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Facebook – Unser Depotwert aus dem Bereich Megatrends – Das Urteil wird Facebook nicht umwerfen

Facebook, unser Depotwert aus dem Bereich Megatrends – Das Urteil wird Facebook nicht umwerfen

Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg führt dazu, dass wir uns wieder einmal mit dem Internetgiganten, unserem Depotwert Facebook, beschäftigen.

Worum geht es in dem Urteil?

Kurz gesagt darum, dass Facebook Daten von Nutzern aus der EU in die USA schickt. Diesen Datentransfer hat der Europäische Gerichtshof jetzt quasi unmöglich gemacht. Die USA bieten für personenbezogene Daten von EU-Bürgern bekannterweise keinen angemessenen Schutz, die Geheimdienste (bspw. NSA, CIA etc.) können jederzeit Zugriff auf die Daten nehmen. Das bisher geltende Abkommen “Privacy Shield”, das den Datentransfer in die USA bislang erlaubt, hat der Europäische Gerichtshof für ungültig erklärt. Unternehmen dürfen Personendaten von Europäern nur noch in Länder außerhalb der EU senden, wenn dort das Datenschutzniveau verglichen mit Europa “der Sache nach gleichwertig” ist. Wenn sie das nicht garantieren können, müssen sie den Transfer stoppen.

Es geht also nicht nur allein um Facebook, sondern um alle amerikanischen Unternehmen, die in Europa Daten sammeln, in den USA auf dortigen Servern speichern und auswerten (Amazon, Google, Microsoft, Apple etc.).

Damit ist die Geschäftsgrundlage von vielen US- Giganten empfindlich gestört, zumindest im Bereich der EU.

Wo ist der Ausweg aus dem Dilemma?

Personenbezogene Daten von EU-Bürgern dürfen in Länder außerhalb der EU exportiert werden, wenn eine von zwei Bedingungen erfüllt ist. Die EU-Kommission stellt in einem Beschluss fest, dass dort angemessener Datenschutz gewährleistet ist oder alternativ das Unternehmen garantiert, dass bestimmte Datenschutzstandards eingehalten werden.

Die zuständige irische Datenschutzbehörde und der Zuckerberg-Konzern wickelt seine europäischen Geschäfte über die Facebook Ireland Ltd ab und hätte schon längst die Datenströme kappen müssen, ist sich der österreichische Kläger Max Schrems sicher. Der EuGH gab ihm recht, Facebooks Garantien seien nicht viel wert, wenn das Unternehmen in den USA gezwungen werden könne, personenbezogene Daten der NSA und dem FBI zugänglich zu machen.

Nun muss ein neues Datenschutzabkommen mit den USA ausgehandelt werden. Schwierige Sache, egal wer die nächste Wahl gewinnt. Die USA bestehen darauf, alles zu kontrollieren und geheimdienstmäßig auszuwerten. Wir werden sehen, welche Ergebnisse die Verhandlungen bringen. Und im Übrigen gilt das Problem genauso für andere außereuropäischen Datenkraken, wie zum Beispiel die chinesischen Internetgiganten Alibaba, Tencent, Huawei etc.

Aber keine Sorge, so schnell wird sich auch nach dem Urteil nichts ändern, zumal es in Europa keine solchen großen Server gibt.

Das Zahlenimperium Facebook

Schauen wir uns die Zahlen von Facebook an, so stellen wir fest, Facebook verdient immer noch prächtig. Der Jahresumsatz betrug 2019 70,7 Milliarden Dollar. Das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 26,6 Prozent. Damit verdiente Facebook 57,9 Milliarden Dollar, ein Wachstum von 24,6 Prozent. Wenn man sich aber die Wachstumsraten von 2013 bis 2019 ansieht, dann ist das jährliche Wachstum kontinuierlich gesunken, auch wenn es immer noch zweistellig ist. Der Gewinn je Aktie sank 2019 erstmals auf 6,48 Dollar/Aktie (2018: 7,65 Dollar/Aktie). Auch wenn die Nutzerzahlen weiter ansteigen ist die Dynamik doch gebrochen.

Aber Facebook ist ein Corona-Gewinner! Der Umsatz im ersten Quartal stieg im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar (Analystenkonsens: 17,3 Milliarden Dollar). Der Gewinn je Aktie konnte um 101 Prozent auf 1,71 Dollar zulegen (Analystenkonsens: 1,72 Dollar je Aktie). Insgesamt konnte sich der Quartalsgewinn auf 4,9 Milliarden Dollar verdoppeln. (Allerdings war das Vorjahresergebnis von einer Rückstellung in Höhe von drei Milliarden Dollar in einem Rechtsstreit mit der US-Aufsichtsbehörde FTC belastet worden). Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer bei Facebook stieg im ersten Quartal um 100 Millionen auf 2,6 Milliarden. Üblicherweise gewinnt das Online-Netzwerk pro Quartal um die 50 Millionen Nutzer hinzu. Täglich kamen 1,73 Milliarden Nutzer zu Facebook.

Der Kurs der Aktie startet zum Jahresbeginn mit 186,00 Euro, erreicht seinen Tiefpunkt bei 125,98 Euro und seinen Höchststand mit 231,50 Euro. Aktuell schwankt das Papier um die 208 Euro.

Es liegen 10 Analysteneinschätzungen vor, neun sagen „kaufen“ und eine empfiehlt „verkaufen“. Das Durchschnittsziel  der Finanzexperten liegt bei 249,56 Dollar, wobei die Schwankungsbreite von 178 Dollar (HSBC) bis  305 Dollar (CreditSuisse) reicht. Alle Einschätzungen haben die Auswirkungen des jüngsten Urteils noch nicht berücksichtigen können.

Fazit:

Solange die Party weitergeht, ist Facebook ein Wachstumswert, den wir weiter halten werden. Zu denken geben sollte allerdings, dass das Wachstum nicht unendlich ist. Der Start der geplanten Libra- Währung (wir haben darüber berichtet!) verzögert sich weiter, die relevante Werbezielgruppe Jugend hat andere Plattformen jenseits von Facebook gefunden. Noch stimmen die Zahlen, die Auswirkungen des oben besprochenen Urteils sind noch nicht absehbar. Wir werden verstärkt darauf achten müssen.

Apple – Unser Depotwert aus dem Bereich Megatrends kann schon den Sekt kaltstellen

Unser Depotwert Apple kann schon den Sekt kaltstellen

Im kalifornischen Cupertino dürfte man in der Apple- Konzernzentrale nach dem Urteil des EU-Gerichtes in Luxemburg jubeln. Im Streit um eine Rekord-Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro für Apple in Irland hat die EU-Kommission eine Schlappe vor Gericht erlitten. Das Gericht annullierte die Nachforderung aus dem Jahr 2016 und brachte damit der oft in den Medien gefeierten dänischen EU- Kommissarin Margrethe Vestager ihre größte Niederlage bei. Sie hatte Apple im August 2016 aufgefordert, die Milliardensumme in Irland nachzuzahlen, weil das Land dem Konzern eine unzulässige Sonderbehandlung bei den Steuerkonditionen gewährt habe. Und nicht nur Apple wehrte sich gegen die Forderung, Irland wollte das Geld nicht einmal haben.

Worum ging es bei der Entscheidung?

Der iPhone-Konzern hatte vor dem EU-Gericht betont, dass die Erträge der zwei irischen Tochterfirmen vor allem in den USA zu versteuern gewesen seien. Deshalb sah sich Apple  einer doppelten Besteuerung ausgesetzt. Der Kommission gelang es nicht, das Gericht davon zu überzeugen, dass Apple in Irland Sonderkonditionen bekam, die für andere Unternehmen nicht verfügbar waren.

