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Der Clubfonds-Ticker
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Darf es ein bisschen mehr sein? Mit einem Konjunkturpaket von 130 Milliarden soll die Wirtschaft wieder durchstarten!

Darf es ein bisschen mehr sein? Mit einem Konjunkturpaket von 130 Milliarden soll die Wirtschaft wieder durchstarten!

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Darf es ein bisschen mehr sein? So die allgemeine Frage beim Fleischer um die Ecke und genau so muss sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder im Kanzleramt vorgekommen sein, als das Konjunkturpaket von 130 Milliarden Euro beschlossen wurde. Er hatte eine Grenze von 100 Milliarden Euro im Sinn, mit Blick auf die Schulden für die künftigen Steuerzahler.

Schauen wir uns das Konjunkturpaket im Hinblick auf die Märkte an. Kernstück des Paktes ist die wirklich unerwartete Senkung der Mehrwertsteuer ab Juli 2020 für ein halbes Jahr. Ziel dabei ist es, den Konsum anzukurbeln. Der volle Mehrwertsteuersatz soll dazu vorübergehend von 19 auf 16 Prozent sinken, der ermäßigte Satz von 7 auf 5 Prozent. Insgesamt sollen die Verbraucher damit um 20 Milliarden Euro entlastet werden.

Kluge Köpfe haben bereits nachgerechnet: Das wären durchschnittlich 243,90 Euro pro Bundesbürger im 2. Halbjahr. Nur bleibt die Frage, ob die Unternehmen die gut gemeinte Steuersenkung überhaupt an die Kunden weitergeben und wenn, in welcher Höhe. Andernfalls fließt die Steuerentlastung nicht in den Konsum, sondern in die Taschen der Aktionäre. Was für uns Anleger keine schlechte Sache ist, den Konsum aber nun wirklich nicht befeuert.

Eine andere Maßnahme ist ein einmaliger Kinderbonus von 300 Euro pro Kind, das mit dem Kindergeld ausgezahlt werden soll. Ein soziales Element, das die SPD im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl durchgesetzt hat (wenn die Wirkung bis zum September 2021 nicht schon wieder verpufft ist!). Gut gemeint, aber schlecht gemacht. Denn wie viel von dem Geld tatsächlich in den Konsum fließt und wie viel davon gespart wird (also keine stimulierende Wirkung entfaltet), ist völlig offen. Schließlich wird nicht nach einkommensschwachen und einkommensstarken Empfängern unterschieden. Das Gießkannenprinzip halt (Ein Tipp zum Sparen: für 300 Euro erhalten Anleger ungefähr 2,5 Anteile unseres NDAC-Clubfonds).

Bürger und Unternehmen sollen bei den Stromkosten entlastet werden, indem die sogenannte EEG-Umlage ab 2021 über Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt abgesenkt wird.

Im Prinzip ist das eine richtige Maßnahme. Aber wir fragen uns, warum erst 2021? Die Wirtschaft braucht jetzt Entlastung, zumindest der Teil, der hier noch produziert und nicht abgewandert ist bzw. von der Umlage sowieso befreit ist. Für den Bürger ist diese Entlastung über die Stromrechnung so versteckt, dass eine stimulierende Wirkung zweifelhaft ist. Eine sofortige Senkung der Mineralölsteuer hätte einen deutlich sichtbaren Effekt gehabt. Aber das wäre wahrscheinlich am Widerstand der Grünen im Bundesrat gescheitert.

Besonders stark von Corona betroffene Branchen sollen mit Überbrückungshilfen im Umfang von bis zu 25 Milliarden Euro gestützt werden. Die Deutsche Bahn soll 5 Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital vom Bund erhalten, der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) 2,5 Milliarden Euro.

Das dürfte dem Massensterben bei Veranstaltern, Kultur, Gastronomen, Hotels etc. etwas entgegenwirken und die Arbeitslosenzahlen weiter auf einem erträglichen Niveau halten. Bahn und ÖPNV werden bereits hoch aus Steuergeldern subventioniert.

Es gibt keine generelle Kaufprämie für Autos. Lediglich die Prämien für Elektroautos sollen deutlich steigen.

Schade, eine neue Abwrackprämie hätte unmittelbare Konjunkturwirkung entfaltet, weil sie eben nur dann in Anspruch genommen werden kann, wenn bald ein neues Auto gekauft wird.

Ob der Anreiz einer höheren Kaufprämie beim Ladenhüter Elektroauto zieht, bleibt sehr fraglich wegen der überzogenen Preise bei geringer Reichweite, einer schwachen Ladeinfrastruktur sowie einer letztlich äußerst zweifelhaften Ökobilanz. Aber Tesla und andere bekannte E- Mobilhersteller werden sich freuen, denn wenigstens etwas fällt für sie ab. Die Kommunen bekommen ihre Ausfälle bei den Gewerbesteuereinnahmen von Bund und Ländern ersetzt. Das ist eine gute Maßnahme, so bleiben die Kommunen wenigstens handlungsfähig. Aber wir packen die kommunalen Schulden in die Taschen von Bund und Ländern. Zurückgezahlt werden müssen sie trotzdem. Für Forschung und Entwicklung und für den Klimaschutz sollen außerdem weitere Gelder bereitstehen. Hier gilt der alte Politikergrundsatz, immer schön vage bleiben und keine konkreten Projekte oder Beträge nennen. In ein paar Wochen ist eh alles vergessen oder frei nach Altkanzler Konrad Adenauer: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!

Fazit: Das Paket ist besser als kein Paket.

Aber es ist leider nicht gut gemacht. Hier ein paar Milliarden, dort ein paar Milliarden. Das verwässert die Wirkung der Maßnahmen stark. Es wäre viel klüger gewesen, die 130 Milliarden Euro zu bündeln und direkt an die Adressaten zu verteilen. Sagen wir: 30 Milliarden für Kommunen und klamme Branchen, den Rest (100 Milliarden) direkt für die Verbraucher. Am besten in Form von Konsumschecks mit 3 Monaten Verfallsdatum. Das wären dann rund 1220 Euro für jeden Bundesbürger. Eine Menge Kohle, die auch sofort in den Binnenkonsum fließen würde, denn die Kanzlerin muss den Scheck im Gegensatz zum US- Präsidenten nicht auch noch unterschreiben. Realpolitik funktioniert leider anders. Die Börsen haben das Paket bereits eingeordnet und verharren auf dem Vortagsniveau.

Der deutsche Staat will die Lufthansa mit neun Milliarden Euro retten

Der deutsche Staat will die Lufthansa mit neun Milliarden Euro retten!

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Der deutsche Staat will die Lufthansa mit neun Milliarden Euro in Form von Krediten und einer Kapitalerhöhung unterstützen. Zudem solle der Bund ein oder zwei Posten im Aufsichtsrat besetzen, so dass er dann Aktionär mit Stimmrechten wäre. Die EU muss noch zustimmen, allerdings ist die Zustimmung der Wettbewerbshüter noch nicht sicher. Brüssel befürchtet Wettbewerbsverzerrungen und wird die Zustimmung an bestimmte Auflagen in Form von Beschneidung bei den Landerechten binden. Die ersten Klageankündigungen von Wettbewerbern, wie der irischen RyanAir, stehen bereits im Raum.

