsprozessoren und ähnliche Software für PCs, Workstations und digitale Entertainmentplattformen. Das Unternehmen stellt eine Vielzahl von 3D-Graphikprozessoren her wie auch Graphikprozesseinheiten (GPU), die bei Desktop-PCs, Smartphones, Tablets und Laptops eingesetzt werden. Diese 3D-Graphikprozessoren werden für eine Reihe von Anwendungen wie Spiele, digitale Bildverarbeitung und Internet- und Industriedesign benutzt. Die Graphikprozessoren sind architektonisch kompatibel zwischen Produktgenerationen ausgelegt, um Herstellern und Endnutzern niedrige Kosten zu gewährleisten.

Nvidia ist also weit mehr als nur die Entwicklung von Grafikkarten für die Spiele-Industrie, obwohl die drei weltweit am häufigsten gespielten Spiele derzeit bekanntlich alle auf Nvidia-Plattformen entwickelt wurden: Fortnite, Minecraft und Animal Crossing.

Das Geschäft mit Graphikkarten für Rechenzentren, darin ist das auch Cloud-Geschaft enthalten, macht aktuell ein Drittel des Umsatzes aus.

Auch im Bereich autonomes Fahren verstärkt der Konzern seine Anstrengungen. Immer neue Zyklen von Spielekonsolen und Spielecomputern mit Nvidia-Graphikchips sind laut Experten ebenfalls in Vorbereitung.

Der Blick in die Bücher

Vorausschicken müssen wir wieder, dass die Kalifornier einen vom normalen Geschäftsjahr abweichenden Bilanzzyklus gewählt haben. Deshalb liegen die Bilanzzahlen für 2020 schon vor.

Die Umsatzerlöse betrugen im abgelaufenen Jahr 10,918 Milliarden Dollar. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Verringerung um – 6,18 Prozent (2019: 11,716 Dollar). Auch das Bruttoergebnis sank um 5,96 Prozent auf 6,783 Milliarden Dollar (2019: 7,213 Milliarden Dollar). Das Nachsteuerergebnis
verminderte sich um fast ein Drittel auf 2,796 Milliarden Dollar (2019: 4,141 Milliarden Dollar). Aber es handelt sich ein Wachstumswert im IT- Bereich, so dass auch die  steigenden Verbindlichkeiten von 3,950 Milliarden Dollar auf 5,111 Milliarden im abgelaufenen Jahr noch toleriert werden. Das ist verständlich, denn auf 10-Jahres-Sicht weist die Aktie von Nvidia einen deutlichen Kurszuwachs von im Schnitt 44,7% pro Jahr aus. Ein Einsatz in Höhe von 10.000 Euro wäre damit auf ca. 307.658 Euro gestiegen.

Dazu kommt die Quartalsdividende für 2020, die mit  0,16 Dollar gegenüber 2019 konstant geblieben ist.

Die Analysten scheinen sich dagegen nicht so richtig im Klaren zu sein, wie sie das Papier von Nvidia einschätzen sollen. Es liegt aktuell nur eine einzige Einschätzung von der Schweizer Bank UBS vor, die vom Februar 2020 stammt und die Aktie mit einem  „Kaufen“ und einem Kursziel von 320 Dollar sieht. Die Aktie steht aktuell bei ca. 510 Dollar oder 432 Euro. Also das „Kaufen“ stimmt in jedem Fall, nur das Kursziel sollte noch einmal überarbeitet werden.

Der Kurs der Aktie steigt kontinuierlich weiter gen Norden. Zu Jahresbeginn lag der Kurs bei 213,95 Euro und hatte damit das 52-Wochen-Tief von 142,36 Euro bereits nachhaltig überwunden. Der Kurs kletterte dann bis auf ein Allzeithoch von 437,35 Euro vor wenigen Tagen. Aktuell schwankt der Kurs um die 430 Euro. Die coronabedingte Delle von 177,28 Euro im März des laufenden Jahres konnte sehr schnell ausgebügelt werden.

Fazit

Unser Depotwert läuft sehr gut und solange die Party läuft, werden wir mit unserem Clubfonds dabei bleiben. Aber wie schon eingangs erwähnt, Kleinanleger sollten daran denken, Buchgewinne auch einmal in reale Gewinne umzuwandeln. Es könnte sich später einmal die Gelegenheit ergeben, die Papiere billiger wieder einzusammeln.

Microsoft – Unser Depotwert aus dem Bereich Megatrends – Quartalszahlen

Microsoft

Bill Gates, besser gesagt seine Stiftung, soll ein wichtiger Teil der Weltverschwörung in Sachen der Corona-Pandemie sein. Behaupten zumindest die Verschwörungstheoretiker rund um den Erdball. Nun, Ihr Autor glaubt nicht an derartigen Quatsch. Zum einen, weil dann das Steuerprivileg für die Stiftung wegfallen würde und zum anderen wird der Microsoft- Gründer etwas anderes im Leben zu tun haben, als krude Verschwörungen gegen die Menschheit auszuhecken.

Sein Herz hängt schließlich an seinem mit Paul Allen gegründeten Microsoft – Unternehmen, das heute jeder kennt, der einen Computer mit dem Windows-Symbol hat (es gibt ja auch noch Linux, das sich aber in der Breite nicht durchsetzen konnte, auch wenn es kostenlos ist).

Was der Legende nach in einer Garage begann, ist heute das weltweit führende Softwareunternehmen, die Microsoft Corp. Der Name Microsoft leitete sich aus dem englischen microcomputer und software ab.

 

Microsoft – ein Imperium für sich

Die in Redmond, einem Vorort von Seattle im US Bundesstaat Washington, beheimatete Gesellschaft verfügt über ein breites Spektrum an Software-Produkten und Dienstleistungen für verschiedene Nutzergeräte. Die Produktpalette erstreckt sich von den bekannten Windows-Betriebssystemen für PCs, Mobilgeräte und Netzwerke über Serversoftware für Client-Server-Umgebungen, Anwendungsprogramme und Desktop-Applikationen für Unternehmen sowie private Nutzer und Multimedia-Anwendungen bis hin zu Internet-Plattformen und Entwickler-Tools. Zusammen mit dem weltweit meistverwendeten Betriebssystem Windows bilden die Büroprogramme der Marke Office die Hauptstützen des Unternehmens.