Die irische Tochter Apple Sales International (ASI) sei lediglich für den Vertrieb von Geräten des Konzerns außerhalb Nord- und Südamerikas zuständig gewesen – während die eigentlichen Werte vor allem in den USA geschaffen wurden. “Das iPhone, das iPad, der App Store und alle anderen Produkte und Dienste von Apple wurden anderswo entworfen und entwickelt.” Irland habe deshalb zu Recht nur den Teil der bei den Tochterfirmen verbuchten Gewinne besteuert, die auf Aktivitäten in dem Land zurückgingen.

Auch wenn die Apple noch zwei Monate wegen einer möglichen Berufung von dem Europäischen Gerichtshof warten muss, dürfte es der Kommission schwerfallen, das Urteil grundlegend anzufechten.

Apple zahlt nach der Trump`schen Steuerreform von 2018 an den US-Fiskus nahezu 38 Milliarden Dollar Steuern auf den im Ausland angesammelten Geldberg von 252 Milliarden Dollar. 

Der Konzern in Zahlen

Die weiteren Zahlen des Konzerns können sich trotz Covid 19 ebenfalls sehen lassen.

Apple konnte im abgelaufenen Quartal II/2020 einen Umsatz von 58,31 Milliarden Dollar bei einem Gewinn von 11,25 Milliarden Dollar (2,55 Dollar pro Aktie) erzielen. Im II/2019 waren es 58 Milliarden Dollar Umsatz bei 11,56 Milliarden Dollar Gewinn (2,46 Dollar pro Aktie). Apple hat eine von der üblichen Regel abweichende aber legitime Abrechungsperiode, so umfasst das II. Quartal die Monate Januar- März.     

Außerdem hat Apple im abgelaufenen Quartal einen operativen Cashflow von 13,3 Milliarden Dollar erwirtschaftet, das sind 2,2 Milliarden Dollar mehr als vor einem Jahr.

Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2019 (von Oktober 2018 bis September 2019) einen Gewinn von rund 55,3 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem der Nettogewinn bei einem Rekordwert von 59,5 Milliarden Dollar gelegen hatte, entspricht dies einem Rückgang um 7,2 Prozent.

Der Umsatz betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 260,17 Milliarden Dollar (Vorjahr: 229,2 Milliarden Dollar)

Seit sich Apple  2012 dazu durchgerungen hat, Dividenden zu zahlen, hat sich die Aktie zu einer großartigen Investition für Dividendenanleger entwickelt. Seitdem hat das Unternehmen nicht nur quartalsweise konstante Dividendenzahlungen geleistet, sondern die Dividende jedes Jahr erhöht. Die Höhe der Apple-Dividende beträgt aktuell 0.82 Dollar/Aktie.

Kein Wunder, das der Kurs  -der auch an der Börse in Frankfurt notierten Aktie- von Jahresbeginn mit 267,25 Euro nach einem corona- bedingten Tiefpunkt bei 171,70 Euro jetzt wieder nahe dem 52-Wochen- Hoch 351,80 Euro liegt, aktuell schwankt der Kurs um 345 Euro.

Es gibt 12 aktuelle Einschätzungen zum Wertpapier, die sich in der Summe überwiegend positiv äußern. 6 Analysten setzen den Wert auf kaufen, 4 auf halten und nur 2 auf verkaufen. Der Durchschnittswert aller Einschätzungen liegt bei 318,20 Dollar und liegt somit bereits unter dem aktuellen Kurs (rund 388 Dollar). Die höchste Erwartung ist mit 390 Dollar auch bald erreicht. Da werden sich die Finanzexperten wohl sehr bald Gedanken über eine  Neubewertung von Apple machen müssen. Zumal die Buchhaltung jetzt vielleicht die zurückgestellten 13 Milliarden in eine andere Position der Bilanz umbuchen kann.

Fazit:

Unser Depotwert Apple ist ein sehr wachstumsintensiver Wert. Der Konzern verdient prächtig, und das trotz der gegenseitigen amerikanisch- chinesischen Sanktionitis.

Warren Buffet hält mit seinem Berkshire Hathaway 245,2 Millionen Apple-Aktien, was einem Anteil von etwa 5,6 Prozent an dem 1,4 Billionen US-Dollar schweren Unternehmen entspricht.  Wir machen es ihm nach und bleiben dabei, natürlich in einem viel kleineren Rahmen. Apple wird seinen Wachstumskurs fortsetzen, spätestens wenn weitere neue innovative Produkte auf den Markt kommen.

Bayer, Viel Geld für ein Aufatmen!

Bayer – Viel Geld für ein Aufatmen!

Unser NDAC-Clubfonds-Depotwert Bayer aus dem Segment Substanzaktien kann wieder etwas optimistischer in die Zukunft sehen. Für ca. 11 Milliarden Dollar soll das Drama um den Unkrautvernichter Roundup und dessen Wirkstoff Glyphosat beendet werden. Dabei hat Bayer das Mittel nicht einmal selbst hergestellt, sondern sich die Probleme mit der Übernahme des US- amerikanischen Konkurrenten Monsanto im Jahre 2016 ins Unternehmen und damit auch in die Bilanzen geholt. Die Übernahme kostete den deutschen Chemiekonzern 62 Milliarden und nun noch einmal 11 Milliarden Dollar zusätzlich.

Der Leverkusener Konzern wird 8,8 bis 9,6 Milliarden Dollar zahlen, um die aktuellen Roundup-Fälle beizulegen. Darin enthalten ist eine Pauschale, mit der Ansprüche abgedeckt werden sollen, die noch nicht beigelegt sind. Für immer noch mögliche künftige Fälle stellt das Unternehmen dann noch einmal 1,25 Milliarden Dollar bereit. 

Bei 125.000 eingereichten und noch drohenden Klagen scheint der Betrag aber wohl gut investiert zu sein.

Glyphosat

Erinnern wir uns zurück. Monsanto ließ den Wirkstoff Glyphosat in den 1970ern in den USA patentieren und brachte ihn 1974 als Pflanzengift “Roundup” auf den Markt. Monsanto entwickelte sich zum führender Hersteller sowohl von glyphosathaltigen Herbiziden (“Roundup”) als auch von glyphosatresistenten gentechnisch veränderten Pflanzen (“RoundupReady”). Mittlerweile ist das Patent für Monsanto in den meisten Ländern abgelaufen, so dass glyphosathaltige Herbizide nun auch von anderen Konzernen hergestellt werden können. Als Beispiel sein hier nur “Touchdown” von Syngenta oder “Durango” von Dow AgroSciences aufgeführt. Außerdem werden große Mengen an Glyphosat in China hergestellt.

Glyphosat wird über die grünen Pflanzenteile aufgenommen und führt zum Tod der Pflanze, wobei Glyphosat-resistente Pflanzen beim Einsatz von Glyphosat nicht absterben. Im Boden kann Glyphosat die Nährstoffaufnahme bei Kulturpflanzen sowie den glyphosat-resistenten Pflanzen beeinträchtigen, zu höherer Schädlingsanfälligkeit und geringeren Erträgen führen.

Glyphosat hat einige Nebenwirkungen, wobei die wahrscheinlich krebserregende Wirkung beim Menschen hauptsächlich in Erinnerung geblieben ist und Bayer jetzt zu den Mehrausgaben in Milliardenhöhe zwingt.

Der Blick in die Bücher:

Ein wahrer Favorit ist Bayer bei den Anlegern derzeit noch nicht. An den Zahlen liegt es  nicht, die entsprechen den Erwartungen der Finanzexperten. Das Unternehmen legte einen operativ guten Jahresstart hin. Der Umsatz legte im ersten Quartal um sechs Prozent auf 12,8 Milliarden Euro zu, der bereinigte Gewinn stieg um zehn Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Im ersten Quartal zeigten sich bereits die Auswirkungen der Corona-Pandemie: Der Konzern hat einerseits mit Problemen zu kämpfen, wie etwa in der Steuerung von Lieferketten und Produktion. Andererseits profitieren die Leverkusener von der Krise. Der Umsatz ist auf Grund der erhöhten Bevorratung stark gewachsen (rezeptpflichtige Arzneien, Gesundheitsprodukte wie bspw. Vitaminzusätze etc.).