Wir erinnern uns, daß in der Finanzkrise der deutsche Staat die Commerzbank als Teilhaber gerettet hat. Steht die Bank jetzt besser da? Nein! Der Bau des Flughafens BER ist zwar fertig, aber wir wissen, er wurde zur Lachnummer der Nation. Von den ausufernden Kosten einmal abgesehen. Die Deutsche Bahn AG, ebenfalls ein Staatskonzern, wäre ein weiteres Beispiel für die unrühmliche Rolle des Staates als Teilhaber oder Manager. Warum sollte es bei der Kranich-Airline anders laufen? Eine Insolvenz in Eigenverwaltung, verbunden mit einem Schutzschirmverfahren, erscheint vielen, auch bei der Lufthansa, als eine gangbare und wahrscheinlich bessere Lösung.

Günstig werden sich das Ende der Einreisebeschränkungen und die geplante Aufhebung der Reisewarnungen durch das Auswärtige Amt auf die Reiseunternehmen in unserem Fonds auswirken, auch wenn die Verluste im laufenden Jahr nicht mehr auszugleichen sind. Aber der Fokus der Reisebranche liegt auf 2021.

Richtig in die nicht vorhandene Schatztruhe greift die EU und legte einen Plan vor, wonach 750 Milliarden Euro als Wiederaufbauhilfe fließen sollen, 500 Milliarden Euro als nicht rückzahlbare Zuwendungen und 250 Milliarden als Kredite. Das Geld soll im Namen der EU als Anleihen am Kapitalmarkt aufgenommen werden und über einen langen Zeitraum getilgt werden. Der Finanzrahmen der EU soll auf 1 Billion für die Jahre 2021 bis 2027 ausgedehnt werden.  Die Schulden sollen dann über Jahrzehnte aus dem EU-Budget abgestottert werden. Dabei sollen nach dem Willen der EU-Kommission neue eigene Einnahmen aus Steuern und Abgaben helfen. Wir ahnen es bereits, im Gespräch ist auch eine Ausweitung des Europäischen Emissionshandels sowie eine Digitalsteuer oder eine Plastikabgabe. Jetzt raten Sie einmal, wer die in der Endkonsequenz zahlen wird? Noch ist nur ein Plan. Wir werden sehen, was daraus wird, wenn die Politiker es ihren Wählern in den Mitgliedsstaaten erklären müssen.

Diesel-Desaster-Volkswagen

Das saß, was am 25.05.2020 im höchsten deutschen Gericht als Urteil, für wohlgemerkt nur für einen Betrugsfall, gesprochen wurde. Der Volkswagenkonzern muss einem Käufer eines gebrauchten VW mit sogenannter „Schummelsoftware“ Schadensersatz in Höhe von 26.500 Euro zuzüglich Zinsen zahlen. Bei der Berechnung wurden Kaufpreis, bisherige Laufleistung und zu erwartende Gesamtlaufleistung berücksichtigt. Der BGH ging von einer „strategischen Unternehmensentscheidung“ aus. Volkswagen hatte im September 2015 zugegeben, in weltweit 11 Millionen Fahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben. 

In einer Musterfeststellungsklage klagte der Verbraucherzentrale Bundesverband im Namen von 235.000 Volkswagen-Kunden auf Entschädigung. Die Klage ging mit einem aus heutiger Sicht zweifelhaften Vergleich zu Ende, der den Betrugsopfern zwischen 1.350 und 6.257 Euro an Schadenersatz brachte. Im Gegensatz zum Urteil wirken diese Summen nur wie Peanuts. Aber die Kunden durften ihr Auto behalten.

Doch die höchstrichterliche  Entscheidung ist für rund 60.000 weitere Fälle allein bei Volkswagen relevant. Und sollte der Europäische Gerichtshof in den kommenden Wochen in einem weiteren Urteil feststellen, dass Abschalteinrichtungen an Diesel-Wagen generell rechtswidrig sind, dürfte das ebenfalls tiefgreifende Konsequenzen haben, beispielsweise auch für unseren Depotwert Daimler.

Bei Mercedes müssen erst recht versäumte Jahre aufgeholt werden, denn das Unternehmen hat den Trend zu Elektrifizierung und zur Digitalisierung der Gefährte verschlafen. Der Rückstand auf einen Wettbewerber wie Tesla beträgt in diesen Bereichen heute fünf bis sieben Jahre.

Eine Branche, die in der gegenwärtigen Zeit um Staatshilfen geradezu fleht, wird sich wohl nicht auf weitere Gerichtscharmützel einlassen. Dazu haben sie weder die Zeit noch das Geld. Viel Geld kostet auch eine Einigung mit den betroffenen Kunden, von weiteren Milliarden ist die Rede.

Die deutsche Automobilbranche tut gut daran, die Folgen von Dieselgate geräuschlos vom Tisch zu räumen, um sich endlich auf das zu konzentrieren, was sie seit Jahren gut kann. Zukunftsträchtige und marktfähige Autos bauen.

Zwei positive Dinge noch zum Abschluss:

Der Nürnberger Datenbank-Anbieter Exasol AG hat am 25.05.2020 als erstes deutsches Unternehmen ein IPO in diesem Jahr erfolgreich absolviert: Der Ausgabepreis der Exasol-Aktie war auf 9,50 Euro festgelegt worden. Die Aktie wurde in das Wachstumssegment Scale, dem Börsensegment der Deutschen Börse für kleine und mittlere Unternehmen, aufgenommen. In den Handel starteten die Papiere mit einem Kurs von 14,00 Euro. Ein stolzes Plus von 47,37 Prozent im Vergleich zum Ausgabepreis.  Auch wenn es erwartungsgemäß nicht gehalten werden konnte, liegt das Papier mit aktuell über 13,00 Euro immer noch im satten Plus

Und zweitens Ihr Autor ist stolz darauf, endlich einen Text ohne das berühmt-berüchtigte C-Wort zu schreiben. Ein wenig Normalität kehrt endlich wieder ein.

Corona-Lockerungen werden erweitert

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Corona-Lockerungen werden erweitert

Die Corona-Pandemie scheint bei uns inzwischen als abgehakt zu gelten, wenn man sich die Börsenkurse so ansieht. Kein Wunder, bei der einsetzenden Lockeritis in Deutschland und Europa.

Ausgerechnet jene Bundesländer, die es zuerst nicht erwarten konnten, die Wirtschaft mit teilweise völlig übertriebenen Lock down-Maßnahmen (wie Ausgangssperren, Hotel- oder Baumarktschließungen) in ein menschliches aber auch ein schweres wirtschaftliches Chaos zu stürzen, wollen jetzt die ersten sein, die alles wieder öffnen. Und immer existiert noch der große Flickenteppich, wer darf wann, wo, was und wie.