Im Onlinebereich betreibt der Konzern die Internet-Suchmaschine Bing und die Abonnement- Versionen der neuesten Office-Varianten. Mit dem übernommenen Internet- Telefondienst Skype stellt das Unternehmen seinen Kunden sowohl Sprach- als auch Videotelefonie zur Verfügung. Im Tablet- und Softwaremarkt ist das Unternehmen über das Tablet Surface und die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Smartphone-Herstellern wie HTC und Samsung entwickelten Windows Phones vertreten. Mit den Videospielkonsolen Xbox 360 und Xbox One platziert sich Microsoft außerdem an den Spitzenpositionen der Videospielbranche. Zudem übernahm Microsoft 2014 die gesamte Handysparte vom ehemals führenden finnischen Anbieter Nokia. 2016 übernahm der Technologie-Riese das bekannte Karriere-Netzwerk LinkedIn.

Microsoft Gründer Bill Gates zog sich mehr und mehr aus dem operativen Geschäft seines Unternehmens zurück. Erst übernahm Steve Balmer (seit 2000) und ab 04.02.2014 ist Satya Nadella der CEO des Microsoft- Imperiums.

Der Blick in die Bücher

Vorausschicken müssen wir, dass wir es bei dem Unternehmen wieder, mit einer von der üblichen Bilanzierung abweichenden Jahresabrechnung, zu tun haben.

Das vierte Quartal (bis 30.06.) wurde mit einem Umsatz von 38,03 Milliarden Dollar abgeschlossen. Das entspricht einem Plus von 13 Prozent und lag damit über den Erwartungen der Finanzanalysten, die von 36,5 Milliarden Dollar ausgingen. Ebenso überraschte das Unternehmen die Experten mit einem Gewinn je Aktie 1,46 Dollar (Erwartung: 1,34 Dollar).

Enttäuschend fiel das Wachstum der zukunftsträchtigen Azure-Cloud aus. Hier wurde nur ein Wachstum von 47 Prozent erreicht, nach 59 Prozent im Vorquartal. Ok, nicht alle Bäume wachsen gleich in den Himmel.

Aber insgesamt konnte die Sparte Intelligent Cloud dennoch die Erwartungen der Analysten leicht überbieten und den Umsatz um 17 Prozent auf 13,37 Milliarden Dollar steigern (Analysten: 13,11 Milliarden Dollar). Und noch eine Sparte lag über den Erwartungen. More Personal Computing erwies sich als der Gewinner der Corona-Krise und Lock down. Insgesamt wurden Umsatzsteigerungen bei den damit verbundenen Home Office und Gaming- Aktivitäten von 14 Prozent auf 12,91 Milliarden Dollar erwirtschaftet (Erwartung: 11,48 Milliarden Dollar).

Die Jahresdividende zusammengerechnet betrug 2,04 Dollar (quartalsweise Ausschüttung). Microsoft zahlt seit 2003 eine Dividende. Seitdem kam es jedes Jahr zu einer Erhöhung. Im September 2019 erfolgte die 16. jährliche Anhebung in Folge (+ 11 Prozent).

Die Analysten, die sich zwar des Öfteren in ihren Einschätzungen zum Unternehmen geirrt haben, sind mit Recht sehr positiv gestimmt. 10 von 10 Analysten sagen „kaufen“. Das durchschnittliche  Kursziel liegt bei 223,22 Dollar. Die Deutsche Bank geht mit 160 Dollar als minimaler Wert und Jefferies & Company mit 240 Dollar als maximaler Wert in die Berechnung ein. Aktuell liegt der Kurs bei ca. 212 Dollar oder ca. 180 Euro.

Das Papier, das auch in Deutschland gehandelt wird, begann das Jahr 2020 mit 142,96 Euro und ist bereits jetzt nach Überwindung des Coronaschocks wieder bei aktuell ca. 180 Euro angelangt. Nicht mehr weit bis zum 52- Wochen- Hoch von 191 Euro, aber weit entfernt vom 52- Wochen-Tief mit 116,70 Euro.

Fazit

Auch wenn einige Aktionäre nach der Vorlage der Zahlen verkauft haben (Es ist ja nicht verboten auch einmal Kursgewinne mitzunehmen!), bleiben wir dabei und sind sicher, dass Microsoft schon allein wegen der marktbeherrschenden Stellung von Windows, aber auch mit seinen Cloud- Aktivitäten, weiterhin eine glänzende Zukunft vor sich hat.

Amazon – Unser Depotwert aus dem Bereich Megatrends – der Gigant wird Trump überleben

Amazon – der Gigant wird Trump überleben

Die Maßbänder liegen bei vielen schon bereit, denn in weniger als hundert Tagen entscheidet sich, ob Donald Trump Präsident der USA für die nächsten vier Jahre bleiben wird oder ob er in die Weltgeschichte als eine leicht zu vergessende, aber doch verrückte Episode eingehen wird. Wir wissen nicht, ob Jeff Bezoes, seines Zeichen Chef des Online-Giganten Amazon, auch ein solches Maßband angefangen hat, vermutlich aber nicht. Trotzdem hassen sich die beiden abgrundtief.

Der reichste gegen den (noch) mächtigsten Mann

Mit 130 Milliarden Dollar im Hintergrund ist der Amazon-Chef klar im Vorteil auch die letzten paar Tage bis zur Wahl zu überstehen und damit auch die Hasstiraden des eitlen Präsidenten  an sich abperlen zu lassen. Die Wurzel des Hasses liegt vermutlich in einer Beteiligung von Bezos an der „Washington Post“. Dieses Medium wagt es, im Gegensatz zu Trumps Lieblingssender FOX, in ihren Publikationen häufig regierungskritische Inhalte zu veröffentlichen, die den US-Präsidenten und seine Amtshandlungen anprangern. Im Gegenzug bezeichnet Trump diese dann als “Fake News” und “Propagandamaschine”, die Bezos für “seinen Lobbyismus” nutze. Beweise für seine Anschuldigungen blieb der US-Präsident allerdings die ganzen vergangenen knapp 4 Jahre schuldig.