Auf der virtuellen Hauptversammlung am 28.04.2020 wurde für das Geschäftsjahr 2018/2019 (1. Oktober 2018 bis 30. September 2019) eine Dividende von 2,80 Euro, wie im Vorjahr, beschlossen.

Auf Grund der Schadensersatzklagen ist auch die Verschuldung von Bayer interessant. Im 1. Quartal 2020 wies der Konzern eine Nettofinanzverschuldung von rund 35,4 Milliarden Euro aus. Allerdings nimmt das Unternehmen weitere 6 Milliarden Euro neue Schulden auf. Vier Anleihen wurden am 01.07.2020 platziert, dabei profitiert der Chemiekonzern von der Niedrigzinsphase und zahlt für die nächsten 4 bis 12 Jahre Zinsen in Höhe von 0,375 bis 1,375 Prozent.

Fakt ist auch, dass trotz der Risiken durch Glyphosat die Analysten weiterhin positiv für unseren Depotwert gestimmt sind. 12 Mal lautet das Urteil kaufen und 5 Mal halten, keiner empfiehlt aktuell einen Verkauf. Als durchschnittliches Kursziel errechnet sich ein Wert von 84,69 Euro, wobei die Schätzungen der Analysten im Bereich von 110 Euro (UBS) bis 70 Euro (Credit Suiss) liegen. Aktuell schwankt der Wert um 67 Euro und hat damit seinen 52-Wochen-Tiefpunkt von 45,00 Euro überwunden und so weit ist der Weg bis zum maximalen 52-Wochen-Wert von 79,00 Euro auch nicht mehr.

Fazit:

Bayer muss innerhalb von 4 Jahren beweisen, ob Glyphosat krebserregend ist oder nicht, so die Selbstverpflichtung. Dazu soll eine Gruppe künftiger Kläger und ein unabhängiges Wissenschaftsgremium eingerichtet werden, welches innerhalb von vier Jahren zu einer Entscheidung kommen wird, woran sich Bayer halten will. Sollte das Wissenschaftsgremium beschließen, dass es keinen Kausalzusammenhang gibt, wird es den Mitgliedern der Gruppe verwehrt sein, in künftigen Verfahren gegen das Unternehmen das Gegenteil zu behaupten. Und hier liegt die Chance für die Aktie. Im umgekehrten Fall droht eine neue Klagewelle.

Aber Bayer besteht nicht nur aus Glyphosat/Roundup, sondern hat, wie wir in einer Unternehmensvorstellung schon einmal geschrieben haben, noch mehr Produkte in der Pipeline, die auf dem Weltmarkt gefragt sind. Wir bleiben dabei.

Wirecard, Verkauf für unseren NDAC-Clubfonds

Verkauf Wirecard AG 

Wirecard – die große Enttäuschung des Monats

In diesem Monat ist der einst gefeierte Börsenstar und DAX-Liebling in die Insolvenz gegangen. Leider hatten auch wir diesen Wert in unser Depot kürzlich noch aufgenommen. Immer in der Hoffnung, dass Wirecard einen Nachweis für die im Feuer stehenden 1,9 Milliarden Euro erbringt. Aber vergebens, Wirecard konnte das nicht. Und da die fehlende Summe nicht gerade Peanuts darstellen, war die Beantragung der Insolvenz folgerichtig. 

Nun muss sich der Insolvenzverwalter, wahrscheinlich wird der in Großinsolvenzen erfahrene Münchner Jurist Michael Jaffe (Kirch media, P&R Gruppe (Seecontainer) etc.) damit beauftragt, einen Überblick über das wirkliche Ausmaß des Desasters verschaffen. Dass das fehlende Geld gefunden wird, ist nahezu ausgeschlossen. Markus Braun räumte seinen Platz als Vorstandsvorsitzender und verbrachte einige Stunden in Untersuchungshaft, bevor er gegen Hinterlegung einer hohen Kaution wieder auf freien Fuß kam. Neben dem Insolvenzverwalter, der das hauptsächliche Sagen haben wird, gibt es eine neue Personalie in der Führung von Wirecard zu vermelden. Der US-amerikanische Jurist James H. Freis jr. wurde noch schnell bis zum 30.06.2023 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Vielleicht die beste Entscheidung der letzten Tage von WireCard, denn jetzt sind keine Visionen mehr gefragt. Jetzt muss die juristische Aufarbeitung des Skandals beginnen.

Wie konnte es soweit kommen?

Das Schmuddel-Image aus den Anfängen (Zahlungsabwickler für Onlinecasinos, Pornoseitenbetreiber etc., die gern eine höhere Gebühr für die problemlose Abwicklungen der Zahlungen auf den Tisch legten) hatte Wircard längst abgestreift.

Zu den Kunden von Wirecard gehörten und gehören zum Teil noch Aldi, Lidl und viele andere Einzelhändler mit sauberem Geschäft. Der Fehler in den Überlegungen war „Geld verdienen”. Wirecard wies jedes Jahr Gewinne aus, doch die Realität zeigte, es wurden in den letzten Jahren nur Verluste erwirtschaftet.

Auf den Seiten von Finanz-Szene.de wird vorgerechnet, dass Wirecard vermutlich seit 10 Jahren kontinuierlich Verluste erwirtschaftet hat, durch Bilanztricks jedoch stets Gewinne auswies.

Mit einer Standard-Bankdienstleistung, etwas anderes hat das Unternehmen im Massengeschäft nicht angeboten, wurden Gewinne ausgewiesen, die Verluste waren.

Aber nun gerät eine andere Branche in Verruf, die Wirtschaftsprüfer. Erst einmal nur Ernst & Young (EY), eine der renommiertesten Gesellschaften auf diesem Gebiet. Wie konnten mit allen Wassern gewaschene und mit allen Bilanztricks vertraute Wirtschaftsprüfer diese Abschlüsse überhaupt testieren? Spätestens seit die Fachjournalisten von „Financial Time“ die Zahlen von Wirecard anzweifelten, das war 2017, also vor dem DAX –Eintritt, hätte EY diese Jahresabschlüsse genauer unter die Lupe nehmen müssen. Anleger haben keine Möglichkeit diese Abschlüsse zu prüfen und sie zu hinterfragen, sie müssen bei ihren Anlageentscheidungen, wie wir vom NDAC auch, darauf vertrauen können, dass die Wirtschaftsprüfer einen ordentlichen Job machen.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat sich vor unseren Augen als zahnloser Tiger erwiesen, völlig nutzlos in der jetzigen Form. Was wir brauchen ist eine Aufsichtsbehörde mit mehr Fachkompetenzen, denn wenn die Beamten irgendwo auftauchen oder Nachweise anfordern, wie bei Wirecard geschehen, werden sie wahrscheinlich nur müde belächelt. Man gibt ihnen das, was wieder andere Beamte für ihre Tätigkeit benötigen. Keiner will einen Börsenstar vor den Kopf stoßen, schließlich könnte der abwandern.   

Das andere Kaliber, wie die US amerikanische Börsenaufsicht übrigens auch schon gescheitert ist, zeigte der Fall der milliardenschweren ENRON-Pleite aus dem Jahr 2001. Aber seither ist nichts wieder in dieser Größenordnung dort passiert.

Was können Kleinanleger noch tun?

