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Biotechnologie – der Treibstoff für die Pharmaindustrie

Biotechnologie – der Treibstoff für die Pharmaindustrie

Viele Menschen leiden an Krankheiten, für die es noch keine Mittel zur Heilung oder zur weiteren Linderung gibt. So setzen sie ihre Hoffnung auf neue Forschungsergebnisse der Pharmaindustrie, die diese dann in Form von Pillen, Injektionen, Tropfen usw. auf den Markt bringt.

Die Pharmaindustrie stößt aber mittlerweile an ihre Grenzen. Ohne die neuen Erkenntnisse der Biotechnologie wäre sie kaum noch in der Lage, diese Hoffnungen ganz oder wenigstens teilweise zu erfüllen.

Was ist Biotechnologie?

Biotechnologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit der Nutzung von Enzymen, Zellen und ganzen Organismen in technischen Anwendungen beschäftigt. Ziele dabei sind unter anderem die Entwicklung neuer oder effizienterer Verfahren zur Herstellung chemischer Verbindungen und von Diagnosemethoden. Dazu werden fachübergreifend Erkenntnisse aus vielen Bereichen, vor allem der Mikrobiologie, der Biochemie, der Molekularbiologie, der Genetik, der Bioinformatik und den Ingenieurwissenschaften, mit speziellen Verfahrenstechniken (Bioverfahrenstechnik) genutzt. Dadurch ist es möglich, Herstellungsverfahren für chemische Verbindungen, zum Beispiel als Wirkstoff für die Pharmazeutik oder als Grundchemikalie für die chemische Industrie, Diagnosemethoden, Biosensoren, neue Pflanzensorten und anderes zu entwickeln.

Viele Übernahmen in der Branche

Immer wieder kommt es zu spektakulären Übernahmen in der Branche. Manchmal sind es kleine hocheffiziente Biotechunternehmen, die von Pharmariesen aufgekauft werden. Aber auch Fusionen auf freiwilliger Basis werden geschlossen.

Das hängt in erster Linie mit dem Auslaufen des Patentschutzes auf Medikamente zusammen. In der Regel läuft der Patentschutz auf Medikamente nach zwanzig Jahren aus. In dieser Zeit dürfen keine anderen Firmen unter speziellem Schutz stehende Medikamente produzieren. Damit hat der Originalproduzent die Möglichkeit, seine Kosten für Forschung und Entwicklung wieder zu erwirtschaften. Danach dürfen die Originalpräparate dann aber nachgeahmt oder kopiert werden. Das sind dann die beliebten Generika-Medikamente, die die Hauptwirkstoffe des Originalpräparates enthalten. Auch die nachgeahmten Medikamente müssen die verschiedenen Testphasen durchlaufen und von den Zulassungsbehörden genehmigt werden. Die Kosten dafür sind jedoch sehr viel geringer, da die Wirkungs- und Funktionsweise der in den Präparaten enthaltenen Wirkstoffe bekannt sind und deshalb nicht mehr nachgewiesen werden müssen.

Generikapräparate bedeuten für die Krankenkassen und anderen Versicherungsträger eine Ersparnis von bis zu 60 Prozent und werden deshalb auch in der Anwendung gepusht.

Das Problem für die Platzhirsche der Pharmaunternehmen besteht nun darin, auf das Auslaufen des Patentschutzes mit neuartigen Präparaten zu reagieren –, wobei allerdings gesagt werden muss, dass nicht jedes neue Medikament, das auf den Markt kommt, in den kritischen Augen der Krankenkassen seine neuartige Wirkung in der Therapie auch nachweisen kann und demzufolge von den Krankenversicherungen auch nicht bezahlt wird.

Und da die Pharmakonzerne nur noch in seltenen Fällen neue Blockbuster aus der eigenen Forschungspipeline (zum Beispiel Aspirin oder Viagra) auf den Markt bringen können, bedienen sie sich erfolgreich bei den neusten Forschungen der Biotech-Unternehmen. Durch die Entschlüsselung der einzelnen genetischen Defekte in den Sequenzen des menschlichen Erbgutes kann die Biotechnik sehr viel dazu beitragen, mit neuen Präparaten einerseits viele Krankheiten zu lindern oder gar zu heilen und andererseits die Kassen der pharmazeutischen Industrie zu füllen. Aber auch hier haben die Krankenversicherungen ein wachsames Auge auf die Kosten, denn sie müssen es schließlich bezahlen.

Wachstumsmarkt Biosimilars

Die Biotechnologie hat mit den Biosimilars eine neue Entwicklung auf dem Markt der Generika hervorgebracht. Biosimilars sind die Nachahmerprodukte eines Biopharmazeutikums, beispielsweise eines biotechnologisch erzeugten Proteins, das nach Ablauf der Patentzeit des Originalwirkstoffs zugelassen wird. Die Wirkstoffe dieser Biotechnologieerzeugnisse sind anders als die klassischen molekülstruktur-definierten Arzneistoffe nicht völlig identisch mit dem Originalwirkstoff und erfordern deshalb aufwendigere Zulassungsverfahren und Überwachungsmaßnahmen als herkömmliche Generika. Sie gibt es erst seit Anfang der 80er-Jahre. Wie schwierig sie herzustellen sind, bewies der Pharmariese Pfizer 2017, der an der Zulassung für ein Biosimilar auf Epogen, ein Originalpräparat von Amgen, scheiterte. Trotzdem sind Biosimilars der neue Wachstumsmarkt innerhalb der Generika. So wird geschätzt, dass der weltweite Umsatz mit ihnen von gegenwärtig 6 Milliarden Dollar bis 2022 auf 36 Milliarden Dollar steigen wird.

Wie können Kleinanleger davon profitieren?

Der erste Hinweis betrifft den Aktienfonds des Niedersächsischen Aktienclubs. Hier finden wir mit BB Biotech aus der Schweiz einen absoluten Favoriten auf dem Gebiet der Biotechnologie. Das wie ein Fonds aufgebaute Unternehmen besticht mit einem herausragenden Beteiligungsmanagement an führenden Biotechnologieunternehmen weltweit.Wer es aber mit Einzelinvestments probieren möchte, sollte sich das schweizerische Unternehmen Sandoz genauer anschauen. Das Unternehmen setzt voll auf den neuen Trend und ist sowohl vom Know-how als auch von der Finanzkraft in der Lage, die Biosimilars erfolgreich auf dem Markt zu etablieren.

Andere börsennotierte Gesellschaften, die sich mit Generika/Biosimilars beschäftigen, sind zum Beispiel die beiden US-Unternehmen Endo und Mylan, Dr. Reddy?s und Lupin aus Indien sowie aus Europa Perrigo (Irland). Auch Teva aus Israel, das den bekannten deutschen Generikahersteller Ratiopharm schluckte, ist eine Überlegung wert.