Ein Höhepunkt war die Auseinandersetzung aus dem Jahre 2018. Es ging um die Ausstattung des US-Militärs mit einem zentralisierten Computersystem mittels Cloud-Technologie. Ein milliardenschwerer Deal, um den die Konzerne Oracle, Microsoft und Amazon kämpften. Im Rennen um diesen Auftrag wurde Amazon, wegen der bereits bestehenden langjährigen Kooperation der Amazon-Web-Services und der US-Regierung, als Favorit gehandelt. Aber Amazon ging leer aus. Der Zuschlag ging letztendlich überraschend an Microsoft. Als Grund dafür gilt ein persönlicher Rachefeldzug des US-Präsidenten gegen den Amazon-Chef Jeff Bezos. Bis heute streiten sich beide Seiten vor Gericht und vielleicht erübrigt sich ein Urteil, da Trump vielleicht das Weiße Haus bald verlassen muss.

Die Liste der Unternehmen, mit denen der US-Präsident im Clinch liegt, könnte endlos fortgesetzt werden (Twitter, Huawei, General Motors, CNN Harley-Davidson, 3M etc.).

Unser Depotwert in Zahlen

Wir haben Amazon in der Vergangenheit schon ein paarmal besprochen, deshalb hier nur eine kurze Erinnerung an das Geschäft der US-Gesellschaft. Der online-Gigant im weltweiten Einzelhandel betreibt sechs globale Webseiten und bietet dort zusammen mit seinen unzähligen Verkäufern Millionen von neuen und gebrauchten Artikeln wie Bücher, Musikträger jeder Art, DVDs/Videos, Spielsachen, Computerspiele, Haushaltsartikel etc. an. Zu dem Unternehmen gehört auch eine Internet Movie Datenbasis (IMDb).

Coronabedingt geschlossene Geschäfte und Ausgangsbeschränkungen in vielen Staaten der Welt haben dem Giganten Amazon im ersten Quartal 2020 einen Umsatzanstieg um 26,4 Prozent auf 75,5 Milliarden Dollar gebracht.

Wegen höherer Kosten ging der Gewinn um 29 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zurück. Coronabedingt stellte Amazon vorübergehend die Aufnahme für Produkte ein, die als nicht wesentlich eingestuft wurden. Um der Auftragsflut erfolgreich zu begegnen, war die Einstellung von 175.000 weiteren Beschäftigten für seine Lager und sein Liefernetzwerk notwendig. Die Versandkosten wuchsen weltweit auf 10,9 Milliarden Dollar, eine Steigerung um 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die größten Belastungen stehen jedoch noch bevor. Für das zweite Quartal warnte Amazon im Vorfeld schon vor Sonderkosten von rund 4 Milliarden Dollar wegen der Corona-Pandemie. Der Konzern will in seine Lieferlogistik und in Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter investieren. Dazu dienen auch die Lieferdrohnen, die immer mehr erprobt und verbessert werden.

Große Schwierigkeiten hat Amazon auch im Heimatmarkt zu überwinden. Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Amazons Lieferdiensten in vielen US-Regionen regelrecht explodieren lassen. Mit dem großen Andrang war Amazon zeitweise überfordert. Nach wie vor müssen viele Kunden länger als gewöhnlich warten oder können bei den begehrten Lebensmittelbringdiensten gar keine Bestellungen aufgeben. Diese Probleme will der Konzern mit hohen Investitionen lösen. Dadurch rechnet Amazon im zweiten Quartal 2020 mit einem Ergebnis zwischen – 1,5 bis +1,5 Milliarden Dollar. Trotzdem wird von einem weiteren Umsatzwachstum zwischen 15 und 28 Prozent ausgegangen.

Fazit:

Der schiere Wachstumskurs von Amazon mag noch eine Weile anhalten und vielleicht auch noch eine Steigerung durch globale Übernahmen erreichen. Aber mittlerweile bedarf es in Zukunft einer hohen Kursfantasie, denn die Konkurrenz ist bereits gefährlich nahe gerückt. Wir reden hier sicher nicht von der deutschen Otto-Gruppe, die gegen Amazon geradezu wie ein Zwerg wirkt. Aber Amazon wird sich auf einen harten Konkurrenzkampf mit dem chinesischen Pendant Alibaba einstellen müssen, der ebenfalls auf Wachstum im selben Segment setzt und für 2020 einen Jahresumsatz von 20 Milliarden Dollar anstrebt. Der zu verteilende Kuchen für Amazon wird also immer kleiner.

Facebook – Unser Depotwert aus dem Bereich Megatrends – Das Urteil wird Facebook nicht umwerfen

Facebook, unser Depotwert aus dem Bereich Megatrends – Das Urteil wird Facebook nicht umwerfen

Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg führt dazu, dass wir uns wieder einmal mit dem Internetgiganten, unserem Depotwert Facebook, beschäftigen.

Worum geht es in dem Urteil?

Kurz gesagt darum, dass Facebook Daten von Nutzern aus der EU in die USA schickt. Diesen Datentransfer hat der Europäische Gerichtshof jetzt quasi unmöglich gemacht. Die USA bieten für personenbezogene Daten von EU-Bürgern bekannterweise keinen angemessenen Schutz, die Geheimdienste (bspw. NSA, CIA etc.) können jederzeit Zugriff auf die Daten nehmen. Das bisher geltende Abkommen “Privacy Shield”, das den Datentransfer in die USA bislang erlaubt, hat der Europäische Gerichtshof für ungültig erklärt. Unternehmen dürfen Personendaten von Europäern nur noch in Länder außerhalb der EU senden, wenn dort das Datenschutzniveau verglichen mit Europa “der Sache nach gleichwertig” ist. Wenn sie das nicht garantieren können, müssen sie den Transfer stoppen.