Ist das Geld verloren, was Kleinanleger in Wirecard investiert haben? Manche Anleger denken das, aber solange noch Masse vorhanden ist, gibt es die  Möglichkeit, die Ansprüche der Kleinanleger bis zu einem gewissen Grad zu befriedigen. Zumindest ist eine im Kapitalmarktrecht erfahrene Kanzlei mit den ersten Klagen an die Öffentlichkeit getreten. Über 12.000 Anleger sind dort bereits registriert.

Denn neben der Wirecard AG gibt es noch weitere Musterverfahren gegen weitere Haftungsgegner, insbesondere gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young sowie die Ex-Vorstände Braun und Marsalek, der erst einmal untergetaucht ist, und das Vorstandsmitglied von Knoop.  

Auch gegen die Bafin sollte eine Staatshaftungsklage nicht ganz aussichtlos sein. Geschädigte Anleger können sich immer noch ,z.B. auf der Webseite der Kanzlei Tilp, für die Sammelklage registrieren.

Es steht aber jedem frei, selbst einen Anwalt zu beauftragen oder anderen Sammelklagen beizutreten. Kleinanleger sollten aber eine Rechtschutzversicherung für diesen Fall in der Hinterhand haben.

Fazit:

Wirecard ist erst einmal Geschichte, aber wir haben daraus gelernt, kritisch die Zahlen und  Prognosen zu hinterfragen. Und noch eines möchten wir betonen, die überwiegende Mehrheit der Unternehmen arbeitet sauber und mit nachvollziehbaren und renditestarken Geschäftsmodellen.

Linde, Kauf für unseren NDAC-Clubfonds

Kauf Linde für unseren NDAC-Clubfonds  

Wir haben unseren Wasserstoff-Favoriten für unseren NDAC-Clubfonds gekauft

Das Unternehmen Linde

Das von Carl Linde und einigen anderen Geschäftsleuten am 21. Juni 1879 gegründete Unternehmen firmiert heute unter dem Namen The Linde Group plc (englisch: public limited company oder irisch: teoranta = teo; beides stellen  die irische Rechtsform der Aktiengesellschaft dar) mit Sitz in Dublin und operativer Hauptzentrale im britischen Guildford.

Das Kerngeschäft von Linde besteht in der Herstellung von Gasen und Prozessanlagen, die Gase gewinnen oder herstellen. Linde ist im Bereich Industriegase Weltmarktführer vor dem französischen Wettbewerber Air Liquide.

Linde ist sowohl an der Frankfurter Wertpapierbörse als auch an der New York Stock Exchange notiert und Teil des DAX, des DivDAX sowie des amerikanischen S&P 500. 

Am 1. Juni 2017 stimmte der Aufsichtsrat der bisherigen Linde AG mit Sitz in München dem Zusammenschluss und dem Fusionsvertrag (Business Combination Agreement, BCA) mit dem US-amerikanischen Gaskonzern Praxair und den damit verbundenen Wettbewerbsauflagen zu. Nach dem Zusammenschluss verlagerte die neue Holding unter dem Namen Linde plc. ihren Sitz von München ins irische Dublin und betrieb die operativen Zentralfunktionen in Großbritannien.

Linde plc wird seit 2019 von Steve Angel als CEO geführt und als Chairman fungiert der langjährige Vorstandsvorsitzende der Linde AG, Prof. Dr. Wolfgang Reitzle.

Bereiche und Produkte

Der international gut aufgestellte Konzern unterteilt sich im Wesentlichen in die Bereiche Gases Division und Engineering Division.

Gases Division

Die Linde Group nimmt im internationalen Gase-Markt eine weltweit führende Position ein. Linde bietet eine breite Palette an Druck- und Flüssiggasen sowie Chemikalien an und ist damit ein wichtiger und verlässlicher Partner für die unterschiedlichsten Industrien.

Gase von Linde werden beispielsweise im Energiesektor, in der Stahlproduktion, der Chemieverarbeitung, dem Umweltschutz, dem Schweißen sowie in der Lebensmittelverarbeitung, der Glasproduktion und der Elektronik eingesetzt.

Auch baut das Unternehmen die Sparte Healthcare, das Geschäft mit medizinischen Gasen und Dienstleistungen, konsequent aus und ist in der Weiterentwicklung der umweltfreundlichen Wasserstofftechnologie weltweit führend.

Engineering Division

Die Engineering Division von Linde ist mit der Fokussierung auf die zukunftsträchtigen Marktbereiche Olefinanlagen, Erdgasanlagen, Luftzerlegungsanlagen sowie Wasserstoff- und Synthesegasanlagen weltweit erfolgreich. 

Im Unterschied zu fast allen Wettbewerbern kann das Unternehmen bei der Planung, der Projektierung und dem Bau von schlüsselfertigen Industrieanlagen auf eigenes, umfassendes verfahrenstechnisches Know-how zurückgreifen.

Die Anlagen von Linde werden für verschiedenste Bereiche eingesetzt: in der Petrochemie und der chemischen Industrie, bei Raffinerien und Düngemittelfabriken, für die Gewinnung von Luftgasen, zur Erzeugung von Wasserstoff und Synthesegasen, zur Erdgasbehandlung und auch für die Produktion von Edelgasen. 

Der Blick in die Bücher

Die Umsätze des Konzerns wurden für 2019 mit 28,228 Milliarden Dollar ausgewiesen, gegenüber 2018 mit 14,9  Milliarden. Die Umsatzveränderung von 89,45 Prozent erklärt sich durch den Zusammenschluss mit dem amerikanischen Konkurrenten Praxair. Dabei stieg das Bruttoergebnis von 3,986 Milliarden Dollar auf 6,909 Milliarden Dollar (Steigerung um 73,33 Prozent). Allerdings wird das Ergebnis nach Steuern wird mit 2,28 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahr mit 4,381 Milliarden Euro beziffert. Die Mitarbeiterzahl 2019 wurde von 80.820 auf 79.886 Beschäftigte gesenkt.

Die Dividende stieg für 2019 auf 3,50 Dollar (Vorjahr 3,20 Dollar).

Für das erste Quartal 2020 blieben die Zahlen im Rahmen der Erwartungen, was nichts anders bedeutet, als dass der Linde Konzern bisher gut durch die Corona-Krise steuert. Linde erzielt im 1. Quartal einen Umsatz von 6,739 Milliarden Dollar  (Vorjahr 7,08 Milliarden Dollar, die Analystenprognose lag bei 6,74 Milliarden Dollar), einen operativen Gewinn (bereinigt) von 1,4 Milliarden Dollar (gegenüber VJ: +11 %) und einen Gewinn je Aktie (bereinigt) von 1,89 Dollar. Die Höhe entsprach der Prognose.

Insgesamt liegen aktuell 14 Einschätzungen zur Aktie vor: 9 sagen kaufen und 5 halten. Das durchschnittliche Linde-Kursziel aus den vorliegenden Analysen liegt aktuell bei 196,63 Euro, wobei die Spannweite von 172,00 Euro (Nord LB) bis 215,00 Euro (Berenberg Bank) reicht. Aktuell liegt der Kurs bei rund 182,00 Euro. Das Tief im laufenden Jahr mit ca. 139 Euro hat der Konzern verlassen, bis zu dem 52-Wochen–Hoch mit 209,00 Euro ist allerdings noch ein Stück Wegstrecke nach Norden zurück zu legen.

Fazit:

Wir haben 500 Linde-Aktien zum Preis von 189,31 Euro erworben und haben damit nun den Weltmarktführer im Bereich der Industriegase in unserem NDAC-Clubfonds. Auf Grund der Pläne der Bundesregierung, unser Land mit hohen Subventionen zum Weltmarktführer im Bereich Wasserstoff als Energieträger zu etablieren, sind die Zukunftsaussichten für Linde als positiv zu werten. Fakt ist aber, die Entwicklung von Wasserstoff als künftiger Energieträger für die Massenproduktion wird noch einige Zeit benötigen. In der Zwischenzeit wird unser Unternehmen mit den anderen Produkten und Leistungen in seinem Portfolio sowie einer planmäßig steigenden Dividende punkten.