Die erste und zweite Bundesliga laufen wieder und die dritte Liga wird auch bald wieder anlaufen, wenn auch alle Kicker ohne die üblichen Fangesänge auskommen müssen. Fragt sich nur wie lange die Vereine auf diese Einnahmen durch volle Stadien noch verzichten werden. Aber die Politik wird es schon richten…

Und die Politik arbeitet schon fleißig an den Urlaubsplänen der Deutschen, in dem sie die weltweiten Reisewarnungen durch Reisehinweise ersetzen wird. Allerdings darf bezweifelt  werden, dass im Falle eines Falles das Auswärtige Amt wieder eine Rückholaktion von Touristen starten wird. 

Es scheint alles langsam wieder ok zu sein im Staate Deutschland, auch wenn man die gestiegenen Kurse der Aktien so betrachtet.

Doch das könnte sich noch als schwerer Irrtum erweisen!

Virologen und WHO warnen seit Wochen. Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei, zumal es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt.  Eine massive zweite Welle (und kleinere dritte und vierte Wellen) gab es auch während der “Spanischen Grippe” 1918.   

Aber selbst wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass die Pandemie in den entwickelten Ländern zumindest einigermaßen unter Kontrolle bleibt (etwa weil die trockene und UV-reiche Luft im Sommer dem Virus zu schaffen macht), wird es Jahre dauern, bis die Wirtschaft wieder annähernd normal läuft.

Wenn wir die Entwicklung im Ausbruchsland China betrachten, wo es zu massenhaften Neuausbrüchen von Covid19 kam, dann ist auch bei uns Vorsicht geboten. Denn noch einen Lock down der Wirtschaft, der sich dann in der Folge  zu einem stopp- und- go- lock down entwickelt, dürfte die europäische und speziell die deutsche Wirtschaft nicht so leicht verkraften.

Dann müssten weit mehr als die vom deutsch–französischem Tandem Merkel/ Macron vorgeschlagenen 500 Milliarden Euro seitens der EU locker gemacht werden, um die europäische Wirtschaft  wieder anzukurbeln. Obwohl… wie immer bei solchen Plänen, die eine Einstimmigkeit der EU voraussetzen, ist damit nicht so schnell zu rechnen. 

Die deutsche Wirtschaft wartet nun schon seit Wochen, auf den angekündigten Vorschlag des Bundeswirtschaftsministers für ein allumfassendes Konjunkturprogramm, dass massiv die Binnennachfrage  ankurbelt und damit der Rezession die Stirn bietet.

Das wäre ein Turboantrieb für die Aktienmärkte!   

Der DAX tritt seit vier Wochen auf der Stelle. Das deutsche Aktienbarometer pendelt um ganz passable 11.000 Punkte, was angesichts der Risiken bereits sehr ambitionierte Kurse sind und die Anleger können die zurückgekommenen Perlen für ihre Depots aufsammeln.

Wir haben die DAX-Aktie Wirecard für unser Fondsdepot erworben. Sicher für manchen etwas diskussionsbedürftig und wir stellen uns den Fragen in unserer Vorstellung der Wirecard-Aktie.

Am 21. Mai ist in diesem Jahr Himmelfahrt oder auch Männertag. Trotz Corona, machen Sie etwas daraus und nicht nur die Männer 😉

Das Virus Covid 19 ist noch lange nicht besiegt

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Das Virus Covid 19 ist noch lange nicht besiegt

Das Virus Covid 19 ist noch lange nicht besiegt, auch wenn die Infektionszahlen zurückgehen, die Lockerungsübungen der einzelnen Bundesländer die Menschen dort in unterschiedlicher Weise erfreuen.

Dieses Jahr ist wirtschaftlich wahrscheinlich nicht mehr zu retten, das dürfte wohl auch den meisten Bürgern klar geworden sein. Zu schwer liegen die Belastungen der Pandemie auf der globalisierten Welt. Ökonomen sprechen von noch schwereren Belastungen als die weltweite Finanzkrise 2008 uns aufbürdete. Demzufolge wird die wirtschaftliche Erholung keine „V“ sondern im günstigsten Fall ein „U“ –Entwicklung nehmen. (Wir haben die Szenarien vorgestellt.)

Und so verwundert es nicht, das die Lobbyverbände sich jetzt extrem positionieren, um von den einzelnen Rettungsschirmmilliarden, das meiste für ihre Klientel heraus holen zu wollen.

So wurde zum Beispiel wieder die völlig sinnlose Abwrackprämie von der Autoindustrie ins Gespräch gebracht, nur ein wenig dem ökologischen Zeitgeist angepasst.

Während Tesla mit den Hufen scharrt, um endlich in Brandenburg zu starten, hat VW diese Woche verkündet, dass es teilweise wieder in Kurzarbeit geht. Die Nachfrage ist zu gering, um die volle Produktion hochzufahren. Für die Verbraucher stellen sich jetzt wichtigere Fragen, als der Kauf eines Neuwagens (auch nicht mit Kaufprämie) …

Kurzarbeit, auch wenn der Satz in dieser Woche erhöht wurde, reißt Löcher ins Budget, da sind Kredit-, Miet- und andere Schulden wichtiger, auch wenn es einige Stundungsmöglichkeiten per Gesetz gibt. Bezahlt werden müssen sie immer.

Es ist schon spannend, was derzeit so passiert:

Das Bundesverfassungsgericht stellt sich gegen den Europäischen Gerichtshof, der bekanntlich die unbegrenzten Anleihekäufe der EZB sanktioniert hat. Die EZB wiederum ist nur einem Urteil eines EuGH unterworfen und die wohlgemerkt nicht vom europäischen Wähler gewählte Kommissionspräsidentin aus Deutschland prüft jetzt die Einleitung eines sogenannten Vertragsverletzungsverfahrens gegenüber Deutschland vor dem EuGH.

Dabei hat das BVG eigentlich nur eine bessere Erläuterung des Sinn und Zwecks des milliardenschweren Anleihekaufprogramms gefordert. Schließlich ist es das Geld des deutschen Steuerzahlers, was hier im Feuer steht.  Der Anteil der deutschen Bundesbank am gezeichneten Kapital der EZB beträgt lt. Statistik 2020 beachtliche 21,44 Prozent und stellt damit den größten Anteil dar. Das ist das Geld des deutschen Steuerzahlers und da möchten wir schon etwas genauer wissen, was damit geschieht.   

Die Landesfürsten stellen sich gegen die Kanzlerin, das heißt jeder macht sein eigenes Ding betreffs Lockerung der Regeln. 16 Länder = 16 Regelungen. Die Bundeskanzlerin gibt das Krisenmanagement und damit wohlgemerkt die Verantwortung an die Länder ab, Föderalismus pur. So weiß man als Bürger nicht wirklich, welche Regelungen denn nun gelten, wenn man einmal schnell die Landesgrenzen überschreitet.

Auch die Europäische Union, hat die nicht die Macht bzw. nicht einmal den Anspruch eine einheitliche Linie für die Grenzöffnung in Europa zu fahren, die Kommissionspräsidentin gefällt sich nur noch in ihrer Rolle als Frühstücksdirektorin.