Es geht also nicht nur allein um Facebook, sondern um alle amerikanischen Unternehmen, die in Europa Daten sammeln, in den USA auf dortigen Servern speichern und auswerten (Amazon, Google, Microsoft, Apple etc.).

Damit ist die Geschäftsgrundlage von vielen US- Giganten empfindlich gestört, zumindest im Bereich der EU.

Wo ist der Ausweg aus dem Dilemma?

Personenbezogene Daten von EU-Bürgern dürfen in Länder außerhalb der EU exportiert werden, wenn eine von zwei Bedingungen erfüllt ist. Die EU-Kommission stellt in einem Beschluss fest, dass dort angemessener Datenschutz gewährleistet ist oder alternativ das Unternehmen garantiert, dass bestimmte Datenschutzstandards eingehalten werden.

Die zuständige irische Datenschutzbehörde und der Zuckerberg-Konzern wickelt seine europäischen Geschäfte über die Facebook Ireland Ltd ab und hätte schon längst die Datenströme kappen müssen, ist sich der österreichische Kläger Max Schrems sicher. Der EuGH gab ihm recht, Facebooks Garantien seien nicht viel wert, wenn das Unternehmen in den USA gezwungen werden könne, personenbezogene Daten der NSA und dem FBI zugänglich zu machen.

Nun muss ein neues Datenschutzabkommen mit den USA ausgehandelt werden. Schwierige Sache, egal wer die nächste Wahl gewinnt. Die USA bestehen darauf, alles zu kontrollieren und geheimdienstmäßig auszuwerten. Wir werden sehen, welche Ergebnisse die Verhandlungen bringen. Und im Übrigen gilt das Problem genauso für andere außereuropäischen Datenkraken, wie zum Beispiel die chinesischen Internetgiganten Alibaba, Tencent, Huawei etc.

Aber keine Sorge, so schnell wird sich auch nach dem Urteil nichts ändern, zumal es in Europa keine solchen großen Server gibt.

Das Zahlenimperium Facebook

Schauen wir uns die Zahlen von Facebook an, so stellen wir fest, Facebook verdient immer noch prächtig. Der Jahresumsatz betrug 2019 70,7 Milliarden Dollar. Das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 26,6 Prozent. Damit verdiente Facebook 57,9 Milliarden Dollar, ein Wachstum von 24,6 Prozent. Wenn man sich aber die Wachstumsraten von 2013 bis 2019 ansieht, dann ist das jährliche Wachstum kontinuierlich gesunken, auch wenn es immer noch zweistellig ist. Der Gewinn je Aktie sank 2019 erstmals auf 6,48 Dollar/Aktie (2018: 7,65 Dollar/Aktie). Auch wenn die Nutzerzahlen weiter ansteigen ist die Dynamik doch gebrochen.

Aber Facebook ist ein Corona-Gewinner! Der Umsatz im ersten Quartal stieg im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar (Analystenkonsens: 17,3 Milliarden Dollar). Der Gewinn je Aktie konnte um 101 Prozent auf 1,71 Dollar zulegen (Analystenkonsens: 1,72 Dollar je Aktie). Insgesamt konnte sich der Quartalsgewinn auf 4,9 Milliarden Dollar verdoppeln. (Allerdings war das Vorjahresergebnis von einer Rückstellung in Höhe von drei Milliarden Dollar in einem Rechtsstreit mit der US-Aufsichtsbehörde FTC belastet worden). Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer bei Facebook stieg im ersten Quartal um 100 Millionen auf 2,6 Milliarden. Üblicherweise gewinnt das Online-Netzwerk pro Quartal um die 50 Millionen Nutzer hinzu. Täglich kamen 1,73 Milliarden Nutzer zu Facebook.

Der Kurs der Aktie startet zum Jahresbeginn mit 186,00 Euro, erreicht seinen Tiefpunkt bei 125,98 Euro und seinen Höchststand mit 231,50 Euro. Aktuell schwankt das Papier um die 208 Euro.

Es liegen 10 Analysteneinschätzungen vor, neun sagen „kaufen“ und eine empfiehlt „verkaufen“. Das Durchschnittsziel  der Finanzexperten liegt bei 249,56 Dollar, wobei die Schwankungsbreite von 178 Dollar (HSBC) bis  305 Dollar (CreditSuisse) reicht. Alle Einschätzungen haben die Auswirkungen des jüngsten Urteils noch nicht berücksichtigen können.

Fazit:

Solange die Party weitergeht, ist Facebook ein Wachstumswert, den wir weiter halten werden. Zu denken geben sollte allerdings, dass das Wachstum nicht unendlich ist. Der Start der geplanten Libra- Währung (wir haben darüber berichtet!) verzögert sich weiter, die relevante Werbezielgruppe Jugend hat andere Plattformen jenseits von Facebook gefunden. Noch stimmen die Zahlen, die Auswirkungen des oben besprochenen Urteils sind noch nicht absehbar. Wir werden verstärkt darauf achten müssen.

Apple – Unser Depotwert aus dem Bereich Megatrends kann schon den Sekt kaltstellen

Unser Depotwert Apple kann schon den Sekt kaltstellen

Im kalifornischen Cupertino dürfte man in der Apple- Konzernzentrale nach dem Urteil des EU-Gerichtes in Luxemburg jubeln. Im Streit um eine Rekord-Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro für Apple in Irland hat die EU-Kommission eine Schlappe vor Gericht erlitten. Das Gericht annullierte die Nachforderung aus dem Jahr 2016 und brachte damit der oft in den Medien gefeierten dänischen EU- Kommissarin Margrethe Vestager ihre größte Niederlage bei. Sie hatte Apple im August 2016 aufgefordert, die Milliardensumme in Irland nachzuzahlen, weil das Land dem Konzern eine unzulässige Sonderbehandlung bei den Steuerkonditionen gewährt habe. Und nicht nur Apple wehrte sich gegen die Forderung, Irland wollte das Geld nicht einmal haben.

Worum ging es bei der Entscheidung?