Drägerwerk, Kauf für unseren NDAC-Clubfonds

Kauf Drägerwerk AG für unseren NDAC-Clubfonds  

Das Drägerwerk, lt. Handelsregister Drägerwerk AG & Co. KGaA, produziert und vertreibt Geräte und Systeme in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik (einschließlich der Tauchtechnik) und kann, wie viele deutsche Familienunternehmen, auf eine lange und erfolgreiche Firmenhistorie zurückblicken.

Am 1. Januar 1889 wurde das Unternehmen von Johann Heinrich Dräger und Carl Adolf Gerling als Firma Dräger & Gerling gegründet. Damals wie heute hat das Drägerwerk seinen Stammsitz im Schleswig-Holsteinischen Lübeck.

Vorstandsvorsitzender ist heute Stefan Dräger, der das traditionsreiche Unternehmen seit dem 01.07.2005 bereits in 5. Generation führt. Der Vorsitz des Aufsichtsrates hat aktuell Stefan Lauer inne, der dem Aufsichtsrat seit 2013 angehört.

Der Konzern ist unterteilt in zwei Hauptsparten mit weltweit über 100 Tochtergesellschaften: Medizintechnik und Sicherheitstechnik.

Medizintechnik

Die Medizintechnik macht ca. zwei Drittel des Umsatzes von Drägerwerk aus und firmierte vor der Verschmelzung mit der Muttergesellschaft 2015 eigenständig als Dräger Medical AG & Co.

In dieser Sparte bietet Dräger unter anderem Anästhesie-Arbeitsplätze, Beatmungsgeräte für die Intensiv- und Notfallmedizin, Patientenmonitoring und Geräte für die medizinische Versorgung von Früh- und Neugeborenen in der Perinatalmedizin (bereits 1975 entstand das Kleinkinder-Beatmungsgerät Babylog) an. Deckenversorgungseinheiten, IT-Lösungen für den OP und Gasmanagementsysteme gehören zu den weiteren Produkten für das Krankenhaus. Ab 1985 brachte Dräger seine Evita-Reihe mit weiterentwickelter Bildschirm- und Computertechnik und damit einhergehender erweiterter Annäherung der maschinellen Beatmung an die Spontanatmung auf den Markt.

Wie bekannt ist, steigt die Nachfrage nach Beatmungsgeräten des Unternehmens in Folge der Covid19 Pandemie sprunghaft an. Im Februar 2020 wurde die Produktionskapazität verdoppelt und soll nochmals verdoppelt werden (Stand: März 2020). Die Bundesregierung beauftragte das Unternehmen mit 10.000 Geräten, die im Laufe des Jahres 2020 ausgeliefert werden sollen. Ein noch größerer Teil der Produktion wird ins Ausland verkauft. Daneben wurde die Produktion von Atemschutzmasken verdoppelt.

Sicherheitstechnik

Im Bereich Sicherheitstechnik gilt der Konzern als einer der weltweit führenden Hersteller von Personenschutzausrüstungen und Gasmesstechnik sowie Systemanbieter von Sicherheitsdienstleistungen in der Industrie, im Brandschutz, im Bergbau, im militärischen Bereich und in anderen Branchen. Das Fertigungsprogramm der Sicherheitstechnik umfasst Atemschutzausrüstungen, stationäre und mobile Gasmesssysteme, professionelle Tauchtechnik sowie Alkohol- und Drogenmessgeräte. Dräger entwickelt aber auch gemeinsam mit Kunden komplette Brandübungsanlagen, Trainingskonzepte und Schulungen.

Der Blick in die Bücher

Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 14.500 Mitarbeiter und ist in über 190 Ländern der Erde vertreten. In rund 50 Ländern betreibt Dräger eigene Vertriebs- und Servicegesellschaften. Die Entwicklungs- und Fertigungsstandorte liegen in Deutschland, Chile, China, Großbritannien, Indien, Norwegen, Schweden, Südafrika, Tschechien und den USA.

Der Umsatz konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 2,78 Milliarden Euro gesteigert werden. Das entspricht einer Steigerung von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das EBIT wurde analog von 62,6 Millionen auf 66,6 Millionen Euro gesteigert. Der Jahresüberschuss betrug 33,8 Millionen Euro (2018: 34,9 Millionen Euro). Für die Hauptversammlung am 30.09.2020 liegt den Aktionären ein Dividendenvorschlag für 2019 in Höhe 0,19 Euro/ Aktie vor (unverändert gegenüber 2018). Für die ebenfalls im Umlauf befindlichen Stammaktien werden ebenfalls unverändert 0,13 Euro/Aktie vorgeschlagen.

Drägerwerk hat im laufenden Jahr eine Kapitalerhöhung vorgenommen.

„Der Nettoemissionserlös aus der Kapitalerhöhung soll teilweise der Finanzierung der Kündigung der Genussscheine der Serien A und K dienen sowie kurzfristig die Liquidität und Eigenkapitalbasis hinsichtlich des hohen Auftragseingangs im Zuge der Covid-19 Pandemie stärken”, so das Unternehmen zur geplanten Verwendung des Emissionserlöses. Platziert wurden eine Million neue Aktien, brutto wurden damit 76,5 Millionen Euro eingenommen. 

Im ersten Quartal stieg der Auftragseingang bei Drägerwerk um 115 Prozent auf 1,39 Milliarden Euro an. Im Bereich Medizintechnik liegt das Plus bei 175 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro. Die Auswirkungen von Corona sind bei Drägerwerk somit deutlich positiv spürbar. Beim Umsatz ging es um 6,4 Prozent auf 640 Millionen Euro nach oben. 

Die Finanzexperten haben sich im laufenden Quartal mit sechs Einschätzungen zu Wort gemeldet. Das mittlere Kursziel wurde mit 79,25 Euro angegeben. Wobei die Einschätzungen mit einmal kaufen, viermal halten und einmal verkaufen, eine aktuelle Gesamteinschätzung von halten ergibt.

Wenn wir uns den Chartverlauf betrachten, sehen wir, dass einem Jahrestief von 38,38 Euro ein Jahreshoch von 108,50 Euro während des Höhepunktes der Corona-Pandemie gegenübersteht. Aktuell beträgt der Kurs rund 74 Euro mit positiver Tendenz.

Fazit:

Wir sehen das Papier auf einem guten Weg, schließlich gilt die Technik von Drägerwerk als die beste weltweit. Krankenhäuser in vielen Ländern sind gezwungen sich mit der Technik auszurüsten, denn die Corona-Pandemie legte die Schwachstellen in vielen Kliniken offen. Aber auch der Absatz der Schutzmasken wird weiter florieren. Und Angesichts des Klimawandels und damit verbundener weltweiter Brandkatastrophen wird der Bedarf an der Dräger-Sicherheitstechnik weiter ansteigen.

MTU Aero Engines AG, Kauf für unseren Clubfonds

Kauf MTU Aero Engines AG für unseren NDAC-Club-Aktienfonds  

Datei:MTU Aero Engines Logo.svg – Wikipedia

Die MTU Aero Engines AG, kurz MTU genannt, ist ein im DAX 30 notiertes Unternehmen, dessen Geschäftsfeld die Herstellung und Instandhaltung von Triebwerken für die zivile und militärische Luftfahrt ist. Die Gründung des Unternehmens erfolgt bereits 1934 damals noch als BMW Flugmotorenbau GmbH. MTU steht als Abkürzung für Maschinen- und Turbinen Union.