Die Bundesliga wirft ihren Vorbildanspruch über Bord und drückt einen Sonderweg durch. Es geht um Milliardengewinne- oder eben Verluste. Während die Clubs Geisterspiele mit harten Körpereinsatz Mann gegen Mann veranstalten (müssen), dürfen Kinder nur unter den bekannten Auflagen in die Schulen und die Kitas dürfen erst viel später öffnen.

Apropos Kanzlerin, sie hat eine Erhöhung der Steuern in einer Fragestunde des Bundestages wegen Corona diese Woche ausgeschlossen. Logisch, 2021 wird der Bundestag neu gewählt, ein Schelm wer sich Schlechtes dabei denkt.

Die ersten Kommunen haben dafür aber schon die Erhöhung von Steuern und Abgaben angekündigt, wenn wegen der wegbrechenden Einnahmen aus der Gewerbesteuer nicht noch ein weiterer Rettungsschirm über sie aufgespannt wird. Im Jahr 2019 betrugen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Deutschland immerhin brutto rund 55,42 Milliarden Euro. Das dieses Problem bereits im schon zur letzten Steuerschätzung im Oktober 2019 bereits ein Thema war, geschenkt…

Und die Grundrente soll auch wirklich kommen, nur wird sie nicht aus der neuen, noch nicht beschlossenen und hoffentlich bald ad acta gelegten Finanztransaktionsteuer finanziert, sondern aus dem normalen Steueraufkommen. Das freut erst einmal die betroffenen Rentner. Aber auch für uns als Aktionäre gibt es neue Hoffnung, dass  diese unselige Steuer in der untersten Schublade verschwindet.

Wir beenden hier die Aufzählung der Absurditäten, es gibt aber noch mehr wie wir alle wissen.

Derweil schießen die Aktien von Corona-Gewinnern in die Höhe, während die Verlierer, trotz hoffnungsvollen Impfstoffdaten, auf der Stelle im Keller der Börsen treten.

Wir haben für unseren Fonds die Papiere von hoffnungsvollen Kandidaten erworben und wollen diese vorstellen. Heute beginnen wir mit Airbus, dem weltgrößten Raum- und Luftfahrtkonzern.

NDAC-Clubfonds + 12,58% im April!

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

NDAC-Clubfonds + 12,58% im April!

Es gibt ein Leben nach Corona, egal ob im privaten oder im gesellschaftlichen Leben. Die ersten minimalen Lockerungen sind schon beschlossen. Und so bereiten sich die Menschen nach und nach auf die Post- Corona – Zeit vor.

Wir haben mit unseren Fonds die Zukunft fest im Blick und die Zeit genutzt, um weitere interessante und erfolgversprechende Werte für unser Depot zu erwerben, die wir Ihnen in den nächsten Wochen ausführlicher vorstellen werden.

Kauf Airbus

Wir haben den zurückgekommenen Kurs des Papiers für einen Kauf von 1.000 Aktien des deutsch- französischen Flugzeugbauers genutzt. Airbus hat noch einen Auftragsüberhang in den Büchern stehen, ist also nicht so stark von der Krise getroffen. Der amerikanische Konkurrent Boeing hat immer noch mit dem Desaster und dem Imageschaden  um seine Maschinen vom Typ 737max zu kämpfen. Sollte es wieder einigermaßen normales Flugaufkommen geben, sehen wir für die Airbus- Aktie ein hohes Entwicklungspotential und die ca. 50 Prozent Kurseinbruch werden sehr schnell wieder aufgeholt und sogar noch übertroffen.

Kauf Fraport

Auch der Kauf von 1.300 Aktien des Flughafenbetreibers  geht in die gleiche Richtung wie Airbus. Der Kurs ist halbiert. Dabei können wir das Jahr 2020 wohl vergessen, aber 2021 ist mit einer Umsatzerwartung von 3,52 Milliarden Euro wieder ein erfolgversprechendes Jahr zu erwarten. Das Flugaufkommen (Fracht und Passagiere) wird sich weiter erhöhen. Der Ruf nach Globalisierung ist zwar wegen Covid 19 wieder etwas  leiser geworden, aber er lässt sich nicht aufhalten. Und auch die Millionen Touristen und Geschäftsreisenden (trotz Videokonferenzen!) werden sich kaum ein weiteres Jahr zurückhalten lassen. Da ist das Papier mit einem KGV von 12,4 geradezu ein Schnäppchen.

Kauf Carnival

Viele Touristen werden mit Sicherheit ihre Kreuzfahrt nachholen, die sie in Zeiten von Corona entweder abbrechen oder stornieren mussten. Die Kreuzfahrtindustrie wird sich in sehr schnellen Schritten von dem Einbruch 2020 erholen. Das sieht auch der saudische Staatsfonds PIFFF so, der seinen Anteil kürzlich auf 8 Prozent gesteigert hat. Und wir folgen den Saudis und erhöhen unseren Anteil um 4.500 Aktien.

Kauf Royal Caribbean

Da bestimmt nicht alle Kreuzfahrtouristen bei nur einem Anbieter buchen, haben wir auch 1.500 Papiere des weltweit zweitgrößten Kreuzfahrtunternehmens in unser Depot genommen. Der Wert ist coronabedingt um 80 Prozent zurückgekommen und dürfte den Boden gefunden  haben. Wir setzen auch hier auf einen Turnaround.

Kauf Norwegian Cruise Line

Die gleichen Argumente wie bei Royal Caribbean haben uns bewogen, 5.000 Papiere der Norwegian Cruise Line zu erwerben.

Zukauf Fresenius

Keiner weiß es besser, wie wichtig die Gesundheit ist in diesen Zeiten, wie die vielen Patienten, die in Kliniken von Fresenius stationär und mit Hilfe der gleichnamigen Medizintechnik dort behandelt werden. Auch wir sehen ein sehr starkes Wachstumspotential in dieser Aktie auch nach der Krise und haben weitere 2.500 Aktien von Deutschlands größtem privatem Klinikbetreiber erworben.

Kauf MTU

Die Aktie, die wir schon einmal im Rahmen des Aufstiegs in den DAX ausführlich vorgestellt haben, hat trotz halbierten Kurses ein in die Zukunft gerichtetes Geschäftsmodell und eine Schlüsselstellung im weltweiten Service und bei der (Teil-)Entwicklung von Flugzeugturbinen. Der diesjährige Kurseinbruch wird im kommenden Jahr oder schon früher schon wieder vergessen sein. Die Umsatzerwartung für 2021 betragen geschätzte 4,36 Milliarden Euro

Zukauf Qualcomm

Den US- Halbleiterhersteller und Mobilfunkkommunikationsanbieter hatten wir bereits im Februar 2020 in unser Fondsdepot aufgenommen, aber jetzt ist der Kurs zurückgekommen und wir haben noch einmal unseren Bestand um 1.000 Aktien an diesem zukunftsträchtigen Unternehmen erhöht und dadurch auch den durchschnittlichen Einstandskurs in unseren Depot gesenkt. 

Zukauf Teva Pharma

Unseren Bestand von Teva haben wir um weitere 10.000 Papiere aufgestockt. Wir rechnen damit, dass der israelische  Weltmarktführer im Generikabereich wieder für positive Überraschungen sorgen wird. Der internationale Pharmabereich wurde nicht so hart von Corona getroffen.