Der iPhone-Konzern hatte vor dem EU-Gericht betont, dass die Erträge der zwei irischen Tochterfirmen vor allem in den USA zu versteuern gewesen seien. Deshalb sah sich Apple  einer doppelten Besteuerung ausgesetzt. Der Kommission gelang es nicht, das Gericht davon zu überzeugen, dass Apple in Irland Sonderkonditionen bekam, die für andere Unternehmen nicht verfügbar waren.

Die irische Tochter Apple Sales International (ASI) sei lediglich für den Vertrieb von Geräten des Konzerns außerhalb Nord- und Südamerikas zuständig gewesen – während die eigentlichen Werte vor allem in den USA geschaffen wurden. “Das iPhone, das iPad, der App Store und alle anderen Produkte und Dienste von Apple wurden anderswo entworfen und entwickelt.” Irland habe deshalb zu Recht nur den Teil der bei den Tochterfirmen verbuchten Gewinne besteuert, die auf Aktivitäten in dem Land zurückgingen.

Auch wenn die Apple noch zwei Monate wegen einer möglichen Berufung von dem Europäischen Gerichtshof warten muss, dürfte es der Kommission schwerfallen, das Urteil grundlegend anzufechten.

Apple zahlt nach der Trump`schen Steuerreform von 2018 an den US-Fiskus nahezu 38 Milliarden Dollar Steuern auf den im Ausland angesammelten Geldberg von 252 Milliarden Dollar. 

Der Konzern in Zahlen

Die weiteren Zahlen des Konzerns können sich trotz Covid 19 ebenfalls sehen lassen.

Apple konnte im abgelaufenen Quartal II/2020 einen Umsatz von 58,31 Milliarden Dollar bei einem Gewinn von 11,25 Milliarden Dollar (2,55 Dollar pro Aktie) erzielen. Im II/2019 waren es 58 Milliarden Dollar Umsatz bei 11,56 Milliarden Dollar Gewinn (2,46 Dollar pro Aktie). Apple hat eine von der üblichen Regel abweichende aber legitime Abrechungsperiode, so umfasst das II. Quartal die Monate Januar- März.     

Außerdem hat Apple im abgelaufenen Quartal einen operativen Cashflow von 13,3 Milliarden Dollar erwirtschaftet, das sind 2,2 Milliarden Dollar mehr als vor einem Jahr.

Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2019 (von Oktober 2018 bis September 2019) einen Gewinn von rund 55,3 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem der Nettogewinn bei einem Rekordwert von 59,5 Milliarden Dollar gelegen hatte, entspricht dies einem Rückgang um 7,2 Prozent.

Der Umsatz betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 260,17 Milliarden Dollar (Vorjahr: 229,2 Milliarden Dollar)

Seit sich Apple  2012 dazu durchgerungen hat, Dividenden zu zahlen, hat sich die Aktie zu einer großartigen Investition für Dividendenanleger entwickelt. Seitdem hat das Unternehmen nicht nur quartalsweise konstante Dividendenzahlungen geleistet, sondern die Dividende jedes Jahr erhöht. Die Höhe der Apple-Dividende beträgt aktuell 0.82 Dollar/Aktie.

Kein Wunder, das der Kurs  -der auch an der Börse in Frankfurt notierten Aktie- von Jahresbeginn mit 267,25 Euro nach einem corona- bedingten Tiefpunkt bei 171,70 Euro jetzt wieder nahe dem 52-Wochen- Hoch 351,80 Euro liegt, aktuell schwankt der Kurs um 345 Euro.

Es gibt 12 aktuelle Einschätzungen zum Wertpapier, die sich in der Summe überwiegend positiv äußern. 6 Analysten setzen den Wert auf kaufen, 4 auf halten und nur 2 auf verkaufen. Der Durchschnittswert aller Einschätzungen liegt bei 318,20 Dollar und liegt somit bereits unter dem aktuellen Kurs (rund 388 Dollar). Die höchste Erwartung ist mit 390 Dollar auch bald erreicht. Da werden sich die Finanzexperten wohl sehr bald Gedanken über eine  Neubewertung von Apple machen müssen. Zumal die Buchhaltung jetzt vielleicht die zurückgestellten 13 Milliarden in eine andere Position der Bilanz umbuchen kann.

Fazit:

Unser Depotwert Apple ist ein sehr wachstumsintensiver Wert. Der Konzern verdient prächtig, und das trotz der gegenseitigen amerikanisch- chinesischen Sanktionitis.

Warren Buffet hält mit seinem Berkshire Hathaway 245,2 Millionen Apple-Aktien, was einem Anteil von etwa 5,6 Prozent an dem 1,4 Billionen US-Dollar schweren Unternehmen entspricht.  Wir machen es ihm nach und bleiben dabei, natürlich in einem viel kleineren Rahmen. Apple wird seinen Wachstumskurs fortsetzen, spätestens wenn weitere neue innovative Produkte auf den Markt kommen.

Bayer, Viel Geld für ein Aufatmen!

Bayer – Viel Geld für ein Aufatmen!

Unser NDAC-Clubfonds-Depotwert Bayer aus dem Segment Substanzaktien kann wieder etwas optimistischer in die Zukunft sehen. Für ca. 11 Milliarden Dollar soll das Drama um den Unkrautvernichter Roundup und dessen Wirkstoff Glyphosat beendet werden. Dabei hat Bayer das Mittel nicht einmal selbst hergestellt, sondern sich die Probleme mit der Übernahme des US- amerikanischen Konkurrenten Monsanto im Jahre 2016 ins Unternehmen und damit auch in die Bilanzen geholt. Die Übernahme kostete den deutschen Chemiekonzern 62 Milliarden und nun noch einmal 11 Milliarden Dollar zusätzlich.

Der Leverkusener Konzern wird 8,8 bis 9,6 Milliarden Dollar zahlen, um die aktuellen Roundup-Fälle beizulegen. Darin enthalten ist eine Pauschale, mit der Ansprüche abgedeckt werden sollen, die noch nicht beigelegt sind. Für immer noch mögliche künftige Fälle stellt das Unternehmen dann noch einmal 1,25 Milliarden Dollar bereit. 