Im Laufe seiner Firmengeschichte wechselte das Unternehmen mehrfach den Besitzer und die Strukturen. Heute befindet sich MTU zu 100 Prozent in Streubesitz und ist seit 06. Juni 2005 an der Börse notiert. Bereits am 19. September 2005 wurde es in den MDAX aufgenommen und stieg mit Wirkung vom 23. September 2019 in die Königsklasse DAX30 auf.

Seit 01. Januar 2014 führt der ehemalige  Finanzvorstand Reiner Winkler die MTU als Vorstandsvorsitzender, den Vorsitz des Aufsichtsrates hat seit 2008 Klaus Eberhardt inne.

Die MTU Aero Engines entwickelt, fertigt, vertreibt und betreut zivile und militärische Luftfahrtantriebe zahlreicher Schub- und Leistungsklassen sowie stationäre Industriegasturbinen und Marine-Gasturbinen. Neben Hochdruckverdichtern und Niederdruckturbinen entwickelt und fertigt sie weitere Triebwerksbestandteile wie etwa Turbinenzwischengehäuse, Turbinenaustrittsgehäuse oder Bürstendichtungen.

MTU ist an fast jedem modernen Triebwerk  in der zivilen Luftfahrt als Partner beteiligt. Im militärischen Bereich gibt es auf nationaler Ebene kaum ein bemanntes Fluggerät, bei dem das Unternehmen nicht am Antrieb beteiligt ist. Über entsprechende Beteiligungen bzw. Tochtergesellschaften (MTU Aero Engines North America) ist die MTU mit allen namhaften Herstellern wie z. B. Pratt & Wittney, General Electric , Roll Roys, Safran Aircraft Engines und GKN  Aerospace eng verbunden.

Das Unternehmen unterhält weltweit 14 Standorte. Der Umsatzanteil des zivilen Triebwerksgeschäfts beträgt derzeit rund 54 Prozent. Auf die zivile Instandhaltung entfallen etwa 35 Prozent, auf das Militärgeschäft 11 Prozent. Der Gesamtumsatz 2019 in Höhe von 4,6 Milliarden Euro wurde von weltweit 10.660 Mitarbeitern erwirtschaftet.

Die Corona-Krise trifft Fluggesellschaften so schwer wie kaum eine andere Branche. Weil Airlines in aller Welt ums Überleben ringen, müssen auch Flugzeug- und Triebwerkshersteller um bestehende und künftige Bestellungen fürchten. Wie die großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing hatte daher auch das MTU-Management seine im Februar ausgegebenen Geschäftsziele bereits vorausschauend im März wieder kassiert.

Zum Verdruss der Aktionäre wurde auch die Dividende für 2019 in Höhe von 3,40 Euro/Aktie ein Opfer von Corona.

Dabei lief es im I/2020 gar nicht so schlecht für MTU. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 13 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um drei Prozent auf rund 182 Millionen Euro zurück, übertraf aber die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Der Überschuss sank um knapp zwölf Prozent auf rund 112 Millionen Euro. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt 7,91 Milliarden Euro.

Das Unternehmen erwartet, dass vor allem die Nachfrage im Serien- und Ersatzteilgeschäft für Passagierflugzeuge deutlich zurückgeht. Auch in der Triebwerkswartung geht es für das zweite und dritte Quartal von einer rückläufigen Nachfrage aus. Nur von Frachtfluggesellschaften, die in der Krise einen Boom erleben, könnten hier zusätzliche Aufträge kommen. Im Militärgeschäft, wo MTU an den Antrieben für den Kampfjet Eurofighter und den Militärtransporter Airbus A400M beteiligt ist, rechnet der Vorstand hingegen kaum mit negativen Auswirkungen.

Die Analysten sind überwiegend neutral gestimmt für MTU, aktuell liegen lt. Börse online 8 aktuelle Einschätzungen vor, davon lautet eine kaufen, fünf halten und zwei verkaufen. Die dabei ermittelten Kursziele schwanken zwischen 175 Euro (HSBC) und 78 Euro(JP Chase), das ergibt einen durchschnittlichen Kurswert der Analysten von rund 128 Euro. Aktuell liegt das Papier bereits über dem durchschnittlichen Erwartungen der Finanzexperten mit rund 150 Euro. Beruhigend ist, das sich der Chart vom 52-Wochen-Tief von 99,98 Euro bereits wieder entfernt hat, allerdings bis zum 52-Wochen-Hoch mit 287,20 Euro ist es noch ein weiter Weg.

Fazit:

Wir haben eine Position von 400 Stück MTU Aktien zum Kurs von 111,51 Euro für unseren NDAC-Clubfonds erworben, wobei für die Investitionsentscheidung ganz bewusst das laufende Jahr ausgeklammert wurde. Wir gehen davon aus, dass MTU seine Schlüsselstellung im Bereich Turbinen von Entwicklung und Service weiter ausbauen wird. Stabilisatoren sind dabei aktuell die Aufträge im internationalen militärischen Bereich und im geringeren Umfang die Serviceleistungen bei den Turbinen der am Boden stehen stehenden Flugzeugflotten weltweit.

Natürlich sind die Aussichten im kurzfristigen Bereich schlecht, aber wir sind überzeugt, 2021 werden die Umsätze und Gewinne und damit auch die Aktienkurse wieder zulegen. Die Auftragsbücher der Flugzeughersteller sind dick gefüllt und damit wird im Gleichklang mit den Flugzeugbauern auch MTU weltweit durchstarten. 

Fraport, Kauf für unseren Clubfonds

Kauf Fraport für unseren NDAC-Club-Aktienfonds  

Die Fraport AG, hergeleitet von Frankfurt Airport, ist die börsennotierte Betreibergesellschaft des Flughafens Frankfurt am Main. Im Handelsregister finden wir den vollständigen Namen: Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide.  

Das Unternehmen wurde 1936 als Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main gegründet.

Das öffentliche Unternehmen, die Mehrheit der Anteile befindet sich im staatlichen Eigentum, ist an der Börse notiert und dort im MDAX vertreten.

Die rund 22.500 Mitarbeiter werden geführt vom Vorstandsvorsitzenden Steffen Schulte. Der Aufsichtsrat arbeitet unter dem Vorsitz von CDU- Politiker Karlheinz Weimar.

Größter Anteilseigner sind das Land Hessen (31,31Prozent) und die Stadtwerke Frankfurt/Main (20,0 Prozent), die Lufthansa AG ist der größte private Investor (8,0 Prozent). 21,67 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz.

Gegliedert ist das Unternehmen in 3 große Unternehmensbereiche:

Zu den strategische Geschäftsbereichen gehören die Unterbereiche Akquisitionen und Beteiligungen, die Bodenverkehrsdienste, das Flugbetriebs- und Terminalmanagement und die Unternehmenssicherheit sowie das Handels- und Vermietungsmanagement.

Ein zweiter Geschäftsbereich sind die Servicebereiche. Dazu zählen das integrierte Facility Management, die Informations- und Kommunikationsdienstleistungen, das Projekt Ausbau Süd und das Zentrales Infrastrukturmanagement

Dem dritten Geschäftsbereich sind die verschiedenen Führungs- und Verwaltungsaufgaben untergeordnet.

Die Fraport AG unterhält dazu noch ein weitverzweigtes Netz mit nationalen und internationalen Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Darunter sind auch viele Mehrheits- und Minderheitsbeteiligungen an anderen internationalen Airports.

Neben den nationalen und internationalen Konkurrenten im Flughafenbetrieb (Flughafenbeteiligungen) hat sich ein weiterer Konkurrent im Zug  der ökologischen Wende heraus gebildet. Im zunehmenden Maße nimmt der Verkehrsträger Bahn im Verkehrsgeschehen eine steigende Akzeptanz bei den Kunden ein.