Zukauf Varta

Unseren Bestand an Varta haben wir um weitere 1.300 Aktien erhöht. Wir haben das Unternehmen im April bereits  näher vorgestellt und sind von den Zukunftsaussichten des Batterieherstellers überzeugt.

 

Verkauf GBK Beteiligungen 

Getrennt haben wir uns von dem Papier der GBK Beteiligungen, das leider nicht so erfolgreich lief. Den Restbestand von 1.750 Aktien haben wir im April verkauft.

Verkauf Shareholdervalue 

Den Restbestand von 809 Aktien der Shareholder Value Beteiligungen haben wir im Zuge einer Depotbereinigung ebenfalls verkauft.

Antizykliker

Wenn Sie sich unser Depot anschauen, dann finden Sie eine „Corona- Abteilung“. Das sind antizyklische Aktien von denen wir überzeugt sind, dass diese Papiere nach Corona starke Kurssteigerungen erreichen werden.

Der Wahnsinn um die Corona-Pandemie geht weiter

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Der Wahnsinn um die Corona-Pandemie geht weiter

Der Wahnsinn um die Corona-Pandemie geht weiter und beschäftigte die Politik und Wirtschaft auch in dieser Woche. Statt mit einheitlicher Stimme die Empfehlungen der Wissenschaftler zu befolgen, spricht die Politik mit mehrfach gespaltener Zunge. Und wenn wir uns das so international betrachten, dann auch überall  in den verschiedenen Ländern.

Wir sind alle keine Virologen bzw. Wissenschaftler, die sich mit der Pandemie und ihren medizinischen Folgen auskennen bzw. diese einschätzen können, wann es an der Zeit ist den Lock down zu beenden.

Aber wir sind als Kleinanleger mit einem gewissen Sachverstand für volkwirtschaftliche Zusammenhänge ausgerüstet und durchaus in der Lage einzuschätzen, welche Schäden die Pandemie bisher verursachte. Und wieder verursachen werden, wenn die Maßnahmen zu früh gelockert werden. Das Covid 19-Virus kennt keine Grenzen, wohl aber die globalisierte Wirtschaft.

So mussten wir erleben, dass die 10 Millionen Schutzmasken diese Woche mit Hilfe der Bundeswehr aus China geholt wurden. Allerdings brauchen wir nach seriösen Berechnungen einen ausreichenden Schutz in der Industrie und speziell im Gesundheitswesen ca. 1,2 Milliarden Masken. Wir sehen also, dass trotz der Eigeninitiativen der Unternehmen und der Bürger hierzulande, die Zeiten der Quarantäne dazu nutzen um Masken herzustellen, es wohl noch eine lange Zeit dauern wird, bevor wir ausreichend mit Mund-Nasen-Schutz versorgt sind. Und die Idee die Masken, unterstützt mit Steuermitteln, wieder in Deutschland nach hier geltenden Standards herzustellen, erscheint auf einmal wieder jedem einleuchtend. Und das gilt nicht nur für Masken, sondern auch für Desinfektionsmittel, Beatmungsgeräte, die intensivmedizinischen Geräte etc., denn die Globalisierung stößt an ihre Grenzen. 

Virtuelle Hauptversammlungen

Unser Depotwert Bayer hat diese Woche als erstes Unternehmen aus dem DAX am 28.04.2020 seine virtuelle Aktionärsversammlung durchgeführt. (Wir werden uns die Ergebnisse von Bayer ansehen und darüber in den nächsten Tagen berichten.) Seit dem 27.03.2020 ist es laut Gesetzgeber gestattet, eine Aktionärs- oder Gesellschafterversammlung online abzuhalten.

Nach dem Wortlaut des Aktien- und GmbH-Gesetzes sollen Versammlungen der Anteilseigner zwar grundsätzlich als Präsenzveranstaltungen abgehalten werden. Die Eigentümer einer Kapitalgesellschaft sollen physisch zusammenkommen, um über die auf der Tagesordnung stehenden Punkte persönlich, gegebenenfalls durch einen Vertreter, zu beraten, zu diskutieren und zu entscheiden.

Dagegen sprachen die zahlreichen bestehenden Quarantäne- und Hygienebestimmungen, speziell die Kontaktsperren. Ein Widerspruch, der nach der Pandemie den Gesetzgeber und die Gerichte noch lange Zeit beschäftigen wird, denn es werden bereits Bedenken gegen diese Form der Online- Hauptversammlung laut.

Denn völlig unakzeptabel ist z.B., dass der Vorstand vorgeben kann, dass Fragen bis spätestens zwei Tage vor der Versammlung elektronisch eingereicht werden müssen. Auch nicht, dass der Vorstand nicht alle Fragen einzeln beantworten muss, sondern zusammenfassen und sogar auswählen kann. Wenn die Verwaltung durch eine gezielte Auswahl der Fragen Einfluss auf die Abstimmungsentscheidung nehmen kann, stellt dies, im Vergleich zum aktuell geltenden Recht, eine deutliche Beschneidung des Fragerechts der Anteilseigner und damit der elementaren Aktionärsrechte dar. Hoffen wir, dass Vorstände und Aufsichtsräte die ihnen nun offenstehenden Regelungen nicht zu ihren Gunsten missbrauchen. Die Gesellschafter sind immer noch die Eigentümer und die haben Rechte.

Skandal bewiesen oder nicht?

Wer im DAX 30 gelistet ist, gehört zum Adel der deutschen Unternehmen. Naja, dass ab und zu mal getrickst wird und diverse Skandale bekannt werden, gehört irgendwie zum Geschäft dazu. Und bisher haben die  Unternehmenslenker immer wieder den Kopf aus der Schlinge gezogen. 

Ihr Autor ist schon seit langer Zeit Beobachter der Märkte, dass aber ein Sonderprüfbericht der renommierten Wirtschaftsprüfgesellschaft KPMG als ein „Bericht des Grauens“ (Spiegel online 28.04.2020) bezeichnet wird, ist auch für ihn neu. So geschehen bei dem Geschehen um das DAX 30–Mitglied Wirecard. Wir erinnern uns, dass gegen den international tätigen Zahlungsabwickler aus Aschheim bei München immer wieder Vorwürfe- speziell durch die britische „Financial Times“- erhoben wurden. Wir hatten in der Vergangenheit darüber berichtet. Jetzt wirft der neue KPMG-Bericht erneut dunkle Schatten auf die Gesellschaft von CEO Markus Braun. Nun warten wir erst einmal, wie alle seriösen Berichterstatter,  die Stellungnahme von M. Braun ab. Fakt ist aber, Wirecard spaltet die wirtschaftsaffine Öffentlichkeit in bedingungslose Unterstützer und misstrauische Skeptiker.

Eins können wir zum Abschluss der Woche  noch mit Sicherheit sagen, am diesjährigen 1. Mai fallen die schon in den letzten Jahren schon nicht mehr sehr großen Maikundgebungen der Gewerkschaften dem Virus COVID 19 zum Opfer. Trotzdem werden unsere Leser die Gelegenheit nutzen, mit ihren Familien und Freunden einen Feiertagsspaziergang in den Mai zu machen, natürlich unter Beachtung der geltenden Schutzmaßnahmen!