Bei 125.000 eingereichten und noch drohenden Klagen scheint der Betrag aber wohl gut investiert zu sein.

Glyphosat

Erinnern wir uns zurück. Monsanto ließ den Wirkstoff Glyphosat in den 1970ern in den USA patentieren und brachte ihn 1974 als Pflanzengift “Roundup” auf den Markt. Monsanto entwickelte sich zum führender Hersteller sowohl von glyphosathaltigen Herbiziden (“Roundup”) als auch von glyphosatresistenten gentechnisch veränderten Pflanzen (“RoundupReady”). Mittlerweile ist das Patent für Monsanto in den meisten Ländern abgelaufen, so dass glyphosathaltige Herbizide nun auch von anderen Konzernen hergestellt werden können. Als Beispiel sein hier nur “Touchdown” von Syngenta oder “Durango” von Dow AgroSciences aufgeführt. Außerdem werden große Mengen an Glyphosat in China hergestellt.

Glyphosat wird über die grünen Pflanzenteile aufgenommen und führt zum Tod der Pflanze, wobei Glyphosat-resistente Pflanzen beim Einsatz von Glyphosat nicht absterben. Im Boden kann Glyphosat die Nährstoffaufnahme bei Kulturpflanzen sowie den glyphosat-resistenten Pflanzen beeinträchtigen, zu höherer Schädlingsanfälligkeit und geringeren Erträgen führen.

Glyphosat hat einige Nebenwirkungen, wobei die wahrscheinlich krebserregende Wirkung beim Menschen hauptsächlich in Erinnerung geblieben ist und Bayer jetzt zu den Mehrausgaben in Milliardenhöhe zwingt.

Der Blick in die Bücher:

Ein wahrer Favorit ist Bayer bei den Anlegern derzeit noch nicht. An den Zahlen liegt es  nicht, die entsprechen den Erwartungen der Finanzexperten. Das Unternehmen legte einen operativ guten Jahresstart hin. Der Umsatz legte im ersten Quartal um sechs Prozent auf 12,8 Milliarden Euro zu, der bereinigte Gewinn stieg um zehn Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Im ersten Quartal zeigten sich bereits die Auswirkungen der Corona-Pandemie: Der Konzern hat einerseits mit Problemen zu kämpfen, wie etwa in der Steuerung von Lieferketten und Produktion. Andererseits profitieren die Leverkusener von der Krise. Der Umsatz ist auf Grund der erhöhten Bevorratung stark gewachsen (rezeptpflichtige Arzneien, Gesundheitsprodukte wie bspw. Vitaminzusätze etc.).

Auf der virtuellen Hauptversammlung am 28.04.2020 wurde für das Geschäftsjahr 2018/2019 (1. Oktober 2018 bis 30. September 2019) eine Dividende von 2,80 Euro, wie im Vorjahr, beschlossen.

Auf Grund der Schadensersatzklagen ist auch die Verschuldung von Bayer interessant. Im 1. Quartal 2020 wies der Konzern eine Nettofinanzverschuldung von rund 35,4 Milliarden Euro aus. Allerdings nimmt das Unternehmen weitere 6 Milliarden Euro neue Schulden auf. Vier Anleihen wurden am 01.07.2020 platziert, dabei profitiert der Chemiekonzern von der Niedrigzinsphase und zahlt für die nächsten 4 bis 12 Jahre Zinsen in Höhe von 0,375 bis 1,375 Prozent.

Fakt ist auch, dass trotz der Risiken durch Glyphosat die Analysten weiterhin positiv für unseren Depotwert gestimmt sind. 12 Mal lautet das Urteil kaufen und 5 Mal halten, keiner empfiehlt aktuell einen Verkauf. Als durchschnittliches Kursziel errechnet sich ein Wert von 84,69 Euro, wobei die Schätzungen der Analysten im Bereich von 110 Euro (UBS) bis 70 Euro (Credit Suiss) liegen. Aktuell schwankt der Wert um 67 Euro und hat damit seinen 52-Wochen-Tiefpunkt von 45,00 Euro überwunden und so weit ist der Weg bis zum maximalen 52-Wochen-Wert von 79,00 Euro auch nicht mehr.

Fazit:

Bayer muss innerhalb von 4 Jahren beweisen, ob Glyphosat krebserregend ist oder nicht, so die Selbstverpflichtung. Dazu soll eine Gruppe künftiger Kläger und ein unabhängiges Wissenschaftsgremium eingerichtet werden, welches innerhalb von vier Jahren zu einer Entscheidung kommen wird, woran sich Bayer halten will. Sollte das Wissenschaftsgremium beschließen, dass es keinen Kausalzusammenhang gibt, wird es den Mitgliedern der Gruppe verwehrt sein, in künftigen Verfahren gegen das Unternehmen das Gegenteil zu behaupten. Und hier liegt die Chance für die Aktie. Im umgekehrten Fall droht eine neue Klagewelle.

Aber Bayer besteht nicht nur aus Glyphosat/Roundup, sondern hat, wie wir in einer Unternehmensvorstellung schon einmal geschrieben haben, noch mehr Produkte in der Pipeline, die auf dem Weltmarkt gefragt sind. Wir bleiben dabei.

Wirecard, Verkauf für unseren NDAC-Clubfonds

Verkauf Wirecard AG 

Wirecard – die große Enttäuschung des Monats

In diesem Monat ist der einst gefeierte Börsenstar und DAX-Liebling in die Insolvenz gegangen. Leider hatten auch wir diesen Wert in unser Depot kürzlich noch aufgenommen. Immer in der Hoffnung, dass Wirecard einen Nachweis für die im Feuer stehenden 1,9 Milliarden Euro erbringt. Aber vergebens, Wirecard konnte das nicht. Und da die fehlende Summe nicht gerade Peanuts darstellen, war die Beantragung der Insolvenz folgerichtig. 