Der Blick in die Bücher zeigt, dass die Fraport AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 Umsatzerlöse in Höhe von 3,705 Milliarden Euro weltweit erzielte. Das sind 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Es wurde ein Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen von 1,183 Milliarden Euro und somit 4,5 Prozent mehr als 2018 erzielt. Das reine Konzernergebnis betrug 454,3 Millionen Euro und lag damit 10,2 Prozent weit unter dem von 2018 erzieltem Ergebnis. Das lag zu einem Teil an den Insolvenzen von einzelnen Fluggesellschaften und Reiseveranstalter, aber auch  an der sich schon damals abzeichnenden nachlassenden Konjunktur.

Leider brachte die Auswirkung von Covid19 noch schlechtere Zahlen im I/2020. Der Flughafenbetreiber meldete einen Umsatzrückgang um 17,8 Prozent auf 661,1 Millionen Euro für die ersten drei Monate dieses Jahres 2020, in denen der internationale Passagierflugverkehr infolge der Pandemie nach und nach zum Erliegen kam. Vor Zinsen und Steuern bricht der operative Quartalsgewinn um 85,7 Prozent auf nur noch 12,3 Millionen Euro ein. Unter dem Strich meldet Fraport einen Verlust von 35,7 Millionen Euro nach einem Quartalsgewinn von 28 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt 4,28 Milliarden Euro, das KGV wird mit rund 12 Euro angegeben.

Alle konkreten Prognosen wurden gecancelt, aber Fakt ist, dass die Fraport AG mit einem Verlust für das Gesamtjahr rechnet. Am 13.03.2020 wollte das Unternehmen noch eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 2,00 Euro an die Aktionäre ausschütten, dieses Vorhaben wurde am 25.03.2020 gecancelt, es wird auf Grund der schweren Verluste keine Dividende geben.

Die aktuell 16 Analystenmeinungen zeichnen überwiegend ein gutes Bild für die weitere Entwicklung des Papiers. 6 Experten raten zum Kauf, 7 sind für Halten und nur 3 raten zum Verkaufen der Aktie. Das durchschnittliche Fraport-Kursziel aus 16 Analysen liegt aktuell bei 49,37 €. Der aktuelle Kurs von 46,00 Euro ist nicht mehr so weit von den Erwartungen der Finanzexperten entfernt.

Schauen wir auf den Chart, dann hat sich die Aktie auch schon sehr weit vom 52- Wochen- Tief mit 27,80 Euro entfernt, allerdings ist es bis zum 52- Wochen- Hoch mit 79,30 Euro doch noch ein langer Weg

Fazit

Für unseren NDAC- Aktienfonds haben wir die Gelegenheit genutzt, um 1.300 Aktien der Fraport AG zu erwerben. Damit haben wir die zurückgekommenen Kurse für einen Positionsaufbau genutzt. Auf dem Jahr 2021 liegt dabei der Focus. Das Geschäftsmodell ist zukunftsträchtig speziell nach der Krise der Weltmärkte. Ohne Fraport mit seinen vielfältigen internationalen Beteiligungen wird es keine Abwicklung des Flugverkehrs geben. Und dabei sehen wir nicht nur das dann wieder steigende Passagieraufkommen durch Tourismus und Geschäftsreisende, sondern auch ein gesteigertes Frachtgutaufkommen nach der Pandemie.

Übrigens, auch Fraport will eigene Aktien an der Börse erwerben. Geplant ist der Kauf von bis zu 100.000 Aktien im Zeitraum vom 29.05. bis 26.06.2020. Das entspricht etwa 0,108 Prozent des Grundkapitals. Der Kaufpreis soll bei maximal 3,0 Millionen Euro liegen. Die Aktien sollen für das diesjährige Mitarbeiterbeteiligungsprogramm genutzt werden.

Kreuzfahrtschiffe, Antizyklischer Kauf für unseren Clubfonds

Die Sehnsucht bleibt… (Teil 1)

Covid19 wird vergehen, aber die Sehnsucht der Menschen, in ferne Länder zu reisen, fremde Kulturen zu entdecken und unbeschwerte Urlaubstage zu erleben, wird wohl nie vergehen. Und am besten können die Urlauber entspannen, wenn sie unbeschwert über die Weltmeere schippern bzw. die großen Ströme auf unserem Planeten durchqueren. Und da in den letzten Jahren die Kreuzfahrten ihren elitären Nimbus verloren haben und erschwinglich für die Mehrheit der Bevölkerung weltweit wurden, stiegen die Fahrgastzahlen in den letzten Jahren kontinuierlich an. Allein im letzten Jahrzehnt stieg die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere von 17,8 Millionen im Jahre 2009 auf 30 Millionen Passagiere im Vorjahr an. Und es gibt keinen Grund warum nach Ende des weltweiten Lockdowns dieser Trend nicht wieder aufgenommen werden sollte. Übrigens, waren in der Vergangenheit die US-Amerikanern mit weitem Abstand am meisten auf den schwimmenden Städten unterwegs, gefolgt von Chinesen und den Deutschen.

Wir erwarten nach einem Einbruch bei den Zahlen für 2020 eine Wiederauferstehung dieses erholsamen Teils der christlichen Seefahrt und haben uns entsprechend positioniert.

Carnival

Die britisch-US-amerikanische Carnival Corporation & plc ist das größte Kreuzfahrtunternehmen der Welt und hat seinen Sitz in Miami/Florida. Über 100 Schiffe kreuzen unter den unterschiedlichsten Marken über die Weltmeere (AIDA Cruises, Carnival Cruises Line, Costa Crocere, Cunard Line, Holland-America Line, P&O Cruises, P&O Cruises Australia, Princess Cruises und Seabourn Cruise Line). 

Das Unternehmen ist an der Börse in New York unter Carnival Corporation gelistet, wir finden aber auch unter Carnival plc eine Notierung der Aktie an der Börse in London, also eine dual-listed Company.

Präsident und CEO Arnold Donald und Chairman Micky Arison konnten für 2019 hervorragende Zahlen vorlegen. Carnival Corporation erzielte im Vorjahr einen Umsatz von 20,83 Milliarden US-Dollar, dabei wurde ein Jahresüberschuss von 2,99 Milliarden US Dollar ausgewiesen. Die Bilanzsumme betrug 45,06 Milliarden US Dollar, wobei die Eigenkapitalquote bei 56,29 Prozent lag.

Da das Unternehmen auch in Großbritannien eine Dependance besitzt, wurde die Dividende in Höhe von 1,57 GBP für 2019 ausgewiesen, eine Steigerung von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Auf die Talfahrt bedingt durch Covid19, die Aktie liegt an der Wall Street seit Jahresanfang 2020 mit 74,82 Prozent im Minus und weist auf der aktuellen Kursbasis eine Marktkapitalisierung in Höhe von 8,8 Mrd. US-Dollar (Stand: 30. März 2020) auf, hat das Unternehmen reagiert und stoppte die Dividendenzahlung und das Aktienrückkaufprogramm.

Die Maßnahmen zeigen Wirkung, denn in Euro gerechnet hat sich die Aktie immerhin vom 52-Wochen-Tief bei 7,00 Euro auf zuletzt 12,75 Euro erholt. Das ist immerhin noch weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch mit 48,44 Euro, aber noch ist das Corona-Virus nicht besiegt. Wir legen unseren Fokus auf 2021.

Royal Caribbean

Royal Caribbean Cruises Ltd. ist ein Kreuzfahrtunternehmen mit Sitz in Monrovia/ Liberia und operativer Hauptzentrale in Miami. Es wurde 1997 gegründet. Das Unternehmen ist das weltweit zweitgrößte Kreuzfahrtunternehmen. Es verfügt über die fünf Tochtergesellschaften Celebrity Cruises, Royal Caribbean International, Pullmantur (zu der auch die Fluggesellschaft Wamos Air gehört), Azamara Club Cruises und Silversea Cruises. Interessant ist auch eine weitere Beteiligung, das Unternehmen hält 50 Prozent der Anteile am deutschen Touristikunternehmen TUI Cruises.