 

L, U, V, W – was wird eintreten?

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

L, U, V, W – was wird eintreten?

Nein, wir machen hier diese Woche keinen Intelligenztest.

Unsere erfahrenen Börsenprofis haben es längst erkannt: Es sind die Szenarien, in welche Richtung sich die Wirtschaftslage und in der Folge die Finanzmärkte in den nächsten Monaten entwickeln könnte. Und jeder Buchstabe steht für ein mögliches Szenario.

Welches Szenario dann wirklich eintreten wird, wissen auch die Wissenschaftler nicht. Die letzten Lockerungen der Bundesregierung gehen aus Sicht der Wirtschaft nicht weit genug. Dazu kommt, dass die Maßnahmen zum Schutz vor weiterer Ausbreitung von Covid19 nur als Empfehlung oder dringende Empfehlung von Seiten der Bundesregierung ausgesprochen werden können, die dann von den Landesregierungen je nach Gusto lasch bis streng umgesetzt werden. Die Virologen warnen also nicht umsonst vor einer zweiten Welle der Pandemie

Schauen wir uns im Folgenden die zu erwartenden Marktszenarien genauer an.

Worst Case steht für das L

Das L – Szenario symbolisiert einen scharfen Einbruch der Wirtschaft und in der Folge jahrelange Stagnation oder im schlimmsten Fall Stagflation (sinkendes Wirtschaftswachstum mit zunehmende Arbeitslosigkeit und Inflation).

Je länger Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie der damit verbundene wirtschaftliche Shutdown anhalten, desto wahrscheinlicher wird ein solches L- Szenario. Dass es so ein Szenario geben kann, hat das Platzen der Vermögenspreisblase in Japan 1992 bewiesen und die japanische Wirtschaft krankt bekanntlich heute noch an den wirtschaftlichen Folgen.

Unsere Wohlstandsgesellschaft  wäre dann wohl global zu Ende. Beruhigend zu wissen, Volkswirtschaftler schätzen ein „worst case“ als sehr gering ein.

Aber selbstverständlich bleibt es den Anlegern überlassen, sich für diese Situation vorzubereiten. Neben Gold sind schwach rentierende und breit streuende extrem sichere Staatsanleihefonds eine Anlagealternative.

Langsame und sichere Erholung bedeutet das U

Die Erwartungen der nächsten 12 Monate an den Aktienmärkten gehen von einer langsamen aber sicheren Erholung der Volkswirtschaften aus, ähnlich wie beim Platzen der Dotcom-Blase nach den maßlosen Übertreibungen 2000/2001. Wir erinnern uns, dass die Märkte erst 2006 den Vorkrisenstand erreichten. Hier setzte die Trendwende 2003 ein. Das ist eine relative lange Zeit für ungeduldige und kurzfristig denkende Aktionäre. Mittel- und  langfristige Anleger sehen dagegen eine günstige Gelegenheit für die erforderlichen Nachkäufe der teilweise extrem zurückgelaufenen Papiere.

Sie vertrauen darauf, dass die Notenbanken weiter Kapital, in den Wirtschaftskreislauf pumpen und Staaten mit Konjunkturprogrammen die Nachfrage wieder ankurbeln werden. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass die Zuwächse bei den Kursen zunächst von der Zunahme der Geldmenge am Markt statt von Gewinn- und daraus resultierenden Dividendenerwartungen getrieben werden.

Anleger bereiten sich nach den Crash der letzten Wochen mit einem international breit streuenden und schwankungsarmen Aktienfonds wie z. B unseren NDAC- Aktienfonds auf die Zeit danach bzw. auf den Aufschwung vor. 

Double Dip bedeutet das W

Wenn die Krise vorüber ist, geht es zunächst wieder aufwärts. Durch eine sich anschließende Krise kann alles wieder in ein neues Tal der Tränen stürzen und eine weitere Runde in der Krisenbewältigung muss gedreht werden.  Wirtschaftdaten und Kurse stürzen wieder ab, obwohl die Pandemie erfolgreich besiegt wurde. 

Finanzexperten verweisen dabei zu recht auf den Bankensektor, bei dem sich der Ausfall der vielen Kredite, die er an notleidende Unternehmen ausreichte, zu einer neuen Finanzkrise entwickeln kann. Denn trotz der staatlichen Garantien, haben die Banken noch sehr viele Altkredite in den Büchern stehen, die nicht von der staatlichen KfW- Bank gedeckt sind. Und international, speziell wenn wir die hohe Verschuldung den USA betrachten,  kann sich das insgesamt zu einem Kollaps, wie wir ihn 2008/2009 erlebten, kulminieren. 

Auch hier ist ein solider international breit streuender (NDAC!) Aktienfonds eine gute Lösung, denn die Erholung wird dann auf Grund der Maßnahmen der krisenerprobten Notenbanken und Staaten (Konjunkturprogramme, Steuersenkungen etc.) sehr schnell wieder einsetzen.

Wir überwinden die Krise noch 2020 bedeutet das V

Nach dem exogenen Schock (also nicht gesunkene Gewinn- oder Renditeerwartungen haben Schuld an der Rezession!) kommt es zu einem schnell eintretenden Aufholeffekt im III. und IV/2020. Voraussetzung dafür ist keine gravierende Verschlechterung der Arbeitsmarktdaten und weiterhin hohe Einkommen, die den Konsum antreiben und nicht auf ein nicht verzinstes Sparkonto fließen. Und die Unternehmen halten sich dank der staatlichen  Programme über Wasser.

Auch für dieses Szenario ist ein aktiver gemanagter (NDAC)-Aktienfonds die beste Alternative.

Fazit

Wir haben unseren Lesern diese Woche die möglichen Szenarien des weiteren Verlaufes an den Märkten in der Corona-Krise vorgestellt. Wichtig bleibt bei allen Alternativen, dass wir gut und gesund durch diese Zeit kommen und schnell ein wirksamer Impfstoff gegen dieses Virus gefunden wird. Erst wenn das Serum gefunden ist, werden wir  sehen, welches Szenarium eintreten wird und wie wir Kleinanleger richtig reagieren können. Bis dahin bleibt es ein Markt für starke Nerven.  

Quartalsberichterstattung startet!

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Quartalsberichterstattung startet

Mitte April wird der Startschuss ertönen und das erste Quartal 2020 abgerechnet und die Kapitalgesellschaften öffnen weltweit ihre Bücher und werden versuchen, Prognosen für das laufende Geschäftsjahr abzugeben. Nun ist das mit den Prognosen schon ziemlich kompliziert, selbst in normalen Zeiten. Aber die Zeiten sind nicht mehr normal, seit COVID19 die Welt und die Weltwirtschaft lahmlegte. Das gesellschaftliche Leben ruht weiterhin, wie wir über Ostern auch spüren konnten. Und die Wirtschaft ist in Europa und den USA am Boden, selbst wenn wir in China  bereits ein Hochfahren der Produktion erleben.

