
Was für ein Jahr ist da mit 2024 zu Ende gegangen? Und vor allem, wie schnell die Dinge sich wandelten. Irgendwie hatte so mancher von uns das Gefühl, wir sitzen alle in einem Karussell, das sich immer schneller dreht. Aber womöglich müssen wir uns an neue Tempi gewöhnen in dieser wirklich nicht ganz einfachen Zeit.
Einige Dinge sind uns leider erhalten geblieben. So der Ukrainekrieg, der immer mehr internationalisiert wird. Oder hätten Sie gedacht, dass der kleine dicke Raketenmann Kim Jong Un plötzlich mit Soldaten in die militärische Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine eingreifen würde? Dabei dienen die Soldaten aus Nordkorea nur als Kanonenfutter für den Fleischwolf der beiden Kriegführenden Parteien. Und es könnte noch schlimmer kommen, wenn Präsident Macron seine Fremdenlegion in den Konflikt verheizen würde. Ist nur gut, dass der französische Präsident aktuell keine Zeit hat, sich um das Problem zu kümmern. Schließlich kostet so ein von ihm angedachter Einsatz der légion étrangère (Fremdenlegion) sehr viel Geld. Und wenn der Macron eins nicht hat, dann ist es Geld. Die Wirtschaft schwächelt dort genauso wie bei uns in Deutschland. Nur ist in Paris bekanntlich der Schuldenstand höher, was einem militärischen Abenteuer enge Grenzen setzt.
Aber die NATO-Bündnisländer brauchen sehr viel mehr Geld, denn in den USA regiert ab dem Jahr 2025 wieder Donald Trump. Der möchte die Militärausgaben in den Mitgliedsländer der NATO auf je nach Lesart auf vier oder fünf Prozent erhöht sehen. Nur zur Erinnerung, der Bundeshaushalt hat seit der Zeitenwende-Rede des nur noch amtierenden Bundeskanzlers Olaf Scholz gerade mal so das bisherige Zwei-Prozent-Ziel des BIP erreicht. Und das auch noch mit dem Trick eines Sondervermögens von 100 Milliarden Euro, das aber auch nur Schulden und kein Vermögen darstellt.
Überhaupt war Donald Trump für die hiesigen Medien und damit auch für die deutsche und wahrscheinlich auch europäische Politik die größte Überraschung. Die meisten hier in Europa hatten auf Kamala Harris als neue Hausherrin im Weißen Haus gesetzt, zumal sie ja den alternden Präsidenten Joe Biden mit Hilfe des Partei-Establishment der Demokraten, nun ja, sagen wir einmal, ziemlich unsanft in die Pension geschickt hatte. Aber noch nicht gleich, denn als Präsident wurde er noch gebraucht und so kam es trotz hohem Spendenauskommens zu einer verheerenden Niederlage der noch amtierenden Vizepräsidentin. Von ihr hört und sieht man auch nicht mehr viel seit jenen enttäuschenden Tagen im November.
Alles konzentriert sich jetzt auf Donald Trump, der auch nicht mehr ganz taufrisch Mitte Januar seine zweite Amtszeit antreten wird. Die Versprechungen und Ankündigungen eines Präsidenten Trump sollte man zwar beachten, aber auch kritisch hinterfragen.
Wenn er den Krieg zwischen Russland und der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden will, dann sollte er die Worte eines Wladimir Putins schon ernst nehmen. Der will gar nicht verhandeln. Aber einen Sonderbotschafter für die Region hat er ja schon ernannt. Selbst wenn er Erfolg hat, dann muss der Frieden irgendwie gesichert werden, durch europäische Truppen. Die Amis halten sich da raus, es ist schließlich kein amerikanisches Territorium, was da verteidigt werden muss. Nur hat der Donald vergessen, mit irgendwem in Europa darüber zu verhandeln, aber vielleicht kommt das ja noch. Auch deshalb, weil es in Europa keinen führenden Ansprechpartner mehr gibt. In Deutschland und in Frankreich ist das System der „Lame duck“ Regierungen aktuell etabliert.
Das war das zweite Überraschungsmoment in 2024: Die deutsche Ampelregierung ist zerbrochen. Das war zwar absehbar, jetzt wählen wir ständig in der Faschingszeit und der Weihnachtsmann kommt als Wahlkämpfer für die jeweiligen Parteien zum Einsatz. Aber es war leider notwendig, denn die drei Parteien sind zwar mit einem großen Sprung eines Tigers in die Zukunft gestartet, landeten aber als Bettvorleger wieder in der Vergangenheit. So kann es gehen, wenn man sich als Regierung nicht an haushalterische Regeln hält und das Bundesverfassungsgericht allzu kreativer Umwidmung und Buchführung einen Riegel vorschiebt.
Aber einen Trost gibt es, jetzt bekommen die Hausbesitzer die Wärmepumpen viel billiger. Dafür warten die Bürger in den Kommunen darauf, ob und welche Wärmenetzplanung in den jeweiligen Städten und Gemeinden vorgenommen wird, um sich dann darauf einzustellen. Das muss sein, schließlich wird eine von der CDU geführte Regierung die CO2-Bepreisung nicht wieder abschaffen. Da fällt ihrem Autor übrigens ein, wir warten jetzt nicht mehr auf das Christkind, sondern auf die Zahlung des groß angekündigte Klimageldes. Nur so als kleiner Tipp für die Wahlkämpfer im Land und für alle, die die Wahlversprechen wirklich ernst nehmen.
Schätzen wir einmal, die Auszahlung wird auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben. Schließlich haben wir andere Probleme im Land, sagen die Politiker.