Die Aktie wird an der Börse in New York und an der Börse in Oslo gehandelt und gehörte dort zeitweise zum OBX, dem wichtigsten Aktienindex Norwegens (vergleichbar unserem DAX 30).

Die Gruppe bietet mit einer Flotte von 50 Schiffen Kreuzfahrten zu 540 Reisezielen auf allen sieben Kontinenten an. Dabei wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die weltweit 85.400 Mitarbeiter Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 11,0 Milliarden Dollar umgesetzt. Der Konzern machte dabei unter dem Strich einen Gewinn von 1,88 Milliarden Dollar. Für das vergangene Jahr wird voraussichtlich, noch gibt es keine andere Information, eine Dividende von 2,92 Dollar ausgeschüttet.

Kein Wunder, das das Papier an den Börsen am 17. Januar 2020 mit einem Kurs von 135,22 Dollar die höchste Schlussnotierung der vergangenen zwölf Monate erreichte und damit am Allzeithoch mit 135,65 Dollar aus dem Jahre 2018 kratzte. Von solchen Ständen ist die Aktie aktuell auch in Euro weit entfernt. Der Kurs beträgt derzeit rund 35,00 Euro. Das zeigt aber auch die wieder gewachsene Zuversicht der Märkte in die Kreuzfahrtaktien, denn vom 52- Wochen-Tiefpunkt hat die Aktie sich damit schon wieder gut erholt, der lag bei 18,30 Euro im März 2020.

Auch hier liegen wir den Fokus auf 2021!

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Kreuzfahrtschiffe, Antizyklischer Kauf für unseren Clubfonds

Die Sehnsucht bleibt… (Teil 2)

Norwegian Cruise Line

Die Norwegian Cruise Line Holdings Ltd. ist die Muttergesellschaft von drei international operierenden Reedereien. Dabei handelt es sich um die Norwegian Cruise Line Corporation Ltd. (NCL), Oceania Cruises und um die Regent Seven Seas Cruises (RSSC). Alle Gesellschaften haben ihren Sitz in Miami im US Bundestaat Florida. 

Im Jahre 1966 gründete der norwegische Reeder Knud Klosters (Klosters Reederei, Oslo) die Norwegian Caribbean Lines AS (NCL), um Karibikkreuzfahrten von Miami aus anzubieten.

Viele Übernahmen und Fusionen später wird die Reederei seit 1999 an der New Yorker Börse gelistet.                                                                                                                   

Bemerkenswert ist auch, dass einige Kreuzfahrtschiffe der NCL in deutschen Werften gebaut wurden. (z. B. Lloyd Werft Bremerhaven und Meyer Werft Papenburg)

Geführt wird die Holding seit 2015 von Präsident und CEO Frank Del Rio, einem mit 25 Jahren Erfahrung in der Kreuzfahrtbranche ausgestatteten Veteran. Er ist übrigens im vergangenen Jahr auf Grund seiner Erfolge bei NCL mit einem Einkommen von 17,8 Millionen Dollar zum bestbezahltesten Manger aller börsennotierten Kreuzfahrtgesellschaften aufgestiegen.

Der Gesamtumsatz des Unternehmens stieg um 6,7 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar. Der Bruttoertrag stieg um 4,6 Prozent. Der Nettoertrag stieg auf Basis konstanter Wechselkurse um 3,6 Prozent und übertraf die Prognosen von November damit um 60 Basispunkte.

Der bereinigte Nettogewinn betrug 1,1 Milliarden Dollar bzw. der bereinigte Gewinn je Aktie 5,09 Dollar im Vergleich zu 1,1 Milliarden Dollar 4,92 US-Dollar im Vorjahr. 

Negativ wirkten sich Naturereignisse wie Wirbelstürme auf das Ergebnis aus (z.B. Hurrikan Dorian) und politische Entscheidungen (ab März Einstellung der Abfahrten nach Kuba).

Die Prognosen konnten für 2020 wegen der weltweiten Corona-Krise nicht mehr aufrechterhalten werden, im Gegenteil. Am 05.05.2020 ging eine Meldung über den Ticker von CNN Business, das das Unternehmen, darüber informiert, dass der Konzern die aktuell omnipräsente Coronavirus-Krise möglicherweise nicht überstehen könnte. Diese Aussage stütze sich auf eine Aussage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der Norwegian Cruise Line Holdings. Demnach habe man erhebliche Zweifel, dass das Unternehmen nach der Pandemie sein Geschäft weiterführen könne.

Anschließend wurde bekannt, dass sich das Unternehmen 2 Milliarden US-Dollar zusätzliches Kapital besorgt habe, was nun dafür ausreiche, um das Überleben des Unternehmens für 1 Jahr ohne Kreuzfahrten sicherstellen zu können. Zusätzlich kündigte NCL, mit zusätzlichen Aktiengeschäften weiteres Kapital zu sichern, sodass die dann vorhandene Liquidität insgesamt für 18 Monate ausreichen würde. CEO del Rio, ein studierter  Wirtschaftsprüfer, geht nun davon aus, dass die finanziellen Angelegenheiten des Konzerns nun geregelt seien und die Liquidität für eine lange Zeit ausreiche.

Ok, schauen wir noch auf den Kurs der Aktie, der in Folge der Pandemie vom 52-Wochen- Hoch auf von 54,10 Euro auf den Tiefpunkt von 6,60 Euro abstürzte. Er hat das Tief bereits wieder überwunden, und hat sich auf rund 11 Euro erholt.

Im April 2020 haben 3 Analysten die Aktie von NCL bewertet, zwei empfehlen das Papier zu „kaufen“ und ein Finanzexperte rät zum „Halten“. Das durchschnittliche Kursziel setzen die Analysten auf 18,00 Dollar fest. Das  entspricht einem Anstieg von 6,50 Dollar zum aktuellen NYSE-Kurs von Norwegian Cruise Line in Höhe von 11,50 Dollar.

Wir folgen den positiven Aussichten von CEO del Rio, der ebenfalls auf stabile Buchungen für 2021 verwies, und haben das Papier für unseren Clubfonds erworben.

Haben wir ein Klumpen-Risiko?

Drei neue Konzerne im Depot, die sich mit Kreuzfahrt beschäftigen, dazu kommt noch TUI, ein reiner Touristikkonzern der ebenfalls mit TUI Cruises ein Joint Venture mit Royal Caribbean Cruises eingegangen.

Wir können unsere Anleger beruhigen: 

Ein Klumpen-Risiko besteht in erster Linie dann, wenn ein großer Teil des Depotvermögens in nur einem Sektor/ oder Land investiert wird. Aber wir haben aktuell 48 Werte in unserem Clubfonds. Außerdem  sind die 3 neuen Werte nur kleine Positionen, die sich aber trotz Covid-19 schon sehr gut entwickelt haben.

Fazit:

Anteilsscheine der großen „3“ der internationalen Kreuzfahrt zu erwerben, war ein Gebot der Stunde. Sie sind nicht durch eigenes Verschulden oder Missmanagement zu „Fallen Angel“ (gefallenen Engel) geworden, sondern durch die politischen Entscheidungen in Folge der globalen Corona-Krise.  Sie hatten ein funktionierendes und von Erfolg gekröntes Geschäftsmodell vor der Pandemie und werden diesen Erfolgskurs nach der Pandemie mit Sicherheit weiter fortsetzen und unseren Clubfonds schöne Renditen bescheren.

Wir wissen noch nicht, wie lange der Shut down die Schiffe lahmlegen wird, aber Fakt ist, die Kreuzfahrtsehnsucht der vielen reisehungrigen Menschen bleibt und wird weiter ansteigen!