Auf was müssen wir uns einstellen?

Geradezu Historisches hat sich im ersten Quartal am US-Aktienmarkt zugetragen. Immerhin 124 Jahre hat der Dow Jones mittlerweile auf dem Buckel. Aber noch nie büßte das Aktienbarometer in einem ersten Quartal so kräftig ein wie zuletzt mit gut 23 Prozent. Zugleich war es das schwächste Quartalsergebnis seit Ende 1987.

Und auch unser Dax musste den stärksten März-Rückgang in seiner Historie verkraften, wir haben darüber bereits ausführlich berichtet.

Ebenso dynamisch ging es wieder Richtung Norden, in der vorösterlichen Woche verzeichnete der S&P 500 den schnellsten dreitägigen Anstieg seit den 1930er-Jahren und auch der DAX nahm wieder die Richtung nach oben auf und machte einen erheblichen Teil der Verluste wieder wett.

Die Märkte haben mit den Abschlägen (S&P rund 25 Prozent und DAX rund 30 Prozent) die zahlreichen schlechten Daten bereits bewertet und eingepreist, so dass wir davon ausgehen können, das es zu solch einem „Börsenmassaker“ nach der Veröffentlichung der Unternehmenszahlen und ersten korrigierten Prognosen für 2020 nicht mehr kommen wird, auch wenn es zu einigen berechtigten Enttäuschungen kommen wird. 

Die Berichtssaison mit den Quartalszahlen der US-Firmen wird einen ersten Vorgeschmack darauf geben, wie kräftig der Rückschlag ausfallen könnte. Aufgrund der zahlreichen einkassierten Aktienrückkaufprogramme fällt am Markt ein wichtiger Käufer bereits weg.  Wie wir schon einmal festgestellt haben, waren die Aktienrückkaufprogramme  speziell in den USA ein wesentlicher Treiber bei der Steigerung der Börsenkurse in den letzten Jahren.

Wie in den USA streichen oder kürzen auch hierzulande immer mehr Firmen (wohlgemerkt nicht alle!) ihre Dividendenzahlungen, um wenigstens die Verluste halbwegs ausgleichen zu können. Im günstigsten Fall werden die 160 in der Dax-Familie enthaltenen Unternehmen in diesem Jahr 14 Prozent weniger ausschütten als im Vorjahr. Die Sicherung der Liquidität hat in diesen unsicheren Zeiten eindeutig Vorrang. Aufgrund der enormen Unsicherheit kassieren zahlreiche Firmen auch ihre Prognosen, was eine fundamentale Beurteilung durch Analysten nahezu unmöglich macht.

Es wird trotz der speziellen Kurzarbeitsregelung in Deutschland und wohl auch bald in der EU zu  einem Arbeitsplatzabbau kommen (müssen). Die USA haben keine Kurzarbeitsregelung. Hier bricht mit jeder Entlassung ein Stück Nachfrage weg. Damit zeichnet sich ein katastrophaler Wirtschaftseinbruch ab, denn auf den privaten Verbrauch entfallen rund zwei Drittel des US- BIP. Und das ausgerechnet im Wahljahr…

Und noch etwas ist entscheidend für die Märkte in diesem Jahr. Die Notenbanken haben schnell und richtig reagiert, an der notwendigen Liquidität fehlt es nicht. Nur wohin mit dem vielen Geld? An den Finanzmärkten steigt nach Einschätzung der Beteiligten der Anlagenotstand. Der größte Teil fließt in Anlagen, das Wenigste kommt in der Realwirtschaft an. (Hatten wir schon einmal in der jüngsten Vergangenheit: Finanzkrise 2008/09!)

Für uns Anleger kann das nur gut sein, wenn schon die Dividende ausfällt oder gekürzt wird, können wir nicht noch einen Bärenmarkt gebrauchen. Nach den US- Börsen haben wir auch bei der DAX- Familie wieder eine Abkehr vom Bärenmarkt zu verzeichnen.

Wie könnte es weiter gehen?

Eine „V“-förmige Erholung der Konjunktur und der Aktienmärkte stellt sich zunehmend als großes Wunschdenken heraus. Bärenmärkte in einer Rezessionsphase dauern länger an als normale Abschwungphasen, die nicht in einer Rezession ablaufen.

Eine Hoffnung kristallisiert sich immer mehr heraus: An den Börsen wird die Zukunft auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten gehandelt. Und da überall auf der Welt geforscht wird, stehen die Chancen für die Menschheit recht gut, dass es einen Impfstoff sowie Medikamente gegen das COVID19- Virus geben wird.

Und genau da setzen unsere  Wirtschaftsweisen an und haben ihre Wachstumsprognosen für 2021 richtigerweise  hoch angesetzt.

Für uns als Anleger ist es wichtig, die Zeit der günstigen Kurse zu nutzen, um zurück gekommene Substanzwerte mit gesicherten und bewährten Geschäftsmodellen zu einzusammeln.

Unser Angebot mit einer kleinen Belohnung für neues Kapital durch unsere NDAC- Anleger gilt weiterhin, denn schließlich halten wir es auch mit der alten Börsenweisheit „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“

Lock down oder nicht lock down…?

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Lock down oder nicht lock down…?

…das ist hier frei nach Shakespeares Hamlet die Frage. Oder besser gesagt, nach Ostern (wie in Österreich geplant) oder länger wie in Deutschland und anderen Ländern bereits angedacht und von Gesundheitsexperten empfohlen.

Kurz vor Ostern haben die Wirtschaftsweisen in ihrem Wirtschaftsgutachten auf die Risiken einer Rezession hingewiesen und dabei drei Szenarien für die weitere wirtschaftliche Entwicklung skizziert. Egal, ob die Zahlen so eintreten oder nicht, zeigt es doch die Versäumnisse der Vergangenheit und ihre Auswirkungen, deren Auslöser COVID 19 (wohlgemerkt nicht der Verursacher!) war, auf.

Demzufolge schlittert Deutschland in allen 3 Szenarien in eine Rezession, was angesichts der vielen Gewinnwarnungen der Aktiengesellschaften bzw. dem Canceln der Prognosen für das laufende Jahr kein Wunder ist. Leider müssen wir davon ausgehen, dass Unternehmen (GmbH, Kleinunternehmen etc.), die nicht zu gesetzlichen ad hoc Mitteilungen verpflichtet sind, ebenfalls mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die vielen milliardenschweren Schutzsysteme aus Krediten und Zuschüssen des Bundes und der einzelnen Bundesländer beweisen, dass die Politik sich der Schwere des Problems durchaus bewusst ist.