Nun muss sich der Insolvenzverwalter, wahrscheinlich wird der in Großinsolvenzen erfahrene Münchner Jurist Michael Jaffe (Kirch media, P&R Gruppe (Seecontainer) etc.) damit beauftragt, einen Überblick über das wirkliche Ausmaß des Desasters verschaffen. Dass das fehlende Geld gefunden wird, ist nahezu ausgeschlossen. Markus Braun räumte seinen Platz als Vorstandsvorsitzender und verbrachte einige Stunden in Untersuchungshaft, bevor er gegen Hinterlegung einer hohen Kaution wieder auf freien Fuß kam. Neben dem Insolvenzverwalter, der das hauptsächliche Sagen haben wird, gibt es eine neue Personalie in der Führung von Wirecard zu vermelden. Der US-amerikanische Jurist James H. Freis jr. wurde noch schnell bis zum 30.06.2023 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Vielleicht die beste Entscheidung der letzten Tage von WireCard, denn jetzt sind keine Visionen mehr gefragt. Jetzt muss die juristische Aufarbeitung des Skandals beginnen.

Wie konnte es soweit kommen?

Das Schmuddel-Image aus den Anfängen (Zahlungsabwickler für Onlinecasinos, Pornoseitenbetreiber etc., die gern eine höhere Gebühr für die problemlose Abwicklungen der Zahlungen auf den Tisch legten) hatte Wircard längst abgestreift.

Zu den Kunden von Wirecard gehörten und gehören zum Teil noch Aldi, Lidl und viele andere Einzelhändler mit sauberem Geschäft. Der Fehler in den Überlegungen war „Geld verdienen”. Wirecard wies jedes Jahr Gewinne aus, doch die Realität zeigte, es wurden in den letzten Jahren nur Verluste erwirtschaftet.

Auf den Seiten von Finanz-Szene.de wird vorgerechnet, dass Wirecard vermutlich seit 10 Jahren kontinuierlich Verluste erwirtschaftet hat, durch Bilanztricks jedoch stets Gewinne auswies.

Mit einer Standard-Bankdienstleistung, etwas anderes hat das Unternehmen im Massengeschäft nicht angeboten, wurden Gewinne ausgewiesen, die Verluste waren.

Aber nun gerät eine andere Branche in Verruf, die Wirtschaftsprüfer. Erst einmal nur Ernst & Young (EY), eine der renommiertesten Gesellschaften auf diesem Gebiet. Wie konnten mit allen Wassern gewaschene und mit allen Bilanztricks vertraute Wirtschaftsprüfer diese Abschlüsse überhaupt testieren? Spätestens seit die Fachjournalisten von „Financial Time“ die Zahlen von Wirecard anzweifelten, das war 2017, also vor dem DAX –Eintritt, hätte EY diese Jahresabschlüsse genauer unter die Lupe nehmen müssen. Anleger haben keine Möglichkeit diese Abschlüsse zu prüfen und sie zu hinterfragen, sie müssen bei ihren Anlageentscheidungen, wie wir vom NDAC auch, darauf vertrauen können, dass die Wirtschaftsprüfer einen ordentlichen Job machen.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat sich vor unseren Augen als zahnloser Tiger erwiesen, völlig nutzlos in der jetzigen Form. Was wir brauchen ist eine Aufsichtsbehörde mit mehr Fachkompetenzen, denn wenn die Beamten irgendwo auftauchen oder Nachweise anfordern, wie bei Wirecard geschehen, werden sie wahrscheinlich nur müde belächelt. Man gibt ihnen das, was wieder andere Beamte für ihre Tätigkeit benötigen. Keiner will einen Börsenstar vor den Kopf stoßen, schließlich könnte der abwandern.   

Das andere Kaliber, wie die US amerikanische Börsenaufsicht übrigens auch schon gescheitert ist, zeigte der Fall der milliardenschweren ENRON-Pleite aus dem Jahr 2001. Aber seither ist nichts wieder in dieser Größenordnung dort passiert.

Was können Kleinanleger noch tun?

Ist das Geld verloren, was Kleinanleger in Wirecard investiert haben? Manche Anleger denken das, aber solange noch Masse vorhanden ist, gibt es die  Möglichkeit, die Ansprüche der Kleinanleger bis zu einem gewissen Grad zu befriedigen. Zumindest ist eine im Kapitalmarktrecht erfahrene Kanzlei mit den ersten Klagen an die Öffentlichkeit getreten. Über 12.000 Anleger sind dort bereits registriert.

Denn neben der Wirecard AG gibt es noch weitere Musterverfahren gegen weitere Haftungsgegner, insbesondere gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young sowie die Ex-Vorstände Braun und Marsalek, der erst einmal untergetaucht ist, und das Vorstandsmitglied von Knoop.  

Auch gegen die Bafin sollte eine Staatshaftungsklage nicht ganz aussichtlos sein. Geschädigte Anleger können sich immer noch ,z.B. auf der Webseite der Kanzlei Tilp, für die Sammelklage registrieren.

Es steht aber jedem frei, selbst einen Anwalt zu beauftragen oder anderen Sammelklagen beizutreten. Kleinanleger sollten aber eine Rechtschutzversicherung für diesen Fall in der Hinterhand haben.

Fazit:

Wirecard ist erst einmal Geschichte, aber wir haben daraus gelernt, kritisch die Zahlen und  Prognosen zu hinterfragen. Und noch eines möchten wir betonen, die überwiegende Mehrheit der Unternehmen arbeitet sauber und mit nachvollziehbaren und renditestarken Geschäftsmodellen.

Linde, Kauf für unseren NDAC-Clubfonds

Kauf Linde für unseren NDAC-Clubfonds  

Wir haben unseren Wasserstoff-Favoriten für unseren NDAC-Clubfonds gekauft

Das Unternehmen Linde

Das von Carl Linde und einigen anderen Geschäftsleuten am 21. Juni 1879 gegründete Unternehmen firmiert heute unter dem Namen The Linde Group plc (englisch: public limited company oder irisch: teoranta = teo; beides stellen  die irische Rechtsform der Aktiengesellschaft dar) mit Sitz in Dublin und operativer Hauptzentrale im britischen Guildford.

