Fonds richtig vergleichen
Wie sollen Anleger bei der Auswahl eines Fonds vorgehen? Welche Kriterien können für einen Vergleich herangezogen werden? Welche Rolle spielen Wertzuwachs, Volatilität, Streuung, Anlagehistorie, Anlageklasse, Kosten, Volumen und Alter des Fonds? Wie wichtig ist die Erfahrung des Fondsmanagers? Was bedeuten Überschussrendite und Sharpe-Ratio? Hier eine Hilfe für den Fondsvergleich.
Nicht nur die Wertentwicklung beim Fondsvergleich beachten
Mit dieser Kennziffer wird die Entwicklung eines Investmentfonds für einen bestimmten Zeitraum berechnet. Eine Wertentwicklung kann nur rückwirkend berechnet werden. Anhand dieser kann eine vorsichtige Einschätzung der zukünftigen Performance des Fonds gemacht werden. Der Wertzuwachs allein ist nicht ausreichend für eine umfassende Fondsbewertung. Dies birgt ein zu hohes Risiko und macht unflexibel.
Risiko Minimierung durch Streuung – auch genannt Diversifikation
Die Streuung dient der Risikoreduzierung einer Geldanlage. Investmentfonds eignen sich im Vergleich zu einer Einzelaktienanlage besonders gut für eine Risikostreuung. Dem Fondsmanager ist es durch die zur Verfügung stehende hohe Kapitalmasse möglich, in eine Vielzahl unterschiedlicher Wertpapiere zu investieren. Je breiter die Streuung, desto geringer ist das Verlustrisiko. Fällt diese jedoch zu allgemein aus, werden Gewinnchancen vergeben. Was ist Diversifikation.
Die Portfoliostrukturierung zeigt die Verteilung auf die Anlageklassen
Die Asset Allokation gibt Hinweise auf die Risikoausrichtung eines Investmentfonds. Sie zeigt auf, in welche Länder oder Regionen, mit welcher prozentualen Aufteilung, investiert wird. Weiterhin gibt sie Aufschluss über die wirtschaftlichen Branchen der gehaltenen Wertpapiere sowie die Aufteilung der Anlageklassen und das Barvermögen.
Anlageklassen, Anlagepolitik, Fondsmanagers
Jede Anlageklasse unterliegt individuellen Risiken und Chancen. Aktien haben stärkere Schwankungen als Rentenpapiere, sie sind jedoch renditestärker. Jeder Fonds wird einer Risikoklasse zugeordnet. Beim Fondsvergleich spielt natürlich die Risikoklasse eine große Rolle. Hier sollten nur Fonds der gleichen Risikoklasse verglichen werden.
Die Anlagestrategie
Stehen in der Fondsstrategie Wachstumswerte im Fokus, zielt der Fondsmanager auf Growth und geht ein höheres Risiko ein. Mit einer Value-orientierten Anlagestrategie kauft der Fondsmanager bevorzugt unterbewertete Aktien mit einem hohen inneren Wert. Dies können Bluechips oder Nebenwerte sein.
Volatilität als wichtiger Parameter beim Fondsvergleich
Eine wichtige Kennziffer ist die Volatilität, die die Schwankungsbreite von Investmentfondspreisen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes angibt. Je größer die Schwankungsbreite von der durchschnittlichen Kursentwicklung ist, desto volatiler und risikoreicher ist ein Fonds. Eine niedrige Volatilität gilt allgemein als die risikoärmere Variante.
Die Überschussrendite ist die Risikorendite
Die Überschussrendite eines Fonds ist die Outperformance. Sie wird über die sichere Rendite hinaus erwirtschaftet. Als sichere Rendite gilt die Höhe des aktuellen Geldmarktzinses. Der Überschuss ist der Kapitalertrag, der vom Fondsmanager im Bereich des Marktrisikos erreicht wurde.
Sharpe-Ratio als weitere Kennziffer
Das Sharpe-Maß ist eine Kennziffer, die die Überschussrendite zur Volatilität in ein Verhältnis setzt. Je höher die Kennziffer ausfällt, desto besser ist die Performance des Fonds im Verhältnis zu seinem Risiko.
Alter von Fonds
Je länger ein Fonds bereits existiert, desto langfristiger kann die Wertentwicklung zurückverfolgt werden. Bei einem neuen Fonds ist deshalb eine gewisse Vorsicht angebracht. Der zurückliegende Wertzuwachs muss nicht zwangsläufig in der Zukunft gleich gut oder schlecht sein
Erfahrung des Fondsmanagers
Ein Fonds kann nur so gut sein wie die Investmentstrategie des Fondsmanagers, der die Anlageentscheidungen trifft. Es empfiehlt sich, nachzufragen, wie lange der Fondsmanager bereits die Investitionsentscheidungen trifft. Bei Fondsgesellschaften sind Wechsel im Fondsmanagement keine Seltenheit.
Prominente als Fondsmanager
Eine eigentümliche Art von Investmentfonds sind Prominentenfonds. Investoren, die hoffen, auf eine sichere und erfolgreiche Geldanlage zu stoßen, sollten vorsichtig sein. Prominentenfonds sind nicht nur teuer, sondern fallen regelmäßig hinter den Wertentwicklungsversprechen zurück, selbst wenn bekannte Gesichter aus TV und Finanzkrisenzeiten dahinter stehen.
Kostenvergleich bei der Fondsauswahl
Beim Kauf eines Fonds fallen Ausgabeaufschläge an. Zusätzlich können Depotkosten, Verwaltungskosten und Erfolgsgebühren berechnet werden. Zwischen Investmentfonds herrschen große Kostenunterschiede. Ein Vergleich lohnt sich.
Spezialisierung des Fonds
Die Spezialisierung eines Investmentfonds bietet Chancen und Risiken. Gerät eine Branche oder Region in eine Krise, ist es für einen Fondsmanager schwierig, in profitable Wertpapiere umzuschichten.
Das Fondsvolumen
Das Fondsvolumen ist die Summe aller Fondsanteile zum Marktpreis. Um eine gute Streuung zu realisieren, ist ein gewisses Fondsvolumen notwendig. Ein zu hohes Fondsvolumen kann einen Fonds auch etwas schwerfällig machen.