Dazu kommen die Hilfen für die Euro- Staaten. Sie fordern immer wieder vehement Corona- Bonds, eine Form von Eurobonds, nur mit anderem Namen. Wir können nur hoffen, dass die Bundesregierung jetzt standhaft bleibt, denn solche Bonds würden auf  Grund der Herabstufung der Bonität und damit steigenden Refinanzierungskosten, sprich Zinsen zu einer schweren Hypothek für die reichen Länder in der Eurozone führen, so das z. B. Deutschland, Österreich, die Niederlande, Finnland oder Luxemburg dann auch nicht mehr in der Lage sind, den ärmeren Ländern die notwendige Unterstützung zu gewähren. Das kann und darf nicht der Sinn der Sache sein. Zumal die Instrumente der Geldbeschaffung, die die Euro-Staaten nach der Finanzkrise 2008/09 für diese Szenarien geschaffen haben, noch nicht einmal annähernd in der jetzigen Pandemie-Krise ausgeschöpft sind.

Wenn man dem Gutachten der Wirtschaftsweisen vertrauen kann, wird es im kommenden Jahr einen starken  Aufschwung geben, der nicht allen wirtschaftlichen Schaden, aber zumindest den größten Teil, wieder wettmachen kann. Das klingt doch schon einmal sehr optimistisch. Und die Börsen, an denen die Zukunft gehandelt wird, scheinen im Augenblick den Optimismus zu teilen.

In diesem Sinne sollte die Eingangsfrage doch so beantwortet werden, den lock down lieber etwas länger zu gestalten und erst einmal auf sinkende Zahlen bei den Neuinfektionen zu warten und danach einen ungefährdeten Neustart zu wagen.

In diesem Sinne wünschen wir unseren Lesern trotzdem alledem „Frohe Ostern“ und bleiben Sie gesund!

Die Krise ist teilweise selbst verschuldet

Ein Kommentar von Torsten Arends,Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC) 

Das erste Quartal lief sehr gut an den Börsen, bis zu dem Zeitpunkt, als Covid-19 die Menschheit mit einer Pandemie überfiel. Und dieses Corona-Virus deckt gnadenlos die Schwächen der globalisierten Welt auf.

Die bis dahin international funktionierenden  Lieferketten, die eine Lagerhaltung in der Industrie größtenteils überflüssig machten, brachen zusammen und stoppten die Produktion weltweit.

Dazu kommt das hilflose Agieren der Politik und Verwaltung im Kampf gegen das Virus. Der Flickenteppich in unserem Land mit der Zersplitterung der Kräfte in den einzelnen Bundesländern, setzt sich im größeren Maßstab in Europa auch jetzt noch nach einigen Wochen Pandemie fort. Die EU-Kommission wirkt unter der Führung (oder sollte man besser sagen Führungslosigkeit!) von Ursula von der Leyen schwach und konzeptions- und kompetenzlos. Gerade als studierte Medizinerin wäre es die Chance für von der Leyen gewesen ihre fragwürdige Wahl mit handfesten Konzepten zu widerlegen. Aber so verfestigt sich der Eindruck, sie bringt es nicht und mit ihr die gesamte Bürokratie in Brüssel.

Betrachten wir die Wirtschaft und die Märkte, dann stellen wir tiefe Einschläge bei sehr vielen Unternehmen fest. Kein Wunder, das dort Dividenden für das vergangene Jahr gekürzt bzw. ganz gestrichen werden. Die Gewinnprognosen wurden reihenweise gecancelt. Selbst Vorstände großer Kapitalgesellschaften kommen nicht umhin, ihren Beitrag zu leisten und auf Boni und Gehaltsbestandteile teilweise oder ganz zu verzichten.

Laut Berechnungen von Volkswirten der Deutschen Bank wird der großflächige Stillstand der Weltwirtschaft bei privater Nachfrage und bei Investitionen zum stärksten Einbruch seit der Weltwirtschaftskrise 1929 führen. Trotz einer in Schnelligkeit und Umfang beispiellosen Reaktion von Geld- und Fiskalpolitik weltweit dürfte die US-Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 4,2 Prozent, die des Euroraums sogar um 6,9 Prozent zum Vorjahr schrumpfen.

Aber nach jeder Krise kommt der Aufschwung, so sagen die Volkswirte optimistisch.

2021 rechnen Experten wieder mit Wachstumsraten in Höhe von 3,8 beziehungsweise 4,8 Prozent. Die Erholung dürfte bereits im zweiten Halbjahr 2020 einsetzen, wenn die Zahl der Neuinfektionen in den kommenden Wochen ihren Höhepunkt überschreitet. Vor diesem Hintergrund halten die Experten Kursziele zum Jahresende von 3.250 Punkten beim S&P 500 sowie von 440 Punkten beim STOXX 600 für realistisch.

Ihr Autor hält das zwar für sehr optimistisch, vor allem, wenn man die Zustände in vielen andern Ländern außerhalb Deutschlands sieht.

Die Pandemie kostet Deutschland sehr viel Geld. Es ist gut, dass die Bundesregierung die schwarze Null aus dem Vokabular gestrichen hat.

In der Folge der hoffentlich bald abflauenden Infektionszahlen, dürfte auch Deutschland nicht mehr dasselbe sein wie vor Corona. Immer wieder wird von der Politik gefordert, eine Exit-Strategie für die Kontaktsperren vorzulegen, um die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen. Dazu müssten die Neuinfektionen sich rasant abschwächen. Und auch die zigtausende Altfälle werden damit nicht gleich geheilt sein.

Der Bundesfinanzminister muss für die Zeit nach Corona die Schatulle geöffnet lassen. Und wenn sie leer ist, muss ein schuldenfinanziertes Billionenschweres Konjunkturprogramm vor allem die Binnenkonjunktur ankurbeln. Denn wie anfällig Deutschland vom Export ist erleben wir gerade.

Wenn der Regierung aber nur wieder Steuersenkungen für die Einkommensbezieher einfallen, dann ist das genau der falsche Weg. Denn die meisten haben von Steuersenkungen nichts, weil sie nur geringe bzw. gar keine Steuern zahlen. Am besten entlastet man die Bürger mit Abgabensenkungen und kurbelt damit den Konsum an.

Und die Unternehmen?

Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik will der Bund jetzt für neue Schulden von Unternehmen bürgen und zwar mit staatlich garantierten Unternehmensanleihen. Grundlage für dieses Novum ist der Wirtschaftsstabilitätsfonds (WSF) der Bundesregierung. Der Fonds sieht 400 Milliarden Euro für Garantien von „Schuldtiteln und Verbindlichkeiten” vor. Damit ist die Bundesregierung einen wichtigen Schritt zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft gegangen, der auch nach der Corona- Krise nicht gleich wieder ad acta gelegt werden sollte.

Viele Aktionäre haben enorme Verluste mit ihren Investments erlitten, dazu kommt der teilweise oder totale  Ausfall der Dividenden. Es ist deshalb an der Zeit, die gerade eingeführte Verlustverrechungsbeschränkung für Investments bei der Steuer wieder auszusetzen bzw. gleich ganz aufzuheben, zumal es Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit gibt.

Eine verbesserte staatliche Förderung von Aktieninvestment und Anleihen für Kleinanleger wäre auch ein richtiger Schritt, um die Märkte und damit die Unternehmen mit der notwendigen Liquidität zu versorgen.

Die Bundesregierung hat nicht alles falsch gemacht. Trotzdem bleibt noch viel zu tun, um Deutschland schnell aus der Krise zu führen.