Das Kerngeschäft von Linde besteht in der Herstellung von Gasen und Prozessanlagen, die Gase gewinnen oder herstellen. Linde ist im Bereich Industriegase Weltmarktführer vor dem französischen Wettbewerber Air Liquide.

Linde ist sowohl an der Frankfurter Wertpapierbörse als auch an der New York Stock Exchange notiert und Teil des DAX, des DivDAX sowie des amerikanischen S&P 500. 

Am 1. Juni 2017 stimmte der Aufsichtsrat der bisherigen Linde AG mit Sitz in München dem Zusammenschluss und dem Fusionsvertrag (Business Combination Agreement, BCA) mit dem US-amerikanischen Gaskonzern Praxair und den damit verbundenen Wettbewerbsauflagen zu. Nach dem Zusammenschluss verlagerte die neue Holding unter dem Namen Linde plc. ihren Sitz von München ins irische Dublin und betrieb die operativen Zentralfunktionen in Großbritannien.

Linde plc wird seit 2019 von Steve Angel als CEO geführt und als Chairman fungiert der langjährige Vorstandsvorsitzende der Linde AG, Prof. Dr. Wolfgang Reitzle.

Bereiche und Produkte

Der international gut aufgestellte Konzern unterteilt sich im Wesentlichen in die Bereiche Gases Division und Engineering Division.

Gases Division

Die Linde Group nimmt im internationalen Gase-Markt eine weltweit führende Position ein. Linde bietet eine breite Palette an Druck- und Flüssiggasen sowie Chemikalien an und ist damit ein wichtiger und verlässlicher Partner für die unterschiedlichsten Industrien.

Gase von Linde werden beispielsweise im Energiesektor, in der Stahlproduktion, der Chemieverarbeitung, dem Umweltschutz, dem Schweißen sowie in der Lebensmittelverarbeitung, der Glasproduktion und der Elektronik eingesetzt.

Auch baut das Unternehmen die Sparte Healthcare, das Geschäft mit medizinischen Gasen und Dienstleistungen, konsequent aus und ist in der Weiterentwicklung der umweltfreundlichen Wasserstofftechnologie weltweit führend.

Engineering Division

Die Engineering Division von Linde ist mit der Fokussierung auf die zukunftsträchtigen Marktbereiche Olefinanlagen, Erdgasanlagen, Luftzerlegungsanlagen sowie Wasserstoff- und Synthesegasanlagen weltweit erfolgreich. 

Im Unterschied zu fast allen Wettbewerbern kann das Unternehmen bei der Planung, der Projektierung und dem Bau von schlüsselfertigen Industrieanlagen auf eigenes, umfassendes verfahrenstechnisches Know-how zurückgreifen.

Die Anlagen von Linde werden für verschiedenste Bereiche eingesetzt: in der Petrochemie und der chemischen Industrie, bei Raffinerien und Düngemittelfabriken, für die Gewinnung von Luftgasen, zur Erzeugung von Wasserstoff und Synthesegasen, zur Erdgasbehandlung und auch für die Produktion von Edelgasen. 

Der Blick in die Bücher

Die Umsätze des Konzerns wurden für 2019 mit 28,228 Milliarden Dollar ausgewiesen, gegenüber 2018 mit 14,9  Milliarden. Die Umsatzveränderung von 89,45 Prozent erklärt sich durch den Zusammenschluss mit dem amerikanischen Konkurrenten Praxair. Dabei stieg das Bruttoergebnis von 3,986 Milliarden Dollar auf 6,909 Milliarden Dollar (Steigerung um 73,33 Prozent). Allerdings wird das Ergebnis nach Steuern wird mit 2,28 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahr mit 4,381 Milliarden Euro beziffert. Die Mitarbeiterzahl 2019 wurde von 80.820 auf 79.886 Beschäftigte gesenkt.

Die Dividende stieg für 2019 auf 3,50 Dollar (Vorjahr 3,20 Dollar).

Für das erste Quartal 2020 blieben die Zahlen im Rahmen der Erwartungen, was nichts anders bedeutet, als dass der Linde Konzern bisher gut durch die Corona-Krise steuert. Linde erzielt im 1. Quartal einen Umsatz von 6,739 Milliarden Dollar  (Vorjahr 7,08 Milliarden Dollar, die Analystenprognose lag bei 6,74 Milliarden Dollar), einen operativen Gewinn (bereinigt) von 1,4 Milliarden Dollar (gegenüber VJ: +11 %) und einen Gewinn je Aktie (bereinigt) von 1,89 Dollar. Die Höhe entsprach der Prognose.

Insgesamt liegen aktuell 14 Einschätzungen zur Aktie vor: 9 sagen kaufen und 5 halten. Das durchschnittliche Linde-Kursziel aus den vorliegenden Analysen liegt aktuell bei 196,63 Euro, wobei die Spannweite von 172,00 Euro (Nord LB) bis 215,00 Euro (Berenberg Bank) reicht. Aktuell liegt der Kurs bei rund 182,00 Euro. Das Tief im laufenden Jahr mit ca. 139 Euro hat der Konzern verlassen, bis zu dem 52-Wochen–Hoch mit 209,00 Euro ist allerdings noch ein Stück Wegstrecke nach Norden zurück zu legen.

Fazit:

Wir haben 500 Linde-Aktien zum Preis von 189,31 Euro erworben und haben damit nun den Weltmarktführer im Bereich der Industriegase in unserem NDAC-Clubfonds. Auf Grund der Pläne der Bundesregierung, unser Land mit hohen Subventionen zum Weltmarktführer im Bereich Wasserstoff als Energieträger zu etablieren, sind die Zukunftsaussichten für Linde als positiv zu werten. Fakt ist aber, die Entwicklung von Wasserstoff als künftiger Energieträger für die Massenproduktion wird noch einige Zeit benötigen. In der Zwischenzeit wird unser Unternehmen mit den anderen Produkten und Leistungen in seinem Portfolio sowie einer planmäßig steigenden Dividende punkten.